Also, wie fange ich an? mmmhhh... Mein erster Tag als NMR war der 16.10.13 und es war nicht geplant das ich an diesem Tag aufhöre.

Ich bin an diesem Tag früh halb fünf aufgestanden und habe mich auf die Arbeit vorbereitet, die Sachen für die Kinder bereitgelegt, meinen Kaffee gekocht und meine Zig´s gestopft- alles wie immer. Als ich um sechs auf Arbeit ankam merkte ich schon das mit mir was nicht stimmt. Ich fühlte mich einfach nicht gut. da ich in letzter Zeit ziemlich viel Stress hatte(mein Sohn spielt Fussball und Mutti muß immer mit) und kaum mal länger schlafen konnte dachte ich es würde am Kreislauf liegen. Als mein Herz dann auch noch anfing bis zum Hals zu schlagen sagte ich meiner Chefin das ich zum Arzt müsste. Gesagt - getan. Beim Arzt dachte ich noch "schön, machst du mal drei Tage Kasse und kannst endlich mal ausschlafen und Montag gehst du wieder auf Arbeit." Aber es kam anders.

Zuerst musste ich zum EKG schreiben, dann zum Blutziehen usw. Wieder beim Arzt schaut er auf mein EKG und sagt "Ich rufe jetzt den RTW und sie kommen erstmal ins Krankenhaus. Ihr Herz schlägt zu langsam und hat auch Aussetzer." Naja und auf einmal findest du dich im KH wieder.

In der Notaufnahme wurde wieder ein EKG geschrieben, Blut gezogen usw. Plötzlich standen mindestens drei Ärzte in meinem Zimmer und erklärten mir das ich wohl einen Herzschrittmacher benötigen würde. Bis dahin dachte ich immer noch ich wäre bei der versteckten Kamera oder so. Als man allerdings einen Schnitt in meinen Hals machte um einen mobilen Schrittmacher(ich glaub zumindest das dieses Gerät so hieß) über die Vene zum Herz zu setzen, wußte ich das doch mehr dran ist.

Jedenfalls hatte ich ab da keine Möglichkeit mehr zum Rauchen, weil ich ja ans Bett gefesselt war. Ich hing am Monitor und durfte nicht mal mehr auf die Toilette. Grausam sag ich euch. Durch geschicktes Verhandeln mit dem Chefarzt wurde ich dann allerdings wenigstens früh abgekabelt um allein zum waschen zu gehen. Das war dann mein Highlight für den ganzen Tag.

Bis zu diesem Zeitpunkt waren ich und die Ärzte allerdings der Meinung das es vom Rauchen gekommen wäre. Ich hab mir echt Vorwürfe gemacht, weil mein Sohn dadurch ein wichtiges DFB Spiel verpasst hat. Er hatte logischerweise an diesem Tag keinen Nerv mehr für Fussball, er ist ja auch erst 12 Jahre und hat so geweint und solch eine Angst um seine Mutti gehabt. Meinem Mann und meiner Tochter ging es auch so- alle haben so geweint und so gelitten wegen mir. Das hat mir echt zu denken gegeben und das will ich nie wieder erleben!!!!!

Um es kurz zu machen. Ich bin jetzt Trägerin eines Herzschrittmachers und das mit 42 Jahren. Allerdings lag es nicht am Rauchen sondern ich habe mich aufgrund eines Zeckenbisses irgendwann mal mit Borellien infiziert. Hab den Biss nicht bemerkt und die Viren sind ans Herz gegangen. Da ich aber fünf Tage im Kh nicht rauchen konnte hab ich darin meine Chance gesehen es einfach sein zu lassen und bin jetzt schon bei Tag 34 - und bin stolz auf mich!

Motivieren tut mich zum einen mein Sohn, er wollte schon so lange das ich damit aufhöre. Zum anderen meine Tochter die mit mir aufgehört hat. Allerdings war sie nur eine Gelegenheitsraucherin, aber sie ist auch erst 18 und hätte irgendwann regelmäßig geraucht. Wir haben ja alle so angefangen.

Ich glaube ich bin auf einem guten Weg und hab die beste Unterstützung hier zu Hause die man haben kann. Es macht mich einfach stolz wenn ich abends ins Bett gehe und zu mir sagen kann "Siehst Du, wieder ein Tag ohne Kippe und es geht dir gut dabei!"

Wer sagt das es leicht ist lügt und es wird auch noch eine Weile dauern bis man garnicht mehr daran denkt, aber es wird jeden Tag ein Stück leichter. Ich bin froh das ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt habe und es bis hierhin geschafft habe. Es wird schwer, aber den Rest will und werde ich auch noch schaffen!

So das war meine Geschichte und jetzt werde ich mir eure anschauen.

LG paeli