1 Jahr rauchfrei

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ethinnes
1 Jahr rauchfrei

Hallo Leute,

heute vor genau einem Jahr hab ich das Rauchen aufgegeben, endgültig. Grund genug in diesem Forum mal etwas über mich und meinen Erfolg zu schreiben. Ich hoffe ich kann den Rauchern unter euch und denen die noch keine sicheren Nichtraucher sind helfen.

Ich(36) habe etwa 18 Jahre 1 Packung Zigaretten täglich geraucht. Die erfolglosen Versuch aufzuhören konnte ich schon nicht mehr zählen. Irgendwann hat es mir gar nichts mehr ausgemacht wenn ich nach einer Woche wieder fest geraucht habe. Einen kleinen Keim des Verstehens haben aber all die Versuche in mir hinterlassen. Ich habe gelernt, daß es zumindest bei mir nicht mit Reduktion bis auf 0 oder dem festen Willen aufzuhören funktioniert. Das heißt mit anderen Worten ich musste Spaß am Nichtrauchen finden und die positiven Seiten erkennen.
Also habe ich am 8. Februar den Entschluss gefasst, am 9. die letzte geraucht, und am 10. war ich weg vom Rauchen? Nein, natürlich noch nicht ganz. Die Angst vor einem Rückfall war natürlich immer noch da und ich habs aus Angst als Versager da zu stehen natürlich keinem gesagt, daß ich einen neuen Versuch gestartet habe.
Am 3. Tag hab ich dann Allan Carr's Buch in die Finger bekommen und habs in 2 Tagen durchgelesen. Ich möchte das Buch sicher nicht als Wunderwaffe nennen, da ich mittlerweile auch von anderen Erfahrungen gehört habe. Mir hat es jedoch sehr viel geholfen.
Das komische an der ganzen Sache war, daß ich nach 4 Tagen Nichtrauchen sicher wusste, ich fange nie wieder damit an. Das war bisher noch bei keinem Versuch so. Ich konnte nach 4 Tagen ruhigen Gewissens und ohne Angst vor dem Versagen jedem und ganz besonders meiner Frau sagen, ich habe aufgehört zu Rauchen. Ich war und bin mir seit diesem Tag absolut sicher, daß ich es nicht wieder anfangen werde. Ab diesem Tag konnte ich mich einfach mit Freunden in die Kneipe sitzten und Plaudern, natürlich ohne Zigaretten.

Ich nenne hier ein paar Punkte wie und warum es dazu gekommen ist.
Ich habe mich in den Ausführungen von A. Carr zu 95% wieder gefunden. Die Gehirnwäsche von der er erzählt, da ist schon was wahres dran. Daß das Rauchen eine Sucht und keine Gewohnheit ist musste ich mir selbst erst einmal eingestehen. Das gleiche gilt für den Geschmack, wenn man überhaupt von Geschmack reden kann. Der Zwang noch genügend Zigaretten bei mir zu haben fällt wenn ich nicht rauche einfach weg.
Der wichtigste Punkt für mich war aber die Erkenntnis, daß ich eigentlich zu Rauchen angefangen habe weil andere geraucht haben. Ich bin zwar schon immer gesellig, aber irgendwelchen Vorbildern hinterherrennen war nie meine Sache. Ich bin eigentlich eher ein Individualist und wollte nie immer das gleiche machen was andere gemacht haben. Nur beim Rauchen, da wars anders.
Wenn ich heute die Raucher in meinem Bekanntenkreis beobachte, fallen mir immer wieder die von A. Carr beschriebenen Verhaltensweisen auf.
Ohne jemandem zu nahe zu treten, frage ich mich dann aber, ob diejenigen die das Buch gelesen haben und es für absolut unbrauchbar halten überhaupt wirklich verstanden haben was er schreibt.

Ich habe bei den erfolglosen Versuchen auch, wie einige in diesem Forum, immer die Tage gezählt die ich nicht geraucht habe. Heute frage ich mich, wie kann man sich das nur antun. Genießt doch einfach die Tage ohne Rauch.
Ja, ich schreibe jetzt auch zum Jahrestag, aber nur weil ich mir den Termin notiert habe. Die Tage habe ich seit dem 4. Tag nicht mehr gezählt.

Einen Wermutstropfen hat die Sache natürlich. Ich kann mich überhaupt so richtig auf den Jahrestag freuen, weil es ja kein hartes stück Arbeit sonder ganz einfach war.
Trotz allem werde ich heute mit Freunden einen Trinken und etwas Rauchen? Nein, natürlich nur Mitrauchen. Das kostet weniger.

Ich wünsche allen Rauchern, daß sie es irgendwann schaffen und vor allem wie ich absolut sicher sind und keinerlei Verlangen zum Rauchen mehr spüren.

Viele Grüße
E. Thinnes

Rauchfrei seit dem 10.02.2003

Ardistan
Hallo und herzlichen

Hallo und herzlichen Glückwunsch zum 1-jährigen :o).

Du beschreibst genau mein Gefühl, wenn Du von dem Wissen schreibst, dass es klappt und dass man sich sicher ist nie mehr zu rauchen, obwohl bei mir dieses Gefühl erst so ab dem 60. Tag aufkam.

*g* Bis dahin hab ich auch jeden Tag gezählt, wahrscheinlich setzt man sich damit doch zu sehr unter Druck.

Danke nochmals für Dein tolles Posting was richtig Mut macht,

Andreas - heute auf den Tag ein Vierteljahr NMR

[size=9:3b07a33c20][b:3b07a33c20]Ex-Raucher seit dem 10.11.03[/b:3b07a33c20][/size:3b07a33c20]

jpk
Bild des Benutzers jpk
Hi ethinnes

Hi ethinnes

klingt ja fast unglaublich, ich glaub Dir aber gerne... Allen Carr war auch bei mir der entscheidende Hebel, wenn ich auch bis heute nicht aufgehört habe, die Tage zu zählen. Es war nicht immer so leicht, wie Du es beschreibst, aber ERFOLGREICH: 11 Monate, 3 Tage, 17 Stunden, 20 Minuten und 37 Sekunden nicht geraucht und dabei 1.090,31 € (entspricht 6473 Zigaretten) gespart. Höhere Lebenserwartung: 3 Wochen, 1 Tage, 11 Stunden und 25 Minuten. (Sagt mein Computer Wink )

Biggrin Biggrin Biggrin Biggrin

Das ist doch die Hauptsache, oder ??

Liebe Grüsse
jpk

ethinnes
nochwas

Hallo,

ich lese hier im Forum sehr oft etwas von Durchhalten bzw. den Tagen nach der Entzugsphase. Das ist doch genau das was A. Carr vermeiden will. Er will eine Bewusstseinsveränderung erreichen welche es dem Raucher eigentlich unmöglich macht weiter zu Rauchen.
Ich hab mir letzten Endes weniger Gedanken um das Aufhören selbst gemacht als vielmehr darum warum ich irgendwann damit angefangen habe. Mit einer ganz üblen Überraschung musste ich feststellen, daß ich mich von der Werbung und von anderen ganz massiv beeinflussen ließ. Das gibt natürlich keiner gerne zu. Dieser kleine Schock hat mich wohl gänzlich zum aufhören veranlasst.
Das ist genau diese Gehirnwäsche von der A. Carr schreibt. Wenn man die ausmerzen kann, dann hat man alles gewonnen. Dazu muß man sich selbst natürlich einige unangenehme Wahrheiten eingestehen.
Noch ein positiver Aspekt für alle Teilnehmer und Gäste im Forum. In meiner Zeit als Raucher währe ich nicht in der Lage gewesen das Buch von A. Carr bewusst und mit Verstand zu lesen. Ich hätte alle Wahrheiten die er schreibt nicht akzeptiert und ins Reich der Fabeln verbannt. Ich verdrängte alles was nur im geringsten das Rauchen in Zweifel zog. Und das aus lauter Angst nicht mehr Rauchen zu dürfen. Ich hätte auch nie in diesem Forum gelesen geschweige denn etwas geschrieben.
Diese Verdrängung sämtlicher Probleme in Zusammenhang mit dem Rauchen musste ich zuerst überwinden. Das geschah bei mir genau vor einem Jahr.
Alle diejenigen die hier im Forum lesen und schreiben haben diesen Punkt doch eigentlich schon längst überschritten und befassen sich intensiv mit ihrem Rauchverhalten und ihrer Einstellung dazu. Die zeit der Verdrängung ist doch dann vorbei. Das sind doch die besten Voraussetzungen sich über die tatsächlichen Ursachen und Gründe seiner Raucherkarriere bewusst zu werden.

Die physische Sucht bei einer Packung täglich muß wohl eher gering sein, denn ich habe sie nach dieser Bewusstseinsveränderung nie wirklich verspürt.

Viele Grüße
E. Thinnes

PS: Ich lege auch das gesparte Geld auf die Seite. Weiß nur bald nicht mehr wie ich über die Runden kommen soll bei den Preisen.

Rauchfrei seit dem 10.02.2003

Michel
Re: 1 Jahr rauchfrei

[quote:cca844fec8="ethinnes"]Trotz allem werde ich heute mit Freunden einen Trinken und etwas Rauchen? Nein, natürlich nur Mitrauchen. Das kostet weniger.[/quote:cca844fec8]

Was meinst du damit?

letzter Zug am 22.01.2005 um 0.33 ...

ethinnes
Passivrauchen

Hallo Michel,
ich meinte natürlich Passivrauchen. Das kann ich leider nur schwer vermeiden wenn ich mich weiter mit Freunden treffe.

Rauchfrei seit dem 10.02.2003