Hui!!!

Hier hat sich ja einiges getan. Da ich gestern leider keine Chance hatte, vorbeizuschauen, hatte ich jetzt die wunderbare Möglichkeit, mir die ganze Diskussion irgendwie aus der "Vogelperspektive" anzuschauen.

Was mir auffällt: Jeder hat hier wirklich seine individuelle Art, mit der Sucht bzw. mit dem Vernichten der Sucht umzugehen. Und anscheinend ist damit auch jeder irgendwie erfolgreich. Ja, dazu zähle ich auch die Rückfälligen!!! Auch die sind erfolgreich, solange sie hier in dieses Forum schreiben, solange sie sich Gedanken machen, wie sie Rückfällen entgegnen können und solange sie sich motivieren. Denn das ist das Wichtigste: Die Motivation!!! Ich glaube, solange wir wissen, warum wir uns diesem ständigen Seelenterror aussetzen, werden wir den Kampf gegen diese verdammten Zigaretten auch weiterführen können.

Sind wir mal ehrlich, es ist doch SEHR unwahrscheinlich, dass wir alle 10, 20 oder 30 Jahre geraucht haben und uns nun auf einmal kein Rückfall begegnen soll!!! Mir ist es bis jetzt zwar noch nicht passiert, ich fühle mich auch recht entschlossen (aber das ist hier in meinen Augen jeder!!!) und anscheinend gegen alle Situationen gerüstet, aber das bin ich nicht! Man kann nie ausschließen, dass man von seinen Alltags- und Lebensumständen auf einmal so überrumpelt wird und somit zwei alte Verhaltensweisen (Problembewältigung+ dazugehörige Zigarette) miteinander verbinden MUSS, um sich in der jeweiligen Situation zurechtzufinden.

Allerdings wage ich es zu bezweifeln, dass in den ersten zwei Monaten diese Lebensumstände WIRKLICH der Grund für einen Rückfall sind, geschweige denn in den ersten 12 Tagen. Ich glaube, dass in dieser Anfangszeit jede seltsame Kombination von Umständen einen dazu bewegt, wieder zur Kippe zu greifen. Dies liegt dann aber nicht daran, dass man sich anders nicht mehr helfen kann, sondern lediglich daran, dass man seine Sucht einfach noch nicht überwunden hat. Ich denke, dass man in diesem frühen Stadium jede Situation billigend in Kauf nimmt.

Zum Beispiel, als ich im Juni aufgehört habe zu Rauchen: Ich war ca. 5 Tage rauchfrei (mit Hängen und Würgen) und mein Vater kam plötzlich wegen einer Amnesie ins Krankenhaus. Das wäre an sich schon ne harte Situation gewesen. Ohne Kippen war es noch härter.
Und jetzt das ganz ekelhafte: Ich habe mir tatsächlich gewünscht, dass die gesamte Situation schlimm genug wäre, dass sie eine Zigarette rechtfertigen könnte!!! Das ist einfach widerlich!!! Und das hatte ich in diesem Moment sofort begriffen, mich vor mir und meiner Sucht geekelt und mir dann KEINE Kippe angesteckt. Klar, der Rückfall kam, als mich meine Freundin dann zwei Wochen später verlassen hat, aber auch das hätte ich durchaus ohne Kippen hinter mich bringen können. Nein, ich habe mich doch eigentlich gefreut, dass ich jetzt wieder rauchen könnte. Jeder Nichtraucher hätte doch erstmal angefangen zu heulen. Ich aber habe mir erstmal ne Packung Kippen geholt, mir eine geraucht und dann geheult! Gehts noch???!!!

Aus diesem Grunde denke ich: Die Sucht hat uns im Anfangsstadium (und wahrscheinlich auch Jahre später) voll im Griff, alles kann uns aus der Bahn werfen und letzten Endes schielen wir doch nur auf jede Möglichkeit, die das Rauchen NUR EINER EINZIGEN :x Kippe rechtfertigen würde!

Ein Rückfall kann aber passieren, schließlich ist gerade Nikotinsucht eine besonders harte Sucht, weil sie die physische und die psychische Abhängigkeit miteinander kombiniert, aber danach muss dann auch wieder Schluss sein!!! Wir sollten im Falle eines Rückfalls nur unsere Motivation nicht sinken lassen und beständig weiter an uns arbeiten. Dann wird uns der Erfolg garantiert sein. Aber das geht nicht einfach so im Handumdrehen.

Was ich aber richtig geil finde, ist die Unterstützung hier gegenseitig! Alle Leute sind beständig dabei und haben gute Vorschläge, wenn einem anderen das Ganze mal über den Kopf zu wachsen scheint. Das ist echt cool!