6. Monat und immernoch aggressiv und depressiv und und und..

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Timy
6. Monat und immernoch aggressiv und depressiv und und und..

Hallo liebes Forum,

wie aus der Überschrift zu entnehmen, hab ich schon einige Zeit hinter mir. Ich bin ein 26 j. Student in seinem letzten Semester.
Ich habe mich hier angemeldet, da ich trotz der schon ziemlich langen abstinenz in letzter Zeit vermehrt schmacht habe.

Wenn ich euch dazu meine Geshicht "aufzwingen" darf:

Aufgehört habe ich, da ich eine ewige Müdigkeit in den Armen und Beinen verspürt habe. (Übrigens, falls das jemand kennt, wäre ich sehr Dankbar, denn ich hab keine Ahnung ob es wirklich am rauchen lag, oder schon eine Art Depression ist).

Ausserdem ist mein noch relativ Junger Vater, der es nach langer Raucherkarriere auch geschafft hat aufzuhören, nun (danach) an Krebs erkrankt.

Und auch meine Freundin hat es mir vorgemacht.

"Endlich Nichtraucher" von Allen Carr hat mir dann den Einstieg verschafft.

Gleichzeitig mit der Rauchaufgabe begann ich mit Sport, was mir auch sehr gut getan hat. Doch trotzdem umgibt mich seither eine gewisse aggressivität, eine Die Welt ist Schei... Brille habe ich auf. Ich kann keine Nachrichten im Radio hören, ohne mich aufzuregen und hilflos in die Zukunft zu blicken. Alle Menschen sind schlecht, keiner tut etwas ohne an dein Geld zu wollen...
Nachdem ich vor Wut schon Scheiben eingeschlagen habe, hatte ich auch mehrere Gespräche mit einem Psychologen.
Hier möchte ich mal anmerken, dass ich nicht wusste wo die Aggressivität herkam, ich sagte dem Psychologen, dass ich seit der Rauchaufgabe sehr emotional sei und erzählte ihm alles. Doch er erzählte mir nur, dass Nikotin wie ein Antidepressiva wirkt, woraufhin ich sehr große Angst bekam nie wieder glücklich zu werden. Nach mehreren Sitzungen legte er mir nahe, mit jemand anderem zu sprechen, da er nicht weiß was ich habe.

Außerdem habe ich ein großen Druck im Oberbauch und nach dem Essen sehr aufgeblähtes Gefühl. Das habe ich untersuchen lassen, mit einer Magenspiegelung, doch gefunden wurde nichts. (Übrigens, dieses völlegefühl hatte ich auch schon als ich noch rauchte, nur der druck im oberbauch kam dann dazu.)

Bei beiden Ärzten gab es folgenden Satz: "Naja, rauchen lenkt schon ab, doch kann ich ihnen ja schlecht empfehlen wieder anzufangen..."
Mit dem ablenken meinte er natürlich einen Seelischen Druck aufgrund der Erkrankung meines Vaters.
Für mich hieß das:
"Es ist zwar keine tolle Lösung, aber wenn du wieder rauchst gehen die Probleme weg"

Auf einer Feier vor kurzem hatte ich wegen des obigen Gedanken, die Zigarrette schon im Mund. (Doch nicht angezündet)

Liebes Forum, seit Monaten gehe ich durch die Hölle. (Warum kommt das soviel erwähnte Lichtlein nicht her, von irgendwo?????)
Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir aufzeigt, in wie fern mein Verhalten normal ist oder nicht. Ich habe Angst an Deppressionen zu leiden.

Meiner Freundin z.b. geht es super, sie ekelt sich vor dem geruch. ich nicht, ich denke immernoch an die "Coolness".

Vielen Dank für euer Feedback.

Finn
Hi Timy,

Hi Timy,

das kommt mir bekannt vor, ging mir ähnlich. Bei mir war es in den ersten paar Wochen noch recht erträglich, aber nach ca. zwei Monaten fing es an, mir gar nicht gut zu gehen. Das zog sich auch ganz schön lange hin, ich war stellenwiese ganz schön verzweifelt - aber glaube mir, es wird besser und es lohnt sich durchzuhalten!
Ich habe mir (auch professionelle) Hilfe und Unterstützung gesucht, wo es nur irgenwie ging und es sinnvoll war, wenn es Dich interessiert, ich habe viel darüber im Tagebuch geschreiben.
Rauchen ist eine Suchterkrankung - das zieht eben eine sehr tiefgehende Veränderung im Leben nach sich, wenn Du damit aufhörts, es ändern sich so viele Dinge (zumindest war das bei mir so und der Prozess scheint immer noch nicht so richtig abgeschlossen zu sein, obwohl es mir inzwischen wieder richtig gut geht), das hätte ich mir nie so vorstellen können.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du genügend Geduld mit Dir hast. Sehe es als große Aufgabe an und lasse Dir die Zeit, die es einfach braucht. Ich habe mich immer verglichen mit anderen, denen es mit dem nicht mehr Rauchen (scheinbar) viel leichter gefallen ist als mir - aber das ist Unsinn. Lass Dir die Zeit für die Heilung, die Du eben brauchst.

Viele Grüße
Finn