Schwach geworden

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Nikon
Schwach geworden

Hallo Forenmitglieder,

Ich möchte mich kurz vorstellen. Ich bin 33 Jahre, männlich und selbstständig. Ich rauche ca 40 - 50 Zigaretten am Tag und rauche seit 19 Jahren.

Den Wunsch mit dem rauchen aufzuhören, habe ich ständig. Ich habe auch schon mehrere Versuche hintemir. Jetzt hatte ich wieder einen Versuch gestartet aufzuhören und das zusammen mit meiner Frau.

Seit gestern hatte ich keine Zigarette angefasst. Bis gerade eben, da bin ich einfach schwach geworden, habe mir einen Zigarillo von einem Nachbarn geben lassen und diesen auch geraucht, also wieder 1 1/2 Tage umsonst gelitten.

An arbeiten war gestern garnicht zu denken, auch heute habe ich nichts auf die Reihe gebracht, musste ständig an diese Scheiß Zigaretten denken. Wie kann man denn nur so süchtig sein.

Ständig drehen sich meine Gedanken um dieses Giftzeug, immer wieder stelle ich mir vor wie schön doch das Rauchen ist und wie schlimm es ist nie wieder zu rauchen, obwohl ich doch unbedingt aufhören möchte.

Mit dem Alkohol aufzuhören war nicht annähernd so schlimm, wie mit den Scheiß Zigaretten. Ich hatte, ohne mir großartig Gedanken zu machen, es mir angewöhnt jeden abend Bier in den Rachen zu kippen, war zum Schluss bei 8 Flaschen am abend. Das habe ich mir nun innerhalb kurzer Zeit ohne große Schwierigkeiten abgewöhnt, komme wunderbar ohne Alkohol klar. Nur das mit den Zigaretten bekomme ich einfach nicht auf die Reihe.

Sucht und Sucht muss also ein Unterschied sein.

Ich habe auch schon viel hier in diesem Forum gelesen, habe Wasser gedrunken, habe mir ständig versucht einzureden wie abhängig ich bin und das ich aufhören muss und will und trotzdem bin ich wieder schwach geworden.

Langsam weiß ich mir keinen Rat mehr. Andere schaffen das doch auch warum ich nicht?

Vielleicht hat ja der eine oder der andere noch einen Tipp wie man die Gedanken an das "schöne" Rauchen los werden kann.

city
hallo nikon,

hallo nikon,

es ist in der tat nicht einfach. ich denke schon, dass du willst, aber es ist auch eine kopfsache. die ersten drei tage bis zu einer woche ist es am schlimmsten. nimm dir einfach von tag zu tag vor nicht zu rauchen. nimm dir ein kalender zur hand und immer wenn du ein tag geschafft hast kreuzt du das an.... am besten mit einem rotstift und du wirst sehen, dass es geht und du wirst stolz auf dich sein. schritt für schritt Wink

ich drücke dir die daumen.

bea

Rauchfrei seit dem 10. Januar 2006

[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic1462.html]City's Tagebuch[/url]

aspis
Bild des Benutzers aspis
Hallo Nikon,

Hallo Nikon,
ich denke, es geht allen so ähnlich wie dir. Die ersten Tage sind die Hölle, aber da kommt man durch, wenn man sich ein bisschen zusammen reißt. Führ dir vor Augen, dass du ja nicht rauchen willst - wie City sagt - erstmal nur heute. Morgen machst du damit weiter und so kommst du von Tag zu Tag. Ändere deine Gewohnheiten: Ich z.B. habe dann keinen Kaffee mehr getrunken, weil ich dazu immer geraucht habe. Tee habe ich nicht so in Verbindung mit Kippen gebracht. Bestimmt findest du einen Weg, wie du das machst.
Denke immer daran: Auch die, die es geschafft haben, mussten an sich arbeiten.
Lies dich durch die Tagebücher, das hilft.
Mach weiter und halt durch! Es lohnt sich.

Liebe Grüsse von Maggie,
die nach über 37 Jahren noch den Ausstieg geschafft hat.

OlafSt
Hallo Nikon,

Hallo Nikon,

Ich schildere mal grob, was da gerade bei Dir passert.

Wenn man mit dem kalten Entzug (also Reduktion von 100 auf Null) beginnt, hat man anfangs zwei "Teufelchen" auf den Schultern.

Der eine :twisted: ist der körperliche Entzug. Deine Hirnzellen schreien nach Nikotin und wollen so gar nicht einsehen, das da nun nix mehr kommen soll. Der andere :twisted: ist der psychische Entzug. Die jahrelange Konditionierung auf "Zigarette ist gut".

Nun, der körperliche Entzug ist nach drei Tagen, maximal einer Woche, durchgestanden. Die Hirnzellen sagen sich dann einfach "ach l**k mich doch" und verstummen. Der psychische Entzug ist leider eine ganz andere Leistungsklasse, dauert deutlich länger und ist darum auch zermürbender.

Vielen hier hat anfangs Wasser trinken geholfen (Oasenweise ist eine ganz gute und keineswegs übertriebene Mengenangabe - Wasser verträgt der :twisted: nicht), jede Menge Ablenkung, noch mehr Ablenkung, dann noch mehr Ablenkung und schließlich das Lesen verschiedener Tagebücher. Hier erkennt der frischgebackene NMR, das er gar nicht allein ist, andere genau denselben Sch**ß durchgemacht haben. Das stärkt und motiviert dich. Nebenbei ist Lesen eine prima Methode, sich abzulenken Wink Mir persönlich half noch ein Tip meines Vaters weiter: Bonbons lutschen. Mein Dad hat diese grünen Eukalyptus-Teile eingeworfen, ich selbst hab Airwaves als optimal auserkoren. Man hat was im Mund und wenn der Schmacht zu heftig wird, genügt ein tiefer Atemzug (Menthol ist einer der Zusatzstoffe in Zigaretten, die die Sucht verstärken). Ich selbst habe die Bonbons monatelang gelutscht - es wurde von allein immer weniger.

Ach ja, noch etwas: Wenn man anfangs mal einen Zug nimmt, ist das kein Rückfall - eher ein Ausrutscher. Man muß nur sofort wieder auf die Spur zurück, denn jeder Zug an der Zigarette wirft dich ein gutes Stück zurück, gibt den schreienden Hirnzellen wieder etwas Kraft und ist daher sehr riskant.

Weißt du, Nikon - nur diese drei Tage, das ist zu packen, selbst von solchen Suchtbolzen oberster Güteklasse wie meiner Wenigkeit. Keiner hätte das geglaubt, am allerwenigsten ich selbst - und nun bin ich Nichtraucher.

Das gewonnene Selbstvertrauen, die enorm gesteigerte Kondition, das drastisch bessere Atmen können, das besser Riechen und schmecken können, die nutzbare Zeit, die Freiheit [i:d89c524f8b]an sich[/i:d89c524f8b], weil das Leben nicht mehr von einer Pflanze und einer Industrie fremdbestimmt ist - all das ist die harten und mühevollen Tage mehr als hundertfach wert. Das ich seither über 2000€ nicht verbrannt hab, spielt da echt ne untergeordnete Rolle.

Es ist zu packen - also packst du das auch. Einfach die nächste nicht rauchen und fertig !

Olaf

NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst

Nikon
Ich danke Euch für die

Ich danke Euch für die aufmunternden Worte.

Wasser habe ich bei jeder Gelegenheit zu mir genommen, auch habe ich ständig ein Eukalyptus Bonbon im Mund, trotzdem bin ich heute Nachmittag schwach geworden. Nun fange ich also wieder von vorn an. Nach diesem Zigarillo ging es mir auch gleich deutlich besser, obwohl ich dabei nicht dieses Glücksgefühl hatte, wie ich mir eigentlich versprochen hatte.

Ich hoffe nur das ich nun nicht wieder rückfällig werde, zumal mir dieser Zigarillo wahrlich nicht geschmeckt hat.

Die Idee keinen Kaffee mehr zu trinken find ich gut, werde wohl auch auf Tee umsteigen.

andy007
bei mir ist es mit kaffee

bei mir ist es mit kaffee genau andersrum. wenn ich eine rauchen will trink ich kaffee mit zucker, dann geht die sucht etwas weg :).

seit 11.08.2008 15:30 rauchfrei Smile

Miro
Hi Nikon,

Hi Nikon,

die ersten Tage sind großer Mist. Keine Frage. Aber jetzt bist du endlich so weit, dass du dir nicht nur vornimmst mit dem Rauchen aufzuhören, sondern es auch wirklich tust. Und wann hattest du zuletzt mal 1,5 Tage lang nicht geraucht, obwohl du es hättest tun können? Also Kopf hoch, sei stolz auf jede Minute die du nicht nachgegeben hast und lenke dich ab. Gehe spazieren, lese, trinke Wasser, esse, arbeite, mache irgendetwas nur rauche nicht. Du wirst sehen, in den Schmerz und den Frust mischen sich dann zunehmend Glücksgefühle (insbesondere Stolz) und irgendwann kippt die Waage zum Positiven um. Danach heisst es dann "nur" noch: nicht leichtsinnig werden.
Ich wünsche dir viel Kraft und viel Glück!
Lg
Miro

Übrigens: Die Zeit, die du hier im Forum verbringst ist sehr gut angelegt im Kampf gegen den :twisted: . Schreib ein Tagebuch und heul dich da aus. Das hilft, garantiert. Und mach dich nicht fertig wegen dem einen Zigarillo.

17.4.2007: Schluß mit Rauchen