Troisdorf, 14.03.2010 - Tag 8
Hi, schönen Sonntagmorgen,
ich bin zufällig auf ohnerauchen.de gestoßen und finde die Idee mit dem Tagebuch sehr gut. Ich versuche mal eine Weile mitzuschreiben und so vielleicht dem Einen oder Anderen (und mir...) wenigstens ein bisschen zu helfen. Ich denk' nie ans Rauchen, wenn ich schreibe... Also schreib' ich lieber.
Ich bin inzwischen 50, männlich und rauche seit ich 15/16 bin, bzw. seit dem 06.03.2010 ja nicht mehr. Die Probleme mit dem Schlußpunkt hatte ich gar nicht, da mir wegen einer schlimmen Bronchitis die Entscheidung einfach abgenommen wurde. Ich hab' keinen Zug mehr "runter bekommen". Diese Bronchitis bekommen ich übrigens seit ca. 5 Jahren regelmäßig 2x im Jahr; mit Fieber, Atemnot und allem Unangenehmen was dazu gehört. Und jedesmal hab' ich es geschaft weiter- oder anschließend wieder zu Qualmen! Wenn das körperliche Unbehagen erstmal weg ist, ist es ja ganz leicht wieder eine anzumachen. Okay, die ersten 2 mit schlechtem Gewissen, aber dann ist doch schnell wieder alles beim Alten, oder? Auch wenn's jetzt deutlich weniger sein sollten... Bei mir hat das nie funktioniert. Ich hab' mich immer wieder sehr schnell auf 30 - 35 (...die mit dem Cowboy) eingependelt!
Diesmal möchte ich es anders machen!! Und diesmal habe ich mich sehr konkret und sehr ehrlich mit meinem Problem und dem wiederholten Versagen auseinander gesetzt. Ich hab' viel nachgedacht, während der letzten Bronchitis, und im Augenblick tue ich das noch immer! Ich will aufmerksam und bewußt mit den Schummelgedanken und vermeintlichem Selbstbeschiss umgehen, denn dieser Selbstbeschiss ist bei mir so schnell vordergründig, dass ich wirklich höllisch aufpassen muss!! "Och, komm, kannst doch auch nächstes Jahr aufhören! Im Moment haste SOOO viel Stress. Und SOOO schlimm war der Husten auch nicht. Und was soll die Quälerei überhaupt?? Dir geht's mit ein paar Züpgen viel, viel besser. Ganz sicher! Und, und, und...
In Wirklichkeit habe ich letzte Woche während der dritten schlaflosen "Husten- und Atemnot-Nacht" allen Göttern und Geistern hoch und heilig geschworen NIE WIEDER eine anzuzünden. So schnell fange ich jedes Mal an, die Beschwerden zu relativieren!! Die Nikotinsucht ist wirklich heimtückisch!
Und das waren ja nur die akuten Beschwerden. Offensichtlich begünstigt das Rauchen auch die Abhängigkeit von Nasenspray. Denn das Zeug brauch' ich seit 2 Tagen auch nicht mehr. Ich hab's ca. 10 Jahre 4 - 5x am Tag benötigt, meine Nase war permanent komplett verschlossen! Im Liegen war's immer besonders schlimm. Zudem kam ein ununterbrochenes Knickern und Rasseln in den Nebenhöhlen. Beim Einschlafen extrem nervig. Aber auch das - bereits nach Tag 6 - zu 90% verschwunden. Ich hab' noch viel zu erzählen...
Ich beginne heute Tag 8 ohne Zigarette. Ich habe gleichzeitig Schiß davor umzufallen, aber freu' mich auch gleichermaßen die Herausforderung anzunehmen und unter Umständen morgenfrüh - so wie heute - ganz stolz aufzustehen und zu sagen, "Jawoll! Wieder ein Tag geschafft.
Eins hab' ich im Unterschied zu den vergangenen Versuchen jedenfalls gerafft: Der Kampf ( und für mich ist es Kampf...) trägt nicht den Titel "Ich gegen Zigarette", sondern "Ich gegen mich".
Ja,ja, ich sehe, wenn ich meinen Text hier lese, dass ich dem Thema Nichtrauchen im Augenblick einen (viel zu großen??) Riesenraum zugestehe. Oh weh! Aber egal, dann ist das eben jetzt so. Irgendwann soll Rauchen für mich (...und für Euch!!) gar kein Thema mehr sein. Und bis dahin will ich mir die entsprechenden Gedanken, Sorgen und Schwächen hier ungefiltert von der Seele und aus dem Kopf schreiben! Es war eben so ein erster Überblick, unsortiert...
Ich meld' mich heute Abend, oder morgen im Laufe des Tages wieder.
Durchatmen!
Schönen Sonntag und herzlichst,
mooveez
...diesmal klappt's
Hallo mooveez,
erstmal ganz herzlich willkommen hier im Forum
[color=darkred:a431da5610][b:a431da5610][quote:a431da5610]Ich beginne heute Tag 8 ohne Zigarette. Ich habe gleichzeitig Schiß davor umzufallen, aber freu' mich auch gleichermaßen die Herausforderung anzunehmen und unter Umständen morgenfrüh - so wie heute - ganz stolz aufzustehen und zu sagen, "Jawoll! Wieder ein Tag geschafft[/b:a431da5610]. [/color:a431da5610]
Das finde ich absolut klasse, dass Du so den heutigen Tag begonnen hast und beglückwünsche Dich zu[color=darkblue:a431da5610][b:a431da5610][size=18:a431da5610] ACHT RAUCHFREIEN TAGEN [/size:a431da5610][/b:a431da5610][/color:a431da5610] :!:
Das ist m.E. schonmal der erste Schritt zum dauerhaften Nichtraucher zu werden! Mit 50 dem Rauchen abzuschwören, ist ja ein wirklich guter Zeitpunkt und ein neuer Lebensabschnitt beginnt!
[b:a431da5610]Deine regelmässige Bronchitis ist auf jeden Fall auch ein ganz wichtiger Grund, denn diese wird ja von Mal zu Mal schlimmer und bis man sich versieht, ist die gefürchtete [color=red:a431da5610][b]COPD[/b:a431da5610][/color:a431da5610] da ! Ich will keine Angst verbreiten, aber in meiner Bekanntschaft ist leider ein extremer Fall mit COPD!
Bleibe Deinem Vorsatz treu und Du wirst es nicht bereuen, wenn es Dir auch nicht immer leicht fallen wird, aber es lohnt allemal, NICHTRAUCHER zu werden und vor allem auch zu bleiben!
]
Sende Dir ein einen lieben Gruss und gutes Gelingen
elisa[/quote:a431da5610]
ein herzliches willkommen hier!
und räum diesem projekt soviel raum ein, wie nötig. meine güte so lange jahre geraucht zu haben, das lässt man eben nicht in 2 tagen einfach mal hinter sich.
schreib weiter und ungefiltert - ja klar ...
zu deinem titel "Ich gegen mich" im gegensatz zu "Ich gegen Zigarette" werf ich als gedanken zu:
bei mir lief das unter "ich FÜR mich" - denn ich empfand das vorher als gegen mich! dieses gift reinziehen. das aufhören hab ich für mich gemacht. und für mich wars auch kampf - aber ich nahms als abenteuerurlaub...
ahh - und tag 8 ist schon gut!!!!!!!
bravo!
schreib weiter - und halt deinen schwur gegenüber allen göttern und geistern
lg quaxin
aufgehört am 19.8.2008 ca. 18.00 - am 20.8.2008 ca. 23.00 ne schachtel gezogen - reingeraucht wie ne irre - am 21.8.2008 dann endgültig gelassen ca. ab 11.00 und mein lieblingssmilie war herr goebel
mooveez
nicht schlecht, nach so vielen jahren zwei pack cowboy und nu nix mehr.
glückwunsch. dem projekt kannst du gar nicht genug platz geben weils nämlich ein grosses ist.
gruss: lef
der lef. rauchlos. aber seit wann weiss er nicht mehr. irgendwas mit februar und 2010. potzheilanddonner.
[b:ea260bbe5d]Hallo mooveez,
[color=indigo:ea260bbe5d]von mir auch herzliche Glückwünsche zu schon 8 rauchfreien Tagen![/color:ea260bbe5d][/b:ea260bbe5d]
Hoffe, wir lesen noch mehr von dir. Will sagen: bleib dran!
Drück dir die Daumen und wünsch dir die nötige Stärke!
Gruß vom mondschaf
Die ersten Schritte sind wertlos, wenn der weg nicht zu Ende gegangen wird.
rauchfrei seit 12.12.2009
zum MONDschaf
Vielen Dank...
...Euch allen für den supernetten Empfang und das Daumendrücken!
Das mit dem "Ich gegen mich" muss ich vielleicht erklären, weil es ja tatsächlich "ich FÜR mich" heißen müsste. Und mit dem "Abenteuerurlaub" hat quaxin auch auf den Punkt Recht. Das empfinde ich ganz genau so!
Bei meinen bisherigen Nichtrauch-Versuchen habe ich mich stets als Opfer empfunden; eben das arme Schwein, das sich jetzt quälen muss, ganz nach dem Motto, "seht nur, wie schlecht es mir geht, habt doch Mitleid mit mir, ich darf nicht mehr rauchen". Das war fast so, als hätte ich eine Krankheit. Was tut mir das Nichtrauchen nur an...
Dazu kam, dass ich zickig, nervös und in Gesprächen richtig aggressiv wurde. UND ZWAR mit dem Ziel (...dessen bin ich mir JETZT richtig bewußt!!), darum gebeten zu werden, doch endlich wieder zu rauchen. Dieser Bitte bin ich dann schließlich irgendwann nachgekommen. Die anderen waren es dann schuld. Die haben ja gesagt, "Fang bitte wieder an". Damit möchte ich sagen, dass ich nicht mit der Zigarette zu kämpfen hatte, sondern mit mir selber, bzw. dass ich mir bestimmte Situationen bewußter vorknöpfen musste, um die Mechanismen besser zu verstehen.
Und die 2. Falschprogrammierung war bisher immer, dass ich mir während ich nicht rauchte, gesagt habe, "es ist ja bald vorbei, du hast es jetzt fast geschafft". Und damit meinte ich nicht die "schlimme" Zeit, SONDERN das Nichtrauchen. Für mich war das irgendwie eine Sache, die auch irgendwann erledigt sein musste, und dann sollte alles wieder so sein wie vorher. Und so war es schließlich spätestens nach drei Monaten wieder: Ich war fertig mit Nichtrauchen und fing wieder an...
Über diese Dinge bin ich mir inzwischen sehr, sehr bewußt, und das hilft MIR wirklich. Der ganz ehrliche Umgang mit dem Raucher in mir. Ich hab mittlerweile' viel über diesen Raucher rausgefunden. Alles Dinge, die ich im Augenblick verwerte: Zum Beispiel, war ich ein ganz typischer Belohnungsraucher. Immer wenn ich was erledigt hatte, hab' ich mich "belohnt". Auto gewaschen: erstmal eine quarzen, Einkaufen gewesen: erstmal eine quarzen, Rasen gemäht: ermal eine quarzen, und, und und...
Dazu die Klassiker: Nach dem Aufstehen, nach dem Essen, zu dem Glas Bier, oder Wein. Bei großer Freude, bei großem Ärger! Es läpperte sich und es gab fast gar keine Situation ohne Fluppe mehr.
Jetzt gehe ich bewußt IN diese Situationen (Achtung: eine Lösung für MICH. Nicht ganz ungefährlich, weil's wehtut!!) und beobachte das Verlangen. Wie sich das genau anfühlt und wie lange es anhält. Manchmal ziemlich lange, aber es verschwindet wieder!! Für mich ist es daher auch nicht sehr hilfreich, die Rauchsituationen zu vermeiden, oder zu ersetzen, WEIL es für MICH diesen Ersatz nicht gibt, bzw. der Ersatz bei MIR nicht funktioniert. Hab' ich alles ausprobiert: Von nächtlichen Spaziergängen, über noch mehr Sport, bis hin zum Kaugummi kauen und Bonbons lutschen. Immer wenn ich sowas gemacht habe, war ich nachher noch frustrierter als vorher, weil es nicht den Nikotin-Kick brachte. Beispielweise hab' ich immer extrem gern geraucht, wenn ich vom Sport (*schäm* ) kam. Noch mehr Sport bringt MIR daher gar nichts.
Ich mach' daher gar NICHTS anders als vorher, weil ich mit meinem Leben rundum glücklich bin. Ich möchte gern alles so lassen wie es ist, nur eben ohne Zigarette. Darum gehe ich bewußt IN die Situationen rein, lass den Jammer-Haken ebenso bewußt einrasten und schaue ihm zu, bis er sich wieder verpisst! Und das tut er, er haut wieder ab!! Bei mir jedenfalls. Ich weiß nicht, ob ich diese Mthode mit gutem Gewissen empfehlen soll, aber ich komm' so VIEL besser klar, als wenn ich mein ganzes Leben umkrempeln würde. Es soll ja nur das Rauchen aus meinem Leben verschwinden!
Soviel zu MEINEN Gedanken am 8. Tag. Und jetzt schnüffel ich in Euren Tagebüchern herum!
Danke nochmal für den herzlichen Empfang hier.
Herzlichst
mooveez
...diesmal klappt's
Genial Mooveez...
Du sprichst mir aus der Seele!!
und auf die Schnelle (bin auf der Arbeit) möchte ich dir zu dem 9. angebrochenen, rauchfreien Tag gratulieren!!! :applaus:
Schreib blos weiter..............bin sehr gespannt!
LG
Vero
Wenn nicht jetzt, wann dann?
Ihr Mutigen, Entschlossenen und Schwä(?)chelnden,
heute wollte ich gern ein paar persönliche Gedanken zu den häßlichen Entzugserscheinungen loswerden. Das Thema fiel mir heute in den frühen Morgenstunden ein, bzw. es drängte sich leidig auf! Ich hab' nämlich seit 3/4 Tagen richtig Probleme mit dem Schlafen. Das eine ist, dass ich erst zwischen 03:00 und 04:00 einschlafen kann und das andere ist dieser nervige Reizhusten, der mich dann so gegen 09:00 Uhr wieder weckt. Ist jetzt nicht sooo tragisch, da ich im Augenblick 10 Tage frei hab', aber es nervt...
Wenn man bis in den frühen Morgen wach liegt, hat man natürlich wunderbar Zeit über diese Dinge nachzudenken. Ich habe mich erst gegen Nachdenken gewehrt, weil ich schlafen und nicht denken wollte, schließlich hab ich es aber aufgegeben, weil ich überhaupt nicht runter gekommen bin. Zwar müde, aber nicht schlafbereit!
Inzwischen bin ich sicher, dass die Angst vor den Entzugserscheinungen sehr viele Willige davon abhält es wenigstens mal "ohne" zu versuchen. War bei mir auch so und es hat mich etwas an meine Schwiegermutter(75) erinnert, die häufig gesundheitliche Problemchen und/oder Probleme hat, aber nie zum Arzt gehen will, weil sie Angst davor hat. Meistens ist es aber dann irgendwann so, dass der Schmerz im Knie (...oder was auch immer...) größer ist, als diese imaginäre Angst vorm Arzt.
Das heißt, eine Möglichkeit Nichtraucher zu werden ist wachsender Leidensdruck. Bei mir war die Bronchitis letzte Woche so heftig (... hatte imense Probleme beim Ein- UND Ausatmen), dass die Beschwerden viel, viel größer waren, als die Angst vorm Nikotinentzug. Allerdings gibt's auch Menschen, die zu Gunsten ihrer Nikotinsucht eine enorme Leidensfähigkeit entwickeln und selbst bei schwerster Atemnot noch 'ne Malle verkraften! Irre, oder?
Irre auch deshalb, weil die Angst vor den Entzugssymptomen vollkommen überbewertet wird. Soviel steht ja mal fest: Wir sind hier nicht auf Heroinentzug, bei dem zum Teil lebensgefährliche körperliche Symptome auftreten können. Oder hat sich von Euch schon jemand beim Nichtraucherwerden 3x am Tag übergeben, hatte extreme Krämpfe, Schwindel und Orientierungslosigkeit? Wohl eher nicht. Das heißt, Angst vor nicht auszuhaltenen körperlichen Erscheinungen braucht sowieso keiner haben, weil solche nicht auftreten werden. Und wer mit ein wenig Schwitzen und Nervosität überhaupt nicht klar kommt, kann ja zu den bewährten pflanzlichen Helferlein greifen. Bleiben nur die Befürchtungen hinsichtlich psychischer Beeinträchtigungen und die hatte (...und habe) ich auch. Und auch die werden überbewertet! Ich hab' bei meinen NIchtrauchversuchen immer befürchtet, an nichts mehr Freude haben zu können und dass dann mein Alltag ohne Rauchen vollkommen sinnlos und leer ist. Oh, Mann, wenn ich das hier lese, könnt' ich mir echt in den Hintern beißen!! "..., dass ohne Rauchen der Alltag sinnlos ist..." Aber ich bin offen und ehrlich! DAS sind meine Gedanken gewesen und ich erwische mich auch jetzt gelegentlich bei solch völlig absurdem Quark. Aber es wird besser, umso mehr ich mir die Fakten verdeutliche. Nehmen wir einen gemütlich Abend mit Freunden in einem tollen Restaurant, von dem ich angenommen hatte, dass er ohne Zigarette vollkommen überflüssig und richtig "schei.." werden müßte. Aber wieso? Man trifft sich doch zum Essen, Trinken, Reden und Lachen, nicht zum Rauchen!? Und ehrlich; von 10 Leuten in meinem Freundeskreis rauchen sowieso nur noch zwei...
Aber zum erwarteten Entzug an so einem schönen Abend: Was passiert denn da tatsächlich? Denn das Essen schmeckt doch, die Getränke sind klasse, gelacht wird auch, aber trotzdem fehlt was?? Eigentlich 'ne ganz einfache Sache, auch einfach zu erklären: Der Nichtraucher hat (vereinfacht dargestellt...) mehrere biochemische Instanzen im Gehirn mit jeweils einem eigenen Zuständigkeitsbereich. Eine Instanz meldet Hunger/Essen/Satt, eine weitere Durst/Trinken/Durst gestillt, und eine dritte überwacht analog die Atmung.
Damit sind die Grundbedürfnisse gestillt. Und wir Raucher waren irgendwann blöd genug, uns eine weitere Instanz heran zu züchten und jahrelang zu trainieren. Und die will nun mitgefüttert werden. Sie ahmt gewissermaßen ein Grundbedürfniss nach, allerdings ohne jede Berechtigung!! Aber häugig mit der gleichen Intensität! Klar, dass das rumort! Wir haben jedoch eine realistische Chance diese Instanz ruhigzustellen, indem wir eben einfach (naja...) nicht mehr rauchen. Die Instanz gibt nach und nach auf...
Aber Achtung! Sie verschwindet NIE MEHR! Sie ruht nur!
Gut, soweit zu den (sehr vereinfachten) Mechanismen. Die kenn' ich jetzt und hab' trotzdem Angst UND will aber unbedingt aufhören?! Was habe ich denn grundsätzlich zu erwarten? Was wird mir passieren?
Und diesmal habe ich mir nichts vorgemacht: Ich bin, soweit das möglich war, alle meine Standard-Alltagssituationen im Geist mal durchgegangen und hab' mir auch das Unbehagen vorgestellt, was da SICHER zu erwarten wäre. Und dann hab' ich mir Strategien ausgedacht dem Unbehagen entgegen zu treten, oder zumindest zu begegnen. Denn machen wir uns nichts vor: Die Instanz da oben wird toben! Weil sie Hunger hat. ':twisted:' Und so ganz ohne Durchhänger wird es NICHT gehen. Die Frage ist halt nur, in welcher Lautstärke wir das Toben in unserm Ohr zulassen. Grundsätzlich gibt es m.E. lediglich drei Möglichkeiten, wieder Ruhe in unseren Kopf zu bekommen. Oder zweieinhalb eigentlich nur:
1. Wieder Rauchen.
2. Aushalten. Das Toben ist IMMER zeitlich begrenzt! 2,5. Sich, wenn's zu arg wird, sofort (!!) in eine Situation begeben, in der man niemals rauchen würde und es einen auch nie gestört hat. Z.Bsp. ins Bett gehen, Schwimmen, Laufen, Kino, Duschen, oder was auch immer. Bei jedem sicher anders...
Aber Achtung: Bei mir hatte Option 2,5 immer nur aufschiebende Wirkung, aber man kann eben kurzfristig etwas Ausgleich schaffen.
Was tatsächlich bleibt, was wirklich realistisch ist, ist Aushalten! Und sich klar darüber werden, was da wirklich im Kopf passiert. Denn das ist nie sooo schlimm, wie wir es uns zunächst ausmalen. Das beobachtende Aushalten kann sogar Spaß machen. Und stolz macht es auf jeden...
Ach ja, eins noch: Die chemischen Helfer (Nikotinpflaster, etc.) habe ich absichtlich nicht erwähnt, weil sie FÜR MICH eben auch nur ein Herausschieben darstellen. Irgendwann steht man doch an dem Punkt, es ganz ohne Helfer und selbstbewußt, alleine schaffen zu müssen, oder?
Der 9. Tag war ein guter!
Herzlichst
mooveez
...diesmal klappt's
hallo mooveez,
find ich super ausgedrückt mit dieser zusätzlich herangezüchteten instanz. bei mir war die superst trainiert! es war mir unmöglich ohne kippen zu sein. wirklich unmöglich! (also so dacht ich)
das "grundbedürfnis" nach ner kippe stand bei mir vor dem bedürfnis zu essen und so.
ja - es ist unglaublich, wenn ich das jetzt schreib - aber es war so!
(und es ist einfach ne sucht - also nicht grundlos - aber aus der kann man rausgehen)
zu deinem punkt 2 des umgangs damit. du schreibst: aushalten.
hier in dem forum tauchte früher häufiger auf STUR sein.
ist ähnlich. trotzdem unterschiedlich. denn aushalten hört sich so passiv an.
aushalten dazu fällt mir spontan sofort ein, in meinem kopf ein "wäwäwäwä - ohne kippe macht mir das aber keinen spaß und wäwäwä" und so .... also das zulassen von dem was da abläuft.
bei STUR sein ists eher widerpart bieten. (liegt mir einfach mehr. )
und das geht z.b. mit einem NEIN. das hab ich trainiert. das ging. das haute hin. dass ich ruhe in meinen kopf kriegte, indem ich aufhörte mit den gedanken dort oben, wenn solche situationen da waren und ich schob einfach ein NEIN in meinen kopf. ich stellte mir meinen kopf als bühne vor, auf die ich die kulisse NEIN reinschob. und damit stellte ich ruhe her.
irgendwie ein meditatives NEIN - nix mehr sonst im kopf - nur noch das NEIN - das funktionierte ...
gut - dass dein 9ter ein guter tag war ...
andre wirst du auch packen
lg quaxin
aufgehört am 19.8.2008 ca. 18.00 - am 20.8.2008 ca. 23.00 ne schachtel gezogen - reingeraucht wie ne irre - am 21.8.2008 dann endgültig gelassen ca. ab 11.00 und mein lieblingssmilie war herr goebel
Hi quaxin,
danke für die nette Antwort. Du bist ein echter Profi und ich schätze, Du hast es auch ein paar Mal versucht, bist Du es endgültig geschafft hast.
Deine "Nein-Strategie" ist prima und entspricht meinem "Aushalten" im weitesten Sinne. Du hast zusätzlich ein paar Visualisierungstricks eingebaut. Klasse Idee! Werd' ich beim nächsten Katzen-Jammer auch versuchen! Mit 'nem riesen NEIN!!-Schild.
Auf jeden Fall hab' ich gemerkt, dass mir der jetzige Aufhör-Versuch VERHÄLTNISMÄßIG leicht fällt. Und ich glaube, dass es daran liegt, dass ich diesmal sehr bewußt und aufmerksam mit meinen physischen und psychischen Reaktionen umgehe. Allerdings ohne, dass ich dem Thema meinen gesamten Fokus einräume und ohne meinem gesamten Umfeld auf den Wecker zu gehen!
Ach, und ich mache absichtlich viele Dinge langsamer! Langsamer essen, langsamer mit meinen Hunden spazieren gehen und sogar langsamer arbeiten. Alles etwas langsamer. Tut mir irgendwie sehr gut, denn früher wollte ich immer nur mit allem schnell fertig werden, um schnell an meine "Belohnung" zu kommen. Unbedingt mal ausprobieren. Bewußt, aufmerksamer und langsamer!!
Ich wünsch' Dir einen sehr schönen Abend!
Herzlichst
mooveez
...diesmal klappt's
auch ein danke an dich ...
ich denk, es fällt dir auch deswegen "verhältnismäßig" leicht, weil ne änderung eingetreten ist - die hast du ansatzweise beschrieben.
früher dieses unbewußt absichtliche aggressiv werden, damit andre leute die verantwortung übernehmen dafür, dass du weiterrauchen DARFST ... usw.
ich hab mir das über die zeit wohl auch erarbeitet - mühsam ...
von einem: plärr - ich darf nicht mehr rauchen
hin zu einem: ich will nicht mehr rauchen müssen!
sind zwei völlig andre haltungen!
wenn man die sätze so sagt - vor sich hin sagt - sind auch zwei gänzlich unterschiedliche körperhaltungen ...
"ich will nicht mehr rauchen müssen!" ist energetisch ganz anders ...
und ja - ich habs mehr als ein paar mal versucht - grins ...
hier kannste tippen - ohne filter - bis die tasten fliegen - grins ...
hier gehste nicht auf wecker mit dem thema rauchenaufhören ...
mach ruhig.
das ist ein großes projekt - für andre ist das manchmal nicht verständlich - macht ja auch nix - für leute, die nie rauchten sowieso.
kannste dich hier austoben, dafür ist dieses forum da.
ich wünsch dir auch nen schönen abend - und macht auch nix, mal wach zu liegen und die gedanken laufen zu lassen ...
kommt ja gut was raus dabei
quaxin
aufgehört am 19.8.2008 ca. 18.00 - am 20.8.2008 ca. 23.00 ne schachtel gezogen - reingeraucht wie ne irre - am 21.8.2008 dann endgültig gelassen ca. ab 11.00 und mein lieblingssmilie war herr goebel
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