Ich merke nur, dass mir irgendwas fehlt, eine tiefe innere Leere. Denke ich dann an Zigaretten, so hätte ich aber auch darauf keine Lust. Es wirkt so, also wurde mir etwas genommen, dem ich eigentlich nicht hinterhertrauere aber das eben doch nicht ersetzbar ist.
Ich hoffe dieses Gefühl verschwindet mit der Zeit. Doch nun halte ich mich an Julianes Vorschlag und höre ein bisschen "fröhliche" Musik.
Gruss
Marienkäfer
—
Rauchfrei seit 01.04.2011
Marienkäfers Freiheit
"Rauchen, das war doch dieses nicht-aufhören-können, dieses sich selbst so furchtbar fi
Hey, bin beruhigt, dass es nicht nur mir so geht. Ich glaube, die Begründung mit dem Kick trifft schon völlig zu - plötzlich ist man in seiner "Stimmung" gefangen - ob sie gut ist oder schlecht - und dann sich eben nicht mehr künstlich einen Flow verschaffen.
In den letzten Monaten habe ich gemerkt, dass ich stärker nach Dingen/Aktivtäten suche, die mich wirklich zufrieden machen. Dieses "akzeptieren-aushalten-eine rauchen"-Prinzip ist verschwunden. Ich nehme stärker wahr, wenn mich etwas zufrieden macht aber auch wenn mich etwas zutiefst unzufrieden macht. Als Raucher schien ich ziemlich phlegmatisch zu sein.
Nikotin ist eigentlich eine tolle Droge, um nichts zu ändern, mit nichts unzufrieden zu sein und das Leben über einen ergehen zu lassen. Aber wie heißt es in Vanilla Sky: "Ich möchte ein reales Leben leben." Lieber innere Leere, Unzufriedenheit und Sehnsucht als sich wieder in diesen Teufelskreis zu begeben. Mit dem Rauchen war ich am Ende auch in keiner Weise mehr zufrieden, das scheint im Nachhinein nur so.
Der Mp3-Player ist seit dem Rauchstopp übrigens auch mein ständiger Begleiter
Nunja, hoffen wir, dass die "Sehnsucht" bald vorbeigeht.
Nochmal ein Nachtrag: Ist euch schon mal aufgefallen, dass Raucher wohl signifikant häufiger in Bars und Kneipe gehen als nicht raucher? Zumindest stelle ich das immer wieder fest. Woran liegt das eigentlich? Gehen die Leute häufiger weg, weil sie Raucher sind, oder rauchen sie, weil sie häufiger weggehen? Oder sind Kneipengänger/Raucher einfach ein "bestimmter Typ Mensch"?
Früher bin ich ziemlich oft durch Bars und Kneipen gezogen und hatte manchmal den Eindruck, ich treffe mich da mit meinen Raucherfreunden nicht weil wir uns soviel zu erzählen haben, sondern um einen gemeinsamen Vorwand zum Rauchen zu haben. Das Rauchen war dabei zumindest ein wichtiger Aspekt. Seit ich nicht mehr rauche, habe ich zu diesen Leuten kaum noch Kontakt.
ich kenne auch die Geschichte von einem Raucher, dessen Leben sich weitgehend auf dem Balkon seiner Wohnung abspielt. Seine Familie raucht nicht und so sitzt er Stunde um Stunde rauchend auf diesem Balkon und sieht den Insekten und Vögeln zu. Der ist jünger als ich. Mich macht das traurig. Kann schon sein, dass Rauchen ein Lifestyle ist - kann aber auch so ein Balkon-Schluffie-Lifestyle sein.
"In den letzten Monaten habe ich gemerkt, dass ich stärker nach Dingen/Aktivtäten suche, die mich wirklich zufrieden machen." Das ging/geht mir auch so. Und alleine, dass es so ist, zeigt mir, dass da was richtig läuft... Das zu machen, was ich machen will, das "eigene Ding" zu machen, finde ich wirklich wichtig. Das hat nichts mit Egoismus zu tun., eher mit der Wahrnehmung eigener Interessen - wer solls denn sonst tun?
Hehe, "durch Bars und Kneipen..." Da musste ich an die Schnulze von Michael Holm denken:
"... Sag doch selbst, was wirst du anfangen mit deiner Freiheit, Die dir jetzt so kostbar erscheint. Willst Du wie früher mit Freunden durch Bars und Kneipen ziehen, hä? Und dann, wenn du das satt hast, Glaubst du, das Glück liegt auf der Straße Und du brauchst es nur aufzuheben, Wenn dir danach zumute ist, hä? Nein, nein, mein Freund..."
Das waren, die äh... 70ger Jahre. Und da gings um weinende Frauen und nicht ums Rauchen. Ja, Pitar, glaube ich auch, mit ein bisschen Nikotin kann man sich aus allem rausziehen. Aber wir sollten alle "unser Ding" machen.
Auch wenn es manchmal schwer ist, so habe ich doch den EIndruck, dass das Rauchen für mich mit jedem Tag mehr an Reiz verliert. Immer öfter verspüre ich eine extreme Unlust wenn ich nur daran denke. Es ist eine so tückische und doch primitive Droge, wenn man mit klarem Kopf mal darüber nachdenkt. Und die Sache mit dem Lifestyle: Ja, du hast recht - wohl jeder Raucher identifiziert sich mit seinem Raucherdasein und hat Angst, dass er nach dem Aufhören nicht mehr derselbe ist, nicht mehr genießen kann, nicht mehr leidenschaftlich ist. Ich habe mir nach meinem Aufhören vor einem Jahr noch einigemale eingeredet, ich müsste rauchen um leidenschaftlich zu sein und hatte mir bestimmt 5 mal eine Packung gekauft um diese noch am gleichen Abend zu verschenken und dann wieder monatelang clean zu sein. Mein Fazit: Es hat mir die ersehnte Leidenschaft nicht gebracht. Man raucht eine, fühlt sich schwindelig, wartet auf die Leidenschaft und das tolle Gefühl - aber im Grunde kommt da nichts mehr.
Die anfänglichen Rückfälle waren im Nachhinein für mich gut, da ich immer wieder festsstellen konnte, dass es mir nichts gibt und dass sämtliche Schmachtanfälle der Droge zuzuschreiben sind - und dass der Entzug im Prinzip auch nur Kopfsache ist. Wenn man nicht mehr will, ist da auch kein Entzug.
Nun bin ich schon seit einigen Monaten völlig nikotinfrei. MIt dem Alkohol klappts immer noch nicht, einfach keine Lust auf ausgehen. Ich weiß aber mittlerweile, dass mir Zigaretten einen Abend eher vermiesen würden, als mir Leidenschaft zu bringen. Das ist eine reine Kopfsache. Selbst wenn ich rückfällig werden würde, so würde mir das Rauchen in keinster Weise mehr Freude oder Genuss verschaffen. Die alten Raucherzeiten, denen man noch hinterhertrauert, werden nicht mehr wiederkommen. Das Rauchen hat für mich seine Zauberhaftigkeit verloren. Ich wünschte manchmal, es wäre nicht so bzw. es gäbe einen Ersatz dafür. Aber im Rauchen werde ich das nicht mehr finden - egal ob ich in meinem Leben nochmal eine ZIgarette rauche oder nicht.
In diesem Sinne, bis demnächst im "Forum der anonymen Kaufsüchtigen"
geht es mir auch so.
Ich merke nur, dass mir irgendwas fehlt, eine tiefe innere Leere. Denke ich dann an Zigaretten, so hätte ich aber auch darauf keine Lust. Es wirkt so, also wurde mir etwas genommen, dem ich eigentlich nicht hinterhertrauere aber das eben doch nicht ersetzbar ist.
Ich hoffe dieses Gefühl verschwindet mit der Zeit. Doch nun halte ich mich an Julianes Vorschlag und höre ein bisschen "fröhliche" Musik.
Gruss
Marienkäfer
Rauchfrei seit 01.04.2011
Marienkäfers Freiheit
"Rauchen, das war doch dieses nicht-aufhören-können, dieses sich selbst so furchtbar fi
Hey, bin beruhigt, dass es nicht nur mir so geht. Ich glaube, die Begründung mit dem Kick trifft schon völlig zu - plötzlich ist man in seiner "Stimmung" gefangen - ob sie gut ist oder schlecht - und dann sich eben nicht mehr künstlich einen Flow verschaffen.
In den letzten Monaten habe ich gemerkt, dass ich stärker nach Dingen/Aktivtäten suche, die mich wirklich zufrieden machen. Dieses "akzeptieren-aushalten-eine rauchen"-Prinzip ist verschwunden. Ich nehme stärker wahr, wenn mich etwas zufrieden macht aber auch wenn mich etwas zutiefst unzufrieden macht. Als Raucher schien ich ziemlich phlegmatisch zu sein.
Nikotin ist eigentlich eine tolle Droge, um nichts zu ändern, mit nichts unzufrieden zu sein und das Leben über einen ergehen zu lassen. Aber wie heißt es in Vanilla Sky: "Ich möchte ein reales Leben leben." Lieber innere Leere, Unzufriedenheit und Sehnsucht als sich wieder in diesen Teufelskreis zu begeben. Mit dem Rauchen war ich am Ende auch in keiner Weise mehr zufrieden, das scheint im Nachhinein nur so.
Der Mp3-Player ist seit dem Rauchstopp übrigens auch mein ständiger Begleiter
Nunja, hoffen wir, dass die "Sehnsucht" bald vorbeigeht.
Beste Grüße
Pitar
Nochmal ein Nachtrag: Ist euch schon mal aufgefallen, dass Raucher wohl signifikant häufiger in Bars und Kneipe gehen als nicht raucher? Zumindest stelle ich das immer wieder fest. Woran liegt das eigentlich? Gehen die Leute häufiger weg, weil sie Raucher sind, oder rauchen sie, weil sie häufiger weggehen? Oder sind Kneipengänger/Raucher einfach ein "bestimmter Typ Mensch"?
Früher bin ich ziemlich oft durch Bars und Kneipen gezogen und hatte manchmal den Eindruck, ich treffe mich da mit meinen Raucherfreunden nicht weil wir uns soviel zu erzählen haben, sondern um einen gemeinsamen Vorwand zum Rauchen zu haben. Das Rauchen war dabei zumindest ein wichtiger Aspekt. Seit ich nicht mehr rauche, habe ich zu diesen Leuten kaum noch Kontakt.
ich kenne auch die Geschichte von einem Raucher, dessen Leben sich weitgehend auf dem Balkon seiner Wohnung abspielt. Seine Familie raucht nicht und so sitzt er Stunde um Stunde rauchend auf diesem Balkon und sieht den Insekten und Vögeln zu. Der ist jünger als ich. Mich macht das traurig. Kann schon sein, dass Rauchen ein Lifestyle ist - kann aber auch so ein Balkon-Schluffie-Lifestyle sein.
"In den letzten Monaten habe ich gemerkt, dass ich stärker nach Dingen/Aktivtäten suche, die mich wirklich zufrieden machen." Das ging/geht mir auch so. Und alleine, dass es so ist, zeigt mir, dass da was richtig läuft... Das zu machen, was ich machen will, das "eigene Ding" zu machen, finde ich wirklich wichtig. Das hat nichts mit Egoismus zu tun., eher mit der Wahrnehmung eigener Interessen - wer solls denn sonst tun?
Hehe, "durch Bars und Kneipen..." Da musste ich an die Schnulze von Michael Holm denken:
"... Sag doch selbst, was wirst du anfangen mit deiner Freiheit,
Die dir jetzt so kostbar erscheint.
Willst Du wie früher mit Freunden durch Bars und Kneipen ziehen, hä?
Und dann, wenn du das satt hast,
Glaubst du, das Glück liegt auf der Straße
Und du brauchst es nur aufzuheben,
Wenn dir danach zumute ist, hä?
Nein, nein, mein Freund..."
Das waren, die äh... 70ger Jahre. Und da gings um weinende Frauen und nicht ums Rauchen. Ja, Pitar, glaube ich auch, mit ein bisschen Nikotin kann man sich aus allem rausziehen. Aber wir sollten alle "unser Ding" machen.
Ich grüße Dich!
Juliane
O-ber-cool seit dem 8.8.2010
Liberté toujours
Was für ein gutes Schlusswort
Auch wenn es manchmal schwer ist, so habe ich doch den EIndruck, dass das Rauchen für mich mit jedem Tag mehr an Reiz verliert. Immer öfter verspüre ich eine extreme Unlust wenn ich nur daran denke. Es ist eine so tückische und doch primitive Droge, wenn man mit klarem Kopf mal darüber nachdenkt. Und die Sache mit dem Lifestyle: Ja, du hast recht - wohl jeder Raucher identifiziert sich mit seinem Raucherdasein und hat Angst, dass er nach dem Aufhören nicht mehr derselbe ist, nicht mehr genießen kann, nicht mehr leidenschaftlich ist. Ich habe mir nach meinem Aufhören vor einem Jahr noch einigemale eingeredet, ich müsste rauchen um leidenschaftlich zu sein und hatte mir bestimmt 5 mal eine Packung gekauft um diese noch am gleichen Abend zu verschenken und dann wieder monatelang clean zu sein. Mein Fazit: Es hat mir die ersehnte Leidenschaft nicht gebracht. Man raucht eine, fühlt sich schwindelig, wartet auf die Leidenschaft und das tolle Gefühl - aber im Grunde kommt da nichts mehr.
Die anfänglichen Rückfälle waren im Nachhinein für mich gut, da ich immer wieder festsstellen konnte, dass es mir nichts gibt und dass sämtliche Schmachtanfälle der Droge zuzuschreiben sind - und dass der Entzug im Prinzip auch nur Kopfsache ist. Wenn man nicht mehr will, ist da auch kein Entzug.
Nun bin ich schon seit einigen Monaten völlig nikotinfrei. MIt dem Alkohol klappts immer noch nicht, einfach keine Lust auf ausgehen. Ich weiß aber mittlerweile, dass mir Zigaretten einen Abend eher vermiesen würden, als mir Leidenschaft zu bringen. Das ist eine reine Kopfsache. Selbst wenn ich rückfällig werden würde, so würde mir das Rauchen in keinster Weise mehr Freude oder Genuss verschaffen. Die alten Raucherzeiten, denen man noch hinterhertrauert, werden nicht mehr wiederkommen. Das Rauchen hat für mich seine Zauberhaftigkeit verloren. Ich wünschte manchmal, es wäre nicht so bzw. es gäbe einen Ersatz dafür. Aber im Rauchen werde ich das nicht mehr finden - egal ob ich in meinem Leben nochmal eine ZIgarette rauche oder nicht.
In diesem Sinne, bis demnächst im "Forum der anonymen Kaufsüchtigen"
Beste Grüße
Pitar
Och keine Zitat Funktion? Oder stell ich mich blöd an?
Hi Pitar, bist Du noch dabei? Hast Du die Kombination Bierchen und Rauchverlangen besiegt?
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