[quote:bfc98ab4fd="ichschaffees"]nun gibt es zwei arten von nichtrauchern: die einen stoert es nicht, und diejenigen, die das stoert, werden dafuer auch noch uebelst beschimpft als "militant". :shock: [/quote:bfc98ab4fd]
Naja das ist vielleicht bisserl arg vereinfacht. "Die die das stört werden übelst beschimpft..." Also bitte Ball flach halten.
Ich möchte bitte zu Gruppe 3 gehören: Es gibt einfach wirklich wichtigere Dinge als rauchen oder nichtrauchen. Auch wenn ich Rauch unangenehm finde: Wenn ich mit einem Raucher Mittagessen gehe um wichtige Dinge zu besprechen, werde ich den kaum zwingen, sich mit mir in den Nichtraucherbereich zu setzen. Nach dem Essen wird er sich eine anstecken und das sei ihm auch gegönnt, auch wenn ich persönlich den Rauch eklig finde. Er wird schon so cool sein, mir nicht gerade den Rauch ins Gesicht zu blasen.
Leben und leben lassen.
Ich habe mit kleinen Unterbrechungen 25 Jahre lang geraucht, jetzt den Moralapostel zu geben wäre albern, arrogant und unangemessen.
Gegenbeispiel, weil gerade gesehen: In der Sendung "Welt im Bild", von 24.10.1942 (ja, schon sehr alt) wurden eine Reihe Menschen gezeigt, die harter Arbeit nachgingen und Deutschland wieder aufbauten. Sie haben Übertage Asbest aus dem Berg gegraben - ohne jedweden Schutz. Mich hat das blanke Entsetzen gepackt, als ich das sah - warum ?
Damals wußte man nicht, wie brandgefährlich Asbest ist. Ebensowenig wußte man, das Bleirohre für Wasserleitungen keine gute Idee sind. Man hat gelernt, das beides gefährlich und sehr ungesund ist. So wie die Ex-Raucher mit den Zigaretten.
Und ebenso, wie ich und auch sonst keiner heute mehr Asbest so abbauen würde, wie die Menschen damals, haben ich und andere gelernt, das der Rauch einer Zigarette massiv schädigt und rühren den Kram nicht mehr an - und möchten bitteschön dem auch nicht mehr ausgesetzt sein.
Das ganze ist einfach nur ein Umlernprozeß: Als man die Brisanz von Asbest erkannte, gab es mindestens ebenso viele Gutachten, die die Risiken aufzeigten, wie Gegengutachten über Leute, die 40 Jahre das Zeug einatmeten und nichts zurückbehielten. Nichts anderes spielt sich IMHO nun mit den Zigaretten ab - nur das Ex-Raucher, nur weil sie was dazugelernt haben, als militant bezeichnet werden (was übrigens praktisch nur Raucher tun...).
Obwohl ich zweieinhalb Jahrzehnte Raucher war, empfinde ich meine Ablehnung gegen den Rauch weder als arrogant noch als unangemessen. Ich betrachte das eher als Selbstschutz und als Zeichen dafür, das ich eine Gefahr für mich erkannt und gebannt habe.
Nun dann gehöre ich wohl auch zu Gruppe 3. Und ich bin noch nie beschimpft worden, wenn ich jemandem gesagt habe, dass ich aufgehört habe und darum gerne nicht so direkt im Qualm sitzen würde.
Bislang sind mir keine militanten Raucher aber reichlich militante Exraucher begegnet. Klar, eine Petition für ein Gesetz gegen Nikotin würde ich sofort unterschreiben. Aber so lange es legal ist, behalte ich lieber im Kopf, dass ich selbst ca. zwei Jahrzehnte geraucht habe. Und offen gestanden kann ich für mich nicht behaupten, [b:bc4261028f]garnichts [/b:bc4261028f]von den Gefahren des Rauchens gewußt zu haben ....deshalb werde ich sicher nicht missionieren gehen. Das meiste was ich zu sagen hätte wissen Raucher längst unterschwellig.
Ich würde mir arg selbstgerecht vorkommen, wenn ich nun anderen etwas zum Vorwurf mache, das ich selbst so lange getan habe. Ich kenne keinen Raucher, der das Rauchen wirklich für ungefährlich und gesund hält. Einem erwachsenen Menschen etwas zu predigen was er selbst bereits weiß, fänd ich unangemessen.
Aber ich glaub das ist in jedem Land gleich. Wo sich was zum Ereifern findet, finden sich auch Eiferer. Der eigentliche "Feind" ist doch nicht der Raucher, sondern die Tabaklobby! Denn wie kommt es das Asbest verboten ist, Nikotin aber nicht?
—
[color=darkred:0e9a2bd527]NMR seit 24.07.07[/color:0e9a2bd527]
[quote:82c01395de="Jane"]Klar, eine Petition für ein Gesetz gegen Nikotin würde ich sofort unterschreiben.
(...)
Einem erwachsenen Menschen etwas zu predigen was er selbst bereits weiß, fänd ich unangemessen.[/quote:82c01395de]
Das kapiere ich nicht. Was ist ein Gesetz anderes als eine sogar mit der Kraft des staatlichen Gewaltmonopols (also Polizei und Strafe und so) ausgestattete Entscheidung über eben jene Frage, zu der Du Dich im persönlichen Kontakt dann aber nicht verhalten willst? Wenn Du es doch für richtig genug hältst, um eine Petition für ein Gesetz zu unterschreiben, warum ist es dann im persönlichen Gespräch nicht mehr richtig? Wo liegt hier für Dich der Unterschied?
Ich frage deshalb, weil ich von etwas schon seeeeeehr überzeugt sein muss, um ein entsprechendes Gesetz zu fordern (was da für ein Rattenschwanz dranhängt!) und wenn ich derart überzeugt von etwas bin, dann trage ich das auch ganz selbstverständlich in meinen Alltag, wo es durch das Gesetz, das ja den Alltag regulieren soll, dann ohnehin ankäme. Drum kommt mir das irgendwie abwegig vor, etwas vom Staat zu fordern, was ich in meinem Alltag nicht möchte. Vielleicht hab ich Dein Posting aber auch völlig falsch verstanden? :aubacke2:
Vielleicht denken wir einfach ein kleines bisschen aneinander vorbei, kann schon sein. Hoff ich kanns deutlicher machen.
Nikotin ist eine süchtig machende Droge, die viele lebensbedrohliche Krankheiten auslösen kann. Davon bin ich vollkommen überzeugt. Also würde ich ein Gesetz, dass den Konsum/Handel mit dieser Droge minimiert/unterbindet in jedem Fall befürworten.
Ich selbst habe in meinem Alltag kein Problem damit wenn Freunde von mir rauchen, ich finde es schade und hoffe sie werden auch alle mal damit aufhören, aber bewerten tu ich es nicht. Ich finde die Sucht, den größeren Zusammenhang, die Industrie die dahinter steht usw. furchtbar. Konzerne, die Miliarden an der Sucht verdienen und Steuergelder, die damit kassiert werden. Das ist es was ich gerne per Gesetz auseinander genommen sehen würde. Der einzelne Raucher, der mir vielleicht vor einem Bahnhof versehentlich mal Qualm ins Gesicht bläst stört mich nicht.
Darum wäre ich für so ein Gesetz, aber gegen eigenes Missionieren in meinem Umfeld. Wenn meine Freunde rauchen möchten, dann werde ich ihnen da keine Vorträge zu halten. Wenn ich gefragt werde, gebe ich meine Meinung zwar deutlich dazu ab, aber ansonsten lasse ich ihnen die Freiheit, das zu tun was das Gesetz ihnen zuspricht. So lange es nicht in meiner Wohnung ist.
Und um weiteren Missverständnissen gleich vorzubeugen, ich würde meine Freunde auch dann nicht missionieren wollen, wenn sie trotz solch eines Gesetzes rauchen würden. Ich würde ihnen sicher meine Meinung dazu sagen, mehr aber auch nicht. Denn ich denke das hinter jeder Sucht mehr steckt als einfach nur die körperliche Abhängigkeit von der Substanz. Mir wäre dann eher daran gelegen, meinen - dann ja straffälligen Freunden - zu helfen, das Warum ihrer Sucht mal anzugehen, als ihnen Vorträge darüber zu halten was sie da schlimmes tun. Und in dieser Form spreche ich auch heute schon manchmal mit meinen Freunden übers Rauchen. Nur da geht es dann um persönliche Hintergründe und nicht um Aufklärungsarbeit über Nikotin.
—
[color=darkred:0e9a2bd527]NMR seit 24.07.07[/color:0e9a2bd527]
[quote:55c1784a8c="OlafSt"]Warum arrogant und unangemessen ?
(...)
Obwohl ich zweieinhalb Jahrzehnte Raucher war, empfinde ich meine Ablehnung gegen den Rauch weder als arrogant noch als unangemessen. Ich betrachte das eher als Selbstschutz und als Zeichen dafür, das ich eine Gefahr für mich erkannt und gebannt habe.[/quote:55c1784a8c]
Pass auf, isch erklär disch: Ablehnung ist völlig okay. Du kannst ablehnen was immer du willst.
Ich lehne z.B. Hundescheisse auf dem Gehsteig kategorisch ab. Drum hab ich keinen Hund und wenns nach mir ginge, hätte in der Stadt künftig überhaupt keiner mehr einen - es sei denn, er kann glaubhaft nachweisen, dass das arme Vieh Platz und Zeit zum spielen und zum kacken hat. Ich hab auch echt viele tolle Argumente gegen Hundescheisse auf dem Gehweg und ich bin absolut davon überzeugt, dass die Welt besser wäre, gäbe es sie nicht.
ABER:
Ich geh nicht zu jedem Hundebesitzer hin und nöl ihn voll. Wenn ich einen erwische wie er sein Tier vor meiner Haustür scheissen lässt, drück ich ihm die Schnauze in das frische Häufchen. (Den Besitzer, nicht den Hund) aber ansonsten soll doch jeder sein Tier quälen wie und wo er will. Einen Hund mit aufs Oktoberfest zu nehmen ist ebenso grausam wie ihn den ganzen Tag unterm Tisch liegen zu lassen und ihn abends für 2,3 Minuten "Gassi" zu führen. (Was nichts anderes heißt, als raus - kacken - rein) Aber das ist ja vielleicht nur meine Meinung. Die Fraktion der Hunde"liebhaber" sieht das ganz anders. Drum halt ich meinen Mund. Jeder darf seine Meinung haben. Auch wenn ich sie nicht verstehe.
Klar soweit?
Rauchen: Das schadet demjenigen der es tut und demjenigen der daneben sitzt und den Mist einatmet. Konsens. Oder?
Ich hab aufgehört, weil das besser für mich und meine Umwelt ist. Konsens, gell?
Es stinkt, es ist teuer blablabla. Wissen wir alle.
ABER:
Ich habe nicht das Recht, jedem Raucher zu jeder Zeit seine blöde Angewohnheit unter die Nase zu reiben. Ich habe nicht das Recht, ihm meine "überlegene Sichtweise" zum Thema Rauchen reinzureiben.
Bei mir zuhause kann ich es verbieten, bei ihm zu Hause nicht. Da hab ich nur die Chance, entweder das Gequalme zu ertragen oder eben künftig nur noch Nichtraucher zu besuchen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen... "ich besuche nur noch Nichtraucher..."
Mal eine Geschichte:
Es war einmal ein Ex-Raucher. Der sagte: "Der Stefan der ist nicht mehr mein Freund. Der raucht nämlich. Und obwohl ich ihm erklärt habe dass es ganz ganz giftig und ungesund ist hat er nicht aufgehört. Ich hab ihm dann noch eine Strafpredigt gehalten dass er ja auch andere Leute schädigt und wisst Ihr was dieser Unverschämtling gesagt hat? Der hat doch tatsächlich gesagt: "Letzten Sommer hast du doch selbst noch gequalmt wie ein Schornstein, wieso machst du plötzlich auf Mutter Theresa?" Das hat er gesagt der Stefan...Das hat er gesagt. Seitdem geh ich da nicht mehr hin. Naja eigentlich geh ich gar nirgends mehr hin, weil die Leute sich gar nicht mehr immer nur über rauchen unterhalten wollen, dabei find ich das voll wichtig, dass ich das der Welt sage! Das MÜSSEN die Leute doch akzeptieren, dass ich RECHT habe. ICH HABE RECHT! und die blöden stinkenden Raucher haben UNRECHT! JAAAA UNRECHT!!!! VERBIETEN!!! ALLE! VERBRENNEN!!!!!!
und so endet die traurige Geschichte von dem Mann mit der sauberen Lunge und dem überschaubaren Freundeskreis...
Wie gesagt, es gibt wichtigere Dinge als rauchen.
Was soll denn der trockene Alkoholiker tun? Jedem und immer die Gefahren des Alkoholismus predigen? Jeder Säufer schadet sich und seiner Umwelt und das nicht zu knapp. Soll der trockene Alkoholiker jetzt jedem den Aperitif aus der Hand schlagen weil das der erste Schritt zum sozialen Abstieg sein könnte? (Jaja rauchen schadet immer und Alkohol in Maßen ist nicht weiter ungesund aber darum geht es hier nicht)
Es geht nicht einzig und allein darum RECHT zu haben. Es geht auch ein wenig um soziale Intelligenz. Und ich persönlich kenne kaum Raucher die heutzutage noch so egoistisch sind, einfach loszuqualmen. Die meisten verkrümeln sich still in irgend welche Eckchen oder gehen vor die Tür. Raucher sind schon gestraft genug, da muss ich nicht auch noch den Moralprediger geben.
Kann das sein? Ist es so? Wenn das so ist, ist das dein einziger Kommentar? Ist eine Frage überhaupt ein Kommentar? Und wenn ja was will mir der Kommentar sagen? Ist es nun gut jedem Raucher seine "Überlegenheit" zu demonstrieren? Oder vielleicht doch nicht? Hast du eine Meinung? Oder fragst du nur mal so?
Nö, ich finde Cheerio ist exakt beim Thema, nur der scharfe Widerspruch zu Olaf ist mir nicht so offensichtlich. Für Olaf [i:a860981826]ist[/i:a860981826] die Frage des Rauchens eben relevant, weil er's mit der Lunge hat. Ich, lieber Cheerio, würde nämlich Deinen Text sofort unterschreiben, aber ich wohne auch an einer Straße, die im regionalen Vergleich die höchste Feinstaubbelastung hat und treibe mich regelmäßig längerfristig in Städten rum, in denen Asbest noch nicht als Gefahr gebannt wurde. Passivrauch ist mein geringstes Problem. Und deshalb fällt es mir auch leicht, da Toleranz zu üben. Und wie Du schreibst, Cheerio, meine mir liebsten Freunde rauchen nun mal fast alle und weil ich noch sehr genau weiß, wie stark mein Wohlfühlfaktor daran hing, ob ich unkommentiert rauchen durfte, lasse ich das eben auch, ich möchte, dass die sich mit mir wohlfühlen. ABER ich fühle mich durch deren Rauchverhalten auch nicht bedroht, es ist mir lästig, aber sterben werde ich aus anderen Gründen. Für Olaf stellt sich das anders da.
Für mich wäre im konkreten Gespräch dann aber ausschlaggebend, ob mich Jemand zuklugscheißt oder mich um Rücksicht bittet und das scheint wohl der Kern Eures Widerspruchs zu sein, oder? Die Frage ist hier also vielmehr die der konkreten Vermittlung des eigenen Interesses. Wenn mir Olaf sagen würde: "Hey, Du, ich habs mit der Lunge, wärst Du so lieb, nicht zu rauchen" würde ich - als hypothetische Raucherin - das rauchen einfach lassen, wenn er mir einen Vortrag über die Gefahren des Rauchens halten würde, wäre ich irgendwann genervt und würde ihn peu a peu aus meinem Privatleben ausschließen. Das ist doch die bottom line, oder nicht? Das aber wiederum ist m.E. total hypothetisch, denn das ist letztlich eine Frage der Persönlichkeit, das Thema ist dabei austauschbar. Heißt: Mit Jemandem, der/die andere als NMR bevormundet, wäre ich auch als er/sie RaucherIn war wahrscheinlich nicht befreundet gewesen, denn dann wärs halt ein anderes Thema gewesen.
:lol1: das ist so deutsch!
alles sofort totdiskutieren. und dann gleich ne talkshow dazu :roflrofl:
[quote:bfc98ab4fd="ichschaffees"]nun gibt es zwei arten von nichtrauchern: die einen stoert es nicht, und diejenigen, die das stoert, werden dafuer auch noch uebelst beschimpft als "militant". :shock: [/quote:bfc98ab4fd]
Naja das ist vielleicht bisserl arg vereinfacht. "Die die das stört werden übelst beschimpft..." Also bitte Ball flach halten.
Ich möchte bitte zu Gruppe 3 gehören: Es gibt einfach wirklich wichtigere Dinge als rauchen oder nichtrauchen. Auch wenn ich Rauch unangenehm finde: Wenn ich mit einem Raucher Mittagessen gehe um wichtige Dinge zu besprechen, werde ich den kaum zwingen, sich mit mir in den Nichtraucherbereich zu setzen. Nach dem Essen wird er sich eine anstecken und das sei ihm auch gegönnt, auch wenn ich persönlich den Rauch eklig finde. Er wird schon so cool sein, mir nicht gerade den Rauch ins Gesicht zu blasen.
Leben und leben lassen.
Ich habe mit kleinen Unterbrechungen 25 Jahre lang geraucht, jetzt den Moralapostel zu geben wäre albern, arrogant und unangemessen.
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten wo kämen wir hin und keiner ginge um zu schaun, wohin man käme, wenn man ginge?
Rauchfrei seit 09.06.07
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2897.html]Cheerios Tagebuch[/url]
Warum arrogant und unangemessen ?
Gegenbeispiel, weil gerade gesehen: In der Sendung "Welt im Bild", von 24.10.1942 (ja, schon sehr alt) wurden eine Reihe Menschen gezeigt, die harter Arbeit nachgingen und Deutschland wieder aufbauten. Sie haben Übertage Asbest aus dem Berg gegraben - ohne jedweden Schutz. Mich hat das blanke Entsetzen gepackt, als ich das sah - warum ?
Damals wußte man nicht, wie brandgefährlich Asbest ist. Ebensowenig wußte man, das Bleirohre für Wasserleitungen keine gute Idee sind. Man hat gelernt, das beides gefährlich und sehr ungesund ist. So wie die Ex-Raucher mit den Zigaretten.
Und ebenso, wie ich und auch sonst keiner heute mehr Asbest so abbauen würde, wie die Menschen damals, haben ich und andere gelernt, das der Rauch einer Zigarette massiv schädigt und rühren den Kram nicht mehr an - und möchten bitteschön dem auch nicht mehr ausgesetzt sein.
Das ganze ist einfach nur ein Umlernprozeß: Als man die Brisanz von Asbest erkannte, gab es mindestens ebenso viele Gutachten, die die Risiken aufzeigten, wie Gegengutachten über Leute, die 40 Jahre das Zeug einatmeten und nichts zurückbehielten. Nichts anderes spielt sich IMHO nun mit den Zigaretten ab - nur das Ex-Raucher, nur weil sie was dazugelernt haben, als militant bezeichnet werden (was übrigens praktisch nur Raucher tun...).
Obwohl ich zweieinhalb Jahrzehnte Raucher war, empfinde ich meine Ablehnung gegen den Rauch weder als arrogant noch als unangemessen. Ich betrachte das eher als Selbstschutz und als Zeichen dafür, das ich eine Gefahr für mich erkannt und gebannt habe.
NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst
Nun dann gehöre ich wohl auch zu Gruppe 3. Und ich bin noch nie beschimpft worden, wenn ich jemandem gesagt habe, dass ich aufgehört habe und darum gerne nicht so direkt im Qualm sitzen würde.
Bislang sind mir keine militanten Raucher aber reichlich militante Exraucher begegnet. Klar, eine Petition für ein Gesetz gegen Nikotin würde ich sofort unterschreiben. Aber so lange es legal ist, behalte ich lieber im Kopf, dass ich selbst ca. zwei Jahrzehnte geraucht habe. Und offen gestanden kann ich für mich nicht behaupten, [b:bc4261028f]garnichts [/b:bc4261028f]von den Gefahren des Rauchens gewußt zu haben ....deshalb werde ich sicher nicht missionieren gehen. Das meiste was ich zu sagen hätte wissen Raucher längst unterschwellig.
Ich würde mir arg selbstgerecht vorkommen, wenn ich nun anderen etwas zum Vorwurf mache, das ich selbst so lange getan habe. Ich kenne keinen Raucher, der das Rauchen wirklich für ungefährlich und gesund hält. Einem erwachsenen Menschen etwas zu predigen was er selbst bereits weiß, fänd ich unangemessen.
Aber ich glaub das ist in jedem Land gleich. Wo sich was zum Ereifern findet, finden sich auch Eiferer. Der eigentliche "Feind" ist doch nicht der Raucher, sondern die Tabaklobby! Denn wie kommt es das Asbest verboten ist, Nikotin aber nicht?
[color=darkred:0e9a2bd527]NMR seit 24.07.07[/color:0e9a2bd527]
[url=http://mythen-von-avalon.foren-city.de/]Avalon[/url]
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3386-30.html]Janey im Wald[/url]
[quote:82c01395de="Jane"]Klar, eine Petition für ein Gesetz gegen Nikotin würde ich sofort unterschreiben.
(...)
Einem erwachsenen Menschen etwas zu predigen was er selbst bereits weiß, fänd ich unangemessen.[/quote:82c01395de]
Das kapiere ich nicht. Was ist ein Gesetz anderes als eine sogar mit der Kraft des staatlichen Gewaltmonopols (also Polizei und Strafe und so) ausgestattete Entscheidung über eben jene Frage, zu der Du Dich im persönlichen Kontakt dann aber nicht verhalten willst? Wenn Du es doch für richtig genug hältst, um eine Petition für ein Gesetz zu unterschreiben, warum ist es dann im persönlichen Gespräch nicht mehr richtig? Wo liegt hier für Dich der Unterschied?
Ich frage deshalb, weil ich von etwas schon seeeeeehr überzeugt sein muss, um ein entsprechendes Gesetz zu fordern (was da für ein Rattenschwanz dranhängt!) und wenn ich derart überzeugt von etwas bin, dann trage ich das auch ganz selbstverständlich in meinen Alltag, wo es durch das Gesetz, das ja den Alltag regulieren soll, dann ohnehin ankäme. Drum kommt mir das irgendwie abwegig vor, etwas vom Staat zu fordern, was ich in meinem Alltag nicht möchte. Vielleicht hab ich Dein Posting aber auch völlig falsch verstanden? :aubacke2:
Lässt's seit dem 07.08.07.
Vielleicht denken wir einfach ein kleines bisschen aneinander vorbei, kann schon sein. Hoff ich kanns deutlicher machen.
Nikotin ist eine süchtig machende Droge, die viele lebensbedrohliche Krankheiten auslösen kann. Davon bin ich vollkommen überzeugt. Also würde ich ein Gesetz, dass den Konsum/Handel mit dieser Droge minimiert/unterbindet in jedem Fall befürworten.
Ich selbst habe in meinem Alltag kein Problem damit wenn Freunde von mir rauchen, ich finde es schade und hoffe sie werden auch alle mal damit aufhören, aber bewerten tu ich es nicht. Ich finde die Sucht, den größeren Zusammenhang, die Industrie die dahinter steht usw. furchtbar. Konzerne, die Miliarden an der Sucht verdienen und Steuergelder, die damit kassiert werden. Das ist es was ich gerne per Gesetz auseinander genommen sehen würde. Der einzelne Raucher, der mir vielleicht vor einem Bahnhof versehentlich mal Qualm ins Gesicht bläst stört mich nicht.
Darum wäre ich für so ein Gesetz, aber gegen eigenes Missionieren in meinem Umfeld. Wenn meine Freunde rauchen möchten, dann werde ich ihnen da keine Vorträge zu halten. Wenn ich gefragt werde, gebe ich meine Meinung zwar deutlich dazu ab, aber ansonsten lasse ich ihnen die Freiheit, das zu tun was das Gesetz ihnen zuspricht. So lange es nicht in meiner Wohnung ist.
Und um weiteren Missverständnissen gleich vorzubeugen, ich würde meine Freunde auch dann nicht missionieren wollen, wenn sie trotz solch eines Gesetzes rauchen würden. Ich würde ihnen sicher meine Meinung dazu sagen, mehr aber auch nicht. Denn ich denke das hinter jeder Sucht mehr steckt als einfach nur die körperliche Abhängigkeit von der Substanz. Mir wäre dann eher daran gelegen, meinen - dann ja straffälligen Freunden - zu helfen, das Warum ihrer Sucht mal anzugehen, als ihnen Vorträge darüber zu halten was sie da schlimmes tun. Und in dieser Form spreche ich auch heute schon manchmal mit meinen Freunden übers Rauchen. Nur da geht es dann um persönliche Hintergründe und nicht um Aufklärungsarbeit über Nikotin.
[color=darkred:0e9a2bd527]NMR seit 24.07.07[/color:0e9a2bd527]
[url=http://mythen-von-avalon.foren-city.de/]Avalon[/url]
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3386-30.html]Janey im Wald[/url]
[quote:55c1784a8c="OlafSt"]Warum arrogant und unangemessen ?
(...)
Obwohl ich zweieinhalb Jahrzehnte Raucher war, empfinde ich meine Ablehnung gegen den Rauch weder als arrogant noch als unangemessen. Ich betrachte das eher als Selbstschutz und als Zeichen dafür, das ich eine Gefahr für mich erkannt und gebannt habe.[/quote:55c1784a8c]
Pass auf, isch erklär disch: Ablehnung ist völlig okay. Du kannst ablehnen was immer du willst.
Ich lehne z.B. Hundescheisse auf dem Gehsteig kategorisch ab. Drum hab ich keinen Hund und wenns nach mir ginge, hätte in der Stadt künftig überhaupt keiner mehr einen - es sei denn, er kann glaubhaft nachweisen, dass das arme Vieh Platz und Zeit zum spielen und zum kacken hat. Ich hab auch echt viele tolle Argumente gegen Hundescheisse auf dem Gehweg und ich bin absolut davon überzeugt, dass die Welt besser wäre, gäbe es sie nicht.
ABER:
Ich geh nicht zu jedem Hundebesitzer hin und nöl ihn voll. Wenn ich einen erwische wie er sein Tier vor meiner Haustür scheissen lässt, drück ich ihm die Schnauze in das frische Häufchen. (Den Besitzer, nicht den Hund) aber ansonsten soll doch jeder sein Tier quälen wie und wo er will. Einen Hund mit aufs Oktoberfest zu nehmen ist ebenso grausam wie ihn den ganzen Tag unterm Tisch liegen zu lassen und ihn abends für 2,3 Minuten "Gassi" zu führen. (Was nichts anderes heißt, als raus - kacken - rein) Aber das ist ja vielleicht nur meine Meinung. Die Fraktion der Hunde"liebhaber" sieht das ganz anders. Drum halt ich meinen Mund. Jeder darf seine Meinung haben. Auch wenn ich sie nicht verstehe.
Klar soweit?
Rauchen: Das schadet demjenigen der es tut und demjenigen der daneben sitzt und den Mist einatmet. Konsens. Oder?
Ich hab aufgehört, weil das besser für mich und meine Umwelt ist. Konsens, gell?
Es stinkt, es ist teuer blablabla. Wissen wir alle.
ABER:
Ich habe nicht das Recht, jedem Raucher zu jeder Zeit seine blöde Angewohnheit unter die Nase zu reiben. Ich habe nicht das Recht, ihm meine "überlegene Sichtweise" zum Thema Rauchen reinzureiben.
Bei mir zuhause kann ich es verbieten, bei ihm zu Hause nicht. Da hab ich nur die Chance, entweder das Gequalme zu ertragen oder eben künftig nur noch Nichtraucher zu besuchen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen... "ich besuche nur noch Nichtraucher..."
Mal eine Geschichte:
Es war einmal ein Ex-Raucher. Der sagte: "Der Stefan der ist nicht mehr mein Freund. Der raucht nämlich. Und obwohl ich ihm erklärt habe dass es ganz ganz giftig und ungesund ist hat er nicht aufgehört. Ich hab ihm dann noch eine Strafpredigt gehalten dass er ja auch andere Leute schädigt und wisst Ihr was dieser Unverschämtling gesagt hat? Der hat doch tatsächlich gesagt: "Letzten Sommer hast du doch selbst noch gequalmt wie ein Schornstein, wieso machst du plötzlich auf Mutter Theresa?" Das hat er gesagt der Stefan...Das hat er gesagt. Seitdem geh ich da nicht mehr hin. Naja eigentlich geh ich gar nirgends mehr hin, weil die Leute sich gar nicht mehr immer nur über rauchen unterhalten wollen, dabei find ich das voll wichtig, dass ich das der Welt sage! Das MÜSSEN die Leute doch akzeptieren, dass ich RECHT habe. ICH HABE RECHT! und die blöden stinkenden Raucher haben UNRECHT! JAAAA UNRECHT!!!! VERBIETEN!!! ALLE! VERBRENNEN!!!!!!
und so endet die traurige Geschichte von dem Mann mit der sauberen Lunge und dem überschaubaren Freundeskreis...
Wie gesagt, es gibt wichtigere Dinge als rauchen.
Was soll denn der trockene Alkoholiker tun? Jedem und immer die Gefahren des Alkoholismus predigen? Jeder Säufer schadet sich und seiner Umwelt und das nicht zu knapp. Soll der trockene Alkoholiker jetzt jedem den Aperitif aus der Hand schlagen weil das der erste Schritt zum sozialen Abstieg sein könnte? (Jaja rauchen schadet immer und Alkohol in Maßen ist nicht weiter ungesund aber darum geht es hier nicht)
Es geht nicht einzig und allein darum RECHT zu haben. Es geht auch ein wenig um soziale Intelligenz. Und ich persönlich kenne kaum Raucher die heutzutage noch so egoistisch sind, einfach loszuqualmen. Die meisten verkrümeln sich still in irgend welche Eckchen oder gehen vor die Tür. Raucher sind schon gestraft genug, da muss ich nicht auch noch den Moralprediger geben.
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten wo kämen wir hin und keiner ginge um zu schaun, wohin man käme, wenn man ginge?
Rauchfrei seit 09.06.07
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2897.html]Cheerios Tagebuch[/url]
:shock: cheerio kann es sein, dass du etwas am thema vorbeiredest? :shock:
Kann das sein? Ist es so? Wenn das so ist, ist das dein einziger Kommentar? Ist eine Frage überhaupt ein Kommentar? Und wenn ja was will mir der Kommentar sagen? Ist es nun gut jedem Raucher seine "Überlegenheit" zu demonstrieren? Oder vielleicht doch nicht? Hast du eine Meinung? Oder fragst du nur mal so?
Wo kämen wir hin, wenn alle sagten wo kämen wir hin und keiner ginge um zu schaun, wohin man käme, wenn man ginge?
Rauchfrei seit 09.06.07
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2897.html]Cheerios Tagebuch[/url]
Nö, ich finde Cheerio ist exakt beim Thema, nur der scharfe Widerspruch zu Olaf ist mir nicht so offensichtlich. Für Olaf [i:a860981826]ist[/i:a860981826] die Frage des Rauchens eben relevant, weil er's mit der Lunge hat. Ich, lieber Cheerio, würde nämlich Deinen Text sofort unterschreiben, aber ich wohne auch an einer Straße, die im regionalen Vergleich die höchste Feinstaubbelastung hat und treibe mich regelmäßig längerfristig in Städten rum, in denen Asbest noch nicht als Gefahr gebannt wurde. Passivrauch ist mein geringstes Problem. Und deshalb fällt es mir auch leicht, da Toleranz zu üben. Und wie Du schreibst, Cheerio, meine mir liebsten Freunde rauchen nun mal fast alle und weil ich noch sehr genau weiß, wie stark mein Wohlfühlfaktor daran hing, ob ich unkommentiert rauchen durfte, lasse ich das eben auch, ich möchte, dass die sich mit mir wohlfühlen. ABER ich fühle mich durch deren Rauchverhalten auch nicht bedroht, es ist mir lästig, aber sterben werde ich aus anderen Gründen. Für Olaf stellt sich das anders da.
Für mich wäre im konkreten Gespräch dann aber ausschlaggebend, ob mich Jemand zuklugscheißt oder mich um Rücksicht bittet und das scheint wohl der Kern Eures Widerspruchs zu sein, oder? Die Frage ist hier also vielmehr die der konkreten Vermittlung des eigenen Interesses. Wenn mir Olaf sagen würde: "Hey, Du, ich habs mit der Lunge, wärst Du so lieb, nicht zu rauchen" würde ich - als hypothetische Raucherin - das rauchen einfach lassen, wenn er mir einen Vortrag über die Gefahren des Rauchens halten würde, wäre ich irgendwann genervt und würde ihn peu a peu aus meinem Privatleben ausschließen. Das ist doch die bottom line, oder nicht? Das aber wiederum ist m.E. total hypothetisch, denn das ist letztlich eine Frage der Persönlichkeit, das Thema ist dabei austauschbar. Heißt: Mit Jemandem, der/die andere als NMR bevormundet, wäre ich auch als er/sie RaucherIn war wahrscheinlich nicht befreundet gewesen, denn dann wärs halt ein anderes Thema gewesen.
Liebe Grüße
Elisa
Lässt's seit dem 07.08.07.
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