Mones Tagebuch

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Suchtknubbel
Hast ja Recht...

Hast ja Recht...

NMR seit 13.05.2010

[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic4595.html#255423]Mones Ungewöhnlicher Weg[/url]

Anonymous (nicht überprüft)
:troest: mit Rauchen wirds

:troest: mit Rauchen wirds kein Stück besser, da kann ich ein Lied von singen. Dann würdest du dich nämlich dafür auseinandernehmen weil du so einen hammerguten Anfang kaputtgemacht hast!

Suchtknubbel
Hallo Jane,

Hallo Jane,

ich habe vorhin schon gelesen, was bei Dir passiert ist. Ich wussste auch nicht, was ich sagen sollte. In manchen Situationen verschlägt es mir einfach die Sprache. Das passiert gerade bei Deinem TB ganz oft. Und nun Dein Rückfall: Ich würde Dir gerne etwas geben, das Dir gut tut. Sei es eine Umarmung, Anteilnahme, Verständnis oder ein Lächeln. Eben nur, um Dir das Gefühl zu geben, dass Du nicht allein bist, und dass ich Dich einfach richtig gern mag. Aber mir ist es bei meinen (unzähligen) Rückfällen so gegangen, dass ich oft nichst sehen und hören wollte. Deshalb habe ich mich dann auch immer für eine gewisse Zeit vom Forum fern gehalten. Aus diesem Grund wusste ich nun nicht, wie ich reagieren sollte, so dass es Dir gut tut. Vielleicht gibt es Dir etwas Halt, wenn Du das hier liesst.

Wie Du sicher weisst, ist der Streit zwischen Dir und Deinem SuchtIch nicht beigelegt. Du wirst Dich nie wieder zum Rauchen entscheiden, deshalb ist es ja klar, dass Du immer wieder NMR sein musst. Wir gehören eben nicht zu den Menschen, die sich fallen lassen, und dann einfach liegen bleiben. Bei Analysanden funktioniert das einfach nicht.
Den Suchtcode zu knacken führt nicht dazu, dass er sich auflösen kann. Das ist das, was die unheilbare Krankheit Sucht ausmacht. Wir können nur beginnen, neue Wege zu gehen. Anders mit dem Leben umgehen, als mit Sucht zu reagieren, das ist der Weg. Den können wir nur einfach immer weiter gehen, und mit jedem Schritt werden wir uns innerlich von der Gabelung entfernen. Aber wir müssen weiter gehen.

Liebe Grüsse
Mone

NMR seit 13.05.2010

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Anonymous (nicht überprüft)
Liebe Mone,

Liebe Mone,

Umarmung, Anteilnahme, Verständnis oder ein Lächeln...jedes einzelne davon hört sich für mich super an! Biggrin Und wer analysiert, kann nicht liegen bleiben, dazu kann ich nur durchweg nicken! Darum bin ich auch sehr froh, immer wieder deine Erlebnisse hier in deinem TB zu lesen und bin emotional auch immer voll dabei.

Die Sache mit dem Suchtcode sehe ich etwas anders. Vor zehn Jahren hatte ich drei Probleme, aus Suchtsicht betrachtet. Ich hatte Bulimie, hab zuviel und zuoft getrunken und ich war Raucherin. Zwei davon habe ich gelöst. Ohne davon heute etwas kontrollieren zu müssen, ohne selbst bei schwersten Krisen in Rückfallgefahr zu kommen. Das ist geschehen, weil ich herausgefunden habe, was wirklich dahintersteckt und ich dann (nach längerer Zeit) diese Gründe und Mechanismen auflösen konnte. Ähnlich ergeht es mir mit dem Rauchen. Ich habe bis auf schwerste emotionale Krisen alle Auslöser beseitigt.
Aus meinem Suchtcharakter wird immer mehr ein "Suchcharakter" und es bleibt nicht beim Suchen, sondern führt immer öfter auch zum Handeln.

Für mich ist Sucht nicht unheilbar, insbesondere Nikotinsucht nicht. Denn gerade durch meinen letzten Anlauf habe ich beobachten können, wie weit es für mich nach unten gehen konnte, ohne das ich auch nur Schmacht gehabt hätte! Für alle meine Freunde war es eine Horrorvorstellung, das ich im Krankenhaus lag und nun evtl. nen Bandscheibenvorfall habe. Klar hat mir das Angst gemacht. Aber Schmacht hatte ich nicht.

Ich glaube es gibt wenige Dinge im Leben eines Menschen, die so rabenschwarz beängstigend sein können, wie die Ankundigung einer unheilbaren, schmerzhaften, zu immer mehr Behinderungen führenden und immer wieder über Nacht zuschlagenden Erkrankung. Und auch das habe ich wochenlang auf meinen Schultern getragen, ohne dem :twisted: auch nur in Gedanken oder Träumen oder schwachen Sekunden über den Weg zu laufen. Es war also keine Willenskraft! Es war gelöschtes Suchtverhalten. An dem Tag als ich wieder angefangen habe, hätte ich als Nieraucher irgendetwas anderes blödsinniges gemacht.

Und soweit gebe ich dir recht mit dem unheilbaren Teil. In den bösen Stunden eines Lebens, die man niemandem wünscht und die in den meisten Leben kaum jemals vorkommen, da kann ein Mensch mit einer besiegten Sucht darauf zurückkommen, während ein Niesüchtiger eine andere extreme Reaktion zeigen wird.

Aber irgendwie finde ich das tröstlich. Ich habe es erst in der Sekunde getan, in der ich auch als Nieraucher etwas extremes gebraucht hätte, um den unglaublichen Druck irgendwohin kanalisieren zu können. Das sehe ich nicht mehr als Suchtproblem an. So mancher Nieraucher hat sich in ähnlichen Situationen aufgehängt. Ich glaube nicht, das man auf so etwas vorbereitet sein kann, es überhaupt sein sollte. Woran ich arbeiten kann, ist noch besserer Umgang mit Druck, hab ja nicht damit gerechnet, jemals in derartige Belastungsituationen zu kommen.

Wenn ich jedoch das nächste Mal aufgehört habe und den ersten Monat hinter mich gebracht habe, werde ich mich als Nichtraucherin sehen. Ein Monat, weil ich immernoch Schmerzen habe und die Schmerzen durchs Nikotin gedämpft werden. Innerhalb der ersten Wochen werde ich entweder lernen damit umzugehen oder für entsprechende Medikation sorgen. Spätere Schmerzprobleme sind dann nicht mehr rückfallgefährdend. Ich hatte ja auch vor diesem Rückfall bereits Schmerzen, ohne rauchen zu wollen. Dieser Grund zieht bei mir nur in der ersten Phase.

Ich glaube an Heilung des Suchtcodes. Ich schicke dir eine ganz dicke Umarmung!

LG
Jane

Suchtknubbel
Hallo Jane,

Hallo Jane,

also ich bin da nicht so ganz Deiner Meinung. Natürlich kannst Du den Suchtcode knacken, und auch die gründe auflösen, weshalb Du irgendwann zur Sucht gekommen bist. Aber die Sucht selbst ist noch da. Nehmen wir mal an, ich habe meinen Suchtcode geknackt, und trinke ein Glas Wein. Weisst Du, was dann passiert? Das gibt heute, spätestens in wenigen Tagen ein Trinkgelage, dessen Ende durch meine Ohnmacht bestimmt wird. Dann wird das Suchtgedächtnis wach, welches Du mittels Psychoanalyse leider nicht beeinflussen oder löschen kannst. Im Suchtgedächtnis sind Erinnerungen gespeichert. Die werden Dich aus den latschen hauen, und wenn Du dann glaubst, den Suchtcode geknackt zu haben, und keiner Gefahr ausgesetzt zu sein, bist Du die erste, die nen Rückfall baut.
Das Suchtgedächtnis ist nicht löschbar. Du kannst nur die bisherigen Konflikte auflösen, die Dich zur Sucht gebracht haben. Aber "infiziert" bist Du leider. Genau, wie ich auch.

Vielen Dank für die dicke Umarmung. Tut sehr gut.

Liebe Grüsse
Mone

NMR seit 13.05.2010

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Anonymous (nicht überprüft)
Okay, dann habe ich dich

Okay, dann habe ich dich falsch verstanden. Ich bezog es auf den Suchtcode, nicht auf das Suchtgedächtnis. Logo, das halte ich auch für unheilbar. Bin ja auch nicht bei einer Rückfall-Zigarette geblieben Wink

Suchtknubbel
Och menno... (((Jane)))

Och menno... (((Jane))) :troest:

NMR seit 13.05.2010

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kelestina
Liebe Mone,

Liebe Mone,
liebe Jane,

ich weiß nun nicht mehr, was ich machen soll.

Ich bin Raucherin, aber eigentlich nie so richtig genußvoll.
Ich bin Alkoholikerin, auch wenn es eigentlich nicht so aussieht und ich weiß nun nicht weiter. Noch dazu bin ich Ex-Bulimikerin.

Die Bulimie endete irgendwann im Trouble mit dem Ex, sie wurde ersetzt durch das Glas Wein, das mir anfangs noch signalisierte, dass ich einen Tag mit "gutem" Essen geschafft hatte.Natürlich blieb es nicht bei einem Glas, es wurde zur Ersatzsucht, aber nie soweit, dass ich dadurch Nachteile gehabt hätte. Nur stets die Flasche am Schreibtisch. So hatte ich keine Essprobleme mehr. Irgendwann hatte ich dann ein Alkproblem. aber auch nicht so, dass ich dadurch behindert wäre, sprich ich habe Studium und Arbeitsplatzsuche mit Bravour geschafft - trotz oder wegen des Weins- so war ich ja leistungsfähiger. Geraucht habe ich seit Anfang der Bulimie, diese Sucht war stets präsent. Ich habe einige Aufhörversuche (Alk) hinter mir, beim letzten Versuch habe ich sogar noch aufs Rauchen verzichtet. Dann hat es mich wieder voll erwischt. Rauchen mit Alk gleichgesetzt und wieder voll drin. Ich kann leider mit den meisten Selbsthilfegruppen nichts anfangen, da ich mich dort nicht wiederfinde. Aber so geht es auch nicht. Ich war eine Weile ohne Alk und Rauch glücklich und deshalb meine ich, dass ich nun nur beides gleichzeitig aufhören kann. Ich trinke nicht, dann rauche ich viel, dann geht mir das Rauchen auf den Geist und dann denke ich mir, wenn ich schon mit dem Rauchen aufhöre, dann will ich das bei einem Glas Wein tun, und dann geht es mir wieder schlecht und ich denke, na rauchen kann ich ja, das geht drei Tage, bis ich mir wieder denke, wenn ich mit Rauchen aufhöre, dann auch mit Alk-..... so schließt sich der Kreis, aus dem ich mich am liebsten momentan vor den Zug schmeißen möchte.

Ich habe sogar einen Therapeuten, aber nachdem er sagte, dass alles vorbei ist, wenn ich alk trinke, habe ich eine perfekte Fassade.

Vielleicht habt Ihr ja einen Tipp.

Viele Grüße

kelestina

Wenn Du es aufschiebst, versäumst Du das Leben.
(Seneca)

Suchtknubbel
Hallo Kelestina,

Hallo Kelestina,

ich freue mich, dass Du Dich hier gemeldet hast, und möchte mich für Deine Offenheit bedanken. Ich bin auch Alkoholikerin, und lebe seit knapp 4 Jahren abstinent. Ich schreibe das hier, damit Du sehen kannst, dass ich Dich und Deine Gedanken aus eigener Erfahrung sehr gut verstehen kann.

Beim Thema Suchtverlagerung habe ich es so erlebt, dass ich das NichtMehrTrinken auf das Rauchen verlagert habe. Das hatte zur Folge, dass mein Zigarettenkonsum sich verdoppelt hat. So, wie Du schreibst, neigst Du sicher auch zur Suchtverlagerung, so habe ich Dich jedenfalls verstanden. Wie wäre es denn, wenn Du Dir ein vorrübergehendes Suchtmittel suchst, das nicht ganz so schädlich ist, wie Alkohol oder Nikotin? Da die Suchtverlagerung ein rein psychisches Problem ist, könnte es ja auch einen Ersatz geben, der nicht körperlich abhängig macht. Bei mir sind es beispielsweise Bonbons gewesen, die sich gerade wieder von selbst absetzen. Sie helfen mir beim NMR auf jeden Fall weiter, denn sie dienen als Haltegriff, wenn gar nix mehr geht. Kann ja bei Dir etwas ganz Anderes sein.

Du beschreibst ganz direkt die Verknüpfung, die es zwischen beiden Suchtmitteln gibt. Fängt man das eine wieder an, schwappt dieses Aufgeben des Kampfes auch auf das andere Mittel über. Auch wenn es viele Menschen gibt, die der Meinung sind, dass ein rauchender Alkoholiker erst mal mit dem Trinken aufhören solte, bin ich da anderer Meinung. Mittlerweile ist man in der Suchthilfe der Meinung, dass es für den Betroffenen leichter ist, mit beidem zur gleichen Zeit aufzuhören. Ich bin sicher, dass Du es schaffen kannst, wenn Du es möchtest. Die wichtigste Frage dabei ist, ob Du es denn möchtest. Die Entscheidung liegt bei Dir.

Habe ich richtig verstanden, dass Du in therapeutischer Behandlung bist, und der Therapeut die behandlung beenden wird, wenn Du Alkohol trinkst? Wenn es so ist, würde ich Dir gerne erklären, warum Alkohol und Therapie sich nicht so gut miteinander vereinbaren lassen.

[quote:92e0ede90a="kelestina"]...so schließt sich der Kreis, aus dem ich mich am liebsten momentan vor den Zug schmeißen möchte[/quote:92e0ede90a]

Beim Ersten Lesen klingt das, wie eine Redewendung. Da hinter jeder Redewendung ein Sinn steht, habe ich noch mal gelesen. Jetzt sehe ich da nicht nur die Aggression, sondern auch den aggressiven Wunsch, aus dem Kreis auszubrechen. "Mich aus dem Kreis schmeissen"... Ein guter Kampofgeist ist richtig klasse, und wird Dir helfen. Aber geh am besten immer schön behutsam mit Dir um.

Wenn Du möchtest, kannst Du mir gern mehr darüber schreiben, wie es mit Deinen Aufhörwünschen steht. Was denkst Du, wie ist es zu schaffen? Wie könntest Du Deinen ersten Tag gestalten? Wie könntest Du das Leben ohne Alkohol und Nikotin beschreiben?

Liebe Grüsse
Mone

NMR seit 13.05.2010

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kelestina
Hallo Mone,

Hallo Mone,

vielen Dank für Deine offene Antwort. Ich habe das gestern aus einer recht verzweifelten Stimmung heraus geschrieben, allerdings bin ich auch froh, das mal so offen ausgedrückt zu haben.

Ich kann mir das Leben ohne Alk und Nikotin sehr gut vorstellen und ich habe ja auch schon Erfahrungen sammeln können. Mir ging es gut, ich hatte gute Laune und ein viel intensiveres Lebensgefühl, konnte Dinge viel besser genießen.

Das Bild mit dem Zug und dem Kreis beschreibt meine momentane Situation sehr gut, denn ich bin wieder drin in dem Kreis und suche einen Weg um da raus zu kommen. Direkt vor den Zug werfen will ich mich nicht, denn ich bin nicht suizid gefährdet, wenn man von den Suchtmitteln mal absieht.

Ich habe heute frei und ich habe meine letzte abstinente Zeit auch mit einem arbeitsfreien Tag begonnen, deshalb will ich den Tag heute nutzen, um mir mal meine momentane Lage vor Augen zu führen und einen Ausweg zu suchen.

Sei erstmal lieb gegrüßt

Kelestina

Wenn Du es aufschiebst, versäumst Du das Leben.
(Seneca)

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