Du hast ja völlig recht: Der "Wille" ist sicher das Problem.
Ich wünschte, ich könnte meinen "Willen" stärker machen als er ist.
So wie die Dinge liegen, wäre es unehrlich, wenn ich nicht sagen würde: Primär will ich rauchen. Und dann kommt der Kopf (die Vernunft, das Gewissen etc.) und sagt: "Aber Du darfst nicht!"
Letztes Jahr hat Allen Carr es geschafft, mir über eine Woche lang einzureden, ich wolle (!) wirklich nicht rauchen. Ich hab's damals echt geglaubt, voller Überzeugung. Aber gestimmt hat's trotzdem nicht ...
Also bleibt mein Problem: abstrakter "Wille" gegen konkreten "Trieb".
Den "einfachen Weg" mit dem Rauchen aufzuhören gibt es meiner Meinung nach nicht und deshalb halte ich Allen Carr's verblüffend einfache "Wunderkur" auch eher für marktschreierische Sprüche. Allen Carr's Methode soll für jede Sucht anwendbar sein - :shock: wer's glaubt wird seelig und wer's nicht glaubt kommt auch in' Himmel!!!
Alles was Du geschildert hast ist bei JEDEM von uns so oder in ganz ähnlicher Form passiert. Du bist nicht nur körperlich abhängig sondern logischerweise aus psychisch. Jeder Süchtige hat diesen Drogenhunger.
Ganz einfach beschrieben ist Nikotin dem Botenstoff im Gehirn sehr ähnlich und dockt sich dort an die Rezeptoren an. Das Gehirn ist "begeistert" von dieser Informationsflut und produziert neue Rezeptoren. Solange Du Dir immer den "Schuss" gibst ist alles in Ordnung nur wenn Du irgendwann aufhörst ist Alarm in der Bude und das Gehirn fragt sich wo die vielen "tollen" Informationen bleiben. Im Gehirn steuert das Nikotin viele Faktoren, z.B. den Puls usw usw. Kurzum das ist nur mal 1 Beispiel was physisch im Körper abläuft. Dann kommt Deine Psyche dazu. Frag mal Alkoholiker die werden Dir was zu ihrem Trinkdruck erzählen, der sich ähnlich anfühlt wie Dein "Rauchdruck"
Kurzum Du wirst es schaffen nur zermartere bitte nicht Dein Hirn mit "soll ich wirklich aufhören". Keiner zwingt Dich mit dem Rauchen aufzuhören - Du nicht und wir auch nicht. Eines haben hier aber alle erfahren - es wird leichter, nicht schwerer.
In diesem Sinne: Es freut mich das Du den Weg zu uns Nichtmehrrauchern gefunden hast und ich bin mir sicher das Du hier bei uns Dein Projekt Nichtraucher erfolgreich durchziehen wirst.
Noch eine Rückfrage zur "Botenstoff"-Wirkung des Nikotins:
Warum tritt dieser Sucht-Effekt [i:7c2f944b38]nicht[/i:7c2f944b38] auf, wenn ich (als Raucher) mal [i:7c2f944b38]krank[/i:7c2f944b38] bin (Durchfall, Fieber, Grippe etc.) In solchen Fällen hatte ich erstaunlicherweise nie ein Problem damit, ein paar Tage aufs Rauchen zu verzichten. Der "Rauchdruck" war einfach weg - ich [i:7c2f944b38]wollte[/i:7c2f944b38] gar nicht rauchen!
Müsste Sucht nicht [i:7c2f944b38]immer[/i:7c2f944b38] Sucht sein?
Hintergrund all dieser Fragen: Ich würde gerne verstehen, welcher merkwürdigen Form von Sucht ich da aufgesessen bin.
die Frage hab weshalb man bei einer Erkältung kein Verlangen nach Zigaretten hat, konnte ich auch noch nicht klären - bei mir war es genauso. Allerdings gibt es genügend Raucher die sich selbst bei einer dicken Grippe auf den Balkon quälen um an ihren heissgeliebten Zigaretten zu ziehen.
Wenn Du Sucht verstehen willst, dann wirst Du Dich in den Bereich der Psychologie begeben müssen. Zigaretten sind Drogen und jede Droge missbraucht ganz gewöhnliche Vorgänge in Deinem Körper. Der Körper lernt dazu und gewöhnlich musst Du dann immer weiter die Dosis steigern um Dich auf Dein persönliches Maß einzupendeln. Das ist bei jedem anders. Eine spezielle Sucht ist Rauchen auf jedenfall nicht.
hier noch eine kleine Richtigstellung der "Sucht-Geschichte".
Nikotin (und viele andere Drogen) führt zur Ausschüttung von Dopamin, welches man auch ausschüttet, wenn man gelobt wird.
Die Rezeptoren für Suchtgefährdung vermehren sich nicht. Diese heißen D2 Rezeptoren und werden dir angeboren.
Hinzu kommt nach einer gewissen Sucht-Karriere noch die Konditionierung.
Das heißt: du siehst eine Zigarette, dein Gehirn sagt "Rauchen". Du siehst weißes Pulver, dein Gehirn sagt "ziehen" usw.
Falls es dir hilft, befasse dich ruhig mal mit Gehirnforschung. Die Psychologie allein reicht zur Erklärung vielleicht nicht aus.
Dopamin ist einer der Botenstoffe die ausgeschüttet werden. Andere Botenstoffe sind Noradrenalin (Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Lernen), Serotonin (Blutdruck) und Endorphine (Schmerzen, Hunger, etc.). Die letzten beiden Botenstoffe und Dopamin erzeugen diese angenehme entspannende Wirkung.
Apropos Rezeptoren: Bei Untersuchungen an Gehirnen toter Raucher hat man doppelt so viele Rezeptoren gefunden wie bei Nichtrauchern. Hört die Zufuhr von Nikotin plötzlich auf, sind viele der neuen Rezeptoren unbesetzt und es entsteht diese zwanghafte Verlangen. Allerdings bilden sich die Rezeptoren auch wieder zurück
Wichtig ist wie Du Nikotin zu Dir nimmst. Zigaretten machen süchtig, Nikotinkaugummis oder -pflaster nicht, weil der Kick fehlt.
das mit dem "Kick" verstehe ich jetzt nicht ganz - eine Zigarette beruhigt ja nicht wie andere "Drogen", also Alkohol, Rauschgift etc. eine "Bewußtseinsveränderde Wirkung"?!
Daher dürfte doch die wirkung von Nikotin, egal ob in Form einer Zigarrette oder in Form von Kaugummi, Lutschtablette, Pflaster aufgenommen identisch sein :roll:
Nikotin wirkt nicht so auffällig wie der berauschende Alkohol oder pushendes Kokain, sondern eher stimulierend (in normaler Dosis zumindest). Wenn Du an einer Zigarette ziehst dann dauert es nur ca. 7 Sekunden (ein unvorstellbar schneller Kick oder?), bis die Nikotinmoleküle das Gehirn erreicht haben und sich an den Nervenzellen einklinken. Daraufhin werden dann die o.g. Botenstoffe "gezündet". Somit wird Dein Körper aktiviert und das Belohnungszentrum meldet das Du wieder alles "richtig" gemacht hast, sprich: "gib mir mehr von dem Sch...". Bei Nikotinpflastern oder -kaugummis läuft es ja anders: laaaaaaaaaangsam sickert der Stoff in den Körper und wird gleeeeichmässig ins Hirn abgegeben - das Gehirn gähnt sich einen.
erstmal danke und 2. ein großes Kompliment - mit so kurzen verständlichen Worten beschrieben habe ich sowas noch nie gelesen (und daher vorher auch nicht verstanden).
Hallo Peter,
Du hast ja völlig recht: Der "Wille" ist sicher das Problem.
Ich wünschte, ich könnte meinen "Willen" stärker machen als er ist.
So wie die Dinge liegen, wäre es unehrlich, wenn ich nicht sagen würde: Primär will ich rauchen. Und dann kommt der Kopf (die Vernunft, das Gewissen etc.) und sagt: "Aber Du darfst nicht!"
Letztes Jahr hat Allen Carr es geschafft, mir über eine Woche lang einzureden, ich wolle (!) wirklich nicht rauchen. Ich hab's damals echt geglaubt, voller Überzeugung. Aber gestimmt hat's trotzdem nicht ...
Also bleibt mein Problem: abstrakter "Wille" gegen konkreten "Trieb".
Gruß
Jens
Hallo Jens!
Den "einfachen Weg" mit dem Rauchen aufzuhören gibt es meiner Meinung nach nicht und deshalb halte ich Allen Carr's verblüffend einfache "Wunderkur" auch eher für marktschreierische Sprüche. Allen Carr's Methode soll für jede Sucht anwendbar sein - :shock: wer's glaubt wird seelig und wer's nicht glaubt kommt auch in' Himmel!!!
Alles was Du geschildert hast ist bei JEDEM von uns so oder in ganz ähnlicher Form passiert. Du bist nicht nur körperlich abhängig sondern logischerweise aus psychisch. Jeder Süchtige hat diesen Drogenhunger.
Ganz einfach beschrieben ist Nikotin dem Botenstoff im Gehirn sehr ähnlich und dockt sich dort an die Rezeptoren an. Das Gehirn ist "begeistert" von dieser Informationsflut und produziert neue Rezeptoren. Solange Du Dir immer den "Schuss" gibst ist alles in Ordnung nur wenn Du irgendwann aufhörst ist Alarm in der Bude und das Gehirn fragt sich wo die vielen "tollen" Informationen bleiben. Im Gehirn steuert das Nikotin viele Faktoren, z.B. den Puls usw usw. Kurzum das ist nur mal 1 Beispiel was physisch im Körper abläuft. Dann kommt Deine Psyche dazu. Frag mal Alkoholiker die werden Dir was zu ihrem Trinkdruck erzählen, der sich ähnlich anfühlt wie Dein "Rauchdruck"
Kurzum Du wirst es schaffen nur zermartere bitte nicht Dein Hirn mit "soll ich wirklich aufhören". Keiner zwingt Dich mit dem Rauchen aufzuhören - Du nicht und wir auch nicht. Eines haben hier aber alle erfahren - es wird leichter, nicht schwerer.
In diesem Sinne: Es freut mich das Du den Weg zu uns Nichtmehrrauchern gefunden hast und ich bin mir sicher das Du hier bei uns Dein Projekt Nichtraucher erfolgreich durchziehen wirst.
LG
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
danke für Deine Zusprache!
Noch eine Rückfrage zur "Botenstoff"-Wirkung des Nikotins:
Warum tritt dieser Sucht-Effekt [i:7c2f944b38]nicht[/i:7c2f944b38] auf, wenn ich (als Raucher) mal [i:7c2f944b38]krank[/i:7c2f944b38] bin (Durchfall, Fieber, Grippe etc.) In solchen Fällen hatte ich erstaunlicherweise nie ein Problem damit, ein paar Tage aufs Rauchen zu verzichten. Der "Rauchdruck" war einfach weg - ich [i:7c2f944b38]wollte[/i:7c2f944b38] gar nicht rauchen!
Müsste Sucht nicht [i:7c2f944b38]immer[/i:7c2f944b38] Sucht sein?
Hintergrund all dieser Fragen: Ich würde gerne verstehen, welcher merkwürdigen Form von Sucht ich da aufgesessen bin.
Gruß
Jens
Hallo Jens,
die Frage hab weshalb man bei einer Erkältung kein Verlangen nach Zigaretten hat, konnte ich auch noch nicht klären - bei mir war es genauso. Allerdings gibt es genügend Raucher die sich selbst bei einer dicken Grippe auf den Balkon quälen um an ihren heissgeliebten Zigaretten zu ziehen.
Wenn Du Sucht verstehen willst, dann wirst Du Dich in den Bereich der Psychologie begeben müssen. Zigaretten sind Drogen und jede Droge missbraucht ganz gewöhnliche Vorgänge in Deinem Körper. Der Körper lernt dazu und gewöhnlich musst Du dann immer weiter die Dosis steigern um Dich auf Dein persönliches Maß einzupendeln. Das ist bei jedem anders. Eine spezielle Sucht ist Rauchen auf jedenfall nicht.
LG
Viele Grüße,
Matthias
Matthias, vielen Dank!
Hallo ihr,
hier noch eine kleine Richtigstellung der "Sucht-Geschichte".
Nikotin (und viele andere Drogen) führt zur Ausschüttung von Dopamin, welches man auch ausschüttet, wenn man gelobt wird.
Die Rezeptoren für Suchtgefährdung vermehren sich nicht. Diese heißen D2 Rezeptoren und werden dir angeboren.
Hinzu kommt nach einer gewissen Sucht-Karriere noch die Konditionierung.
Das heißt: du siehst eine Zigarette, dein Gehirn sagt "Rauchen". Du siehst weißes Pulver, dein Gehirn sagt "ziehen" usw.
Falls es dir hilft, befasse dich ruhig mal mit Gehirnforschung. Die Psychologie allein reicht zur Erklärung vielleicht nicht aus.
Viel Spaß beim Forschen...
Lieben Gruß, Inga
Letzte Zigarette: 29.07.06, Dank an Allen Carr und meinen Mann.
Ausgezeichnet mit dem Gaga-Diplom.
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic1973.html]ingamadonna´s Tagebuch[/url]
Dopamin ist einer der Botenstoffe die ausgeschüttet werden. Andere Botenstoffe sind Noradrenalin (Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Lernen), Serotonin (Blutdruck) und Endorphine (Schmerzen, Hunger, etc.). Die letzten beiden Botenstoffe und Dopamin erzeugen diese angenehme entspannende Wirkung.
Apropos Rezeptoren: Bei Untersuchungen an Gehirnen toter Raucher hat man doppelt so viele Rezeptoren gefunden wie bei Nichtrauchern. Hört die Zufuhr von Nikotin plötzlich auf, sind viele der neuen Rezeptoren unbesetzt und es entsteht diese zwanghafte Verlangen. Allerdings bilden sich die Rezeptoren auch wieder zurück
Wichtig ist wie Du Nikotin zu Dir nimmst. Zigaretten machen süchtig, Nikotinkaugummis oder -pflaster nicht, weil der Kick fehlt.
LG
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
das mit dem "Kick" verstehe ich jetzt nicht ganz - eine Zigarette beruhigt ja nicht wie andere "Drogen", also Alkohol, Rauschgift etc. eine "Bewußtseinsveränderde Wirkung"?!
Daher dürfte doch die wirkung von Nikotin, egal ob in Form einer Zigarrette oder in Form von Kaugummi, Lutschtablette, Pflaster aufgenommen identisch sein :roll:
Liebe Grüße
Anja
Hallo Funky,
Nikotin wirkt nicht so auffällig wie der berauschende Alkohol oder pushendes Kokain, sondern eher stimulierend (in normaler Dosis zumindest). Wenn Du an einer Zigarette ziehst dann dauert es nur ca. 7 Sekunden (ein unvorstellbar schneller Kick oder?), bis die Nikotinmoleküle das Gehirn erreicht haben und sich an den Nervenzellen einklinken. Daraufhin werden dann die o.g. Botenstoffe "gezündet". Somit wird Dein Körper aktiviert und das Belohnungszentrum meldet das Du wieder alles "richtig" gemacht hast, sprich: "gib mir mehr von dem Sch...". Bei Nikotinpflastern oder -kaugummis läuft es ja anders: laaaaaaaaaangsam sickert der Stoff in den Körper und wird gleeeeichmässig ins Hirn abgegeben - das Gehirn gähnt sich einen.
LG
Viele Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
erstmal danke und 2. ein großes Kompliment - mit so kurzen verständlichen Worten beschrieben habe ich sowas noch nie gelesen (und daher vorher auch nicht verstanden).
Liebe Grüße
Anja
Seiten