Tagebücher beginnen normal mit Tag 01, oder?

Auch egal, im Vorstellungs-Bereich hab ich mich schon kurz gemeldet und jetzt also hier meine Strategie/Fortschritte....

Also ich habe meine erste Woche Nichtrauchen schon hinter mir.

Aber da ich an Feiertagen wie diesem nicht viel zu tun habe und dank des Nichtrauchens weniger Schlaf benötige (ca eine Stunde pro Nacht weniger...!?!) gehe ich aber mal kurz zurück auf der Zeitlinie. Zusammenfassend so zu sagen. Auch für mich selbs, sry für den langen Text.

Angefangen mit dem Rauchen habe ich als ich fast 15 Jahre alt war. War auch sehr schnell sehr starker Raucher. An Marken hatte ich bald einige durch, zuerst Camel, dann Marlboro, dann Reval und dann Roth-Händle oder die blauen Gauloises. So blieb das auch lange, bis ich irgendwann auf die "Massenware" Marlboro Medium und letztendlich auf Camel Medium kam. Letztere waren meine absoluten Lieblinge...

Dieser Prozess kommt also so auf etwas mehr als 6 Jahre. Mit dem Rauchen aufhören wollte ich sehr lange nicht, daran verschwendete ich keinerlei Gedanken. War mit Leib und Seele Raucher, gab offen meine Sucht zu, fand das Ritual schön und verteidigte meine Position gegenüber allen die einem so über den Weg laufen. In den letzten 2 Jahren aber wurde es langsam zuviel, am Wochenende wurden bei längeren "Tagen" auch schonmal 4-5 Schachteln geraucht und den normalen Alltag hindurch hielt eine Schachtel keine 10-12 (wach-) Stunden im Schnitt. Dummerweise arbeite ich nebenbei ganz gerne und leistete mir damit den ganzen Schmarrn. Aus verschiedenen Gründen war ich auch sehr oft mehrere Tage meistens in einer Gruppe starker Raucher unterwegs, was in regelrechten Rauch-Orgien ausartete.

An dem Punkt hat der überzeugte Raucher in mir dann doch langsam angefangen sein Hirn zu benutzen. Vor allem im letzten Jahr hatte ich doch still und heimlich oder manchmal laut und deutlich den ein oder anderen Versuch gestartet mit dem Rauchen aufzuhören. Billigerweise hielt keiner dieser Versuche länger als 12 Stunden. Wohne in einer WG in der jeder raucht. Waren die typischen "ich-zünd-mir-keine-an-daher-wirds-klapen"-Versuche ohne Unterbau und Plan. Aber eines der Klarheit halber: diese Versuche gehören mehr zum Lernprozess als zur Niederlage!

Also meine Aktuelle "Strategie" sieht so aus:

Als erstes habe ich meine Rauchgewohnheiten "zerstört". Das geschah damit, dass ich von normalen Schachteln auf Drehtabak umstieg. Das nervt gewaltig am Anfang. Die Wahl des Tabaks gewann dieser American Spirit aus dem Grund, dass ich mir habe sagen lassen da wären keine Zusatzstoffe drin. Ob das nun stimmt oder Marketing ist, ist völlig unerheblich, wenn man dieses Kraut raucht schmecken nach relativ kurzer Zeit alle normalen Schachtel-Zigaretten nach purer Chemie. Damit hab ich mir schonmal meine Lieblingskippen entzaubert. Tja und dann suchte ich mir einen Tag an dem ich in 12-15h einen ganzen Beutel Tabak geraucht habe wovon ich dermaßen Kopfschmerzen bekam dass es nicht mehr feierlich war... Danach/derweil las ich dieses "Endlich Nichtraucher" Buch von Carr und sah den dazugehörigen Film. Immer im Hinterkopf einige Erläuterungen von anderen ehemaligen Rauchern die mir recht deutlich gesagt haben was sie rückblickend vom Rauchen halten und vor allem wie wichtig die "psychische" Komponente ist und wie einfach (konnte es nicht glauben) es für die alle war.

Tja und daran halte ich mich derzeit. Immer wenn jetzt jemand hier daheim raucht bilde ich mir sofort ein, Kopfschmerzen zu bekommen und dass es stinkt wie wasweißichwas. Hab wirklich die Lust am Rauchen verloren. (bisher) Nichts mit Willenskraft, ganz allein mit Info (Buch+Film) und vor allem mit konstruierter Abneigung gegen das Rauchen. Daran glaubt man nach kürzester Zeit schon.

Bisher fühle ich mich ganz normal, bin halt etwas fitter und das Stechen in der Brust hat aufgehört. Habe auch meinen Geruchssinn langsam wieder. Augen fühlen sich irgendwie komisch an, k.A. warum. Genauso Arme und Beine. Aber allgemein ist das körperliche Wohlbefinden dramatisch angestiegen. Kaum zu glauben: Atmen macht neuerdings Spaß!

Nagativ erwähnen kann ich nur dass ich etwas zappeliger bin als normal und auch etwas impulsiver. Aber das zappelig sein kann man sich auch mit "du hast mehr Energie jetzt" zurechtlügen und etwas Impulsiv war ich schon immer, habs daher ganz gut unter Kontrolle

Tja, das ist soweit der Status. Könnte jederzeit einfach ein paar Meter gehen und nach einer Zigarette fragen (wonach mir die sich im Stich gelassen fühlenden Noch-Raucher um den Hals fallen würden) aber tue es nicht. Allein das ist ein Meilenstein für Leute wie mich.

Ansonsten arbeite ich an meiner Ernährung. Soll auch helfen.

*nochmalallesdurchles*

Tjoar ich bastel dann mal weiter an meiner "Ach-nee-das-ist-nichts-mehr-für-mich"-Ideologie und hoffe der Text war nicht zu lange oder zu altbekannt für euch. Schau mich natürlich weiter hier um.

Wenn jemand noch Tipps hat die auf mein "profil" passen, dann nur her damit wird alles dankbar verwurstet.

Grüße,

Benji