Vom Suchtraucher zum Gelegenheitsraucher - möglich?

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Annika86
Vom Suchtraucher zum Gelegenheitsraucher - möglich?

Ich bin seit mehr als 8 Jahren Raucherin und rauche inzwischen am Tag in der Regel um die 30 Zigaretten. Daß ich also richtig süchtig nach Nikotin bin, ist dabei ja offensichtlich.
Schon länger gehen mir meine Abhängigkeit und der ständige Suchtdruck auf die Nerven, und ich will nun endlich bald mal den Absprung schaffen. Es ist so verdammt lästig, morgens aufzuwachen und dieses unglaublich starke Verlangen nach dem Rauchen zu verspüren. Und ich hasse es, wenn ich nach zwei oder drei Stunden ohne Rauchen, sei es im Kino, im Zug oder bei einer Klausur, merke, wie ich immer nervöser werde, weil die Sucht mich im Griff hat.

Ich will also endlich aufhören. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, macht mir dabei irgendwie schon der Gedanke Angst, daß ich nach erfolgreichem Entzug vielleicht nie wieder eine Zigarette anrühren darf, ohne sofort wieder rückfällig zu werden.

Ich würde so gerne auch als "Ex-Süchtling" mal auf Partys ein, zwei Zigaretten rauchen können, ohne am nächsten Morgen wieder den selben Suchtdruck zu spüren, der mich jetzt jeden Morgen nach dem Aufwachen erwartet. Oder mal mit Freunden beim Kaffee nach dem Mittagessen eine rauchen, ohne dann für den Rest des Tages noch weitere Zigaretten zu brauchen.

Glaubt ihr, daß es möglich ist, den Weg von der Suchtraucherin zur Gelegenheitsraucherin erfolgreich zu gehen? Also von der Sucht loszukommen, aber trotzdem sich ab und zu mal eine Zigarette genehmigen zu können, so wie man auch ab und zu mal ein Glas Wein trinkt, ohne Alkoholiker zu sein, oder eine Tafel Schokolade ist, ohne „freßsüchtig“ zu werden?

Oder ist es bei einem Ex-Suchtraucher eher wie bei einem trockenen Alkoholiker, der sich auch keinen „normalen“ Umgang mit der Droge angewöhnen kann, weil er bei der kleinsten Menge Alkohol sofort wieder in die Sucht zurückfällt? Habe ich mir die Möglichkeit, hin und wieder eine Zigarette einfach als Genußmittel zu konsumieren, dadurch genommen, daß ich einmal die Schwelle zur Sucht überschritten habe?

Eine Freundin von mir ist genau so eine „Partyraucherin“, die alle paar Wochen mal raucht, zum Beispiel auf einer Feier, dann aber wieder wochenlang gar nicht. Genauso würde ich das auch gerne können! Allerdings war meine Freundin auch nie süchtig, sondern immer schon nur Gelegenheitsraucherin.

Glaubt ihr, daß ein Suchtraucher erfolgreich zum Gelegenheitsraucher werden kann? Kennt ihr jemanden, der das versucht und geschafft oder nicht geschafft hat? Oder habt ihr es selbst mal versucht?

NoneSmoker
Hi Annika,

Hi Annika,

die Frage kannst Du Dir nur selber beantworten, auch wenn viele sagen "sowas geht garantiert schief". Ich kenne einige Party - Raucher, die das seit Jahren so praktizieren. Darunter sind auch Leute, die früher regelmäßig geraucht haben und zum Party - Raucher "umgeschult" haben. Bei manchen Leuten geht das also. Ich habe früher "richtig" geraucht und war ca. 16 Jahre lang Party - Raucher. In den letzten 2 - 3 Jahren hat das nicht mehr geklappt und ich bin immer wieder phasenweise zum regelmäßigen Raucher geworden. Ich kämpfe gerade mit einer ähnlichen Frage, komme aber zu dem Entschluss, dass das für mich wohl nicht mehr geht.
Es kommt darauf an, inwieweit Du die Kraft, Lust und die Motivation hast, im Falle des Falles (also, wenn Dir das "Partyrauchen" missglückt) erneut wieder aufzuhören. Ich meine, dass es auf jeden Fall wichtig ist, erstmal für eine ganze Zeit komplett clean zu bleiben. Wenn Du also in 2 - 3 Wochen Dir wieder eine ansteckst, ist die Wahrscheinlichkeit, in die Sucht zurückzufallen, sehr groß. Du solltest schon mindestens ein paar Monate / Jahre rauchfrei sein, bevor Du versuchst, als Partyraucherin zu leben. Vielleicht ist dann der Bedarf auch nicht mehr da. Ich selber kämpfe gerade mit dem Entschluss, das Rauchen für immer dranzugeben, weil mir das Fetenrauchen in den letzten 3 Jahren nicht (mehr) gut bekommen ist. Ich frage mich gerade sowieso, warum von der (verdammten) Qualmerei so eine Faszination ausgeht, werde aber dafür einen neuen Thread aufmachen. Also:
Sieh erstmal zu, dass Du rauchfrei leben kannst und überlege Dir dann, ob Du Dir das Risiko mit allen Konsequenzen zumuten willst und kannst. Denn im schlimmsten Fall bedeutet Partyrauchen, einen Rückfall zu bauen und erneut wieder mit dem (ungewollten) regelmäßigen Rauchen aufzuhören.

Mit freundlichen Grüßen

NoneSmoker
Rauchfrei seid 20.05.2010 (davor 15 St am Tag)

Gerd
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Re: Vom Suchtraucher zum

[quote:752d28a887="Annika86"]...Glaubt ihr, daß es möglich ist, den Weg von der Suchtraucherin zur Gelegenheitsraucherin erfolgreich zu gehen? Also von der Sucht loszukommen, aber trotzdem sich ab und zu mal eine Zigarette genehmigen zu können.....
......Oder ist es bei einem Ex-Suchtraucher eher wie bei einem trockenen Alkoholiker[/quote:752d28a887]

Ich möchte dazu nur eins schreiben. Beginnend mit der Sucht des trockenen Alkoholiker - dieser sollte es nicht versuchen, wieder nur einen Tropfen zu trinken. Ich habe erst den richtigen Absprung vom Alk im 2. Versuch geschafft. Auch ich habe angenommen, nur eine Flasche am Tag trinken zu können. Alles ging nach hinten los und war wieder dort wo ich schon mal war. Ich habe es gelassen und bin seit über 16 Jahre trocken geblieben.
Das es mit Nikotin nicht anders ist, kann ich nur so beurteilen:
"Nikotin und Alkohol sind dicke Freunde". Fehlt der eine, ruft der andere nach ihm und schon sind beide wieder vereint - denn Alkohol ist in unseren Körper ein "Genieser" der Umwelt. Wer dazu noch raucht, hat das Nachsehen, von Beiden überumpelt zu werden. Von meiner Seite war es nicht einfach, erst den Alk zu meiden und dann, NACH etwa 12 Jahre mich vom Nikotin zu trennen. In dieser Zeit war der trockene Alkoholiker in mir fest verankert. Aber die Zigarette und damit der Nikotin verlangten nach Alk. Darum habe ich auch in dieser ganzen Zeit meine Rauchstopp- Versuche neu begonnen. Immer und immer wieder - bis zum 21.01.06. Dann hatte es geklappt.

Nach zu lesen [url=http://ohnesuchtleben.repage3.de/] hier! [/url]

Es soll nur meine Meinung und Anregung zu der Frage oben sein. Ich würde allen abraten, Zigaretten nur "bei Bedarf" zu rauchen.
Allerdings kann ich daran keinen hindern. Biggrin

Gruß Gerd

Grüße vom Foren-Opa

Annika86
Hat denn sonst keiner eine

Hat denn sonst keiner eine Meinung oder Erfahrung zu dem Thema?

mondschaf
Bild des Benutzers mondschaf
[b:1ea439965d]Hi Annika,[/b

[b:1ea439965d]Hi Annika,[/b:1ea439965d]

Erfahrung hab ich nicht. Bin ja selber erst 170 Tage rauchfrei. Aber ne Meinung hab ich schon dazu:

Einen Weg von der Suchtraucherin zur Gelegenheitsraucherin gibt es m.E. nicht.
Wenn du Gelegenheitsraucherin bist, ist wohl eine Kippe dann und wann kein Problem. Bist du aber Suchtraucherin,
dann kannst du dir sicher sein: Einmal Junkie, immer Junkie.

Wenn du wissen willst, wie sicher man auch nach längerer Abstinenz vor einem Rückfall ist,
da hat mal ein Exjunkie was Schlaues von sich gegeben, was ich ganz klar auch unterschreiben würde:

Du kannst Kilometer um Kilometer ohne Panne auf der Autobahn zurücklegen und bist dem Straßengraben dadurch dennoch keinen Meter weiter entrückt. Jeden Moment kann ein Unfall passieren.

Die Moral von der Geschicht, die weißte selber... oder nicht? Wink

rauchfreie Grüße vom mondschaf

Die ersten Schritte sind wertlos, wenn der weg nicht zu Ende gegangen wird.

rauchfrei seit 12.12.2009
zum MONDschaf

Ami
Bild des Benutzers Ami
Hallo Annika,

Hallo Annika,
es wäre einfach toll, wenn man wirklich ein Gelegenheitsraucher werden könnte. Ich bin nur ein seit 8-Tagen-NMR, habe vorher lange und viel geraucht und befürchte, dass es nur "Barfuß oder Lackschuh" geben wird. Die Party- oder Gelegenheitsraucher, die ich kenne, und das sind einige, waren keine Suchtraucher. Aber vielleicht hat jemand andere Erfahrungen?
Ami

rauchfrei seit 23.05.2010

 

[url=http://www.ohnerauchen.de/node/4454]Amis Tagebuch[/url]

 

 

Binchen
Jetzt muß ich hier auch mal

Jetzt muß ich hier auch mal dazusenfen. Ich für mich weiß, es gibt nur ganz oder garnicht. Ich bin eine Süchtige und Sucht heißt für mich, das ich, sobald ich mir den Suchtstoff zuführe, nicht mehr damit aufhören kann. Das geht vielleicht mal ein, zwei Tage gut, aber auch nur vielleicht, aber dann bin ich schnell wieder da, wo ich aufgehört habe oder weiter.

Eine Sucht ist eine Krankheit, die man nicht heilen kann, man kann sie nur zum Stillstand bringen! Und das bedeutet, das Suchtmittel gänzlich wegzulassen!

Ami
Bild des Benutzers Ami
So weise Erkenntnisse von

So weise Erkenntnisse von einer, die immer noch raucht! Aber weise ist das wohl eben wirklich. Ich befürchte, du hast Recht.
Ami

rauchfrei seit 23.05.2010

 

[url=http://www.ohnerauchen.de/node/4454]Amis Tagebuch[/url]

 

 

Binchen
:oops:

:oops:

mondschaf
Bild des Benutzers mondschaf
nee, brauchst e nich...

nee, brauchst e nich...
Theoretisch hastes schon begriffen, gelle? Wink Morgen fangen wir mal mit der Praxis an. Biggrin
Freust dich schon?

Die ersten Schritte sind wertlos, wenn der weg nicht zu Ende gegangen wird.

rauchfrei seit 12.12.2009
zum MONDschaf

Binchen
:roll: Binchen hat Bammel.

:roll: Binchen hat Bammel.

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