Paul zur Erinnerung Tagebuch

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Grashalm
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Ich nehm bitte einmal das

Ich nehm bitte einmal das volle Programm mit Seifenbürstenmassage und Cremeservice...

ich krieg hier eh nix hin...

ob mit oder ohne browserblocker, Elisa.
Es ist ZUM KOTZEN!

ICH WILL NACH BADEN - BADEN!!! :schmoll:

Vinca
Ja, nu? Wo bleibt der Bericht

Ja, nu? Wo bleibt der Bericht? Wie, wo, wielange und womit wird da gecremt, von wem, und lohnt sich das, und übahaupt ...

Zier Dich mal nich so. Wir wollen das doch wissen.

Bussi von Vinca

(Oder wird der immer noch eingecremt?)

Elsa
ich komm micht zum Baden in

ich komm micht zum Baden in Baden Baden - reimt sich auch nicht, is abba witzig
findet wenigstens dat Elsaken

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[color=darkred:8471ca681c][size=16:8471ca681c]Entspannungsübungen (Dezember 2005)

Das Entspannendste was es auf dieser Welt gibt, ist ein Tag ohne Kind in Baden-Baden. Vorausgesetzt man führt die Ersparnisse eines rauchfreien Monats mit sich und weiß darüber hinaus sich sinnvoll zu beschäftigen. Es ergab sich just zu meinem einmonatigen Nichtraucherjubiläum, dass Oma und Opa sich anerboten, auf den Kleinen aufzupassen. Sie machen das sehr gerne. Jedoch nur unter der Bedingung, dass ich mit meiner Frau das Haus verlasse und nicht vor 22 Uhr wiederkomme. Die offizielle Begründung dafür ist, dass der Kleine sonst nach dem Mittagsschlaf einen seiner berüchtigten Mamikoller bekommen könnte, der Oma und Opa in Bedrängnis brächte. Aus den Augen aus dem Sinn - keine Mama - kein Koller. So wollen es Oma und Opa. Weiterhin wird als Begründung angegeben, meine Frau und ich sollten endlich mal wieder was Nettes alleine unternehmen. Da kann ich noch so sehr durchblicken lassen, dass ein ausgedehnter Mittagsschlaf klasse wäre. Zählt nicht. Wir müssen weg! Die Gründe sind plausibel und nachvollziehbar. Ich vermute aber noch einen weiteren Grund, den ich noch nicht kenne. Ist mir aber auch egal, denn als wir die letzten Male wieder heimkamen, waren Opa und Oma und der Kleine immer rundherum glücklich.

So erreichten wir Baden-Baden um die Mittagszeit und verschafften uns eine Grundlage aus zwei Fleischküchlein mit Kartoffelgratin und Gemüse sowie einer im Nachgang servierten Vorspeisensuppe. Dies sei in Italien gang und gäbe, meinte die von ebenda stammende Bedienung lapidar, als ich ansetzte eine Bemerkung zu machen. Und weil ich von allen Frauen dieser Welt, diejenige geheiratet habe, die am langsamsten isst, ich hingegen von allen Männern am schnellsten esse, ergeben sich immer mehr oder minder ausgedehnte Wartezeiten, die überbrückt sein wollen. Diesmal konnte ich mit Hilfe eines Stücks Mohnhefeguglhupf meine Teilnahme am gemeinsamen Essen verlängern. Und als ich fertig war, hatte meine Frau doch auch schon eins von ihren beiden Fleischküchlein verzehrt. Ich war ihr dankbar, dass sie auf die Nachspeisensuppe freiwillig verzichtete.

Ähnlich dem Rauchen ist das Essen in Zeitlupe hierzulande gesetzlich nicht verboten und im Vergleich zum Schnellessen gesellschaftlich geradezu anerkannt. Genuss heißt in der gängigen Mehrheitsmeinung „von einer Sache möglichst langsam so wenig als möglich pro Zeiteinheit zu sich zu nehmen“. Ich halte das ja für ausgemachten Quatsch. Das tut hier aber nichts zur Sache.

So begannen wir also durch die Läden zu ziehen. Denn davon gibt’s in Baden-Baden viele. Leider auch viele, die mich nicht im geringsten interessieren, die auf meine Gattin jedoch eine ungemeine Anziehungskraft haben. Und während sie wie an einer Schnur hineingezogen wird, entscheide ich mich - je nach Abneigungsgrad - ob ich mitgehe oder lieber draußen warte. Ich habe festgestellt, dass es sich auf den Ehefrieden positiv auswirkt, wenn ich überwiegend draußen bleibe. Früher konnte mir meine Frau noch Brücken bauen, indem sie fragte: ‚Kommst du mit rein oder rauchst du noch schnell eine?“. Es war die einzige Situation, in der sie mich zum Rauchen regelrecht animierte. Seit meiner Mutation zum Nichtmehrraucher muss ich mir nunmehr andere Beschäftigungen suchen. Ich verfiel auf demoskopische Feldstudien und stellte mich lässig an eine Laterne, zog einen gedanklichen Strich zu einem gegenüberliegenden Papierkorb und beschloss, bis meine Frau wieder aus dem Geschäft herauskommen würde, den Raucheranteil an der Gesamtbevölkerung per zufälliger Stichprobe zu ermitteln. Kurz, alle Raucher und Nichtraucher, die den imaginären Strich passierten, zu zählen. Dies an einem Adventssamstag fehlerfrei durchzuführen, erfordert ein hohes Maß an Konzentration, an Auffassungsgabe und ein gewisses Interesse für das Untersuchungsobjekt. Da kann es schon mal passieren, dass man nicht mitbekommt, wenn die Gattin zwischenzeitlich das Geschäft wechselt.

Die Ergebnisse waren schockierend! Das zuerst ermittelte Verhältnis von 3 Rauchern auf 86 Passanten konnte ich noch als rein zufällig abtun. Nach jeder weiteren gezogenen Stichprobe wurde mir aber immer klarer, dass keine 5% im Stadtbild einer mittelgroßen deutschen Stadt rauchen. Nicht mal auf dem Weihnachtsmarkt. Da habe ich wohl gerade noch rechtzeitig die Kurve gekriegt.

Ich bin gerade richtig entspannt ins Zählen vertieft, da ruft mir meine Frau ganz aufgeregt ins Ohr: „guck mal, hast du die gesehen?“. Ich verneine. Und meine Frage, was mit der gewesen sei, kommentiert meine hoch erfreute Gattin mit „das war Anke Engelke“. Ich bringe sie mit einem dahingeworfenen „und wer ist das“ völlig aus der Fassung und freue mich, dass sie sich wieder mal darin bestätigt fühlt, einen Zeitgeistignoranten an ihrer Seite zu haben. Noch mehr freue ich mich, dass ich sogar weiß, dass Tic, Tac und Toe wieder zusammen sind, würde das aber niemals in der Öffentlichkeit zugeben!

Das einzig Schöne an Weihnachtsmärkten ist die ungezwungene Freiheit bei der Wahl der Speisenfolge. Hier begann ich mit einer ausgiebigen Verkostung eines neuartigen Schokoladenprodukts, ging dann über zu einer auf Weißbrothäppchen aufgestrichenen neuen Bärlauchpaste, erwarb einen Crêpes pur und nahm zum Nachtisch 15 Käsewürfel einer Allgäuer Bergsennerei zu mir. Das Angebot, einen Brotaufstrich aus Holunder vermischt mit Quitte zu probieren, musste ich schließlich aus Kapazitätsgründen ablehnen. Dann endlich machte man sich auf den Weg zur Attraktion des Tages. Dem eigentlich Grund, warum ich mich überhaupt auf Baden-Baden eingelassen hatte. Zur Entspannung schlechthin, zur einzigen Rechtfertigung für alles Warten, alles Frieren und alle uninteressanten Geschäfte. Hin zum Friedrichsbad - meinem Inbegriff an Badekultur - dem Badeerlebnis schlechthin. Nicht zu vergleichen mit all den Schwaben-, Sachsen- und Holsteinthermen, den Alpamars und Solemars und Aquadroms und wie sie sonst noch alle heißen, die aufgemotzten aber doch nur durchschnittlichen Badevergnügen des bundesdeutschen Alltags.

Für 29 € darf man das Bad betreten, muss im Gegenzug dafür aber auch rein gar nichts an Utensilien mit sich führen. Man kann es also ohne jede Vorbereitung quasi aus einer Laune heraus aufsuchen. Ist man nackig ausgezogen erhält man vom Bademeister ein vorgewärmtes Laken, das aber erst später zum Einsatz kommt. Zunächst wird geduscht, doch hat duschen hier nichts mit duschen im herkömmlichen Sinne zu tun. Das Wasser kommt aus hoch über dem Boden schwebenden tellergroßen Duschköpfen mit unvorstellbarer Schwallstärke und auf Wunsch in einer Temperatur, dass man nebenher noch ein Ei kochen könnte. Ist das eröffnende Duschbad beendet, kommt man in die erste Heißlufthalle, die nur Erstbesucher ohne die bereitstehenden Badelatschen betreten. Hat man eine der Holzliegen erreicht, ohne sich die Fußsohlen zu verbrennen, legt man sich auf das Bettlaken, schaut auf die schön gefliesten Wände, lässt den Blick in die Kuppel hinaufschweifen und erfreut sich am antiken Ambiente. Nach einem Schluck aus der Trinkwasserquelle an der Wand wechselt man nach 15 Minuten in den nächsten Heißluftraum, der noch etwas heißer ist als der erste. Dann geht’s zur Seifenbürstenmassage, bei der meist beleibte Masseure den Körper zunächst mit flüssiger Seife beträufeln und sie dann mit straffen Bürsten vom Hals an abwärts kräftig verteilen. Bei erhöhter Empfindlichkeit kann man den Wunsch äußern, Fußsohlen und Flanken auszusparen und wenn man Glück hat, versteht der Masseur deutsch. Zum Zeitpunkt größtmöglicher Glitschigkeit geht das Schrubben in eine händische Ganzkörpermassage über, die zehn Minuten später gegen alle Masseursehre mit einem Klaps auf den Allerwertesten beendet wird. Die folgenden beiden Räume sind wenig spektakulär aber effektiv. Es sind vergleichsweise einfache Dampfbäder mit unterschiedlicher Temperatur - in jedem Falle gut für die Bronchien ehemaliger Raucher. Doch dann kommt das Finale. War’s bislang streng nach Männlein und Weiblein getrennt, trifft man sich nun im gemischten Bereich in allen möglichen Becken mit unterschiedlich heißem Wasser. Man liegt da, lässt den Blick über die große Kuppeldecke schweifen und ist fasziniert von der Atmosphäre. Hat man genug, geht man vielleicht noch mal duschen bevor man in vorgewärmte weiße Laken gehüllt wird. So trocknet man denn so langsam vor sich hin, wandelt hinüber in einen Spiegelsaal und gönnt der Haut Lotion aus den überall hängenden Spendern. Wer mag kann sich gegen Aufpreis dabei helfen lassen. Im Zustand maximal möglicher Geschmeidigkeit wird man dann vom Bademeister in einen kreisrunden Ruheraum geleitet, in dem 19 Liegen mit weichen Matratzen bereitstehen. Darauf sind dicke Wolldecken ausgebreitet, auf die ein vorgewärmtes Laken gelegt wird. Es geht sehr hygienisch zu. Hat man sich hingelegt, wird man vom Bademeister nach eigenen Wünschen locker – bis fest in die Decke eingewickelt und nach der gewünschten Weckzeit befragt. Danach kann man noch ein halbes Stündchen im Leseraum verbringen, doch meistens sind die dreieinhalb Stunden Badezeit dann schon vorbei. Wenn man rauskommt an die frische Luft, frei und tief einatmet, dann fühlt man sich wie frisch geboren. So, als ob man nie vorher geraucht hätte. Alles ist weg geblasen. Man kann sich’s in diesem Moment auch nicht vorstellen, in dieses Gefühl hinein jemals wieder eine Zigarette zu rauchen.
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[color=green:8471ca681c][size=16:8471ca681c] Flüge mit Air Berlin nach Baden-Baden:

ab Hamburg 6:40, zurück 19:45
ab Tegel 6:40 Uhr, zurück 20:15

An manchen Tagen Hin- und Rückflug für 58 Euro alles inklusive! Sonst eher so um die 100 Euro.

ab Florenz? Egal, weil die Elßa will nicht in Baden-Baden Baden (ich fand's auch lustich!)
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Vinca
Donnerwetter, na das nenn ich

Donnerwetter, na das nenn ich ja mal einen Bericht! Sehr brav, Paulchen.

Und ich fing mir schon an, Sorgen zu machen, Dir könnte was passiert sein. Wo de doch so gefährlich lebst...

liebe Grüße
Vinca

Vinca
Paul! Bevor Du jetzt

Paul! Bevor Du jetzt vielleicht arbeitenderweise wieder längere Zeit verschwindest, muss ich Dir aber doch sagen, dass ich mir Sorgen mache. Ja, ich weiß, ich mach mir immer viel zu viele Sorgen, völlig überflüssig, schon klar. Aber sieh mal, hier in diesem saulustigen Thread taucht nach geraumer Zeit immer wieder die Frage von den Frischlingen auf:

„Paul? Wer ist eigentlich Paul?“

Und jetzt sorge ich mich ja wegen Deines neuen Avatars. Ich meine, dann antwortet vielleicht jemand: „Paul? Das ist doch [size=15:835404f2c1][b:835404f2c1]der mit den Nüssen![/b:835404f2c1][/size:835404f2c1]“

Nuja, ich weiß nich recht, hm, keine Ahnung was Du willst, also wolltest Du das jetzt wirklich???

Besorgte Grüße und guten Start morgen
Vinca

Vinca
Paul schrieb:

Paul schrieb:
[size=15:f1c988d03e][color=darkred:f1c988d03e]War’s bislang streng nach Männlein und Weiblein getrennt, trifft man sich nun im gemischten Bereich in allen möglichen Becken mit unterschiedlich heißem Wasser. Man liegt da, lässt den Blick über die große Kuppeldecke schweifen und ist fasziniert von der Atmosphäre.[/color:f1c988d03e][/size:f1c988d03e]

Ich habe ein Problem. Quatsch, nicht weil das hier der dritte Post hintereinander von mir ist. Mir doch völlig wurscht. Aber der Paule, der will uns doch sicher verarschen. Das glaub ich einfach nicht! Also, dass da in der Endbadephase, ja also, die Männlein und Weiblein, so ohne, äh, also so [size=15:f1c988d03e]völlig nackig [/size:f1c988d03e]öffentlich aufeinander los gehen! In diese Gemeinschaftsbecken! Soda und Camorra! Nenene, die sind doch da unten ganz etepetete, diese Südis. Das machen die doch niemals nicht.

Dem Paule trau ich das schon zu. Der stolziert da nackig rum, als hätte er nen Frack an, und scannt im Vorbeigehen das Frischfleisch ab. Völlig selbstverständlich. Auch wenn er das verharmlosend „Kuppeldecke“ nennt. Bestimmt!

Vielleicht hat er uns irgendwas verschwiegen? Das trau ich ihm auch zu. Eventuell ist das Wasser züchtig eingefärbt, und man kommt da nur durch nicht einsehbare Gänge reingetaucht.
Oder die latschen da alle wie dicke weiße Raupen gleich mit Laken ins Wasser. Oder?

Ich muss das wissen. Ich muss alles wissen. [size=15:f1c988d03e]Sabinchen![/size:f1c988d03e] Du bist doch mutig. Flieg doch da mal hin und kiek nach. Ich trau mich das doch gar nicht. Sowieso schon nicht, wenn ich den Paul mit seiner Knarre in der Nähe weiß. Und dann auch noch nackig!

Aber ich wäre bereit, zum Gelingen des Projekts Dir wenigstens meine große Klappe auszuborgen. Wenn´s hilft?

paul_39
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[color=green:cce8a2631f][size=16:cce8a2631f]Mensch Moni, da hatte ich mich im Kielwasser Deines spektakulär inszenierten Abgangs mit hinaus gleiten lassen und bin dann doch wieder rückfällig geworden. Über ein halbes Jahr Abstinenz – einfach so weggeworfen. Ich bin selber noch ganz entsetzt. Ich glaub uns müssen sie irgendwann hier raustragen und in die lebenslängliche Verbannung schicken. In meinem Fall sind da immerhin schon demokratische Mehrheiten in Sicht. Dass Du Dich beim Badethema so schenant aufführst, verwundert mich jetzt doch ein bisschen. Wer sich so zutraulich unter einem Heldengemächt ablichten lässt – hat im Friedrichsbad nichts zu befürchten. Dafür bürge ich mit all meinen Nüssen – die übrigens bald wieder wegkommen, weil ich was noch Schöneres gefunden habe. Ich back jetzt erstmal ein Brot – diesmal Dinkelschrot mit einem kleinen Schuss Malzmehl und danach noch eins mit Roggenvollkorn – hab mir extra noch etwas Sauerteigpulver zur Unterstützung der Hefe besorgt. Ach das würde ich am liebsten gerade hauptberuflich machen, aber leider …

Ein schönes Wochenende wünscht der Paul[/size:cce8a2631f][/color:cce8a2631f]

Teepott
Bild des Benutzers Teepott
Anmerkung: genant.

Anmerkung: genant.
Kommt von genieren, aus dem französischen... Blum 3

Vinca
Ach Gott, ist mir das

Ach Gott, ist mir das peinlich – so was war da drauf?
Normalerweise sind doch diese kompromittierenden Teile immer abgebrochen,
da hab ich mich voll drauf verlassen. Ich würde da niemals hingucken!

Aber diese Südis da unten, die trauen sich ja wat, dann isses also doch wahr - nie hätte ich das von denen gedacht – völlig nackisch rennen die da rum – auweiaweia – is das ein Volk da

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