Hi an alle,
ich hab wirklich die Nase voll. Nur bin ich offenbar so sehr suchtgefährdet, dass ich immer wieder einen Rückfall erleide. Ich war schon einmal mehr als 10 Jahre rauchfrei! Im vergangenen Jahr ebenfalls 5 Monate clean, aber jedesmal konnte ich es nicht durchhalten. Letztes Jahr habe ich in dieser Zeit ca. 5 Kilo zugenommen - für nichts und wieder nichts. Das hat mich ziemlich deprimiert.
Nun bin ich wieder an einem neuen Versuch. Heute ist Freitag, der 13. rauchfreie Tag und das craving wird nicht besser, sondern eher schlimmer. Ich frage mich, warum ich durch die harten ersten Tage immer besser durchkomme als durch die vermeintlich leichteren Tage im Anschluss, verstehe ich nicht. Ich weiß, dass ich nicht mehr oder wie rauchen möchte, doch mehr und mehr steigt der Drang, dem Rauchteufel nachzugeben, der mich zum Rauchen drängt. Für mich ist es im Moment schwerer als bei meinem ziemlich erfolgreichen Versuch vor 14 Jahren.
10. März 2017 - 13:29
#1
Tom mag nicht mehr rauchen
Hallo Tom!
Hey ... 13 Tage ohne RAUCHEN. Wie wunderbar. Sicher fühlst Du Dich allerdings nicht wunderbar, sondern eher gereizt, aggressiv, unglücklich, unzufrieden. War das denn bei den anderen längeren Rauchstopps genauso?
Ich kann nur für mich sprechen und sagen, dass es mir 10 Monate dreckig gegangen ist. Nicht permanent, aber oft. Und ich habe mir jeden Tag gesagt, heute hältst Du noch durch und morgen schaust Du, ob Du wieder rauchen wirst. Weil mir jegliche Lebensqualität gefehlt hatte. Wie verrückt ... Ich pumpe meine Lungen nicht mit Gift voll und fühle mich schlecht.
Dann hat es aufgehört, dieser Schmerz, dieses Verlangen. Und dann ging es mir einfach nur jeden Tag gut ohne Zigaretten. Klar, es kommen immer Situationen, wo eine "gute" Zigarette für einen kurzen Moment durch meinen Kopf spukt; aber nach ein paar Minuten ist der Zauber dann auch wieder vorbei.
Du hast schoneinmal 10 Jahre nicht geraucht ... Blöde Frage: Warum hast Du denn wieder angefangen? War es "Eine", die Du rauchen wolltest und es wurden wieder viele Jahre mit täglichen Zigaretten daraus?
Das mit dem Gewicht verstehe ich sehr, sehr gut. 15 Kilo habe ich mir auf die Hüften draufgepackt. Und ich hatte wirklich große Mühe, diese wieder runter zu bekommen. Aber die Angst vor einer schweren Krankheit hat mit geholfen, nicht zu rauchen. Ich hatte da so ein einschneidendes Erlebnis in einer Lungenklinik und wenn ich still in mich hineinhöre, dann höre ich immer noch dieses röcheln und schlagartig weiß ich: SO will ich nicht enden.
Natürlich werde auch ich irgendwann sterben müssen. Und vielleicht auch an Krebs. Doch ich möchte nicht sehenden Auges in mein Unglück rennen. Sollte es mich erwischen, ist es Schicksal. Denn ich habe viel dafür getan, gesund zu bleiben. Und weißt Du was: Da bin ich stolz drauf!
Und Du solltest auch stolz auf Dich sein. Und pfeif erstmal auf die Kilos. Dein "Caving" wird schon verschwinden - sei nicht so ungeduldig. Du bist eben ein Raucher und wirst immer ein Raucher bleiben. Ein Raucher, der nicht raucht. Denn es ist eine Sucht ... und danach sind wir eben süchtig.
Du packst das wieder ... Ganz bestimmt!
Josefine
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Josefines Welt
Hi Josefine, danke für die Rückmeldung und die aufmunternden Worte. Als ich nach 10 Jahren wieder angefangen habe, war es tatsächlich nach dem Motto "eine geht doch". Ich war in einer Stressphase und brauchte eine Belohnung. Danach ging es sehr schnell: nach ca. 2 Wochen war ich wieder auf meinem damaligen Level angekommen. Zuerst hat es mich auch nicht gestört, nach jetzt ca. 5 Jahren aber schon.
Kämpfe mich nun durch jeden Tag. Der 13. War ziemlich hart, heute geht es bisher deutlich besser.
Hallo Tom,
auch von mir ein Hallo im Forum. Ist im Moment recht ruhig hier (vielleicht weil der Frühling lockt), aber bist hier nicht alleine.
Wie steht's nach Tag 15?
Alles wird gut! Nur ein bisschen Geduld und Zuversicht...
Emmina-Sofia
Hallo Tom!
Wie ist es Dir am Wochenende ergangen? Mir ist es im Sommer fast noch schwerer gefallen, auf das rauchen zu verzichten, als im Winter. Bei Regen und Kälte ist es schön, von drinnen den Rauchern zuzuschauen, wie sie mit dem Wetter kämpfen müssen. Nur, weil der Suchtdruck so riesig ist.
Im Sommer hockt man an der frischen Luft, Kaltgetränk in der Hand ... und ja, die "gemütliche" Zigarette beim quatschen mit netten Leuten. Die fehlte mir total. Heute finde ich es lästig, dass all diese "Stinker" mir mein Kaltgetränk im Freien so sehr vermiesen. So dreht sich das Blatt, was?
Am Freitag in der Altstadt gehockt ... DRAUSSEN! Gut, Kissen unter dem Po, so warm war es dann doch noch nicht. Aber man konnte ahnen, dass der Frühling schon unmittelbar bevorsteht. Herrlich!
Josefine
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Josefines Welt
Hallo, zähle erst einmal weiter. Tag 16 ist fast voll. Yeah. Im Moment versuche ich mich mit Sport abzulenken. Das verschafft mir heftigen Muskelkater, hilft aber ansonsten. Ansonsten geht es mir wie dir, Josefine, im Winter finde ich Nichtrauchen leichter als im Sommer. Bei Kälte auf dem Balkon zu stehen ist doof, aber eine Zigarette draußen im Biergarten oder am See ist eine ganz andere Sache. Oje, das Schreiben verursacht eine Schmachtattacke. Glücklicherweise geht das aber jetzt nicht...
Viele Grüße an alle!
Hi,
bezüglich des rauchens in der kälte habe ich mir damals immer gesagt "das ist das ungesündeste am rauchen" (stimmt zwar net, aber man hat sichs ja schöngeredet)
Sport ist auch mein helfer beim aufhören geworden
in diesem Sinne, auf in den nächsten Tag und nico die kalte schulter zeigen
lg
Rauchfrei seit 12.12.2016
Hallo Tom!
Tag 17 ... ist das nicht toll? Und man kann schon am See hocken OHNE Zigarette in der Hand. Hatte mir damals immer so'n Grashalm in den Mund gesteckt und darauf herumgekaut. Wie die Cowboys im wilden Westen. Sieht zwar blöd aus - aber es half.
Super sind natürlich die Situationen, wo man früher nicht rauchen konnte bzw. durfte. Da, wo die Unruhe von Minute zu Minute größer wurde. Langstreckenflüge oder Kinofilme, Konzertbesuche ... da gibt es ja vieles. Wenn man keinen Suchtdruck hat und es einfach EGAL ist, wie lange man keine Möglichkeit zum rauchen hat. Ich finde es heute immer noch toll, dass ich ohne Unruhe solchen Unternehmungen gelassen entgegenblicken kann.
Du machst das SUPER! Kannst stolz auf Dich sein. Mach' einfach weiter.
Josefine
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Josefines Welt
Hi Josefine, danke für die Unterstützung. Tag 17 ist fast voll. Nur leider fühle ich mich nicht wirklich prall heute. Von Stolz kann keine Rede sein. Dafür bin ich zu unruhig und unausgeschlafen. Aber noch halte ich durch.
Hallo Tom!
KLAR hältst Du durch !!! Mach' Dir immer klar, es ist eine Sucht und die kann man nicht nach drei Tagen ad acta legen. Es wird immer Momente geben, die einen wahnsinnig machen. Aber wenn Du nicht stolz auf Dich bist, dann bin ich stolz auf Dich.
Denn 17 Tage sind schon eine ganze Menge ... Ich wünsche Dir guten Schlaf und innere Ruhe. Du weißt doch selbst, dass es besser wird. Der Anfang ist halt ziemlich blöd. Aber Du wärst nicht hier, wenn Du ein glücklicher Raucher gewesen wärst. Es gibt ja einen Grund, weswegen Du wieder Nichtraucher bist. Den musst Du Dir auf einen Zettel schreiben und runterschlucken ... Oder lieber ein Stück Kuchen, einen Keks oder ein Gummiteufel. Gibt es die überhaupt noch?
Josefine
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Josefines Welt
Liebe Josefine, vielen Dank für deinen Post. Du hast den Kern getroffen. Es gibt tatsächlich einen Grund, warum ich nicht mehr rauchen möchte. Habe ein Problem mit einem Auge und mache das Rauchen mit dafür verantwortlich (auch wenn der Arzt das gar nicht gesagt hat). Außerdem ist ein guter Freund - langjähriger starker Raucher - vor einiger Zeit an Lungenkrebs gestorben ist. Das neben den 1000 anderen Gründen das Rauchen aufzugeben, die mir ebenfalls bewusst sind.
Leider macht das alles es mir im Moment nicht leichter. Auch am Tag 18 muss ich starkes Verlangen unterdrücken.
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