Ein Tagebuch soll ich schreiben. Ich fange mal an, obwohl ich nicht weiß, wie lange ich das Schreiben durchhalte. - angedacht sind ja 3 Monate, aber vielleicht hab ich in 3 Monaten ohnerauchen.de vergessen, einfach weil ich gar nicht mehr an Zigaretten denke? Wer weiß, kann ja passieren.
Aufgehört habe ich, weil ich keine Lust mehr hatte zum rauchen. Ich habe mit 14 Jahren angefangen, geraucht, bis ich 24 war, 5 Jahre Pause, 5,5 Jahre wieder geraucht - wie blöd kann man eigentlich sein - und jetzt solls für immer sein. Habe in der letzten Zeit soviel geraucht, dass es sogar mir aufgefallen ist, unter anderem natürlich auch am Geldbeutel, die eben geholte Stange war irgendwie gleich wieder alle. 25 Stück und mehr, im Urlaub gerne auch 2 Schachteln am tag.
Kurz nach dem Urlaub meinte dann mein Freund zu mir, weißt du eigentlich, daß ich aufhöre, wenn die Stange alle ist? Nee, wußte ich nicht. Aber wie er es sagte, wurde mir klar, daß es genau dieser Gedanke war, den ich in der letzten Zeit immer im Kopf hatte und nicht richtig fassen konnte.
Aufhören.
Oje.
Das ganze Drama wie vor Jahren noch einmal. Nächte mit Alpträumen, weil man im Traum geraucht hatte. Morgens schlechtes Gewissen und dann die Erleichterung - ach nee, war ja nur n Traum. Nein, ich hatte nicht wirklich Lust darauf, aber da ich nicht mein ganzes Leben rauchen wollte, mußte es irgendwann ja mal passieren. Nicht mehr stinken. Unabhängig sein. Nicht überall gucken müssen - darf ich hier oder darf ich nicht? Wo ist der Aschenbecher? Ob die neben mir merken, wenn ich die Kippe auf den Boden schmeiße und zertrete? Nicht, dass man noch Bußgeld zahlen darf..
Einzigster Nachteil beim Nichtrauchen, wenn man weggeht - wohin mit den Händen? In die Hosentasche nicht. Arme verschränken? Machen viele, wenn man mal so spekuliert. Arme locker runterhängen lassen? Mann, wie sieht das denn aus?
Aber das ist wirklich ein unwesentlicher Nachteil, dass man sich nicht mehr an der Kippe festklammern kann.
Also gut, aufhören.
Der Gedanke setzte sich fest, nahm Form und Gestalt an. Ich überlegte mir ein Datum, am 02.09. eine Feier, vorher gehts nicht. Der 04.09. schien mir ideal - die nächste Geburtstagsfeier ist erst am 23.09., bis dahin habe ich 3 Wochen Zeit, um mich einigermaßen an Hände ohne Zigarette zu gewöhnen.
Mein Freund hat nicht aufgehört, er hat reduziert, von einer Schachtel auf 6 - 8 Stück am Tag. Er hält es ganz gut durch, setzt sich feste Zeiten, zu denen er rauchen darf. Für mich ist das allerdings nichts. Ich bin in allem sehr maßlos. Und deshalb geht nicht "nur ein bißchen". Ich bewundere Leute, die wochenlang nicht rauchen und wenn sie weggehen, können sie genüßlich mal paffen, ohne irgendwelche Probleme zu haben mit dem Wiederaufhören. Ich habs probiert, mit dem Resultat, daß ich noch mehr geraucht hab als vorher.
Also hab ich am 04.09. morgens an der Arbeit vor Arbeitsbeginn bei meinen Kollegen eine geraucht, wie immer. Was nicht wie immer war - sie hat nicht geschmeckt und ich hab ne halbe weggeworfen, sie mir noch mal genau angeguckt und gedacht, okay, das wars. Du warst die letzte Zigarette in meinem Leben. (Was für große Worte, ich hoffe, mich überkommts heute abend nicht... )
Die angefangene Schachtel war in meiner Handtasche, da ist sie auch geblieben, hab sie abends an meinen Freund verschenkt und das wars dann. Die ersten 5 Tage - super. Nicht ein Ding. Kein Schmacht, kein gar nix. Bis auf gewisse körperliche Beschwerden, aber die gibts hier bei anderen auch, wie ich gelesen habe (stinki .. :oops: ) Glücklicherweise ist es abends/nachts am schlimmsten und nicht, wenn ich arbeiten muß.
Dann gings mal so ganz leicht los, es waren bestimmte Situationen, wo's mich gepappert hat, nach über ner Woche nicht rauchen. Abends gegrillt, richtig schön satt gewesen, ein Weizenbier und .. äääh ... keine Zigarette. Puhh, das war's erste Mal, daß der :evil: mir auf der Schulter gesessen hat. Naja, und seitdem immer mal wieder. Ich denke, er merkt, daß es ihm diesmal an den Kragen geht und denkt sich richtig hinterhältige Situationen aus, um mich an ihn zu erinnern. Pah, da hat er sich aber geschnitten.
Ich schaff das.