auch, wenn dein Beitrag nun schon ein halbes Jahr zurückliegt und du und dein Mann es hoffentlich mittlerweile geschafft haben, zum Nichtraucher zu werden, möchte ich gerne noch eine Antwort schreiben. Ich bin selbst Hypnotiseur bzw. Hypnotherapeut und biete die Raucherentwöhnung mit Hypnose an, kann daher hoffentlich die eine oder andere Information zum Thema liefern und so den anderen Hypnoseinteressierten die Entscheidung erleichtern.
Zu allererst ein ganz wichtiger Punkt: Hypnose ist NICHT GLEICH Hypnose. Das Wort Hypnose dient nur als Überbegriff für eine Technik, jemanden in eine Trance zu führen. Was dann letztendlich geschieht, kann so unterschiedlich wie Tag und Nacht sein. Aus diesem Grund fällt es auch so unglaublich schwierig, eine definitive Erfolgsquote für die Entwöhnung mit Hypnose auszuweisen (sie liegt nach einer Studie von Green&Lynn (2000) tatsächlich zwischen 0& und 88%!).
Dann wird Hypnose oft als Köder für Raucher genommen, die in ihrem Entschluss, mit dem Laster abzuschließen, noch nicht richtig gereift sind: Die Illusion, ohne eigenes zutun einfach durch Hypnose aufzuhören (der Wille des Hypnotiseurs wird einem aufgezwungen), scheint verlockend. Tatsächlich handelt es sich jedoch auch bei der Hypnose "nur" um eine Methode, den eigenen Willen zu bekräftigen und den Weg zum Erfolg so einfach wie möglich zu machen. Wer jedoch von Haus aus gar nicht aufhören möchte: Keine Chance, auch nicht mit Hypnose.
Als dritten Aspekt möchte ich ein Paradoxon aufführen, das auf den ersten Blick vielleicht unlogisch erscheint: Die Hypnose für sich genommen hat kaum eine Wirkung im Bereich der Raucherentwöhnung! Diese These wurde von namhaften Hypnotherapeuten in den letzten Jahrzehnten bestätigt, unter anderem von Dave Elman und Dr. Shaun Brookhouse. Der Grund mag sein, dass Hypnose nur das Unterbewusstsein anspricht -> das Bewusstsein wird erst mal außer acht gelassen, dem Raucher wird nicht die Entscheidung abgerungen, tatsächlich zum Nichtraucher zu werden.
Nun sind vor allem in der Aversionstherapie Erfolge ersichtlich, diese erfordern jedoch >5 Situngen und halten oft nur wenige Wochen an.
Wenn die Hypnose nun nicht viel bringt in Sachen Raucherentwöhnung, warum wird sie dann angeboten? Nun, genau genommen bringt die Hypnose richtig VIEL für den Noch-Raucher: Allerdings nur in Kombination mit viel kongitiver Vorarbeit. Als Beispiel möchte ich das Easy Quit Smoking Programme des britischen Hypnotherapeuten Terence Watts aufführen: Eine "One-Stop" Sitzungen, die etwa zwei Stunden dauert. Manchmal auch drei. Davon ist ca. nur eine halbe Stunde Hypnose, der Rest ist kognitives Vorgespräch und Wirkdialog. Die Erfolge sind im Vergleich zu "Nur-Hypnose" Sitzungen beachtlich.
Es gibt viele verschiedene Systeme am Markt. Und leider ist Hypnose so ein weitläufiges und rechtlich ungeschütztes Gebiet, dass im Endeffekt jeder seine Raucherentwöhnung anbieten kann. Daher gibt es keine pauschalen Empfehlungen und der Raucher muss eigenverantwortlich schauen, wo er für sein Geld die beste Leistung bekommt.
Ein paar Tipps kann ich jedoch für alle geben, die Hypnose als Möglichkeit für Ihren Start ins Nichtraucherleben in Betracht ziehen:
* Ist mit der Hypnotiseur / die Hypnotiseurin sympathisch? Oft lohnt es sich, auf das Bauchgefühl zu hören.
* Verfügt der Hypnotiseur / die Hypnotiseurin über Qualifikationen, die ihn / sie als Profi ausweisen? Diese Qualifikationen sollten nachvollziehbar und evtl. auch kurz überprüft werden. Jedes "Institut" kann heutzutage ein Zertifikat ausstellen, daher lohnt es sich in jedem Fall, ob sich hinter einem klangvollen Namen auch tatsächlich eine ernsthafte Institution verbirgt.
* Gibt es auch ein kognitives Vorgespräch? "Nur" Hypnose allein hat sich als ungenügend erwiesen.
* Wo hat der Hypnotiseur / die Hypnotiseurin seine / ihre Expertise in der Raucherentwöhnung her? Hypnose ist das eine, die Mechnismen eines Rauchers zu verstehen, eine ganz andere.
Punkte, die nicht unbedingt ausschlaggebend sind:
* "Geld-zurück-Garantie": Es gibt genügend Anbieter am Markt, die Mittel und Wege haben, eine solche Garantie für ihr Marketing zu nutzen - jedoch ohne diese Garantie auch tatsächlich einlösen zu müssen. Zudem sind viele Profis oft auch im ärztlichen / therapeutischen Bereich anzufinden, hier wird eine Geld-zurück-Garantie oft als unethisch empfunden. Wer jedoch von Haus aus ein schlechtes Gefühl hat, sollte eventuell gleich einen anderen Anbieter suchen. Aber das ist Geschmackssache: Wer sich mit einer Geld-zurück-Garantie einfach besser fühlt, sollte darauf vielleicht nicht verzichten.
* Arzt, Heilpraktiker oder Lebensberater: Bei einem gut qualifizierten Hypnotiseur ist es zweitrangig, ob er / sie über medizinische oder psychotherapeutische Qualifikationen verfügt. Man sollte aber so oder so die vorhandene Qualifikation in Sachen Hypnose prüfen.
* Anzahl der Sitzungen. "Mehr" Sitzungen muss weder besser noch schlechter bedeuten. Die einen Hypnotiseure sind mit einer einzigen Sitzungen sehr erfolgreich, andere erzielen wiederum mit drei oder vier Sitzungen tolle Erfolge.
Zum Abschluss nochmal mein persönlicher Ratschlag: Wer eine Methode sucht, um ohne eigenes Zutun aufzuhören, und denkt, Hypnose würde einen im Zustand vollständiger Willenlosigkeit einfach "umpolen", sollte sich sein Geld sparen und nicht auf irgendwelche unseriöse Angebote hereinfallen. Ich kenne das Geschäft gut genug und weiß, wie verlockend ein solches Angebot ist und wie oft es propagiert wird - und, dass es letztendlich nicht funktionieren wird.
Wer jedoch den Entschluss gefasst hat, Nichtraucher zu werden, und nun nach einer Möglichkeit such, den Weg möglichst einfach, zuverlässig und bequem zu gehen und sein Unterbewusstsein langfristig auf Erfolg in Sachen Nichtrauchen zu programmieren: Hier sollte Hypnose auf jeden Fall einmal gründlich in Betracht gezogen werden. Im Internet gibt es verschiedene Informationsquellen und Adress-Verzeichnisse, ein telefonisches Vorgespräch gibt oft schon Aufschluss darüber, ob man "gut miteinander kann" oder eben nicht. Am besten die Vorgehensweise und Qualifikationen erläutern lassen. Wer dann ein gutes Gefühl hat, hat vielleicht einen der schönsten und einfachsten Wege gefunden, um vom alten Laster gründlich und mit Spaß wegzukommen.
Hallo Manuela,
auch, wenn dein Beitrag nun schon ein halbes Jahr zurückliegt und du und dein Mann es hoffentlich mittlerweile geschafft haben, zum Nichtraucher zu werden, möchte ich gerne noch eine Antwort schreiben. Ich bin selbst Hypnotiseur bzw. Hypnotherapeut und biete die Raucherentwöhnung mit Hypnose an, kann daher hoffentlich die eine oder andere Information zum Thema liefern und so den anderen Hypnoseinteressierten die Entscheidung erleichtern.
Zu allererst ein ganz wichtiger Punkt: Hypnose ist NICHT GLEICH Hypnose. Das Wort Hypnose dient nur als Überbegriff für eine Technik, jemanden in eine Trance zu führen. Was dann letztendlich geschieht, kann so unterschiedlich wie Tag und Nacht sein. Aus diesem Grund fällt es auch so unglaublich schwierig, eine definitive Erfolgsquote für die Entwöhnung mit Hypnose auszuweisen (sie liegt nach einer Studie von Green&Lynn (2000) tatsächlich zwischen 0& und 88%!).
Dann wird Hypnose oft als Köder für Raucher genommen, die in ihrem Entschluss, mit dem Laster abzuschließen, noch nicht richtig gereift sind: Die Illusion, ohne eigenes zutun einfach durch Hypnose aufzuhören (der Wille des Hypnotiseurs wird einem aufgezwungen), scheint verlockend. Tatsächlich handelt es sich jedoch auch bei der Hypnose "nur" um eine Methode, den eigenen Willen zu bekräftigen und den Weg zum Erfolg so einfach wie möglich zu machen. Wer jedoch von Haus aus gar nicht aufhören möchte: Keine Chance, auch nicht mit Hypnose.
Als dritten Aspekt möchte ich ein Paradoxon aufführen, das auf den ersten Blick vielleicht unlogisch erscheint: Die Hypnose für sich genommen hat kaum eine Wirkung im Bereich der Raucherentwöhnung! Diese These wurde von namhaften Hypnotherapeuten in den letzten Jahrzehnten bestätigt, unter anderem von Dave Elman und Dr. Shaun Brookhouse. Der Grund mag sein, dass Hypnose nur das Unterbewusstsein anspricht -> das Bewusstsein wird erst mal außer acht gelassen, dem Raucher wird nicht die Entscheidung abgerungen, tatsächlich zum Nichtraucher zu werden.
Nun sind vor allem in der Aversionstherapie Erfolge ersichtlich, diese erfordern jedoch >5 Situngen und halten oft nur wenige Wochen an.
Wenn die Hypnose nun nicht viel bringt in Sachen Raucherentwöhnung, warum wird sie dann angeboten? Nun, genau genommen bringt die Hypnose richtig VIEL für den Noch-Raucher: Allerdings nur in Kombination mit viel kongitiver Vorarbeit. Als Beispiel möchte ich das Easy Quit Smoking Programme des britischen Hypnotherapeuten Terence Watts aufführen: Eine "One-Stop" Sitzungen, die etwa zwei Stunden dauert. Manchmal auch drei. Davon ist ca. nur eine halbe Stunde Hypnose, der Rest ist kognitives Vorgespräch und Wirkdialog. Die Erfolge sind im Vergleich zu "Nur-Hypnose" Sitzungen beachtlich.
Es gibt viele verschiedene Systeme am Markt. Und leider ist Hypnose so ein weitläufiges und rechtlich ungeschütztes Gebiet, dass im Endeffekt jeder seine Raucherentwöhnung anbieten kann. Daher gibt es keine pauschalen Empfehlungen und der Raucher muss eigenverantwortlich schauen, wo er für sein Geld die beste Leistung bekommt.
Ein paar Tipps kann ich jedoch für alle geben, die Hypnose als Möglichkeit für Ihren Start ins Nichtraucherleben in Betracht ziehen:
* Ist mit der Hypnotiseur / die Hypnotiseurin sympathisch? Oft lohnt es sich, auf das Bauchgefühl zu hören.
* Verfügt der Hypnotiseur / die Hypnotiseurin über Qualifikationen, die ihn / sie als Profi ausweisen? Diese Qualifikationen sollten nachvollziehbar und evtl. auch kurz überprüft werden. Jedes "Institut" kann heutzutage ein Zertifikat ausstellen, daher lohnt es sich in jedem Fall, ob sich hinter einem klangvollen Namen auch tatsächlich eine ernsthafte Institution verbirgt.
* Gibt es auch ein kognitives Vorgespräch? "Nur" Hypnose allein hat sich als ungenügend erwiesen.
* Wo hat der Hypnotiseur / die Hypnotiseurin seine / ihre Expertise in der Raucherentwöhnung her? Hypnose ist das eine, die Mechnismen eines Rauchers zu verstehen, eine ganz andere.
Punkte, die nicht unbedingt ausschlaggebend sind:
* "Geld-zurück-Garantie": Es gibt genügend Anbieter am Markt, die Mittel und Wege haben, eine solche Garantie für ihr Marketing zu nutzen - jedoch ohne diese Garantie auch tatsächlich einlösen zu müssen. Zudem sind viele Profis oft auch im ärztlichen / therapeutischen Bereich anzufinden, hier wird eine Geld-zurück-Garantie oft als unethisch empfunden. Wer jedoch von Haus aus ein schlechtes Gefühl hat, sollte eventuell gleich einen anderen Anbieter suchen. Aber das ist Geschmackssache: Wer sich mit einer Geld-zurück-Garantie einfach besser fühlt, sollte darauf vielleicht nicht verzichten.
* Arzt, Heilpraktiker oder Lebensberater: Bei einem gut qualifizierten Hypnotiseur ist es zweitrangig, ob er / sie über medizinische oder psychotherapeutische Qualifikationen verfügt. Man sollte aber so oder so die vorhandene Qualifikation in Sachen Hypnose prüfen.
* Anzahl der Sitzungen. "Mehr" Sitzungen muss weder besser noch schlechter bedeuten. Die einen Hypnotiseure sind mit einer einzigen Sitzungen sehr erfolgreich, andere erzielen wiederum mit drei oder vier Sitzungen tolle Erfolge.
Zum Abschluss nochmal mein persönlicher Ratschlag: Wer eine Methode sucht, um ohne eigenes Zutun aufzuhören, und denkt, Hypnose würde einen im Zustand vollständiger Willenlosigkeit einfach "umpolen", sollte sich sein Geld sparen und nicht auf irgendwelche unseriöse Angebote hereinfallen. Ich kenne das Geschäft gut genug und weiß, wie verlockend ein solches Angebot ist und wie oft es propagiert wird - und, dass es letztendlich nicht funktionieren wird.
Wer jedoch den Entschluss gefasst hat, Nichtraucher zu werden, und nun nach einer Möglichkeit such, den Weg möglichst einfach, zuverlässig und bequem zu gehen und sein Unterbewusstsein langfristig auf Erfolg in Sachen Nichtrauchen zu programmieren: Hier sollte Hypnose auf jeden Fall einmal gründlich in Betracht gezogen werden. Im Internet gibt es verschiedene Informationsquellen und Adress-Verzeichnisse, ein telefonisches Vorgespräch gibt oft schon Aufschluss darüber, ob man "gut miteinander kann" oder eben nicht. Am besten die Vorgehensweise und Qualifikationen erläutern lassen. Wer dann ein gutes Gefühl hat, hat vielleicht einen der schönsten und einfachsten Wege gefunden, um vom alten Laster gründlich und mit Spaß wegzukommen.
Viele Grüße,
Olf Stoiber
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