Und wieder ein Neuer!

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Ruhrgebietler
Und wieder ein Neuer!

Da bei mir heute an ernsthaftes Arbeiten nicht wirklich zu denken ist habe ich ein bißchen gesurft und bin über diese Seite gestolpert.

Was ist passiert: Gestern abend, nach guten 20 Jahren Qualmerei, in den letzten 5 Jahren an die zwei Schachteln pro Tag, stand ich im kalten Wind bei strömendem Regen auf dem Balkon, jagte mir wie so oft meinen Dope in die Lungen und dachte so bei mir: Junge, Du bist jetzt 40, Du kriegst schon das Röcheln, wenn Du Dir eine Sportveranstaltung auch nur ansiehst, Dein Husten wird und wird nicht weniger, Du fühlst Dich wirklich nicht gut. Hör auf Dich selbst zu ruinieren, hör auf zu qualmen!

Ich dachte an zwei Kollegen, die dieses Jahr aufgehört haben. Ich dachte an meinen Vater, der es als Hardcore-Reval-Raucher vor 23 Jahren von einem Tag auf den anderen geschafft hatte.
Mir fiel das letzte Wochenende ein, als ich nach dem Abendessen im Restaurant ungeduldig darauf wartete, dass meine Frau auch den letzten Bissen vertilgt hatte, damit ich mir endlich eine anstecken konnte. Irgendwie kam ich mir auch albern vor, bei schlechtem Wetter frierend im Regen stehen zu müssen (ich hatte
vor Jahren meiner Frau versprochen, NIE in der Wohnung zu rauchen, sondern immer den Balkon zu benutzen). Nein, jetzt oder nie sollte Schluß sein mit den Stengeln.

Gesagt getan. Die noch vorhandenen Kippen landeten samt Aschenbecher im Mülleimer, ich schreibe heute meinen ersten Tag als angehender Nichtraucher.

Ich kenn das ja schon von früheren halbherzigen Aufhörversuchen, den Nebel im Kopf, die Watte im Hirn, den Verlust der Konzentrationsfähigkeit, die Agressivität, das Schwindelgefühl... alles alte Bekannte. Nur DIESMAL warte ich stur darauf, dass diese Symptome verschwinden. Bin mal gespannt wann das ist.

LG
Martin

MarlboNo
positive Verstärker

Die Motive zum Nichtrauchen sind wohl bei allen Menschen verschieden. Die einen denken an ihre Gesundheit, andere nerven die nervenden Sprüche der Nichtraucher, manchen wird die Sucht ganz einfach zu teuer, wieder andere wollen ein neues Leben beginnen, und da ist es ratsam, mit allerlei Altlasten aufräumen (das Rauchen aufgeben ist in diesem Zusammenhang übrigens verhältnismässig einfach!).

Gestern war ich in einem ziemlich verqualmten Jazzlokal zu Gast, da schaute ich mich neugierig um, wieviele der andern Besucher denn am Nikotin hängen. Von vielleicht 50 Leuten waren es kaum mehr als 10 (!) - und es tat mir gut, zu den 80% der Nichtraucher zu gehören. Mit diesem Beispiel will ich nur sagen, dass es viele positive Verstärker deines Entschlusses gibt, und die bringen dir sehr viel mehr, als wenn du den Verlust deiner Gewohnheit beklagen würdest.

Alle Aschenbecher in den Müll schmeissen finde ich übrigens eine nachahmenswerte Idee! Ich will das auch machen, habe sie wohl feinsäuberlich gereinigt, aber für den Fall der Fälle noch aufbewahrt (es könnte ja sein, dass eine Raucherin mal zu Besuch kommt ;-))

Ruhrgebietler
Moin MarlboNo.

Moin MarlboNo.

Das mit der Aschenbechervernichtung ist bei uns kein Problem. Ich war eh der letzte Übriggebliebene im Bekanntenkreis, der die
Dinger brauchte. Insofern kein Verlust.

Stimmt wohl, früher waren Kneipen, Restaurants und Konzerte deutlich verqualmter als heute. Der Prozentsatz Qualmer scheint in der Tat nicht mehr so hoch zu sein.

Ein kurzes Wort zum Befinden: ich habe diese Nacht kaum schlafen können und bin totmüde. Watte im Kopf ist nicht weniger geworden.

Gruß
Martin

MarlboNo
die giftigste Versuchung seit

Hallo Martin

Gestern Nach war ich auf der Heimfahrt auf der Autobahn und es hat unglaublich viel Willen gebraucht, der giftigsten Versuchung seit meinem Rauchstopp zu widerstehen. Nach vier Tagen ohne Glimmstengel sind die "Standardsituationen" (die Ziga nach dem Essen in der Kneipe, allein im Auto usw.) für mich immer noch sehr gefährlich. Ich kämpfte minutenlang gegen meine Sucht, sah mich schon in der Autobahnraststätte "Marlboro light..." kaufen, ich überlegte mir, wie diese EINE Zigarette wohl schmecken würde, ob es mir schwindlig würde, ob ich nach der EINEN die zweite und die dritte in mich reinziehen würde...

Ich bin an der Raststätte schliesslich vorbeigefahren, habe dieses Mal widerstehen können!

Dir wünsche ich weiterhin ganz viel Durchhaltewille!!

Ruhrgebietler
Jede ausgesessene Versuchung

Hallo MarlboNo,

vier Tage ohne Glimmstengel, da stehst Du ja auch noch am Anfang des Wegs zum Nichtraucher und wirst noch regelmäßig von der Versuchung heimgesucht.

Da werden wir wohl noch ein paar nette Wochen vor uns haben, in denen wir hart bleiben müssen.

Nebenbei: die EINE Zigarette hätte furchtbar geschmeckt, Dir wäre schwindlig geworden und Du hättest Dir auch noch Nr. 2, 3, .... reingezogen.
Ich weiß noch genau, wie meinen damaligen Versuche gescheitert sind. "Warum sollst Du Dich quälen? Mal eiiiine zwischendurch ist doch OK!"
Jau, und dann hing ich wieder am Qualm.

Wirkliche Standardsituationen hat es bei mir im Grunde nicht gegeben, ich habe bei jeder Gelegenheit gequalmt. Es haben sich aber einige Rituale eingespielt.
So zum Beispiel trabte ich heute morgen nach dem Frühstück auf den Balkon. Da stand ich nun, ärgerte mich über meine Verblödung und ging wieder rein. Die 1. gab es ja heute nicht.

Und regelmäßig so alle halbe Stunde zieht es mich magisch vom Schreibtischstuhl in die Höhe. "Erstmal eine qualmen". Das ist jahrzehntelang trainiert.
Ich hol mir dann ein Mineralwasser, dreh eine Runde durch die Flure und setze mich wieder hin.

Für heute nachmittag habe ich mir vorgenommen, mein Fahrrad aus dem Keller zu holen und mit der Strampelei wieder anzufangen. Noch vor 10 Jahren bin ich
jeden Tag mindestens 30 Kilometer gefahren, seit 6 Jahren habe ich gar nichts mehr getan.
Ich hoffe, dadurch wenigstens nicht mit unangenehmen Mehrpfunden konfrontiert zu werden.

Wir schaffen das! Einfach stur bleiben!! Sieh´s mal so... in ca. drei Monaten sollten wir über das Grobe hinweg sein. Dann wäre es Weihnachten.
Ein Blick in die Geschäfte zeigt, dass Weihnachten eigentlich schon vor der Tür steht. Lebkuchen, Weihnachtsschmuck... schon alles da.
ALSO: wenn a) Weihnachten vor der Tür steht und b) Weihnachten der größte Kampf ausgestanden sein sollte, dürfte es uns
c) leicht fallen, die paar Tage zu überbrücken.

Gruß
Martin