Tag 45 hat angefangen. Momentan läuft es echt gut.
Keine Probleme, bestimmt schon ein paar Tage keine Schmachtattacken mehr. Ich denke kaum noch über die Kippen nach.

Tag 47 läuft nun schon seit geraumer Zeit. Verdammt, wenn ich für Klausuren lerne werde ich immer so nachtaktiv. Aber was solls...

Morgen früh (bzw Mittag *grins*) wird erstmal wieder fein gelaufen. Ich hab übrigens schon 4 Kilo abgenommen, seit ich nicht mehr rauche. Ok, ich hab auch einiges zuviel auf den Rippen und mache sehr viel Sport, aber ich will halt zeigen, daß sogar absolute Genussmenschen, die von allen Freunden als faul bezeichnet werden, es schaffen können. Nicht mehr Rauchen UND dabei abnehmen. Dazu noch eine gute Kondition bekommen und sich einfach besser fühlen. Und dann natürlich noch richtig stolz auf sich sein!

So, jetzt hat mein 49 Tag gerade angefangen. Heute durchhalten und die 7 Wochen sind voll.
Wenn ich mir überlege, daß ich schon viel früher hätte aufhören können bzw wie geil es gewesen wäre, wenn ich gar nicht angefangen hätte.

Jetzt erzähl ich mal, wie ich überhaupt zum Rauchen kam:

Ich habe nicht mit einer Zigarette angefangen, sondern mit einem Joint. Da war ich 15. Kiffen interessierte mich und ich wollte es ausprobieren. Aus einem mal probieren wurde schnell regelmäßiger Konsum. Sogar vor der Schule, in der Schule, nach der Schule. Und dann gab es auf einmal nichts mehr zu kiffen in meiner Stadt.

Und DA habe ich dann meine erste Zigarette geraucht, die ich wirklich rauchen wollte. Und dann noch eine usw, wie das halt so geht. Ich möchte nicht wissen wieviel Geld ich in den 6 Jahren Kiffen und 9 Jahren Rauchen in Rauchwaren investiert habe. War bestimmt ein schönes Auto. Ich Arsch.
Naja, ich war halt süchtig irgendwann, ausserdem sind Kippen eine wunderbare Möglichkeit "dazuzugehören" und seine Hände zu beschäftigen. Möchte echt wissen wieviel kostbare Lebenszeit ich mir schon weggeraucht habe.

Naja, als Realist der ich bin kann ich aus dieser Situation nur noch das beste machen. "Wenn" und "hätte" will ich mal ausblenden: Was passiert ist, ist passiert. Wenn mich Freunde ansprechen, ob ich denn immer noch nicht rauche, bin ich stolz.

Dann sag ich ihnen, das jedes Jahr mehr Menschen am Rauchen sterben als an Verkehrsunfällen, Alkohol, Feuer, Kokain, Heroin, AIDS, Mord und Selbstmord zusammen. Und schon wird das Thema gewechselt. hrhr

Immer wieder lustig wie sich Raucher selbst belügen. Ich weiss ich hör mich hier schon wie ein militanter Nichtraucher an, aber ich bemüh mich wirklich den Leuten nicht zu sehr auf den Wecker zu gehen. Aber so halbwegs von der Sucht befreit (zumindest bilde ich mir das ein) ist es einfach viel klarer und deutlicher, wie blöd das ist einen zylindrischen brennenden Stab im Mund zu haben und auf Teufel komm raus Gifte und radioaktive Stoffe zu inhalieren. Mit vom Rauch umnebelten gehirn wär mir das bestimmt nicht aufgefallen.

Ich weiss, ich rede hier viel rum blabla und bilde mir schon ein, es geschaftt zu haben. Ich weiss ja bei meinem letzten Versuch habe ich es genau 4 Monate ausgehalten. Danach habe ich wieder angefangen, und zwar schlimmer als je zuvor.
Aber wir Raucher brauchen halt mehrere versuche, um den Absprung zu schaffen, deswegen sehe ich die 4 Monate von damals eigentlich als positiv: So lang konnte ich es schaffen, ein guter Schritt Richtung Nichtraucher. Daß ich dann wieder angefangen habe ist nur ein kleiner Rückschlag. Weil ich ja jetzt endgültig aufgehört habe. Ich traue es mir zu.
Ich habe mich ausführlichst mit den gesundheitlichen Folgen des Rauchens beschäftigt. Man muss schon blöd und total süchtig sein, um diese gesicherten Erkenntnisse einfach zu ignorieren. Da ich jetzt nicht mehr dumm und süchtig bin, werde ich wohl auch in schwachen Momenten einen Grund finden, KEINE Kippe zu rauchen.

Ist etwas lang geworden heute, ich denke doch noch viel über mein Nichtmehrrauchen nach.