Hallo Ihr lieben Leute hier,

ich war ja nun schon sehr sehr lange nicht mehr hier, und freue mich umso mehr, dass Ihr mich trotzdem nicht vergessen habt. Vielen lieben Dank für Eure lieben Grüße in meinem TB. Ich freue mich wirklich sehr darüber.

Bei mir ist eine Menge passiert, was auch der Grund ist, warum ich mich nicht gemeldet habe. Ich stecke gerade in einer völlig neuen Situation, duch die ich sehr viele Kontakte doch recht vernachlässigt habe.

Fange ich also mal an:
Im September habe ich mich in einem österreichischen Forum angemeldet, in dem auch unter Anderem Alkoholiker über ihre Suchtproblematik schreiben. Dort bin ich durch einen Zufall gelandet. Ich wollte mich einfach zum Beantworten von Fragen zur Verfügung stellen. Mich schrieb auch jemand an, der einige Antworten suchte, weil er mit einer Alkoholikerin befreundet war, und ihr gerne eine sinnvolle Hilfestellung geben wollte. So ergab sich ein doch recht intensiver Mailkontakt, der sehr bald immer tiefgehender wurde. Endlich mal jemand, der mich und meine Gedanken richtig gut verstehen konnte, wie ich das alltägliche Leben eben so sehe. Schade, dass Kassel und Salzburg so weit auseinander liegen.

Aus diesem Mailkontakt wurde dann allerdings, trotz der Entfernung von 750 Kilometern doch mehr. Wir haben uns persönlich kennen gelernt, waren zum Pizza-Essen verabredet. Und jetzt kommt der erste Knaller: Als er hier in Kassel war, wollte ich ihn nicht wieder gehen lassen, und ihm ging es genauso. So blieb er 2 Wochen hier, war mein Gast in meiner Wohnung. Das passiert ausgerechnet mir, wo ich so viel Angst vor Nähe habe, wo ich nie wieder einen Mann zu nahe an mich heran lassen wollte...

Als diese 2 Wochen vorbei waren, stand die Entscheidung längst: Er fährt zurück nach Salzburg und holt seine Sachen, und zwar alle! Das ist nun passiert. Ich habe meine Wohnung so weit vorbereitet, dass sie als bisherige Single-Wohnung für 2 Leute bewohnbar wird. Seit mehr als einem Monat ist er nun wieder zurück und wir sind beide unheimlich froh, dass wir dieses Glück haben, uns gefunden zu haben, obwohl wir uns nie bewusst gesucht haben.

Und jetzt kommt noch ein Hammer:
Wir sind in Vorbereitung auf unsere Hochzeit, die nun Anfang des Jahres stattfinden wird. Einen genauen Termin haben wir noch nicht, denn wir sind zeitlich an die Behörden gebunden. Es ist nicht ganz unkompliziert in Deutschland eine deutsch-österreichische Mischehe einzugehen, dafür sind Dokumente notwendig, da haut es einen echt um. Was die hier alles haben wollen. Es fehlt echt nur noch das Abschlusszeugnis seiner Oma, das wollten sie nicht!!! (Hätte uns aber auch nicht mehr gewundert...)

Das war jetzt wirklich einmal eine ganz ganz kurze Zusammenfassung, um Euch mal mitzuteilen, was sich hier so alles bei mir ergeben hat.

Nun mal zum Thema Rauchen:
Er ist Raucher gewesen, hat sich seit langer Zeit keine Gedanken ums Aufhören gemacht, was natürlich für mich schon ein bisschen schwierig wurde. War es doch eine Gefahr, dass ich nun ganz gemütlich und munter weiter vor mich hinqualmen könnte, und mein Ziel aus den Augen zu verlieren drohte. Ich habe das Thema angesprochen, das war am 11. November. Was tat er? Er hat seine Zigaretten weggeschmissen und seit dem keine mehr geraucht! Na, das müsste ich auch mal können! Seit dieser Zeit habe ich mich so durchgewuselt. Mal geraucht, mal nicht geraucht, und immer wieder umgefallen. Nun hatte ich schon wieder einige Wochen ohne Pause grübelnd durchgeraucht, immer reduziert und nun war ich bei etwa 7 Zigaretten täglich angekommen. Das hat mir eingebracht, dass ich in der Nacht nicht mehr richtig schlafen konnte, weil sich der Entzug eingestellt hat. Nun stellte ich mir die Frage, was das nun eigentlich für einen Sinn machen soll, wenn ich mich mit den Zigaretten rumquäle, und das länger, als wenn ich auch wieder aufhöre? So gehöre ich nun also auch zu denen, die sich den 1. Januar vorgeknöpft haben, allerdings nicht wegen des Datums, sondern weil ich heute Vormittag einfach die Entscheidung getroffen habe, es noch einmal anzugehen. Ich hatte in der ganzen letzten Zeit immer ein ungutes Gefühl, wenn ich ans Aufhören gedacht habe, weil mir der Gedanke einfach Angst macht. Aber nun ist das nervige und störende Gefühl mit den Zigaretten einfach wieder stärker, als diese Angst. Teil dieser Angst war auch die Frage, wie Manfred wohl die Stimmungsschwankungen ohne Zigaretten, die bei mir schon recht heftig sein können, aushalten würde. Ich wollte ihm das einfach nicht zumuten und hatte Angst, dass er sich abwenden könnte. Ja, die vernünftigen Gedanken sind jetzt: "Wenn er sich deswegen abwendet, vergiss ihn!" Ich weiß, aber Angst hat mir das schon gemacht. Nun ist das Vertrauen in die Belastbarkeit unserer Beziehung doch so groß geworden, dass ich mir vorstellen kann, es nun in Angriff zu nehmen.
Ich habe vor einer halben Stunde meine letzte geraucht und mir ein Pflaster der mittleren Stärke aufgeklebt. Für morgen denke ich darüber nach, ob ich mir vielleicht Knaster kaufe, oder nicht. Aber ich werde es mal abwarten, wie es mir heute im Verlauf des restlichen Tages geht. Also: Heute wird nicht geraucht!

Ich würde mich freuen, wenn Ihr hier weiterhin an meiner Seite stehen möchtet, auch wenn ich vielleicht nicht so viel und so häufig schreiben kann, wie in früheren Zeiten.
Ich wünsche uns allen, dass uns die guten Gedanken und liebevolle Gefühle im kommenden Jahr begleiten mögen.

Liebe Grüße
Mone