I-Tunes an. 3Doors-Down läuft. Nikotinkaugummis rein. Rotwein geöffnet.

Dieses kleine Monster in meinem Hirn tanzt mir nun schon viel zu lange herum, genauer gesagt seit 26 Jahren. Ich habe mehr Jahre mit als ohne gelebt. Die meisten bestätigen mir, ich sehe mit 40 Jahren immer noch aus wie mit Anfang 30. Meine Haut wird einfach nicht fahl. Trotzdem? Aufhören? Bilder von Raucherlungen können mich nicht schrecken. Auch nicht, daß heute einer im Supermarkt mit Kehlkopfkrebs hinter mir stand und mit dieser Roboterstimme gesprochen hat. Meingott sah der fahl aus und alt und zerbrechlich und widerlich, wenn er sich geräuspert hat. Aber soll mich das jetzt schocken? Ich könnte durch die Körperwelten marschieren mit 100ten von eingelagerten Raucher-Lungen und mir hinterher eine anzünden. Wo bleibt die Motivation?

Es waren die Nächte. Nächte, in denen ich nicht schlafen konnte, ohne zu rauchen. Mir eine nach der anderen anzuzünden, um dann doch wieder nicht schlafen zu können. Die Tage danach waren wie in einem Horrorfilm und wollten nicht enden. Die Nächte könnte ich weiterleben. Aber die Tage? Wenn die Ungeziefer kamen und mir den Schlaf rauben wollten, habe ich sie zu mir gelassen, als ob ich verliebt gewesen wäre in diese Kakkerlakken. Und morgens war ich selber dieser widerliche Käfer mit einem Geschmack wie einem ausgekotztem Aschenbecher im Maul.

Heute, nach zehn Tagen ohne habe ich erstmals mit einer Kräuterzigarette getestet, wie das ist, wieder zu rauchen. Das Zigarettchen hat trotz übelster Vorhersagen, es sei wie ein Kuhfladen und stinke wie ein Misthaufen gar nicht so schlecht geschmeckt. Aber ich bin mir trotzdem sicher, daß ich mich von diesem Krampf verabschiedet habe. Ich muß nur zurückdenken an die schlechten Nächte und die verlorenen Tage, damit ich weiß, ich muß nicht mehr zurück in die Vorhölle meines ehemaligen verdammten Lebens.

wird fortgesetzt...

hi devil,
komischerweise hat mich das kräuterzigarettchen gestern überhaupt nicht verstört. ich brauche das zum mund führen auch gar nicht. das fiel mir von anfang an ganz leicht.
und noch ein tipp: raucher, die einen kalten entzug durchführen, werden viel schneller oder öfter rückfällig als diejenigen, die hilfsmittel nehmen. die erfolgsquote steigt.
ich für meinen teil werde durchhalten...
lg pati

ja, schreiben kann ich. ich werde demnächst sogar ein buch mit geschichten herausbringen.
ich wünsche dir ganz doll viel kraft, daß du es im nächsten anlauf sicherlich schaffst. ich drücke dir die daumen.

na dann eben so. hoffe, du schaffst das, aber ich bin sehr sehr zuversichtlich.