Aus dem Leben erzählt

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Nette
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Aus dem Leben erzählt

Hallo, ich hab gedacht, vielleicht gibt es hier den ein oder Anderen, der vielleicht mal etwas aus seiner Vergangenheit erzählen möchte, viellicht etwas, was einen sehr bewegt hat, oder etwas, was einen geschockt hat...oder eben einfach nur etwas, was einschneidend war im Leben, etwas, was man gerne anderen erzählen möchte.
Ich möchte euch gern dies hier mitteilen. Es hatte sehr lange gedauert, bevor ich es überhaupt jemanden mitteilen konnte, vor ca einem Jahr tat ich es dann in einem mir sehr vertrautem Forum. Da ich mich hier sehr wohl fühle, möchte ich es nun auch hier mitteilen.
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Mein Autounfall

Manchmal gibt es Dinge im "Leben",die man nicht erklären kann.Man erlebt etwas,was man,wenn man es nicht erlebt hätte,wohl eher nicht für möglich halten würde.Ich möchte hier gerne erzählen,was ich damals bei meinem Autounfall erlebt habe,oder besser gesagt,wie ich alles wahrgenommen habe.Zumindest werde ich versuchen,dies alles in Worte zu fassen.

Es geschah an einem kalten Wintertag,in der ersten Woche im November.es lag kein Schnee,aber es gab Raureif auf den Straßen.Damals wohnte ich in Lichtenberg bei meinen Eltern und wir,meine Schwester,eine Freundin von ihr und ich waren an diesem Abend in der Disco in Naila.Nach dem Discobesuch,es war bereits Sonntag Morgen,gegen 1 Uhr 30,fuhren wir mit der Freundin meiner Schwester nach hause,das wollten wir zumindest.Ein Bekannter von mir bot mir noch an,doch mit ihm zu fahren,da das Auto der Freundin nur ein kleiner Fiat Bambino war,auf dessen Rückbank noch nicht einmal Platz für meine Beine im Fußraum war.Irgendwie hatte ich auch das Bedürfnis,bei ihm mitzufahren,nicht etwa aus eben genannten Gründen,aber irgendwas in mir sagte,ich solle es tun.Naja,jedenfals kam es nicht dazu,denn meine Schwester bestand darauf,daß ich bei der Freundin mitfuhr,es sei schließlich schon so besprochen gewesen.Also quetschte ich mich in den Fiat Bambino und legte meine Beine seitlich auf die Rückbank,da sie ja,wie schon gesagt,keinen Platz im Fußraum hatten.Eigentlich war es ja auch ganz bequem,aber ein komisches Gefühl hatte ich trotzdem,keine Ahnung warum.Die Freundin war eine recht rasante Fahrerin,fuhr im Sommer halt auch Motorrad und machte da kaum einen Unterschied in Kurven.
Wir hatten auf dem Nachhauseweg einen Bahnübergang zu überqueren.Dieser lag in einer S-Kurve,die Straße war zudem recht abschüssig an dieser Stelle.Rechts neben der Fahrbahn ging es ca 3 Meter einen Abhang herab auf ein Feld.Schon desöfteren waren an dieser Stelle Unfälle passiert,ob im Sommer,oder im Winter.Längst sollte der Verlauf der Fahrbahn geändert werden,aber die finanziellen Mittel waren wohl nicht gegeben.
Noch heute weiß ich genau,daß im Auto der song "nineteen" von Paul Hardcastle lief.Ich sang,zumindest im Gedanken,mit.Kurz,bevor dieser Bahnübergang kam,kreischte die Freundin meiner Schwester noch übermütig"Achtung,gleich hüpfen wir"!Tja,und das war es dann erst mal.Das war das letzte,was ich auf dieser Autofahrt mitbekam.
Als nächstes blickte ich aus etwa 10 Meter Entfernung und auch in etwa genausoweit darüber,auf das Auto,oder das,was davon übrig war.Es lag auf dem Feld.Ich sah meine Schwester,wie sie in meine Richtung gerannt kam,wohl schreiend und weinend,was ich in ihrem Gesicht sah.Hören konnte ich jedoch nichts.Auch empfinde ich rein garnichts bei ihrem Anblick.Es ist ein ganz neutrales Beobachten.Ich fühle eine gewisse Wärme,ein angenehmes Gefühl...Ich beobachte einen Mann und eine Frau,die nahe bei dem Auto stehen.Auch ihre Gesichter drücken Sorge und Angst aus,das sehe ich,aber auch hier scheint es mir völlig egal,zumindest spüre ich selber keine Sorge und auch sonst nichts.Auch die Freundin sehe ich bei dem Fahrzeug stehen.Mundbewegungen sehe ich ebenfals,aber ich höre keine Stimmen.Ich sehe den Atem aus den Mündern,es ist wohl kalt,aber ich spüre keine Kälte und auch sonst rein garnichts.Ich sehe Feuerwehrautos und Polizeiautos,beobachte,wie sie sich an dem hinteren Teil des Autos zu schaffen machen.Ich denke nichts,beobachte nur.Nicht im Sinn,daß ich noch in desem Fahrzeug bin,wie auch,ich beobachte ja alles.Genau beschreiben kann ich das alles nicht,ich denke,niemand könnte das,wenn man nicht mal genau weiß,warum,wieso und was da eigentlich genau geschieht.Ich denke auch,ich hätte mich vielleicht nicht mal daran erinnert,wenn da nicht das Ehepaar gewesen wäre,daß mich später im Krankenhaus besucht hat.Aber dazu später.
Jedenfals sind die Blder plötzlich fort.Ich spüre und fühle über mir ein Licht,möchte hinein sehen,denn es erzeugt ein schönes Gefühl in mir.Aber dann höre ich laut meinen Namen,jemand ruft laut und deutlich nach mir,aber der Ruf kommt aus einer anderen Richtung und ich spüre Angst in dieser Stimme.Das Licht ist nun auf einmal fort,leider...
Als nächstes erwache ich in einem Bett.Ich nehme ein leises Piepen wahr und ein paar andere Geräusche.Als ich meine Augen öffne, beugt sich eine Frau über mich,deren Gesicht ich nur verschwommen sehe.Sie sagt mit einem Lächeln im Gesicht,Gott sei Dank,da bist du ja wieder.Irgendetwas in mir sagt,daß ich nun wieder einschlafen kann.
Ich werde wieder wach ,diesmal keine Geräusche,dafür sehe ich aber diesmal meine Eltern,sie stehen neben meinem Bett und haben Tränen in den Augen.
Ich habe damals bei diesem Autounfall 3 Wirbelbrüche,2 Rippenbrüche,einen Schlüsselbeinbruch,eine Gehirnerschütterung,mehrere Schnittwunden,Prellungen und,was wohl das Schlimmste war,eine Lungenquetschung davon getragen.Wie man mir später sagte,lag ich 3 Tage im Koma und erst bei meiner Entlassung sagte man mir,daß sie nicht wußten,ob ich überlebe.
Zu dem Ehepaar,daß ich vorhin erwähnte,ist zu sagen,als dieses damals ins Krankenzimmer kam,ich teilte es dann mit meiner Schwester,erkannte ich es wieder.Ich sagte ihnen,daß sie doch am Unfallort waren,ich hätte sie da gesehen.Sie schauten sich nur verwundert an und meinten,das könne ja garnicht sein.Ich wäre zu dem Zeitpunkt ja noch im Auto eingeklemmt gewesen und sie waren schon fort,als ich befreit wurde.Sie riefen damals die Feuerwehr und Polizei.Da kam meine Erinnerung langsam...und ich begreife bis heute nicht genau,in welchem Zustand ich dies nun alles erlebt habe.War es eine Vorsichtsmaßnahme des Körpers,daß er meinen Geist aus diesem entfernte für eine gewisse Zeit,um nicht den Schmerzen ausgesetzt zu sein.So könnte man es sicher sehen.Vielleicht war es aber auch die erste Stufe zum Tod.Dies ist eigentlich fast schon meine Überzeugung,was wäre gewesen,wenn ich diesen Ruf nach meinem Namen nicht gehört hätte?Ich wäre sicher zu dem Licht gegangen,daß so warm war und das dieses angenehme und wohlige Gefühl in mir erzeugte.Wäre es dann vorbei gewesen ?Nun,das werde ich wohl nie erfahren.Erst,wenn es wirklich mal Zeit ist,zu gehen...[/color:e949288c2e][/size:e949288c2e]

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20.11.2011  - der neue Start ! Für immer, wie ich wirklich hoffe !!!!!

Carmen49
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Hallo Nette, ich glaube deine

Hallo Nette, ich glaube deine Schilderung.

Es war diese Stimme die dich zurückgehalten hat.

Es gibt Sachen zwischen Himmel und Erde, das glaubt kaum einer.

Nun dein Beitrag gibt mir den Mut mein Erlebnis zu schreiben hier....[size=18:3d5785dd61]

Vor 4 Jahren mußte ich am 9 Januar ins Krankenhaus. Die Lunge. Ich hatte ja schon 4 Lungenentzündungen hinter mir. Aber so schlimm, das Blut rauskam, noch nie.

Beim Röntgen war meine linke Lunge vollkommen von dem Röntgenbild verschwunden.

Das bedeutete das die GANZE linke Lunge entzündet war. Insgesamt lag ich 2 Wochen im Krankenhaus und hing immer am Tropf. 4x Tropf am Tag mit Penizilin.

Am 3 Abend so gegen 23 Uhr stand eine dunkle Gestalt im Türrahmen zu meinem Zimmer. Sie sprach mit dunkler Stimme: Ich bin hier um dich zu holen. Ich schrie zurück: Ich komme noch nicht mit ich muß erst meine Jungs großkriegen. Es war der Sensenmann, ich konnte ihn deutlich erkennen. Das Zimmer war dunkel und im Gang draussen brannte Licht.

Langsam kam ich zu mir und sah mehrere Personen um meinem Bett stehen. Auch der Stationsarzt. Er sagte , Gott sei Dank da sind sie ja wieder, wir wollten sie gerade auf die Intensivstation bringen.

Am nächsten Abend gegen 23 Uhr verstarb ein anderer Patient und die Aufregung auf der Station war groß. Die Krankenschwester sagte laut: Das darf doch nicht wahr sein.....Sie telefonierte dann mit dem diensthabenden Arzt. Hörte alles mit da das Schwesternzimmer direkt gegenüber von uns war.

Bin dann in den Gang gegangen.... (unsere Zimmertüre sollte Nachts immer aufbleiben, wollte eine ältere Patientin in meinem Zimmer so).....und sah das entsetzte Gesicht von der Schwester die im Nachtdienst dort war.
Die Angehörigen kamen dann um Abschied zu nehmen.

Ich weiß, es klingt ungewöhnlich was ich hier schreibe. Nur wenige Menschen wissen von meinem Erlebnis, zu groß ist die Angst ausgelacht zu werden oder für verrückt erklärt zu werden.

Es gibt Sachen zwischen Himmel und Erde die kann man nicht erklären. Man muß sie erlebt haben. Wenn damals beide Lungen betroffen gewesen wäre, gäbe es mich nicht mehr....

Diese Erfahrung hat mich ruhiger werden lassen. Ich sehe alles mit anderen Augen.[/size:3d5785dd61]

Gruß Carmen

Gerd
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Dann habe ich ein Erlebnis,

Dann habe ich ein Erlebnis, worüber ich eigentlich nicht gern schreibe. Ich hab es erlebt im Krankenhaus, als ich zur Entziehung vom Alkohol dort war. Es wird nicht einfach sein, das richtig zu beschreiben und vor allem - es zu verstehen.

.....Ich soll mich dringend melden, wenn mir nachts etwas unwahrscheinlich vorkommt. Soll es wirklich so schlimm werden? Die Ärztin versprach jedoch, dass es nicht so sein müsste. Nun gut, lassen wir es kommen. Ich war jedenfalls vorbereitet und konnte mir kein Bild von allem machen. Es war der sechste Abend. Wir sprachen noch einiges im Zimmer und faselten manches dummes Zeug zusammen. Hatten unseren Spaß. Als ich nachts geweckt wurde, fragte die Schwester schon nach, ob ich etwas spüre, konnte lediglich nur verneinen. Ich wollte wieder einschlafen, doch irgendwann sah ich aus dem Fenster am Fußende in den Bäumen für jedes Blatt ein winziges Männchen, welche wie tanzende Bewegungen machten. Unzählige solcher Wesen, die aber von Mal zu Mal größer wurden und durch das Fenster herein wollten. Ich sah weg und zum anderen Fenster auf der rechten Seite. Auch dort dasselbe Treiben. Durch den Blickwechsel von Fenster zu Fenster waren an der Wandecke wie rote Streifen zu sehen. Man muss sich das so vorstellen, als würde ein Foto in der Nacht von fahrenden Autos im Zeitraffer gemacht. Dadurch entsteht dieser Streifen, wie ich ihn bei diesem Wechsel sah. Rechts waren nicht allzu viele Blätter und deshalb weniger Männchen. Diese wuchsen jedoch immer mehr und langsam wurde mir unheimlich. Ich sollte doch klingeln, aber noch wollte ich warten. Ich lag auf dem Rücken wie erstarrt, bewegte meine Augen mit Blick an die Decke und sah auch dort diese Streifen. Was tun? Nein, warte noch und sah aus dem rechten Fenster. In der Astgabel, welche zu sehen ist, waren meine Frau und unser Kater Peter wie auf einem Freundschaftsbild deutlich sichtbar. Sie hatte Peter vor sich auf den Armen. Als wollten sie zu mir sagen, ´Wir sind bei Dir´. Mir kamen die Tränen und ich wusste nicht, was mich noch erwartet. Ein solches Bild hatte ich noch nie gesehen und doch war es da. Aus dem Fenster am Fußende waren diese Figuren größer geworden und trommelten mit ihren Händen an die Scheiben. Ich sah wieder zu meinen Beiden, doch diese waren verschwunden. Wie es auch sein mag, aber das Bild werde ich nicht vergessen. Doch die Männchen waren jetzt an diesem Fenster deutlich groß geworden, dass ich fasst geschrieen hätte. Die Klingel in der Hand, mein Körper in Schweiß gebadet und das Bett feucht vom schwitzen, lag ich gelähmt darin. Nicht, dass die Männchen nur rein wollten, sie sahen furchterregend aus und lachten hämisch und laut. Wenn ich die Augen schloss, waren diese auch gegenwärtig, also nichts mit einfach nur schlafen. Immer wieder blickte ich von einem zu anderen Fenster, die Streifen waren noch da. Aber die Männchen, wie Wichtel aussehend, sind weniger geworden und kleiner. Nun wollte ich klingeln und ließ es doch in der Hoffnung, dass es nun besser und ruhiger wird. Ganz langsam verschwanden alle und ich drehte mein Deckbett von der verschwitzten Seite nach außen, damit ich wenigstens bis morgen etwas trocken lag. Ich kam mir selbst albern vor, doch egal war es nicht. Die Klingel legte ich aus der Hand, jedoch Griffbereit vor weiteren Attacken. Ein Kontrollblick verriet, dass diese Männchen sich langsam ´zurück zogen´ und ich vielleicht schlafen konnte. Doch mit geschlossenen Augen waren sie auch noch da. Ich weiß nicht, wie lange alles dauerte, doch irgendwann war ich eingeschlafen und früh zeitig, als die Schwester kam, sah sie, dass mein Bett immer noch feucht war....

Grüße vom Foren-Opa