Vorab kurz zu meiner Person:
35 J, verh. , 2 Kinder und RAUCHER. Das seit rd. 20 Jahren - in den letzten 5-7 Jahren ca. 40-50 Zippen am Tag.
Auch wenn meine Frau seit der ersten Schwangerschaft nicht mehr raucht, ich zwei kleine Kinder habe, ständig huste und kaum noch 3 KM Fahrrad fahren kann ohne Lungenpfeifen zu bekommen, habe ich bis gestern 14.35 Uhr nie ersthaft über das Aufhören nachgedacht. Außerdem war ich wirklich bis gestern der Meinung "Ich rauche gern" und "ich versuch gar nicht erst aufzuhören - weil ich es eh´nicht schaffe".
Gestern so gegen 14.00 Uhr unterhielt ich mich dann vollkommen zufällig mit einem Kollegen über Raucherlungen.
Nach der Unterhaltung (ca. 14.15 Uhr) habe ich dann bei Google in die Bildersuche "Raucherlunge" eingetippt und natürlich gleich jede Menge Bilder gefunden.
Jeden Hardcore-Raucher, wie auch mich, kann sowas natürlich nicht im entferntesten beindrucken, geschweige denn anekeln.
Interessant waren aber die ganzen Nichtraucherseiten (so auch ohnerauchen.de) auf die ich über einigen der Bilder gekommen bin.
Ich war nahezu erschlagen davon, was es alles an Hilfsmitteln, Tricks und Verhaltensweisen für das Abgewöhnen gibt.
Gestern um ca. 14.30 machte ich dann meine Zigarette aus und fragte mich, ob es nicht doch auch ohne diese ganzen "Rezepte", "Pillen" und "Psycho-Bücher" gehen sollte sich das Rauchen abzugewöhnen. Ich bin der festen Überzeugung, dass 99,99 % einfach nur der "eigene Schweinehund" ist, an den sowieso keiner, auch noch so guter Psychologe bzw. Medikament herankommt. Man mus einfach wollen!!!!!!!!!!!
Gesagt - getan! Ich habe dann um exakt 14.35 Uhr (Zeitangaben sind auf einmal enorm wichtig) einfach so aufgehört (ich glaubs immer noch nicht!).
Lasst mich euch kurz meine Erfahrungen/Gedanken seit gestern nachmittag berichten: :
- Alle, die mir erzählen "Ich hab von heute auf morgen aufgehört und das fiel mir ganz leicht - ich habs kaum gemerkt" müssen lügen:
DAS KANN NICHT SEIN!!! Ich leide. Ich LEIDE sogar OHNE ENDE. Ich fühle mich als hätte ich 3 Gramm schlechtes Dope zum Frühstück genommen und davor 1 Woche nicht geschlafen. Ich bin froh überhaupt diese Zeilen schreiben zu können. Bei der Arbeit habe ich heute für 3 Zeilen Text schreiben ca. 1,5 Std. gebraucht. Es läuft seit gestern gar nichts mehr! Überhaupt nichts mehr! Das einzige woran ich denken kann ist rauchenrauchenrauchenrauchen.
Ich freue mich wie ein kleines Kind, wenn sich von den Kollegen mal ein wenig Rauch in mein Büro verirrt oder an der U-Bahn einer neben mir eine raucht.
Krank ist das!
Ich denke die ganze Zeit, dass eine Heroin-Sucht nicht schlimmer sein kann. Wieso tue ich mir das an????
- Bei der ganzen Heulerei muss ich natürlich auch sagen, wie stolz ich eigentlich auf mich bin überhaupt 24 Std. durchgehalten zu haben!
Ich habe ehrlich gesagt in den letzten 15 Jahren in allen Situationen, in denen ich rauchen konnte, nie länger als 1-2 Std auf eine Zigarette verzichtet. Ich den letzten Jahren lagen die Intervalle eher noch enger zusammen.
Egal ob ich krank war oder bei minus 15 Grad auf den Balkon musste - ständig am qualmen. Wäre ja zu schön wenn das jetzt alles vorbei sein sollte.
Die Fragen die sich mir jetzt stellen:
- Wie geht es weiter?
- Kann man einfach so aufhören und das durchhalten?
(Ich glaube der Entschluss für das Aufhören fiel noch viel radikaler als oben beschreiben)
- Ich weiss das der WEg noch entlos weit ist - wie weit noch ?
Alles ein weing konfus - Aber mir geht es echt SCHEISSE!!!!
Falls ich morgen hier nicht wieder reinschreibe, bin ich rückfällig geworden.
Für den Fall, dass ich heute abend nicht durchdrehe werde ich mal berichten wie ich mich fühle, ok?
Rauchfreie Grüße
Jay
Hi Jay
Das klingt ja krass, was Du erzählst. Aber ich wünsch Dir viel Glück. Wenn man sich das mal klar macht, was da passiert, nur weil Du den Stoff nicht nachfüllst...
In einem gebe ich dir unrecht und zwar deutlich! Es ist ganz klar nicht der innere Schweinehund sondern der äußere ( :twisted: ). Nikotin ist eine psychoaktive Droge, die deine Empfindung manipuliert. Je anstrengender etwas für einen Raucher ist, desto eher raucht er und das Aufhören ist anstrengend !! Also flüstert Dir die Sucht: rauchenrauchenrauchenrauchen ... Das entwickelt sich zum Teufelskreis, je mehr Du Kraft brauchst, desto mehr schreit der :twisted: nach Droge, je leichter es fällt, desto weniger ist der Schmacht... Das ist die Stelle, wo die "Hilfsmittel" ansetzen. Aber jeder braucht seinen Entschluss und seinen Weg. Am besten wirkte bei mir der Hass Hass Hass aufs manipuliert werden.
[quote:7c77182f3b]Außerdem war ich wirklich bis gestern der Meinung "Ich rauche gern" und "ich versuch gar nicht erst aufzuhören - weil ich es eh´nicht schaffe". [/quote:7c77182f3b]
Das ist doch schon ein Widerspruch in sich Der kleine Deibel :twisted: kann das wirklich gut !!
Schreib auf jeden Fall, auch wenns diesmal nicht klappt (aber es klappt doch ??)
Daumendrückgrüsse
jpk
Hallo Jay,
Ich bin auch eine von denen, die einfach so aufgehört haben...
Ich bin 23, hab 7 1/2 Jahre geraucht, am Ende ca. 30 Zigaretten am Tag.
Ich hatte schon ungefähr... hm... 1000000 Versuche hinter mir, mit dem Rauchen aufzuhören, zwei davon alleine in der Woche, in der ich dann tatsächlich aufgehört habe.
Und dann, es war ein Donnerstag, hab ich nochmal richtig viel geraucht und dann abends einfach aufgehört. In den ersten Tagen hab ich mich immer abgelenkt, war immer unter Aufsicht sozusagen und ständig in Bewegung (mit der Wasserflasche in der Hand... immer!)
Ich hab viel ans rauchen gedacht, hatte auch Lust auf ne Zigarette hin und wieder aber ich wusste irgendwie, dass ich es diesmal schaffe. Es hatte einfach klick gemacht in meinem Kopf (klingt abgedroschen, ich weiß).
Naja, irgendwann musste ich nicht mehr ständig ans rauchen denken... inzwischen bin ich 104 Tage clean und nachdem ich vor kurzem nochmal eine leichte Schmachter-Phase hatte gehts jetzt wieder richtig gut. ´Klar hätte ich manchmal noch Bock auf ne Zigarette aber ich würde nie auf die bekloppte Idee kommen, die dann tatsächlich auch zu rauchen... bin ja nich blöd
Was wollte ich dir damit eigentlich sagen?? Hm... also, es geht. Man kann einfach aufhören und das Verlangen überwinden.
Was ich aber noch dazusagen muss: ich war nie unglücklich, dass ich nicht mehr rauchen [i:3542f25a5a]kann[/i:3542f25a5a], sondern immer froh, dass ich nicht mehr rauchen [i:3542f25a5a]muss[/i:3542f25a5a]. Ich wollte nie den Rauch anderer Raucher einatmen oder sowas.
Also, ich drück dir jedenfalls ganz fest die Daumen, dass du es schaffst!
Was du noch tun solltest: Hintertürchen schließen, also, alle Zigaretten weg, Kleingeld ausgeben bevor du es in den Automaten stecken kannst etc.
Liebe Grüße,
Maunzi
Hallo zusammen,
vielen Dank für die aufmunternden Worte von Dir jpk und auch Dir, maunzi.
Ich glaub es selber kaum, aber ich bin immer noch rauchfrei. Jetzt immerhin schon 2 Tage und 7(!) Std.
Leider ist der ´Schmacht´immer noch nicht merklich weniger geworden und der "innere" oder "äußere" (eigentlich doch egal wer einen quält) Schweinehund muss wirklich alle 5 Minuten bekämpft werden.
Das Gefühl es dann jedesmal wieder geschafft zu haben ist schon klasse.
Am liebsten würde ich ständig allen und jedem erzählen dass ich schon diese laaange Zeit ohne Zigarette bin.
Geht natürlich nicht, ausserdem gibt es fast nur echte Nichtraucher (solche die noch nie geraucht haben) um mich herum und die können das eh nicht begreifen - frustrierend oder?
Bis dann erstmal, auf das es ein rauchfreies Wochenende wird.
rauchfreie Grüße
Jay
Hallo Jay
Das ist doch schon mal was... fast drei Tage sinds schon. Ich bin auch JEDEM aufn Wecker gegangen, so sprudelte mir das damals über. Alle haben entweder gemeint, dass sie eh nicht verstehen könnten, wie man rauchen könnte oder sie haben wohlmeinend gesagt, dass ichs eh nicht schaffe. War dann übern Trotz dennoch hilfreich. Und wenns keiner mehr hören will, wie stolz Du bist und wieviel Zweifel Du hast und wie Du kämpfst, dann hilft Dir vielleicht 'n Post hier
Bleib dran
@ Maunzerle: Du hasts ja wohl auch so richtig geschafft -- Affengeil 104 Tage ist ja schon ne Ewigkeit. Ist das Nichtrauchen nicht schön !?!
JPK
wenn du es schaffst die perspektive zu ändern und zu verstehen, dass dein problem nicht das nichtrauchen IST, sondern das rauchen WAR, dann ist es einfacher.
jeden tag wird es einfacher. die ersten 2-3 tage war mein kopf völlig hohl. wenn das schon mal wieder geschafft ist, dann hast du schon ne ganze menge. ein raucher denkt alle 30 minuten an seine zigarette. heute (nach 13 tagen) denke ich höchstens noch 8 mal am tag an eine zigarette. und es wird immer weniger. die sucht verliert also mit jedem tag seine macht.
du schaffst das schon.
gruss funkmeier
Hallo JAY!
Bin auch eine, die dir Mut machen möchte. Ich hab auch einfach so aufgehört und kenne das Gefühl des Leidens supergut. Auch ich hab immer danach gelächzt, irgendwo ein rauchwölkchen abzukriegen. Also, mit der Methode Willenskraft ist es schon ganz schön schwer. Aber ich rauch auch schon nicht mehr seit 58 Tagen! Die Anfälle werden immer weniger und es gibt doch tatsächlich Tage, an denen ich abends im Bett draufkomme, dass ich heute nie ans Rauchen gedacht habe.
Richtig komisches Gefühl!
Aber auch ich kann dir nur sagen, halt durch! Es kann nur besser werden.
Alles Gute, Sabine
hallo jay.
ich war auch sehr starker raucher mit 40 ziggis am tag.
jetzt bin ich drei wochen nikotinfrei.
ich schreibe deshalb nikotinfrei weil ich die ersten tage mit kräuterzigaretten überbrückt habe.
die sind ohne nikotin und haben nur sehr wenig teer .
ich hab also den nikotinenztug gemacht ohne gleich auch das rauchritual aufzugeben. ich finde es hat mir sehr über die ersten tage hinweggeholfen.
viele sind dagegen aber ich kann die methode nur befürworten.
muss jeder selbst für sich entscheiden.
viel erfolg und alles gute
andreas
Hallo zusammen,
..und es klappt!
Mittlerweile bin ich nun schon den 6. Tage rauchfrei und es wird wirklich immer besser. Ich kann mich langsam wieder auf die wesentlichen Dinge des Lebens (Arbeit) konzentrieren.
Gestern abend hab ich dann wieder einen persönlichen Härtetest bestanden: Biertrinkender Weise im Stadion bei einem hochdramatischen Spiel... Alles ohne Zippen ausgehalten (schulterklopf)!!!!!!!!!1
Das einzige Problem, das ich nur mittlerweile habe: Fishermensfriend-Vergiftung
Grüße an alle, die mir so nett und aufmunternd geantwortet haben
_J
Moin Jay, Du Held!
super, dass Du das durchgehalten hast! Ich glaube, die
erste Woche ist so eine Hürde und ein echter Meilenstein
geschafft, wenn die rum ist: morgen ist es soweit.
Und die erste Freuerprobe Fussi (Du warst in der AOL-
Arena, stimmts? ;-)) auch schon erfolgreich überstanden!
Bei mir läuft leider gerade mal Tag Nr.1 als Ex-Qualmerin.
Mein Hauptproblem -das weiss ich aus ehemaligen Versuchen-
ist, dass ich im Laufe der ersten Tage immer wahnsinning
übellaunig, pampig, gereizt und innerlich agressiv werde.
Ging Dir das jetzt die esten Tage auch so?
Gruss,
Schnittiline
Tag 1
rauchfrei seit 11.Juni 2005!
[img:b34d47ff6e]http://www.kruemelshome.de/sonstige/motz2.gif[/img:b34d47ff6e]
[quote:33769e4e75="schnittiline"]Moin Jay, Du Held!
Und die erste Freuerprobe Fussi (Du warst in der AOL-
Arena, stimmts? ;-))
[/quote:33769e4e75]
Ja ich war in der Arena und nach der roten Karte für Hoogma hätte ich schon gern die Packung Marlboro gezückt... Das Gefühl danach es auch ohne geschafft zu haben, war dafür umso besser. Sozusagen ein zweiter Heimsieg
[quote:33769e4e75="schnittiline"]
ist, dass ich im Laufe der ersten Tage immer wahnsinning
übellaunig, pampig, gereizt und innerlich agressiv werde.
Ging Dir das jetzt die esten Tage auch so?
[/quote:33769e4e75]
Ist wohl völlig normal und um deine Frage zu beantworten:
Ja, das geht mir jetzt auch noch am 6. Tag so.
Meine Familie musste auch echt schon leiden.
Aber ich glaub die/wir wissen wofür.
Durchhalten ist alles!!!!
Grüße
_J (Der Held
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