Hallo ihr Lieben, 

ich habe einmal relativ erfolgreich, d.h. für ein Jahr, mit Allen Carr ohne sonstige Hilfsmittel aufgehört und es danach noch einige Male so versucht, bin aber immer wieder sehr schnell gescheitert. 

Allen Carr sowie viele Seiten im Internet, Erfahrungsberichte etc. wollten mir weismachen, dass Nikotinersatztherapie ja nur Geldmacherei ist und deshalb habe ich es leider erst vor zwei Tagen damit versucht.

Das finde ich persönlich sehr, sehr schade, denn ich bin noch nie so angenehm durch die ersten beiden Tage gekommen, wie mit den Nikotinpflastern. Keine Heißhungerattacken, keine Aggression.. alles easy. Manchmal "fehlt" mir lediglich das Ziehen in der Lunge, wie bei einem tiefen Zug eben. Aber da es gerade sowieso ziemlich kalt ist, atme ich einfach beim Gassi gehen so tief die wunderbare frische Luft ein, dass es auch ein bisschen in der Lunge zieht

Ganz ohne Gift, wie großartig! 

Mit diesem Beitrag hier möchte ich ein bisschen für die Pflaster "werben", denn ich finde es schade, wenn man ein Hilfsmittel von vornherein ausschließt und sich "unnötig" quält. 

Natürlich muss es letztendlich eh jeder für sich selbst wissen und deshalb kann ich ja auch nur für mich sprechen. 

Ich hab mir zuerst eine 7-Tages-Packung gekauft, um die erst mal ganz in Ruhe zu testen. Damit, falls ich Ausschlag krieg, nicht gleich knapp 50€ weg sind. Aber ich persönlich vertrage die Pflaster echt gut, es juckt nur minimal ein paar Minuten nach dem Aufkleben, wenn es anfängt zu wirken, aber das hört gleich wieder auf. 

Ich habe die 24 Std. Pflaster, nur schlafen konnte ich damit nicht. Das habe ich auch in anderen Foren schon gelesen und war darauf eingestellt. Ich wollte es trotzdem selbst ausprobieren, weil ich Angst hatte, am Morgen gleich in einem "Nikotinloch" zu sein und die erste Stunde des Tages, bis ich geduscht bin und das Pflaster wirkt, mega mies drauf zu sein...oder im schlimmsten Fall zur Tankstelle zu gehen

Hab echt schlecht geschlafen, total lebendig geträumt (immerhin war es kein Alptraum :D) und hatte dann den ganzen Tag danach etwas Kopfschmerzen - die hat man aber auch ohne Nikotin, wenn man schlecht schläft ;). In der zweiten Nacht hab ich das Pflaster einfach abgemacht und wieder gut geschlafen. Netter Nebeneffekt: Ich kann die Pflaster so ja länger benutzen, also spare ich wieder etwas Geld  

Auch das befürchtete Nikotinloch am Morgen ist ausgeblieben!  

Zusätzlich zu den Pflastern, übrigens erst mal in höchster Dosierung, hab ich mir noch Nikotinkaugummis geholt. Davon hab ich aber erst 2 gekaut, und die waren mehr zum Probieren als dafür unwiderstehbares Verlangen abzumildern Die finde ich geschmacklich übrigens gar nicht übel, nur bekomme ich ein leichtes Brennen dabei in Rachen und Hals. Dass die nicht schmecken würden, habe ich auch oft gelesen, und hab deshalb lange die Finger davon gelassen. Wieder etwas, worüber ich jetzt froh bin, dass ich es selbst probiert hab. 

Wie gesagt, ich habe die Kaugummis bisher mehr probiert als gebraucht aber ich denke, es ist ganz gut (für mich auf jeden Fall) welche da zu haben, "für den Fall". Ich denke da besonders daran, wenn ich dann in ein paar Wochen auf die niedriger dosierten Pflaster umsteige, falls ich das dann arg merke und das dann mit den Kaugummis etwas abpuffern kann. 

Ich hoffe, ich konnte ein paar Aufhörwillige dazu ermutigen, ruhig mal etwas Hilfe in Pflaster- oder Kaugummiform anzunehmen. Und wenn es nix für euch ist - ob man das Geld nun verraucht oder verpflastert, ist doch eh schon wurscht. 

Mir sind jedenfalls besonders die Pflaster eine große Hilfe, denn ich gehörte bei den letzten Versuchen zu denen, die furchtbar aggressiv und im nächsten Moment weinerlich wurden, sich ne 300g Milkatafel reingestopft haben.....und deren Willenskraft und Disziplin einfach zu "schwach" waren. 

Ich drücke allen Mitstreitern die Daumen auf ihrem Weg, ob gepflastert oder "nackt" :D!!

Liebe Grüße,

JJ