[b:c43a782b9c]6. Tag[/b:c43a782b9c]

Hallo,

ich habs jetzt erst geschafft ein Tagebuch anzulegen. Ok, den ersten und allerwichtigsten Schritt habe ich schon getan, nämlich alle Kippen verbannt. Nach ca. 27 Jahren Qualmen, am Ende 1 1/2 Packungen pro Tag und dem Gefühl mit ner Packung Zigaretten irgendwann begraben zu werden. Meine Schwägerin (Raucherin) ist vor 2 Jahren an Lungenkrebs gestorben, meine Tante (ebenfalls Raucherin) vor kurzem einfach tot umgefallen und ihr Mann, mein Onkel (starker Raucher) ist an Magenkrebs verstorben.

Ich hatte letzten Sonntag etwas im Fernsehn geschaut, wo es darum ging, dass besonders Tiere unter dem Qualm leiden und krank werden können. In der Wohnung war das Schlafzimmer, Bäder, Küche und das Zimmer von Sohnemann immer tabu, das wollte ich selber so. Geraucht habe ich immer im großen Wohnzimmer und in meinem Arbeitszimmer. Genau da halten sich unsere beiden Hunde immer auf. Mein Mann (ehemaliger Raucher)meistens auch, aber der kam mir nie so schutzbedürftig vor. Unser Sohn mochte die Qualmerei nie und hat sich immer freiwllig verzogen.
Irgendwie gab mir diese Sendung wohl zu denken, sie war wahrscheinlich das i -Tüfelchen, was ich noch brauchte. Dienstag habe ich dann vor den Augen meiner verdutzen besseren Hälfte die restlichen Kippen zerbröselt und verkündet mit dem Rauchen aufzuhören.

Der erste Tag ging so, am Abend wurde es dann schon heftig. Ich konnte nicht ruhig sitzen und mir einfach nur einen Film anschauen, das Dauertelefonieren ging auch nicht ohne Kippen. Also bin ich auf mein Laufband gegangen, was eh schon langsam Staub ansetzte. Danach ging es mir dann einigermaßen gut. Die Nacht war dann aber wieder unruhig, ich bin oft wach geworden.
Am 2. Tag hatte ich gleich die ´Feuerprobe, als ich bei einer älteren Dame zu einem Hausbesuch war. Die steckte sich eine Kippe an, natürlich hat sie mir auch eine angeboten, aber ich habe dankend angelehnt und ihr erzählt, dass ich mit dem Rauchen aufgehört habe.
Am 3. Tag war ich wieder bei einem Hausbesuch, diesmal war es ein regelrechter Kettenraucher, der mich volldampfte. Da habe ich es genauso gehalten und bin standhaft geblieben.

Seitdem schlage ich mich als neuer Nichtraucher von einem Tag in den nächsten und merke, dass es immer besser wird. Ich gehe jeden Tag auf mein Laufband, mal morgens, mal abends und merke jetzt schon, dass ich sehr viel mehr Luft habe und viel mehr schaffe.

Schwer sind für mich Arbeiten am PC, dabei hatte ich sonst immer viel geraucht. Beim Telefonieren weiß ich auch nicht wohin mit den Fingern. Ich will aber so sehr Nichtraucher bleiben und sage mir deshalb immer wieder, dass das bald vorbeigeht und nur ne blöde Angewohntheit war. Ich habe mir übrigens etwas gekauft, was so teuer wie 1 Monat und 3 Wochen meines Zigarettenkonsums war und mir im Kalender notiert wann diese Zeit abgelaufen ist.. Ich hätte das Teil als Raucher nicht gekauft und bin da noch bescheiden geblieben... mein bester
Freund hatte sich mal eine sehr teure Uhr gekauft und ausgerechnet, dass er dafür 6 Jahre rauchfrei bleiben muss. Inzwischen sind es 15 Jahre geworden.

Ich benutze kein Nikotinplaster, Kaugummi ect.. der Entzug ist schon heftig. Ich habe seitdem keine Nacht durchgeschlafen, gestern hatte ich starke Kopfschmerzen, heute noch ein leichtes Ziehen.
Seitdem ich nicht mehr rauche habe ich eine richtigen Matschbirne :shock: , d.h. ich stehe irgendwie neben den Schuhen und alles um mich herum ist so gedämpft. Insgesamt fühle ich mich körperlich schon viel besser, aber sehr unkonzentriert und manchmal schlagartig müde.
Ich habe auf die Hilfsmittel verzichtet, weil ich die Entzugserscheinungen ganz bewußt mitbekommen wollte. Wie lange dauern die eigentlich an?

Liebe Grüße