Seit 35 Tagen ohne Kippen. Ich habe 844 Zigaretten nicht geraucht.

Vor 35 Tagen kam bei mir plötzlich die Entscheidung mit dem Rauchen aufzuhören. Meine Lunge wollte einfach nicht mehr. Ich habe, bedingt durch Schichtdienst bis zu 30 Stück am Tag gequalmt. Der Husten jeden Morgen war mörderisch. Später dann auch über den Tag. Bei der kleinsten Belastung mußte ich husten und bekam keine Luft mehr. Ich fühlte mich einfach nur noch krank und schwach. So entschloss ich mich dem ganzen ein Ende zu machen und mit dem Qualmen aufzuhören.

Die ersten Tagen waren einfach nur schrecklich. Soll einer sagen der Entzug sei nur pshychisch. Den kille ich persönlich. Ich hatte Spannungen im Gesicht, Schmerzen in allen Gelenken und litt unter Sehstörungen. Das war physisch und richtig unangenehm. Ich hatte allerdings nie Stimmungstiefs. Ich nahm in der ersten Woche jeden Tag meine Hunde und ging in den Wald. Dort trieb ich mich stundenlang rum und dachte über das "neue Leben" nach. Ein Leben ohne Qualm und Schmerzen in der Lunge.

Nach einer Woche wurde es dann besser. Den Entzug hatte ich überwunden aber die Gedanken drehten sich immer noch um die nichtvorhandenen Kippen. Ich kaute fleißig Kaugummi und lutschte Bonbons. Als nichts mehr ging, kaufte ich mir in der Apotheke Kräuterzigaretten. Wie ekelig waren die denn. Da ließ ich es dann lieber gleich ganz.

Nach meiner ersten Woche stieg meine Frau mit ein, schaffte es aber nicht. Sie raucht wieder. Allerdings nicht mehr im Haus. Das macht die Sache zwar etwas komplizierter für mich, aber nicht unmöglich weiterzumachen. Ich habe heute, nach 35 Tagen das gröbste hinter mir.  Ich denke noch oft an die Kippe nach dem Essen oder zum Kaffee, durchbreche aber diese Rituale und ersetze sie durch andere. Ich bin wild entschlossen nicht wieder anzufangen.

Körperlich hat sich alles für mich verändert in diesem einen Monat ohne Kippen. Ich huste nicht mehr, kann durchatmen und bin nicht mehr schlapp und müde. Ich habe Energie Aufgaben am Haus anzupacken. Habe in den letzen 2 Wochen mehr geschafft als in den letzen 2 Jahren. Ich betrachte den Wunsch nach einer Kippe, so er denn immer mal wieder auftaucht, als mein Feind. Ich ignoriere es einfach und sitze es aus.

In der letzen Woche habe ich eine große Untersuchung beim Arzt machen lassen. Sämtliche Blutwerte wurden geprüft und eine Krebsvorsorge durchgeführt. Alle Befunde sind negativ. Es gibt keine Anzeichen einer Erkrankung. Jetzt könnte ich sagen ok alles ist gut, ich rauche wieder. Aber das ist genau das was ich nicht will.

Ich halte durch egal was kommt.