Doppeltes Nikotinpflaster evtl. schädlich...???

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kanossi
Doppeltes Nikotinpflaster evtl. schädlich...???

Hallo Ihr,

möchte / muss die Tage mal wieder mit dem Rauchen aufhören, ich weiß nicht mehr wie oft ich es schon versucht habe. Rauche seit ca. 35 Jahre und zur Zeit +/- 30 Stück. Zum wiederholten male habe ich Schwierigkeiten mit meinen Bronchien und sollte unbedingt aufhören zu Rauchen. Bei den anderen Versuchen habe ich Nikotinpflaster zu Hilfe genommen, das stärkste was es gibt und doch verspürte ich nach ca. 4 Tagen starke Entzugserscheinungen und quälte mich sehr und fing dann wieder an zu Rauchen.
Nun zu meiner eigentlichen Frage:

Könnte es schädlich sein, sich einfach 2 Pflaster auf zukleben um damit noch genug Nikotin zu bekommen in der Anfangsphase...???

Gibt es da Erfahrungswerte oder hat es jemand auch schon mal so versucht...???

Würde mich über Zahlreiche Kommentare sehr freuen.

Danke...!!!

Watt mutt dat mutt

OlafSt
Was du da vorhast, ist

Was du da vorhast, ist potentiell tödlich. Die stärksten Pflaster sind stark genug für deinen Rauchkonsum, dein Problem ist die psychische Seite des Entzugs.

Rauchen ist eine sehr starke Sucht, ähnlich stark wie die nach Heroin. Die Pflaster blenden nur einen Teil (nämlich den körperlichen) des Entzuges aus - den anderen mußt du selbst bewältigen.

Weichspülerentzug gibt es nicht. Ein bissel in den Hintern treten und die Zähne zusammenbeißen muß schon kommen.

NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst

Maggi
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Hallo Kanossi,

Hallo Kanossi,
der Olaf hat es zwar schon auf den Punkt gebracht aber ich ergänze seine knappen aber klaren Worte noch ein bisschen Smile

Erst mal herzlich willkommen, war schon mal ein guter Schritt dich hier anzumelden.
So, nach meinem netten Weichspülprogramm nun hier die Wahrheit. Es gibt nicht die wirklich ultimative Hilfe beim Rauchen aufhören, die es dir ganz einfach macht und bei der du keinen Entzug hast. Gerne würde ich dir etwas anderes schreiben.
Aber du siehst wir haben es auch geschafft. Und glaube mir, hier sind schon einige Hartcore-Raucher die wissen wovon sie reden. Auch wenn man meint man wäre der/die Einzige der es so wirklich schwer hätte.

So, jetzt zu deiner Frage. Meiner Meinung nach helfen mehr Nikotinpflaster nicht, eher scheinen sie schädlich zu sein.
Wie wäre es mit Nikotinkaugummi? Also mir haben sie geholfen, mir hat gefallen, dass ich sie nach Bedarf nehmen konnte.
Schon nach 2 Wochen habe ich sie gegen normale Kaugummis ausgetauscht.

Hast du schon mal in den Tagebüchern gelesen. Besonders auf den ersten Seiten kannst du sehen, die Leute die hier angemeldet sind wissen wovon sie reden.

Viel Glück wünsche ich dir bei deinem Vorhaben.
Gruß Maggi

MissPinkie
Hallo kanossi,

Hallo kanossi,

kann mich meinen Vorrednern nur anschließen und möchte eins ergänzen - wenn Du nicht glaubst, dass ein Nikotinpflaster Dir weiterhilft, zumindest körperlich, dann probier es doch einen Tag ohne und dann, wenn der Entzug körperlich doch für Dich zu hart ist, leg am 2. Tag ein Pflaster an. Ich denke, Du wirst den Unterschied merken.

Aber ja, auch mit Pflaster wirst Du unter Umständen

a) tierisch gereizt sein

b) öfter mal unkonzentriert wirken

c) gerne mal von einem Schmachter gepackt

d) evtl. von Stangen von Zigaretten nachts träumen

und und und - alles in allem kann einem das Leben schon schwer gemacht werden.

Das nimmt Dir das Pflaster nicht ab, es behebt anfangs den aprupten körperlichen Mangel an Nikotin. Deine eigentlich SUCHT, Deine Abhängigkeit kann es nicht bekämpfen, das kannst nur Du.

Frag Dich doch mal - wie schlimm muss eine Droge sein, dass sie einem solche Qualen bereiten kann, wenn man versucht, davon loszukommen? Ziemlich schlimmes Teufelszeug oder? Und ein ziemlich guter Grund, einen weiten Bogen darum zu machen, hat man einmal aufgehört oder?

Viel Glück und Durchhaltekraft.

LG
MP

Rauchfrei seit 10.08.09 6:25 Uhr

Anonymous (nicht überprüft)
[quote:e0949d4383="kanossi"]

[quote:e0949d4383="kanossi"] möchte / muss die Tage mal wieder mit dem Rauchen aufhören ich weiß nicht mehr wie oft ich es schon versucht habe. Rauche seit ca. 35 Jahre und zur Zeit +/- 30 Stück. [/quote:e0949d4383]
Hallo Kanossi,

gut wäre es, wenn der Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören, stärker ist als das MUSS; denn das setzt Dich mit Sicherheit sehr unter Druck! 40 Jahre lang hing ich an der Zigarette und habe die unterschiedlichsten Hilfsmittel und Methoden ausprobiert, um von dem Dreck loszukommen. Pflaster habe ich auch mehrfach geklebt … und weiter gequalmt! So stark war die Sucht!

Ich startete erst einen erneuten Versuch, nachdem mein Arzt Klartext mit mir geredet hatte … als in einem Bericht über ein erfolgtes CT meiner Lendenwirbelsäule die Anmerkung auf eine deutliche, :roll: meinem Alter entsprechend viel zu starken Kalkablagerung, stand…

[quote:e0949d4383="kanossi"] Zum wiederholten male habe ich Schwierigkeiten mit meinen Bronchien und sollte unbedingt aufhören zu Rauchen. [/quote:e0949d4383]
Dieser Arzt erklärte mir auch, dass aus der chronischen Bronchitis, unter der wohl jeder Raucher mehr oder weniger stark leidet, häufig eine nicht mehr reparable COPD … "Am Anfang steht immer eine Entzündung der Bronchialschleimhaut. Die Hauptursachen einer COPD sind – wie schon erwähnt – atemwegsreizende Auslöser. In 90 % der Fälle ist jahrelanges Rauchen der Grund für die Entzündung und die begleitende Engstellung der luftleitenden Bronchien. Im blauen Dunst sind über 4000 verschiedene Stoffe enthalten…" Hier ist die gesamte Information: http://www.aok.de/bund/download/pdf/copd_handbuch.pdf

Der sogenannte "körperliche Entzug" geht recht schnell vorbei, aber die psychische Abhängigkeit dauert ihre Zeit.
Vielleicht solltest Du Dir zunächst einmal deutlich machen, wie [b:e0949d4383]Nikotin[/b:e0949d4383] wirkt, wie Abhängigkeit entsteht und Sucht funktioniert! Hier ist ein Auszug aus Wikipedia über [url=http://de.wikipedia.org/wiki/Nikotin]dieses Nervengift[/url]:

[size=15:e0949d4383][color=blue:e0949d4383] [b:e0949d4383]Suchtpotenzial
Hauptartikel: Nikotinabhängigkeit [/b:e0949d4383]
Nikotin gehört zu den Substanzen mit dem höchsten Suchtpotential, auch gemessen an illegalen Drogen wie z. B. Kokain, und ist neben einem Lerneffekt mitverantwortlich für die Abhängigkeit nach Tabakerzeugnissen.
Vor allem ist von Bedeutung, dass Nikotin unterschwellig das Verlangen nach einem Tabakerzeugnis erzeugt und durch das immer kürzer werdende gewöhnungsbedingte Reiz-Reaktions-Intervall eine immer stärker ausgeprägte Sucht in Form von erhöhtem Tabakkonsum entsteht.
Man weiß heute, dass bereits nach drei Wochen Abstinenz keine messbare Veränderung der Acetylcholinrezeptoren mehr vorhanden ist – sie sich also wieder auf Normal-Niveau eingestellt haben. Während dieser Zeit kann es zu Unruhe und Gereiztheit bis hin zu Aggressivität sowie zu Depressionen kommen. Das Nikotin selbst ist zu diesem Zeitpunkt schon längst nicht mehr im Gehirn nachweisbar (bis max. drei Tage nach Beendigung des Nikotinkonsums).
Folglich kann man ein Suchtpotential konstatieren, welches eher unbewusst, d. h. im unreflektierten Alltag, seine stärkste Ausprägung findet und in Entzugsphasen dadurch zum Vorschein tritt, dass vormals unbewusste verhaltensbedingte Veränderungen der menschlichen Kognition durch Lernen nun bewusst durch den Entziehenden verarbeitet werden müssen.
Im Ergebnis ist festzustellen, dass weniger die suchterzeugene Wirkung nach der eigentlichen Substanz Nikotin während des Entzugs von Bedeutung ist, was viele gescheiterte Therapien mit Nikotinsubstituten zeigen, sondern vielmehr der durch die nicotinerge Stimulation des Nucleus accumbens induzierte Lernprozess. In geeigneter Weise kann dieser Lernprozess nur durch starke Selbstmotivation oder professionelle Verhaltenstherapien beeinflusst bzw. umgekehrt werden. Nikotinersatz oder Medikamente können den Entzug unterstützen.[/size:e0949d4383][/color:e0949d4383]

Kampf ist Krampf, habe ich gelernt! Akzeptiere, dass Du süchtig bist und (noch) fremdbestimmt handelst, wenn Du Dir den nächsten teuren und stinkenden Glimmstängel anzündest, und entscheide Dich für Dein Leben!!!

Ich drücke Dir sämtliche Daumen, dass Du den für Dich richtigen Weg finden wirst.

MissPinkie
Auch wenns nicht mir galt -

Auch wenns nicht mir galt - Danke Suchtbolzen für dieses tolle Noch-Einmal-Vor-Augen-Führen dieser Sucht! :applaus:

Ist für mich eine tolle Selbstmotivation, und zwar jeden Tag aufs Neue.

Lieben Gruß :winky1:

Rauchfrei seit 10.08.09 6:25 Uhr

OlafSt
Noch eine kleine Ergänzung:

Noch eine kleine Ergänzung: COPD ist unheilbar und es gibt drei Stufen davon.

Die erste ist "nur" eine Schädigung der Lunge. Ein Teil von ihr ist zerstört und regeneriert sich auch nie wieder. Aber die Entzündungen, die für die Zerstörung sorgen, klingen ab und der ganze Prozeß kommt zum Stillstand. Diese Stufe habe ich z.B, ein achtel meiner Lunge ist für immer verloren.

In Stufe 2 klingen die Entzündungen nicht ab. Die Zerstörung der Lunge geht, trotz Rauchstop, von allein weiter. Es gibt Medikamente, die die Entzündungsherde abtöten und so die Auflösung der Lunge aufhalten. Diese Medikamente muß man aber zeitlebens einnehmen (in der Regel inhalieren), da sonst die Geschichte wieder von vorn losgeht. Diese Stufe hat mein Vater, der noch 63% Restfunktion hat.

In Stufe 3 helfen auch die Medikamente nicht mehr, die Lunge löst sich unerbittlich auf. Und das ganz, ganz, ganz langsam. Über Monate hinweg. Irgendwann ist es so schlimm, das selbst das Liegen im Bett und das Aufrechterhalten der einfachsten Funktionen (wie z.B. die Muskeln zum atmen zu bewegen) mehr Sauerstoff verbraucht, als die Lunge in das Blut bekommen kann. Wie gesagt, passiert dies nicht schlagartig, sondern schön langsam. Atmet mal 10 Minuten nur durch einen Strohhalm (und nicht schummeln !), wie man ihn beim örtlichen McD bekommt - da kriegt man so einen kleinen Eindruck von dem, was da auf einen wartet.

Nach meinen Recherchen gibt es drei Möglichkeiten, sich eine COPD zuzuziehen:

1. Genetisch bedingt. Dann beginnt die Zerstörung der Lunge bereits im Kleinstkindesalter und betroffene Kinder werden kaum älter als 10 Jahre.
2. Stark belastete Umgebung, wie z.B. Kohlebergbau ("Staublunge"), Asbestverarbeitung ("Asbestlunge"), stark abgashaltige Dauerbelastung wie in Kfz-Werkstätten der 50er Jahre. Inzwischen sind diese Möglichkeiten durch entsprechende Schutzmaßnahmen aber weitgehend eliminiert.
3. Rauchen.

NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst

kanossi
Hallo und vielen Dank für

Hallo und vielen Dank für eure Beiträge...!!!

Wenn man das alles liest wird man sehr Nachdenklich und fragt sich warum tue ich mir das alles an und vergifte mich.
Man entschließt sich mit dem Rauchen aufzuhören und sucht sich einen Tag aus. Ich bin dann Hoch Motiviert und fest entschlossen.
Dann, nach ca. 3-4 Tagen stehe ich neben mir habe nur noch einen Gedanken und kann nichts anderes mehr Denken und Handeln auch nicht, brauche dann nur wieder anfangen zu Rauchen und alles ist wieder gut, verrückt oder...???
Ich werde es ende Oktober mit einer Gruppe und Champix versuchen, weiß leider nicht wie ich mir sonst helfen kann.

Gruß kanossi

Watt mutt dat mutt

MissPinkie
Hallo Kanossi,

Hallo Kanossi,

ja du wirst ganz normal von Entzugserscheinungen heimgesucht. Es ist ein Teufelskreis, dass man denkt, die NUR DURCHS Rauchen entstandenen Entzugsqualen auch wieder NUR DURCH Rauchen loswerden zu können... Ist doch paradox oder?

Solange Du denkst, dass Du es einfach mit Willen bekämpfen kannst, wird es wahrscheinlich sehr schwer für Dich werden... Akzeptiere, dass du süchtig bist und halte es dann aus, wenn du versuchst, nicht mehr der Sucht nachzugeben...

Ich wünsche Dir viel Glück für Deinen neuen Versuch im Oktober, und alles Gute!

Rauchfrei seit 10.08.09 6:25 Uhr

kanossi
Vielen Dank MissPinkie...!!!

Vielen Dank MissPinkie...!!!

Es ist wirklich sehr schwer wenn man nur durch eigenen Willen aufhören will, bei mir wird der Wille durch die Sucht gebrochen und ich ärgere mich dann wie verrückt.
Andererseits, wenn ich mich mal wieder fast zu Tode huste, sage ich mir was ich mir da eigentlich antue. Aber gehts mir wieder gut ist die Sucht stärker und das wars dann wieder, immer das gleiche spiel.
Ich bleibe jetzt einfach ganz ruhig, auch wenn meine Bronchen sich immer häufiger melden und steuere auf den Oktober zu. Ich versuche mich da so langsam reinzusteigern und werde mit Hilfe der Gruppe und mit Ch.... einen neuen versuch starten, habe eigentlich gutes von dem Medikament gelesen und mein Arzt hat gute Erfahrungen gemacht mit seinen Patienten.

Gruß kanossi

Watt mutt dat mutt