Rückfälle

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RoRo
Rückfälle

Ich geb das Thema mal in die Plauderecke rein, da ich keinen Schimmer hab, wo es sonst passen würde.

Also, hab in letzter Zeit mit ein paar Rauchern, Ex-Rauchern, Rauchern nach Exraucherschaft gesprochen.
Mir viel auf, daß es bei vielen so ist, daß sie aufhörten zu rauchen und nach Jahren rückfällig wurden. Obwohl mir von mehreren bestätigt worden ist, daß der Grund zum weider anfangen der gleiche ist wieso man (meist in der Jugend) das erste Mal anfing, kann ich mir nicht vorstellen, daß man 2 Mal in dieselbe Falle tapt.
Vielleicht sind einige unter euch, denen es ähnlich ging. Ich würde gernen einige Erfahrungswerte diesbezüglich lesen.

Es will mir ehrlich gesagt nicht in den Kopf gehen, daß Menschen, die 10 Jahre nicht geraucht haben, wieder damit anfangen.
Helft mir dabei, dieses Problem von Anfang an zu erkennen und zu umgehen.

lg Andy

Seit [size=16:24a477727c][color=red:24a477727c][b:24a477727c]30.12.2005[/b:24a477727c][/color:24a477727c][/size:24a477727c]
Nichtraucher
[i:24a477727c][color=blue] 8 Jahre lang [u:24a477727c]25 Zigaretten[/u:24a477727c] täglich[color][/i:24a477727c]

truckerchen
Nun, es hängt bestimmt damit

Nun, es hängt bestimmt damit zusammen, dass schlechte Erinnerungen mit der Zeit verblassen und man sich mehr an die positiven Seiten (jaja, die gibt es beim Rauchen nicht) erinnert.

So habe ich z.B. vor fünf Jahren meine Arbeitsstelle von heute auf morgen gekündigt, da die Verhältnisse dort einfach nicht zu ertragen waren. Heute ertappe ich mich tatsächlich dabei, wie ich mir so denke, dass es gar nicht mal sooo übel gewesen ist. Daher rufe ich mir ständig in Erinnerung, was die alles von mir verlangt haben und weshalb ich den Job damals eigentlich hingeschmissen habe.

Ich denke, dass es mit dem Rauchen ganz ähnlich, wenn nicht genaus so ist, wenn man sich nicht weiterhin mit seiner (überwundenen) Sucht auseinander setzt. Man sollte halt nach Möglichkeit am Ball bleiben, was aber nicht heissen soll, dass man sich täglich damit beschäftigen sollte, das ist bestimmt auch nicht ganz gesund. Wink Man muss halt ein für seine Verhältnisse gesundes Mittelmaß finden.

qualmfreier Raucher seit dem 30.10.2005 um 12:35 Uhr

mejaculpa
Ich habe damals nach 10 Jahre

Ich habe damals nach 10 Jahre rauchen aufgehört und war 2,5 Jahre clean. Angefangen habe ich leider wieder damit als ich eine Beziehung zu einem Raucher ging. Ich hatte ihn sehr gerne und er konnte nicht zu Rauchen aufhören aus diversesten Gründen. Da mir vor dem Küssen und dem Gestank so geekelt hat, habe ich wieder damit angefangen weil ich dachte, ich kann ja eh wieder aufhören jederzeit, ich habs ja schon mal geschafft und er wollte ja aufhören nur konnte er nicht sofort.
Es ging ganz schnell das ich wieder Raucher war und meinen Spass daran fand. Man rutscht nur allzu schnell wieder in seine alten Muster hinein. Ein alter Schuh, den man lange getragen hat, der passt prima wieder auf den Fuß.
Ein Süchtiger ist nie gefeit wieder in seine alte Sucht zu fallen, es ist egal um welche Sucht es sich dabei handelt.
Ich war dann wieder ca. 2 Jahre Raucher, also noch 1 Jahr nachdem diese Beziehung längst zu Ende war, nur ich war schon wieder lange süchtig und konnte nicht mehr so leicht wie ich es mir damals dachte aufhören. Meine Meinung ist einmal süchtig, immer süchtig.

LG
Marlene

Ich rauche nicht, weil ich brauche nicht - NMR seit 13.01.2006, 19:00 Uhr

green_ice
Nach 1 1/2 Jahren wieder

Gut, 10 Jahre waren es zwar nicht, aber ich war so blöd nach 1 1/2 Jahren wieder anzufangen. Der Grund war aber nicht weil ich cool sein wollte sondern einfach nur bodenloser Leichtsinn. Bei einer Feier betrunken mal eine geraucht. War kein Problem. Bei der nächsten Feier mal zwei drei geraucht. Dann irgendwann auch mal nüchtern eine geraucht während eines großen Umzugs. Quasi als Belohnung für das Möbelschleppen.Und dann mal hier eine und da eine. Stetig gesteigert, Stress als Argument vorgeschoben. Dann und dann hör ich wieder auf, habe ich mir eingeredet. Und den Tag X immer wieder verschoben. Schön einer Illusion aufgesessen.

Das ganze dauerte dann 1,5 Jahre. Und nun habe ich wieder 35 Tage ohne geschafft, mit dem festen Vorsatz nie wieder auch nur "die Eine" zu probieren.

Für mich gibt es nur eine Alternative zum Rauchen: Nicht(mehr) rauchen.Ohne wenn und aber. Warum sollte ich mir die Eine anzünden? Die schmeckt auch nicht. Ein Eis schmeckt. Ein Espresso. Oder auch mal ein kaltes Bier.Aber eine Kombination aus Teer, Nikotin und anderen gesundheitsfördernden Stoffen? Nö.

In diesem Sinne auf eine gute (rauchfreie) Zeit

Harry

Letzte Fluppe am 01.01.2006 um 04:35 Uhr

RoRo
Ich will einfach nicht

Ich will einfach nicht wahrhaben, das die (nun doch einigermaßen) überwundene Sucht, mein ganzes Leben lang über meinem Kopf hängen soll, wie das Damoklesschwert am seidenen Faden.

So, ich werd jetzt mal nen Versuch starten. Werd mir künftig notieren, wann ich ans rauchen denk. Mal sehen, wie es mit den Abständen dazwischen ist. glaube nämlich, ich hab 2 Tage lang keinen Gedanken daran verschwendet.
Werd das jetzt mal probieren, und meld mich dann wieder.
Nichtrauchen kann ja kein Problem sein. Rauchen ist das Problem. Nichtrauchen ist ja die Lösung......

Mal sehen, wie sehr sich meine Gedanken immer noch um Zigaretten drehen.

lg Andy

Seit [size=16:24a477727c][color=red:24a477727c][b:24a477727c]30.12.2005[/b:24a477727c][/color:24a477727c][/size:24a477727c]
Nichtraucher
[i:24a477727c][color=blue] 8 Jahre lang [u:24a477727c]25 Zigaretten[/u:24a477727c] täglich[color][/i:24a477727c]

mejaculpa
Ich würd nicht sagen das die

Ich würd nicht sagen das die Sucht einem ständig über dem Kopf hängt, aber sagen wir es mal so man trägt einen Rucksack mit vielen Sachen mit sich herum. Man legt die Sucht rein und es folgen viele Dinge. Irgendwann ist sie ganz unten.
Man denkt nicht immer nur ans Rauchen. Als ich die 2,5 Jahre rauchfrei war konnten neben mir die Leute rauchen und es war mir piepegal und ich ging auf Feiern und hatte null Bedürfnis auf Zigaretten, mich störten die Raucher eher, weil ich mir dachte: "Muß das jetzt wieder sein das Gequalme und der Gestank".
Die Sucht ist ein stiller Begleiter den man garnicht merkt und vergißt wenn er da unten in dem Rucksack vergraben ist. Man darf nur nicht so dumm sein und die Sucht ausbuddeln und mal bene in die Jackentasche stecken, weißt du was ich meine.

Aja und am Anfang des Aufhörens denkt man ständig nur an Zigaretten, aber das vergeht so schleichend wie es anfängt.
Wie lange bist du denn schon rauchfrei oder rauchst du noch?

LG
Marlene

Ich rauche nicht, weil ich brauche nicht - NMR seit 13.01.2006, 19:00 Uhr

RoRo
[quote:6a273a0b36="mejaculpa"

[quote:6a273a0b36="mejaculpa"]

Aja und am Anfang des Aufhörens denkt man ständig nur an Zigaretten, aber das vergeht so schleichend wie es anfängt.
Wie lange bist du denn schon rauchfrei oder rauchst du noch?

LG
Marlene[/quote:6a273a0b36]

Ich hab am 30.12.2005 aufgehört zu rauchen.
also 36 Tage mittlerweile.
Beim Fortgehen wars manchmal etwas hart nicht zu rauchen. Aber, dadurch daß in meinem Bekanntenkreis sehr viele Leute aufgehört haben zu rauchen, bin ich immer mit mindestens ein zwei anderen unterwegs, die auch mal geraucht haben.
Das beste daran ist ja, daß mir meine Freunde nicht zutrauten, aufzuhören. alle können aufhören. Nur Andy, der wird immer rauchen. Hab mir mal fotos von nem England Trip damals mit der Schule angesehen. Auf jedem Foto, auf dem ich zu sehen bin hab ich ne Zigarette im Maul. Echt schlimm, und sieht auch noch scheiße aus.
Tja, dementsprechend überrascht sind viele meiner Freunde, das ich vom leidenschaftlichen Raucher zum Nichtraucher konvertiert bin.

Aber deine Beschreibung mitm Rucksack ist sehr gut. Ich glaub, ich werd das mal verstauben lassen hehe Biggrin

Seit [size=16:24a477727c][color=red:24a477727c][b:24a477727c]30.12.2005[/b:24a477727c][/color:24a477727c][/size:24a477727c]
Nichtraucher
[i:24a477727c][color=blue] 8 Jahre lang [u:24a477727c]25 Zigaretten[/u:24a477727c] täglich[color][/i:24a477727c]

jpk
Bild des Benutzers jpk
Miese Situationen

Hallo RoRo

ich denke, Deine Frage ist nur zu berechtigt. Meine Erfahrung sagt, dass die Kippen sich immer gerne mal als "Alternative" melden in vier Situationen:
1. wenn man irgendwie wo reinstolpert, wo man "ach mal eine zum probieren, obs überhaupt noch schmeckt" drüber schreiben könnte. Natürlich schmeckt es NICHT, aber nach ein paar Stunden täts schon schmecken :wink:. Das geht irgendwie ganz schnell...
2. Wenn der Gedanke: "ist doch eh alles scheissegal" beherrschend ist, Rauswurf, Trennung, Krankheit, Depression, Weltuntergangsstimmung, nach dem Motto: Bis ich davon krank werden kann, bin ich eh schon tot.
3. Wenn man so besoffen ist, dass der Schmachter :twisted: ne Chance wittert.
4. Wenn die neue Freundin/der neue Freund oder der Mensch, der es werden soll, raucht.... Was tut man nicht alles für 6 :shock:

Pusteblume
Ja, mich schockiert das auch

Ja, mich schockiert das auch immer, wenn Leute nach 1 Jahr, oder gar nach 10-15 Jahren plötzlich (oder schleichend) wieder anfangen. Ich glaube, die Gründe sind die, die schon genannt wurden, aus Stress und Frust heraus (eh alles egal...) oder aus Leichtsinn, (ooch, eine mal...). Ich fand das ganz schön, was unser Kursleiter bei meinem Nichtraucherseminar gesagt hat: Was wir brauchen, ist [b:17206ecd60]Demut [/b:17206ecd60]vor unserer Sucht. Das heißt eben zu erkennen, dass wir auch in 10 Jahren noch süchtig sind und nicht leichtfertig damit rumspielen dürfen. Es gibt Leute, die können ab und zu mal eine rauchen. Klar. Aber [b:17206ecd60]wir nicht[/b:17206ecd60]. Sonst wären wir jetzt nicht hier und würden uns mühselig mit dem :twisted: abquälen.
Aber ich bin ja auch erst am Anfang. Ich bin froh, wenn ich erst mal dieses eine Jahr rum habe...

[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic1189.html] Pusteblumes Tagebuch - Teil I und II [/url]
Quand on est dans la merde jusqu'au cou, il ne reste plus qu'à chanter - Samuel Beckett

Gerd
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Wenn es die Zeit zuläst, bin

Wenn es die Zeit zuläst, bin ich hier und lese daher viele Aufstiege und Fälle mancher Mitglieder. Es ist schon nicht einfach, mit der Nikotinsucht auszukommen - wie ich es selbst erlebe. Das ist mein erster RICHTIGER Entzug. Vor etwa 10 Jahren hatte ich schon mal angefangen, aber scheiterte daran schon nacht 2- 3 Stunden. Deshalb habe ich hier auch nichts, bis jetzt, erwähnt. Wie Drogenentzug wirken kann, habe ich schon am Alkoholentzug zu spühren bekommen und sah mich dieser Sache mit dem :twisted: doch etwas skeptisch gegenüber. Das es jedoch nicht so schlimm war, als mit Alkohol - das ahnte ich nicht.Der Entzug macht sich bei jedem anders bemerkbar.
Aber es gibt viele Rückschläge und auch wieder Neuanfänge - egal ob Alkohol- oder Nikotinentzug. Um so schöner ist zu wissen, dass es auch viele schaffen - und wir schaffen es auch!

Grüße vom Foren-Opa

jpk
Bild des Benutzers jpk
Sucht

Für mich ist der entscheidende Punkt der: Ich bin nicht mehr süchtig. Ich habe kein Verlangen, ich habe kein Verlustgefühl.
Ich habe nur ein einziges Problem gegenüber dem Nieraucher: Eine einzige halbe Zigarette schmeisst das ganze Theater wieder an. Wir haben die Barriere gegenüber dem Gift ja mal erfolgreich durchbrochen, der Körper wehrt sich nicht wie bei einem Erstraucher.
Ich darf einfach nie mehr rauchen, da liegt der Hase im Pfeffer: das darf ich nicht als Verlust empfinden. 364 Tage im Jahr bin ich froh, dass es vorbei ist mit dem Husten, dem Gestank, den Kopfschmerzen. An einem Tag im Jahr kommt mir das: "ach, ja, eine..." in den Sinn. An dem Tag aufpassen, und alles ist geritzt.

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