Neu und alleine mit meinen Gedanken

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Ellnor
Neu und alleine mit meinen Gedanken

Hallo zusammen,

ich bin eine neue Möchtegernnichtraucherin, die bald 37 wird und das Gefühl hat ganz alleine auf dieser Welt zu sein, obwohl mein haushalt aus mehreren Personen besteht, ich einen Hund habe, den ich nicht mehr leiden kann ( hat mein Sohn in den Kopf gebissen, ich finde dann darf man auf ihn schlecht zu sprechen sein) und mein kater nur noch schläft weil er immer älter wird. Seit Silvester rauche ich jetzt nicht mehr. Ich wollte schon Wochen vorher nicht mehr rauchen, weil ich mich immer nur schlecht gefühlt habe. Es hat mir auch nicht geschmeckt und dieser Gestank hat mich ebenfalls angeekelt. Außerdem habe ich viel zu oft zu meinen Kindern gesagt " Ich komme gleich, ich rauche noch auf" Das hat mich so genervt... Mein Mann raucht weiterhin und hat kein Interesse aufzuhören, da ich vorher schon etwas von ihm genervt war, habe ich ihm von meinem Vorhaben erstmal nichts erzählt, er hört eh immer nur halb zu. Das doofe ist, dass ich als Hausfrau den ganzen tag zu Hause bin und viel zu viel am Rechner sitze. Er sitzt dann ab nachmittags neben mir und raucht weiter... Im allgemeinen bin ich zur Zeit ziemlich frustriert, ich dachte dass es vielleicht besser wird wenn ich aufhöre, aber wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt, finde ich gerade eben alles und jeden doof. Ich habe auch nicht mehr sonderlich viele bis gar keine Freunde, sie sind alle nur noch online verfügbar und haben ja auch immer soviel zu tun und alles ist stressig und jeder denkt nur an sich. Wenn man nicht dem Mainstream folgt hat man ja eh schlechte Karten, da ich auch keinen Alkohol mag, kommt es auch nicht vor dass ich mal mit alten Freunden am Wochenende weggehe, denn scheinbar geht´s nur mit trinken und ich hasse betrunkene Menschen wenn ich selbst nicht betrunken bin.... meine Güte, das hört sich wirklich grausig an, wenn man sich das einfach mal so von der Seele schreibt. Echt bitter...naja, dennoch ein bisschen stolz bin ich schon auf mich, ist immerhin der 8. Tag rauchfrei nach ca. 22 jahren... ich habe früh angefangen mit 15 ca. und maximal 3 tage mal nicht geraucht wenn ich eine Grippe hatte. Selbst in den Schwangerschaften hatte ich es nie ganz geschafft  Sad ich habe mir einige Arztbesuche vorgenommen, weil ich mich körperlich echt krank fühle, bin aber nie zum arzt gegangen bin, es sei denn ich dachte ich sterbe bei einer Grippe z.b. Eigentlich steh ich auf gesundes, Essen ohne zusatzstoffe, Cola trinken habe ich auch aufgegegeben usw. Medikamente wie schmerzmittel nehme ich auch nicht, das gibt es genug Hausmittel die helfen...allerdings habe ich mich immer mehr um meine Kinder und andere gekümmert als um mich selbst. Ich habe eine leichte Skolliose (krumme Wirbelsäule) seit einigen Monaten schleppe ich einen verrenkten Wirbel und somit ettliche Verpannungen mit mir rum, die sich immer mehr auf meine Spinalnerven ausbreiten (das mekrt man besonders gut am gesamten Brustkorb), das war auch ein Grund warum ich aufhören wollte mit dem Rauchen, wenns überall zwickt und wehtut, hat man nachts keine Ruhe mehr und spinnt sich die miesesten Krankheiten zusammen... kennt ihr diesen Onlinetext mit dem Gespräch zwischen Gehirn und sich selbst, genau so geht´s mir.... -_- 

 

Was mich dazu gebracht hat mich in einem Forum anzumelden waren eigentlich diese komischen Entzugserscheinungen, am nervigsten finde ich die Schwitzerei...zumindest hoffe ich dass es vom Entzug kommt, komischerweise hab ich auch kältere Füße als vorher und Kopfschmerzen. Darüber habe ich bisher nur mit meiner Schwester gesprochen, die hat vor ein paar Jahren auch aufgehört. Sie meinte ihr ging es körperlich auch erstmal schlecht und sie hatte diverse Zipperlein, wochenlang. Das beruhigte mich gemeinerweise... 

Ich hoffe ich mache nicht so den schlechtesten Eindruck und keiner will was mit mir zu tun haben. Eigentlich war ich immer ganz lustig drauf und verstehe auch eine Menge Spaß, aber seit 2-3 Jahren lache ich viel zu wenig habe ich das Gefühl, und bin oft in mich gekehrt. Das Haus hier ist mir auch viel zu groß, ich mache fast alles alleine, weil mein Mann echt ein fauler Sack ist, der labert immer nur rum und macht aber doch nichts. Stellt euch vor, ich habe seit 2 Jahren seit ich hier wohne nicht ein regal an die Wand gebohrt bekommen... ich habe nichtmal eine Deckenlampe im Schlafzimmer, nur ein Nachtlicht, weil er es einfach nicht anbringt.... hmm wenn ich das so schreibe, ist glaube ich gar nicht das Aufhören mit dem rauchen mein Problem sondern was ganz anderes und ich schiebe es nur darauf... vielleicht irre ich mich aber auch.

ich hoffe dass ich mich bald besser fühle und wirklich einen unterschied spüre, dass ich nicht mehr rauche....

ich habe überigens gar kein verlangen danach, das einzige ist mein kopf, manchmal wenn ich einen kaffee trinke, bewegt sich meine hand zum tabakpäckchen welches gar nicht mehr da ist.... ihr kennt das sicher oder?! 

Danke dass ich hier die Möglichkeit habe was loszuwerden... nach meinem Haushalt werde ich mich mal etwas hier reinlesen...

Grüße Ellnor

Muggel
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Hi Ellnor,
ui,ui,ui - da kommt ja ganz schön viel aufeinmal zusammen - da muss man ja wirklich was lesen. Shok

Deshalb erstmal ganz einfach Gratulation zu deinem Entschluss - und auch dazu, dass du die berühmte Hellweek ja schon ganz allein geschafft hast. Clapping

und ja - damit hat sich nun mal eine Nebelwand aufgelöst - und man beginnt klarer zu sehen - weniger zu verdrängen - und das, was man da sieht, kann einen auch schon mal erschrecken. oder traurig machen.

Dazu kommt noch, dass einem der einlullende, selbstbelohnende, viel übertünchende Teil der heimtückischen Droge Nikotin, das Dopamin nun fehlt, das ja immer schön brav 5 Sekunden nach dem ersten Lungenzug frei Haus geliefert wurde.
Das ist dann der berühmt Freund Zigarette, der immer da war - lange Jahre - , wenn man ihn brauchte, und von dem man sich aber nun verabschieden will.

Und das macht jetzt natürlich auch traurig - um nicht zu sagen - depressiv. und bringt einen zum Grübeln. und und... Cray 2

Nur - schieb' mal alles beiseite, was nicht direkt das Projekt NichtMehrRauchen betrifft. Verdrängs einfach mal weiter so wie vermutlich eh' schon länger - läuft sicher nicht davon.

Und freu' dich über dein bisher geschafftes - das ist wirklich schon eine große Leistung Yes 3
- und mach weiter so, ein Schrittchen nach dem anderen - oder eben immer die nächste grad einfach nicht anzünden.

Das festigt sich dann immer mehr - und du wirst sehen, dass dann auch wieder Freude - ja manchmal sogar Euphorie daher kommt.
"Wow - bin ich super!!!" - Yahoo

und dann kannst diese Energie dazu nützen noch andere Sachen aufzuräumen, aufzuarbeiten, die da noch so im Weg liegen.

als Tip noch - mach dir dein eigenes Tagebuch und schreib die nächste Zeit noch täglich. Tut gut - und wirst sehen, da gibts hier ein paar gute Seelen, die das lesen und dir antworten, helfen, zusprechen werden.

Alles Gute bei deinem anspruchsvollen Projekt . - und mach weiter so!!!
wünscht dir der Muggel
Bye
 

Der Muggel hat Nico ohne viel heftiges Winken am 31.3.2014 verabschiedet.

josefine
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-

 

Hallo Ellnor!

Herzlich Willkommen hier im Forum. Ich habe mich durch Deinen Text gelesen und mich in vielen Dingen widererkannt.

Als erstes möchte ich Dir sagen, dass Deine "Nebenwirkungen" durchaus vom Entzug kommen können. Hier gab' es einige Leute, die erstmal krank wurden, öfter Infekte durchmachten und vor allem die Seele ... die hat ganz arg geweint in vielen Momenten. Es ging mir auch damals sehr schlecht und ich habe mich quasi von Tag zu Tag gequält. So ist das eben ... Aber jeder hört anders auf und jeder hat seine Geschichte zu erzählen.

Eines vorweg: Es lohnt sich, es gibt Lebensfreude, Lebensqualität und Du wirst zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht auch Dein Leben auf den Kopf stellen und sehen, wer es gut mit Dir meint und wer Dir nur Energie entzieht und Dich ausnutzt. Das sind manchmal wirklich Sachen, die man mit einer Zigarette einfach "weggeraucht" hat. Hat mich jemand ausgenutzt, war jemand unnett zu mir, wurde dumm über mich geredet, wurde ich zu Unrecht für etwas beschuldigt ... Dann habe ich immer erstmal geraucht. Und dann war ich still und hab's hingenommen. Wenn man nicht mehr raucht, dann verändert sich die Welt ... Meine hat sich auf den Kopf gedreht und ich bin mal gespannt, was mit Deiner kleinen Welt passiert.

8 Tage ... Das ist eine tolle Leistung. Du kannst stolz auf Dich sein. Und ja, es ist jetzt "nur" noch Kopfsache - aber das macht die Sache nicht unbedingt leichter. Jeder, der es hier geschafft hat, wird Dir aber sagen, dass es wunderbar ist, nicht mehr süchtig zu sein. Wie süchtig man ist, dass merkt man erst, wenn man kein Nikotin mehr in seiner Umlaufbahn hat. Und das kann - zuweilen - ziemlich unschön sein.

Muggel hat Recht: Mach' ein Tagebuch auf, dann antworten Dir auch sicherlich mehr Leute und haben vielleicht Tipps für Dich oder können Dich aufbauen, wenn es mal zu arg schmerzt. Ich habe diesen Eintrag hier eher zufällig entdeckt ...

Dir alles Glück der Welt und mach' einfach weiter so - WILLKOMMEN !!!

Josefine   Preved

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

Gerd
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Hallo Ellnor,

gratulation auch von mir und einen Trost muss ich los werden. Es wird immer besser und leichterer mit dem NichtMehrRauchen.

Weiteres muss ich sagen, dass Du keinen Alkohol mehr magst - es ist auch gut so, denn Alk und Nikotin sind gute Freunde. Ist leider so, denn wer mich kennt weiß, wovon ich rede/schreibe. Ich bin trockener Alkoholiker, halte mit diesem nicht hinter dem Berg und möchte gern helfen, wo ich kann.

Probleme hat man nicht, die macht man sich. Alles Liebe!

Grüße vom Foren-Opa