Hallo,
ich bin männlich, 45 Jahre alt, mit einer Nichtraucherin seit fast 15 Jahren immer noch glücklich verheiratet, habe 2 Kinder und bin seit 30 Jahren Raucher mit 1-2 Packungen am Tag. Davon bin ich die letzten 18 Monate nur noch ‚Gelegenheitsraucher’ mit im Schnitt unter 2 Zigaretten am Tag. Ich habe schon einige Male versucht, ganz mit der Qualmerei aufzuhören, aber jedes Mal entnervt nach relativ kurzer Zeit aufgegeben. Meine längste Zeit ganz ohne Rauchen waren 6 Monate. Aber statt besser mit der Sucht wurde es bei jedem Aufhörversuch mit der Zeit immer schlimmer: ich habe nahezu andauernd an Zigaretten und Rauchen gedacht und jedes Mal aufgrund dieser quälenden Situation entnervt aufgegeben. Vor 1,5 Jahren habe ich mir dann vorgenommen, dass ich statt ganz Aufzuhören doch die Zahl der Zigaretten dramatisch reduzieren könnte, so auf weniger als 5 Zigaretten am Tag. Ich habe mir damals eingebildet, dass ich als ‚geborener Raucher’ es doch gar nicht schaffen kann, ganz mit der Qualmerei aufzuhören. In Folge habe ich die letzen 18 Monate ein Wechselbad der Gefühle durchlaufen. Zunächst zwei schlimme Wochen ganz ohne Qualm, dann ein Leben mit einem genau geplanten ‚Rauchterminkalender’. Das ging übrigens recht gut. Die Aussicht, bei vorher genau festgelegten Gelegenheiten wieder Rauchen zu ‚dürfen’, hat mich geradezu beflügelt, mein Ziel im Schnitt weniger als 5 Zigaretten pro Tag zu rauchen, habe ich auf diese Weise locker geschafft und bin im Schnitt bei unter 2 Zigaretten am Tag geblieben. Allerdings musste ich lernen, dass ich auf diese Art permanent süchtig bleibe, ich denke also immer ans Rauchen, die Kontrolle der Sucht und an die Gelegenheiten bei denen ich dies noch tun ‚darf’. Der Gedanke, dass ich mit meinem ‚Rauchterminkalender’ Rauchen als etwas ansehe, das ich tun „darf“ und nicht wirklich akzeptiere, dass ich es tun „muss“ hat mich zunehmend genervt. Jetzt habe ich mich vor 13 Tagen dazu durchgerungen, der Wahrheit endlich ganz ins Auge zu sehen und nie wieder eine Zigarette, Zigarre, Pfeife oder sonst etwas das Tabak enthält, zwischen meine Lippen zu nehmen. Die Ausrede, dass ich es ja gar nicht schaffen kann, will ich in Zukunft nicht mehr gelten lassen. Im Frust über die (hoffentlich) Endgültigkeit dieser Entscheidung bin ich auf dieses Forum gestoßen und habe in einigen Tagebüchern mitgelesen. Die Konsequenz der Leute hier hat mich erschreckt und zugleich ermutigt. Eventuell ist der von mir gewählte Weg der Reduktion des Zigarettenkonsums mit (hoffentlich) finalem Ausstieg ja auch ein gangbarer Weg, um Leuten mit einer ähnlichen großen Verzweiflung über dieses Laster bei gleichzeitigem Unvermögen dieses zu beenden Mut zu machen, ohne von vorne herein den kompletten Entzug zu propagieren, wie er in diesem Forum größtenteils empfohlen und praktiziert wird. Also habe ich mich entschlossen, auch anderen Leidensgenossen meine Erfahrungen auf diesem Weg mitzuteilen. Auf alle Fälle will ich mich jetzt unter die ‚jetzt reicht es mit der Qualmerei und zwar für immer’ Nichtmehrraucher einreihen und mich diesem Anspruch auch stellen. Darum das Tagebuch.
Übrigens: Bei einigem Nachdenken ist für mich mit am Erschütterndsten die Einsicht, dass ich es 30 Jahre (das sind immerhin 2/3 meines bisherigen Lebens) normal fand, dass es bisher nur dort schön für mich war,wo ich rauchen durfte!
17.4.2007: Schluß mit Rauchen
Ein herzliches Willkommen hier!!! Super Entschluss, den Du da gefasst hast. Ich wünsche viel Glück, Bis bald, Lana [img:959ffc8094]http://www.sudelsseite.de/Bilder/Gifs/Glueckssymbole/luck00013.gif[/img:...
21.7. , 17 Uhr - der nächste Versuch!!!
Hallo Miro,
als erstes ein herzliches Willkommen hier im Forum. Da du dich ja schon seit Jahren mit dem Thema rumschlägst, brauch man dir ja nicht mehr viel erzählen . Allerdings musst du aus meiner Sicht wirklich eine masochistische Ader haben. Wie kann man sich so lange Zeit nur quälen . Für mich wäre das nicht möglich gewesen; wie Du schon schreibst, meine ganzes Streben wäre es gewesen, nur auf die Zeit zu warten, wenn ich diese eine oder zwei Ziggis rauchen darf. Nein, dann lieber AUS_SCHLUSS-VORBEI!!!
Einige Wochen wirklich leiden und dann geht es immer besser. Du hast irgendwie nie mit diesem Kapitel abgeschlossen, selbst als du die 6 Monate nicht geraucht hast. Im Hinterkopf hattest Du immer den Gedanken - naja, wenn das nicht klappt, kann ich ja immer noch "reduziert" rauchen. Ich denke mal, da liegt der Knackpunkt.
Für mich wäre das die Hölle gewesen!! Es ist mir nicht so leicht gefallen (wem fällt das schon leicht :shock: ), aber jetzt nach fast 9 Monaten muss ich sagen - es geht mir gut-sehr gut sogar. Ich weiss, das ich alles machen kann, ohne zu rauchen-habe jetzt fast alle Lebenssituationen ohne Qualm durchlebt - und stelle fest - es geht super!!!, besser als vorher. Kein Warten mehr auf eine Pause, kein wo kannst Du jetzt schnell mal eine qualmen.
Anfangs habe ich gelitten, aber nach kurzer Zeit war ich mir ganz sicher - ich will nicht mehr - und bei der Durchführung haben mir hier sehr viele geholfen.
Und ein Satz ist mir bis heute wichtig : ICH will nicht mehr - nicht ich WILL nicht mehr. Ich glaube dieser winzige Unterschied hat mir geholfen, es soweit zu schaffen.
Ich wünsche Dir einen schönen rauchfreien Tag.
Liebe Grüsse
Andrea
-----Gehe in die Welt und sprich mit Jedem---------
Hallo Miro,
auch von mir erstmal ein herzliches Willkommen. Hierher zu kommen und sich auszutauschen ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung :ja:
Ich kenne nur einen Fall, wo das Reduzieren (Fachbegriff: ausschleichen) wirklich funktioniert hat. Alle anderen sind mit dieser Methode wieder rückfällig geworden bzw. das ganze war nur ein kurzfristiger Reduktionseffekt.
Das große Problem dabei ist nämlich: Zigaretten bekommen einen Stellenwert, der ihnen schlicht nicht zusteht. Man ist ständig damit beschäftigt, auf die Uhr zu sehen "wann darf ich endlich wieder" und je näher der Zeitpunkt rückt, desto schlimmer wird es. Wie ein Junkie, der bei seinem Dealer gerade darauf wartet, das der seinen Stoff hinten aus dem Zimmer holt...
Diese Methode hebt die Droge auf einen sehr hohen Sockel, vor dem man ehrfürchtig steht und hinaufblickt... Das ist Schwachsinn, meinst nicht auch ?
Ein weiterer Gesichtspunkt ist: Die Dosis mit 2 Zigaretten am Tag ist so niedrig, das man tatsächlich beinahe problemlos damit komplett aufhören könnte. Der Schmacht wird dann kommen, keine Frage. Aber mit einem gerüttelt Maß Härte gegen sich selbst, dem einen oder anderen Tritt in den Hintern und viel Wasser (und damit ist wirklich [i:fa9a13b76d]viel[/i:fa9a13b76d] gemeint) ist die erste, schlimme Woche gut zu überstehen.
Wie @bille schon so schön schrieb: DU willst nicht mehr - das ist die eine Entscheidung. Die andere ist: DU willst DIE NÄCHSTE nicht mehr anzünden. Nur die nächste nicht. Und dann die darauf folgende auch nicht. Und wenn der Schmacht-:twisted: an die Tür klopft, bleibst du stur.
Über das NIE WIEDER reden wir dann etwas später, das ist in der Anfangsphase ein zu gewaltiger, zu mächtiger Gedanke.
NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst
hallo miro,
na super, jetzt hatte ich einen halben roman an dich geschrieben, und nun ist er futsch. einfach weg...wer weiß "wohin" ich ihn geschickt habe...
also nun nochmal...
vorweg, ich habe es auch mit reduktion gemacht. das ging so über rund 6 wochen, und mir war klar, dass ich das nur eine relativ kurze zeit machen konnte, sonst wäre ich ratz fatz wieder bei dem alten pensum gewesen.
ich ließ viele ziggis weg und achtete darauf, warum ich mir gerade diese jetzt ansteckte.
der tag X rückte immer näher...genau wußte ich den tag vorher nicht, aber an dem abend als ich die letzte ganz bewußt rauchte, wußte ich das es die letzte war (hoffentlich).
ich hab mir auch immer gewünscht, einer von denjenigen zu sein, die mal 2-3 auf einer party rauchen, und dann wieder wochen gar nicht. aber ich denke von der sorte gibt es sehr wenige...
ich jedenfalls kann meine sucht nicht kontrollieren (typisch für eine sucht oder), werde ich auch nie können. gib mir eine ziggi und ich wäre wieder voll dabei... :shock:
ganz oder gar nicht...
mit einer riesen angst am anfang beiße ich mich nun seit 12 tagen da durch, mal mehr und mal weniger gut :?
wenn ich es richtig gelesen habe, bist du nun seit 13 tagen rauchfrei :!: :?:
einen tag mehr als ich *zwinka*
eine stolze leistung
wie geht es dir dabei?
einen schönen feiertag und
lg
nina
ausgeraucht am 19.04.07
http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2818.html
Damit keine Missverständnisse auftreten, ich glaube auch nicht, dass man dauerhaft reduzieren sollte, sondern man sollte aufhören: Schluss und Ende. Nur das war mir bisher zu groß und zu endgültig. Mit der reduzierten Dosis konnte ich ganz gut leben und fand das auch nicht sehr masochistisch. Das Schlimme ist, dass man auf diese Art das Rauchen permanent als 'Belohnung' behandelt. Das hat mich jetzt so geärgert, dass ich mir gesagt habe, nun ist aber endgültig Schluss. Und dabei geht es mir gerade prima. Ein Verlangen nach Nikotin habe ich in den etzten Tagen überhaupt nicht, das wird aber in so typische Situationen bestimmt wieder kommen.
17.4.2007: Schluß mit Rauchen
hi miro,
mußte dich suchen, warst auf seit 2!
aber ich hab dich gefunden
du hast natürlich recht, eine party wird durch eine ziggi nicht besser :!:
an sich weiß ich das, aber mein kopf (bzw. der hier :twisted:) will mir immer wieder was anderes erzählen.
wie falschgeld rumhängen ist doch auch nett;-)
aber ich weiß was du meinst :!:
vor lauter hunger nage ich jetzt mal an meinen möhren rum :?
wünsche dir noch einen schönen, schmacht-freien abend
lg
nina
ausgeraucht am 19.04.07
http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2818.html
hallo miro
willkommen hier
ja, die situationen in denen es wirklich schlimm wird kommen auf jeden fall und da musst du dann gewappnet sein. wünsch dir natürlich, dass es ohne schlimmere shmachtattacken geht und du den ausstieg schaffst.
super, dass du auch mit von der partie bist
glg
doris
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic4662.html]Ayaka und die Kräuterlis[/url]
neues durchatmen am 22.08.2010
hey miro,
schön das du dran gedacht hast *freu*
und ich treulose tomate hab dein jubi verpasst :oops:
ich gelobe besserung
dabei bist du mir immer genau 2 tage voraus und ich dir auf den fersen
wie gehts denn bei dir? die falschgeld-zeit überstanden :?:
lass doch mal was von dir hören *neugierigguck*
bis bald,
nina
ausgeraucht am 19.04.07
http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2818.html
hey miro,
herzlichen glückwunsch zu 1 MONAT rauchfrei :!: :!:
ich weiß, ich bin einen tag zu spät *kleinlautguck*
wo biste denn? ich seh dich hier gar nicht...
gehts denn gut?? :?:
lg
nina
ausgeraucht am 19.04.07
http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2818.html
Wenn ich mich im Forum umtue, stöbere ich meist in anderen Tagebüchern herum und habe selber eigentlich wenig mitzuteilen. Aber jetzt nach 6 Wochen will ich doch mal einen Zwischenbericht abliefern.
Bisher fällt mir auf, dass überhaupt nicht zu rauchen für mich in den meisten Fällen einfacher ist, als nur gelegentlich zu rauchen. Akute Suchtattacken habe ich eigentlich kaum noch, dafür kommt bei mir alle paar Tage so ein Gefühl der "Verlassenheit" auf, als ob ich etwas Wichtiges für immer verloren hätte. Dann ist mir fast schon zum Heulen. Und gelegentlich erwische ich mich auch dabei, wie ich mit mir um irgendwelche Gelegenheiten zum Rauchen verhandle. So nach dem Motto, in fünf Tagen bei einer bestimmten Gelegenheit "darfst" du rauchen. Das ist zwar nervig, aber nicht sonderlich gefährlich, da ich festgestellt habe, dass mir der Schmacht eigentlich nur bezüglich zukünftiger Gelegenheiten zusetzt. Wenn es dann soweit ist, liegt mir das Rauchen bisher glücklicherweise fern.
Das Lesen im Forum hilft mir im Übrigen sehr, da ich anhand der Erfahrungen der anderen Mitglieder immer wieder einen Spiegel vorgehalten bekomme. Das hält mich davon ab, das Rauchen zu bagatellisieren. Schade, dass ich nicht schon früher auf dieses Forum gestossen bin.
17.4.2007: Schluß mit Rauchen
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