Hi Björn,
sorry, kann ich dir leider nicht mehr sagen wo ich das her hab.
Aber ein weiß ich ganz genau:
WIR SIND SOOOO GUUUT.
Alder ey, 2 Monate ohne Kippen und ich hätt es beinah vergessen - fett - echt geil
Allerdings hatte ich eben bei nem Kumpel ne ganz sonderbare Schmachtattacke. Mir ist wie damals richtig schwindelig geworden, ich hatte Tunnelblick konnte nicht mehr klar denken. Naja, zumindest weiß ich jetzt, dass das echt nur psychisch sein kann. Das Nikotin kann ja nicht auf einmal wieder in meinen Körper gewandert sein bzw. es kann ja nicht in irgendeiner verborgenen Kammer geschlummert haben und jetzt rauskommen.
Echt komisch. Naja, ist eigentlich auch egal, schließlich habe ich widerstanden. Und das bleibt auch so!!!
Was ist denn jetzt los? Hatte gestern ja schon ne heftie Schmachtattacke, aber was jetzt los ist, das ist auch nicht von schlechten Eltern. Ich muss die ganze Zeit an ne Kipe denken und fühle mich richtig schwammig im ganzen Körper. Bin schlecht gelaunt und wünsche mir eigentlich nichts weiter, als mir jetzt ne Kippe anzustecken.
Selbstredend, dass ich es mit Sicherheit NICHT tun werde, schließlich will ich das , was ich mir in den zwei Monaten aufgebaut habe ja nicht wieder mit dem A***h einreißen. Aber ich verstehe trotzdem nicht, was gerade los ist!!! Seit gestern quält mich die Scheiße wieder! Und es ist fast so wie in den ersten Tagen. Was ist los? Ich dachte, dass ich den ganzen Dreck überstanden habe, dass die Zeit der harten Prüfungen vorbei ist und dass ich langsam mal wieder gedankenlos einfach so "leben" kann, ohne alle paar Tage wieder an diese verdammte Sucht erinnert zu werden.
Vorgestern gings mir echt phantastisch. Ich bin von nem Kumpel daran erinnert worden, dass ich ja nicht mehr rauche und erst da ist's mir eingefallen. Aber jetzt denke ich pausenlos an ne geile, dampfende Kippe, die ich mir so richtig schön in die Lunge zwirbeln könnte und deren Nikotin mich ca. 7 Sekunden später so richtig schön schummerig macht...äh...wat schreibe ich hier eigentlich für nen Müll rein?
Noch am Freitag, in ner Kneipe, hatte ich puren Ekel vor dem Rauch, den mir meine Leute am Tisch um die Ohren gehauen haben, noch gestern beim Sport habe ich mich gefreut, dass ich so richtig leistungsfähig bin! Selbst jetzt freue ich mich im Prinzip, dass ich NICHT MEHR diesen ekelhaften Zwängen der Raucher unterliege, dass ich frei entscheiden kann etc. Aber trotzdem quält mich die Situation im Moment.
Aber selbstverständlich werde ich nicht unter der Last zusammenbrechen. Dafür habe ich schon viel schlimmere Situationen erfolgreich überstanden und ich werde mich nicht mehr zurück an den Anfang begeben. Wie ich schonmal geschrieben habe: Wenn ich es jetzt nicht schaffe, dann schaffe ich es vielleicht NIE!!! Noch niemals in den letzten zwölf Jahren war ich so überzeugt an dem Punkt an dem ich jetzt bin, noch niemals habe ich so lange rauchfrei durchgehalten und noch nie ist mein Selbstbewusstsein und die Gewissheit um meine Leistungsfähigkeit in solche Höhen katapultiert worden. Ich werde einfach keinen Rückschritt machen!!! :x
Aber ich bin ganz einfach müde, ständig diese Prüfungen zu überstehen...wann hört das denn endlich auf??? :cry:
Ganz bald, ganz sicher. Ich weiß ja nicht, ob du mit "Mister Carr "etwas anfangen kannst. Aber ich glaube, gerade in solchen Situationen hilft dieses Buch. Auch wenn man es schonmal gelesen hat. Manchmal muss man sich eben einfach mal wieder daran erinnern lassen, wie blödsinnig das ist was man da macht, und das das alles nur von der Gehirnwäsche kommt die uns vorgaukelt wir bräuchten das Zeug. Unser Körper braucht es schon lange nicht mehr. Also warum sollte unsere Psyche dann nachgeben? Du bist stark und dein Wille durchzuhnalten wird siegen.
Möge die Macht mit dir sein...
Ne gute Nacht wünscht die Raja
—
Rauchfrei seit 19.10. 2004! ...schon so lange?? kommt mir nicht so vor.
Tja, mit Allen Carr habe ich vor ein paar Jahren schon mal so für ca. 2 Monate aufgehört. Allerdings habe ich da zwischendurch "ab und zu" mal eine geraucht. Kann nicht behaupten, dass ich damals so konsequent und überzeugt wie jetzt war.
Auf jeden Fall habe ich damals das Gefühl gehabt, dass es zwar im Prinzip richtig ist, was Carr schreibt und es hat mir auch wirklich geholfen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, seine psychologische "Strategie" zu durchschauen. Ich weiß nicht mehr genau, wie sich das geäußert habe, aber ich habe angefangen, sein Buch zu analysieren. Ist wohl ne schlechte Angewohnheit...vielleicht auch Studienbedingt...Linguistik... ich weiß nicht. Auf jeden Fall hats damals nicht funktioniert. Allerdings weiß ich nicht, wie es heute aussehen würde. Ich sollte es einfach nochmal versuchen.
Ich weiß nämlich, dass es so wie jetzt nicht weitergehen kann. War gestern auf nem Videoabend und es war die Hölle. An erster Stelle ist da mein Ekel auf verrauchte Räume zu nennen. Ich ekel mich vor Kippen und vor Rauch und vor Rauchern, wenn sie mit einem sprechen. Das ist ja für meinen Weg erstmal positiv.
Was aber ganz und garnicht gut ist, ist mein Suchtverhalten. Ich habe seit zwei Monaten keine Kippe und kein Alkohol mehr angerührt. Ich bin mit der Entscheidung vollkommen zufrieden und stolz auf mich. Ich merke die positiven Auswirkungen und bin energiegeladen wie nie zuvor. Aber gleichzeitig macht es mir auch zu schaffen.
Ich habe mir während meiner "Teenie"-Zeit da ne ekelhafte Suchtstruktur angewöhnt, die glaube ich in vielen Menschen drinsteckt: Während der Woche kann ich meine Abstinenz sehr gut aushalten (Sit-Ins und Männerrunden mal ausgenommen). Da mache ich viel Sport, habe Energie und bin stolz auf meinen Lebensweg. Schließlich hat man ja auch Leistung zu erbringen. Dann aber kommt der Freitagabend. Während der letzten 12 Jahre war es selbstverständlich, dass der Freitag zum abschalten da ist. Wie klingt die Woche aus? - Genau, mit ner Pulle Bier. Das gehört nunmal dazu!!! Ok, für mich aber nicht mehr. Rauchen auch nicht. Und das ist gut so. Gestern allerdings, saß ich dann da und alle anderen öffneten sich schön ihre Bierpullen. Kein Problem für mich. Die Freundin von nem Kumpel allerdings steckte sich ne Tüte an. Und das war das Schlimmste für mich überhaupt. Es ist einfach paradox, aber es ist so: Ich habe eigentlich fast nie gekifft. Der THC-Rausch hat mir nie viel geben können. So und jetzt klickte es aber bei mir im Kopf und ich hatte das unglaubliche Verlangen, mitzurauchen. Eben!!! Mitzurauchen!!! Ich hatte das Gefühl, dass das Kiffen die perfekte Kombination zur Behebung meiner Entbehrungen und meines Velangens ist! Rauchen ohne ne Kippe anzurühren und dann auch noch den obligatorischen "Wochenende-Start-Rausch"!!!
Ich habe es NICHT getan, aber das ist doch verrückt! Da fällt es mir auf einmal schwer, einer Sache - letzten Endes einer Droge - zu widerstehen, die ich eigentlich nie genommen habe!!! Und wenn ich in der Woche recht gut auf meine Rauchabstinenz klarkomme, warum will ich dann Freitags an ner Tüte ziehen? Am Rauchverlangen kann es ja kaum liegen! An einer psychischen THC-Abhängigkeit ja wohl auch nicht. Ist es also eine psychische Alkoholabhängigkeit, die mich quält? Schließlich habe ich ja zwölf Jahre lang keine Gelegenheit ausgelassen, um mir wat zu trinken zu gönnen. Aber hätte ich an der Tüte gezogen, hätte mir der Alkohol ja gar nicht gefehlt. Dann hätte ich weiter meinen roten Tee getrunken und wäre selig gewesen. Ist ja in der Woche auch so.
Was zur Hölle ist das also, das mich quält??? Wie kann ich es beseitigen??? Ich meine, natürlich bin ich jetzt heute morgen stolz auf mich, dass ich der Sache widerstehen konnte. Bin stolz, dass ich früh wach bin und keinen Schädel habe. Ich bin stolz auf meine Entscheidungshärte und auf meinen Willen. So stark war ich noch nie im Leben. Aber das ändert doch nichts daran, dass ich in gewissen Situationen immer noch das Verlangen habe und mich unwohl fühle, wenn ich dem Verlangen nicht nachgeben kann. Und es ist genau das Verlangen - der Hebel in meinem Kopf - das ich beseitigen will! Es soll verschwinden!!! Wann zur Hölle passiert das endlich???
Zu allem Übel habe ich dann gestern auch noch ne volle Packung Kippen in meinem Auto gefunden, die jemand bei mir vergessen hat. Ich hab sie in der Hand gehalten, aber dann liegen lassen. Letzte Nacht habe ich geträumt, ich hätte mir wieder ne Packung geholt und munter geraucht. Wenn ich dran denke, dann fühle ich mich so elend, als wäre ich wirklich schwach geworden.
Was ist das im Moment? Ist das die schwere Phase nach 2-3 Monaten, vor der jeder immer warnt??? Wenn ja, dann ist das hier das letzte Aufbäumen meiner Zigarettensucht. Aber sie wird nicht gewinnen!!!
Ach du meine Güte, das hört ishc ja garnicht gut an.
Aber ich glaube du hast Recht, das ist diese drei-Monate-Krise. Ich habe jedenfalls davon gehört. Wo man denkt, man könnte ja mal eine rauchen, um sich zu beweisen, dass man es wirklich nicht mehr braucht. Und schon ist man dem :twisted: wieder in die Falle getappt!
Diese Momente sind sicherlich um so schlimmer, wenn man schon so lange durchgehalten hat wie du. Am Anfang ist man ja auf fiese Tricks der eigenen Psyche gefasst. Aber nach zwei Monaten denkt man, man ist sicher. Aber anscheinend muss man da gerade auf der Hut sein. Ich kann es ein klitzekleines bisschen nahfühlen, obwohl es bei mir ganz gut läuft im Moment und ich gerade mal die ein-Monats-Grenze überschritten habe.
Was Allen Carr angeht: Natürlich ist seine Methodik (und gerade seine Sprache) durchschaubar (bin auch Linguistikstudentin ;-)). Aber man muss sich eben einfach trotzdem ein bisschen drauf einlassen, und versuchen das Wichtige für einen selber rauszufiltern. Ich glaube, mir ist das bis jetzt ganz gut gelungen. Ich glaube man könnte das Buch iegentlich auf 30 Seiten beschränken. Aber ich lese es ja auch gerade mit einer anderen Ausgangsbasis als alle anderen. Ich hatte ja schon seit drei Wochen aufgehört, als ich das Buch angefangen hatte. Von daher ist es vielleicht leichter, mich von den Dingen die da drin stehen zu überzeugen.
Also denn.... in diesem Sinne....
WEITERMACHEN!!!
Die RajaMaria aus Potsdam
—
Rauchfrei seit 19.10. 2004! ...schon so lange?? kommt mir nicht so vor.
Ja, das stimmt schon. Allen Carr hat ja keineswegs Unrecht mit dem, was er schreibt. Mir hat es damals auch geholfen. Ich denke, ich habe vielleicht auch einfach nur versucht, ihn zu analysieren, um mich selber zu rechtfertigen. So nach dem Motto:"Hah, den durchschau ich, der schreibt Unsinn! Ich rauch jetzt wieder eine!!!"
Naja, wie auch immer, gestern und heute ging es auf einmal wieder recht gut. Heute hatte ich auch eigentlich keine richtige Schmachtattacke. War heute nur den ganzen Tag in unserer Institutsbibliothek und musste jede Stunde "raus eine rauchen". Naja, ich war quasi draußen eine rauchen ohne mir ne Kippe anzuzünden. Nur so um mir die Beine zu vertreten. Ich hoffe doch ernsthaft, dass das jetzt meine vorerst letzte Schmachtphase war. Ich weiß nämlich echt nicht, wie lange ich das noch durchstehen soll. Andererseits: Selbst in den schwierigsten Momenten kommt es für mich nie in Frage, mir wieder ne Kippe anzustecken. Ich will halt nur, dass es aufhört.
Soo, wieder ein paar Tage rum, noch immer nicht geraucht und seit Dienstag habe ich auch keine Schmachtattacken mehr. Ist doch verrückt alles. Mal sind se da, mal nicht. Warum zur Hölle?
Was mir jedoch aufgefallen ist: Nach dem Essen habe ich kein Verlangen mehr nach ner Kippe. Man sieht also, dass es Schritt für Schritt besser wird und ich bin mir sicher, dass ich auch an den Wochenenden bald keine Probleme mehr haben werde. Anstatt "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen" nun also "qualvoll stirbt die Nikotinbestie". Tja, verdient hat'ses.
Gratuliere Dir und halte durch ;))
Ich habe nun schon das erste Jahr hinter mir und bin nach wie vor sehr stolz auf mich !
Freu Dich drauf...Du kommst jeden Tag weiter weg davon und irgendwann denkst Du gar nimmer dran
lächel
Weiter so !!!!
LG Cos
Hi Björn,
sorry, kann ich dir leider nicht mehr sagen wo ich das her hab.
Aber ein weiß ich ganz genau:
WIR SIND SOOOO GUUUT.
Alder ey, 2 Monate ohne Kippen und ich hätt es beinah vergessen - fett - echt geil
Tja, gut sind wir!!!
Allerdings hatte ich eben bei nem Kumpel ne ganz sonderbare Schmachtattacke. Mir ist wie damals richtig schwindelig geworden, ich hatte Tunnelblick konnte nicht mehr klar denken. Naja, zumindest weiß ich jetzt, dass das echt nur psychisch sein kann. Das Nikotin kann ja nicht auf einmal wieder in meinen Körper gewandert sein bzw. es kann ja nicht in irgendeiner verborgenen Kammer geschlummert haben und jetzt rauskommen.
Echt komisch. Naja, ist eigentlich auch egal, schließlich habe ich widerstanden. Und das bleibt auch so!!!
Gruß
Björn
Heiliger Bimmbamm!!!
Was ist denn jetzt los? Hatte gestern ja schon ne heftie Schmachtattacke, aber was jetzt los ist, das ist auch nicht von schlechten Eltern. Ich muss die ganze Zeit an ne Kipe denken und fühle mich richtig schwammig im ganzen Körper. Bin schlecht gelaunt und wünsche mir eigentlich nichts weiter, als mir jetzt ne Kippe anzustecken.
Selbstredend, dass ich es mit Sicherheit NICHT tun werde, schließlich will ich das , was ich mir in den zwei Monaten aufgebaut habe ja nicht wieder mit dem A***h einreißen. Aber ich verstehe trotzdem nicht, was gerade los ist!!! Seit gestern quält mich die Scheiße wieder! Und es ist fast so wie in den ersten Tagen. Was ist los? Ich dachte, dass ich den ganzen Dreck überstanden habe, dass die Zeit der harten Prüfungen vorbei ist und dass ich langsam mal wieder gedankenlos einfach so "leben" kann, ohne alle paar Tage wieder an diese verdammte Sucht erinnert zu werden.
Vorgestern gings mir echt phantastisch. Ich bin von nem Kumpel daran erinnert worden, dass ich ja nicht mehr rauche und erst da ist's mir eingefallen. Aber jetzt denke ich pausenlos an ne geile, dampfende Kippe, die ich mir so richtig schön in die Lunge zwirbeln könnte und deren Nikotin mich ca. 7 Sekunden später so richtig schön schummerig macht...äh...wat schreibe ich hier eigentlich für nen Müll rein?
Noch am Freitag, in ner Kneipe, hatte ich puren Ekel vor dem Rauch, den mir meine Leute am Tisch um die Ohren gehauen haben, noch gestern beim Sport habe ich mich gefreut, dass ich so richtig leistungsfähig bin! Selbst jetzt freue ich mich im Prinzip, dass ich NICHT MEHR diesen ekelhaften Zwängen der Raucher unterliege, dass ich frei entscheiden kann etc. Aber trotzdem quält mich die Situation im Moment.
Aber selbstverständlich werde ich nicht unter der Last zusammenbrechen. Dafür habe ich schon viel schlimmere Situationen erfolgreich überstanden und ich werde mich nicht mehr zurück an den Anfang begeben. Wie ich schonmal geschrieben habe: Wenn ich es jetzt nicht schaffe, dann schaffe ich es vielleicht NIE!!! Noch niemals in den letzten zwölf Jahren war ich so überzeugt an dem Punkt an dem ich jetzt bin, noch niemals habe ich so lange rauchfrei durchgehalten und noch nie ist mein Selbstbewusstsein und die Gewissheit um meine Leistungsfähigkeit in solche Höhen katapultiert worden. Ich werde einfach keinen Rückschritt machen!!! :x
Aber ich bin ganz einfach müde, ständig diese Prüfungen zu überstehen...wann hört das denn endlich auf??? :cry:
Morgen hört es auf
Ganz bald, ganz sicher. Ich weiß ja nicht, ob du mit "Mister Carr "etwas anfangen kannst. Aber ich glaube, gerade in solchen Situationen hilft dieses Buch. Auch wenn man es schonmal gelesen hat. Manchmal muss man sich eben einfach mal wieder daran erinnern lassen, wie blödsinnig das ist was man da macht, und das das alles nur von der Gehirnwäsche kommt die uns vorgaukelt wir bräuchten das Zeug. Unser Körper braucht es schon lange nicht mehr. Also warum sollte unsere Psyche dann nachgeben? Du bist stark und dein Wille durchzuhnalten wird siegen.
Möge die Macht mit dir sein...
Ne gute Nacht wünscht die Raja
Rauchfrei seit 19.10. 2004! ...schon so lange?? kommt mir nicht so vor.
Tja, mit Allen Carr habe ich vor ein paar Jahren schon mal so für ca. 2 Monate aufgehört. Allerdings habe ich da zwischendurch "ab und zu" mal eine geraucht. Kann nicht behaupten, dass ich damals so konsequent und überzeugt wie jetzt war.
Auf jeden Fall habe ich damals das Gefühl gehabt, dass es zwar im Prinzip richtig ist, was Carr schreibt und es hat mir auch wirklich geholfen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, seine psychologische "Strategie" zu durchschauen. Ich weiß nicht mehr genau, wie sich das geäußert habe, aber ich habe angefangen, sein Buch zu analysieren. Ist wohl ne schlechte Angewohnheit...vielleicht auch Studienbedingt...Linguistik... ich weiß nicht. Auf jeden Fall hats damals nicht funktioniert. Allerdings weiß ich nicht, wie es heute aussehen würde. Ich sollte es einfach nochmal versuchen.
Ich weiß nämlich, dass es so wie jetzt nicht weitergehen kann. War gestern auf nem Videoabend und es war die Hölle. An erster Stelle ist da mein Ekel auf verrauchte Räume zu nennen. Ich ekel mich vor Kippen und vor Rauch und vor Rauchern, wenn sie mit einem sprechen. Das ist ja für meinen Weg erstmal positiv.
Was aber ganz und garnicht gut ist, ist mein Suchtverhalten. Ich habe seit zwei Monaten keine Kippe und kein Alkohol mehr angerührt. Ich bin mit der Entscheidung vollkommen zufrieden und stolz auf mich. Ich merke die positiven Auswirkungen und bin energiegeladen wie nie zuvor. Aber gleichzeitig macht es mir auch zu schaffen.
Ich habe mir während meiner "Teenie"-Zeit da ne ekelhafte Suchtstruktur angewöhnt, die glaube ich in vielen Menschen drinsteckt: Während der Woche kann ich meine Abstinenz sehr gut aushalten (Sit-Ins und Männerrunden mal ausgenommen). Da mache ich viel Sport, habe Energie und bin stolz auf meinen Lebensweg. Schließlich hat man ja auch Leistung zu erbringen. Dann aber kommt der Freitagabend. Während der letzten 12 Jahre war es selbstverständlich, dass der Freitag zum abschalten da ist. Wie klingt die Woche aus? - Genau, mit ner Pulle Bier. Das gehört nunmal dazu!!! Ok, für mich aber nicht mehr. Rauchen auch nicht. Und das ist gut so. Gestern allerdings, saß ich dann da und alle anderen öffneten sich schön ihre Bierpullen. Kein Problem für mich. Die Freundin von nem Kumpel allerdings steckte sich ne Tüte an. Und das war das Schlimmste für mich überhaupt. Es ist einfach paradox, aber es ist so: Ich habe eigentlich fast nie gekifft. Der THC-Rausch hat mir nie viel geben können. So und jetzt klickte es aber bei mir im Kopf und ich hatte das unglaubliche Verlangen, mitzurauchen. Eben!!! Mitzurauchen!!! Ich hatte das Gefühl, dass das Kiffen die perfekte Kombination zur Behebung meiner Entbehrungen und meines Velangens ist! Rauchen ohne ne Kippe anzurühren und dann auch noch den obligatorischen "Wochenende-Start-Rausch"!!!
Ich habe es NICHT getan, aber das ist doch verrückt! Da fällt es mir auf einmal schwer, einer Sache - letzten Endes einer Droge - zu widerstehen, die ich eigentlich nie genommen habe!!! Und wenn ich in der Woche recht gut auf meine Rauchabstinenz klarkomme, warum will ich dann Freitags an ner Tüte ziehen? Am Rauchverlangen kann es ja kaum liegen! An einer psychischen THC-Abhängigkeit ja wohl auch nicht. Ist es also eine psychische Alkoholabhängigkeit, die mich quält? Schließlich habe ich ja zwölf Jahre lang keine Gelegenheit ausgelassen, um mir wat zu trinken zu gönnen. Aber hätte ich an der Tüte gezogen, hätte mir der Alkohol ja gar nicht gefehlt. Dann hätte ich weiter meinen roten Tee getrunken und wäre selig gewesen. Ist ja in der Woche auch so.
Was zur Hölle ist das also, das mich quält??? Wie kann ich es beseitigen??? Ich meine, natürlich bin ich jetzt heute morgen stolz auf mich, dass ich der Sache widerstehen konnte. Bin stolz, dass ich früh wach bin und keinen Schädel habe. Ich bin stolz auf meine Entscheidungshärte und auf meinen Willen. So stark war ich noch nie im Leben. Aber das ändert doch nichts daran, dass ich in gewissen Situationen immer noch das Verlangen habe und mich unwohl fühle, wenn ich dem Verlangen nicht nachgeben kann. Und es ist genau das Verlangen - der Hebel in meinem Kopf - das ich beseitigen will! Es soll verschwinden!!! Wann zur Hölle passiert das endlich???
Zu allem Übel habe ich dann gestern auch noch ne volle Packung Kippen in meinem Auto gefunden, die jemand bei mir vergessen hat. Ich hab sie in der Hand gehalten, aber dann liegen lassen. Letzte Nacht habe ich geträumt, ich hätte mir wieder ne Packung geholt und munter geraucht. Wenn ich dran denke, dann fühle ich mich so elend, als wäre ich wirklich schwach geworden.
Was ist das im Moment? Ist das die schwere Phase nach 2-3 Monaten, vor der jeder immer warnt??? Wenn ja, dann ist das hier das letzte Aufbäumen meiner Zigarettensucht. Aber sie wird nicht gewinnen!!!
Ach du meine Güte, das hört ishc ja garnicht gut an.
Aber ich glaube du hast Recht, das ist diese drei-Monate-Krise. Ich habe jedenfalls davon gehört. Wo man denkt, man könnte ja mal eine rauchen, um sich zu beweisen, dass man es wirklich nicht mehr braucht. Und schon ist man dem :twisted: wieder in die Falle getappt!
Diese Momente sind sicherlich um so schlimmer, wenn man schon so lange durchgehalten hat wie du. Am Anfang ist man ja auf fiese Tricks der eigenen Psyche gefasst. Aber nach zwei Monaten denkt man, man ist sicher. Aber anscheinend muss man da gerade auf der Hut sein. Ich kann es ein klitzekleines bisschen nahfühlen, obwohl es bei mir ganz gut läuft im Moment und ich gerade mal die ein-Monats-Grenze überschritten habe.
Was Allen Carr angeht: Natürlich ist seine Methodik (und gerade seine Sprache) durchschaubar (bin auch Linguistikstudentin ;-)). Aber man muss sich eben einfach trotzdem ein bisschen drauf einlassen, und versuchen das Wichtige für einen selber rauszufiltern. Ich glaube, mir ist das bis jetzt ganz gut gelungen. Ich glaube man könnte das Buch iegentlich auf 30 Seiten beschränken. Aber ich lese es ja auch gerade mit einer anderen Ausgangsbasis als alle anderen. Ich hatte ja schon seit drei Wochen aufgehört, als ich das Buch angefangen hatte. Von daher ist es vielleicht leichter, mich von den Dingen die da drin stehen zu überzeugen.
Also denn.... in diesem Sinne....
WEITERMACHEN!!!
Die RajaMaria aus Potsdam
Rauchfrei seit 19.10. 2004! ...schon so lange?? kommt mir nicht so vor.
Cool! Noch ne Linguistin!
Ja, das stimmt schon. Allen Carr hat ja keineswegs Unrecht mit dem, was er schreibt. Mir hat es damals auch geholfen. Ich denke, ich habe vielleicht auch einfach nur versucht, ihn zu analysieren, um mich selber zu rechtfertigen. So nach dem Motto:"Hah, den durchschau ich, der schreibt Unsinn! Ich rauch jetzt wieder eine!!!"
Naja, wie auch immer, gestern und heute ging es auf einmal wieder recht gut. Heute hatte ich auch eigentlich keine richtige Schmachtattacke. War heute nur den ganzen Tag in unserer Institutsbibliothek und musste jede Stunde "raus eine rauchen". Naja, ich war quasi draußen eine rauchen ohne mir ne Kippe anzuzünden. Nur so um mir die Beine zu vertreten. Ich hoffe doch ernsthaft, dass das jetzt meine vorerst letzte Schmachtphase war. Ich weiß nämlich echt nicht, wie lange ich das noch durchstehen soll. Andererseits: Selbst in den schwierigsten Momenten kommt es für mich nie in Frage, mir wieder ne Kippe anzustecken. Ich will halt nur, dass es aufhört.
Tja...gute Nacht zusammen!!!
Soo, wieder ein paar Tage rum, noch immer nicht geraucht und seit Dienstag habe ich auch keine Schmachtattacken mehr. Ist doch verrückt alles. Mal sind se da, mal nicht. Warum zur Hölle?
Was mir jedoch aufgefallen ist: Nach dem Essen habe ich kein Verlangen mehr nach ner Kippe. Man sieht also, dass es Schritt für Schritt besser wird und ich bin mir sicher, dass ich auch an den Wochenenden bald keine Probleme mehr haben werde. Anstatt "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen" nun also "qualvoll stirbt die Nikotinbestie". Tja, verdient hat'ses.
Bis die Tage,
der Björn
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