[size=18:182a1d5b75]Hallo,
Ich bin eine 37-jährige starke Raucherin und stehe (mal wieder) kurz vor dem Termin des Aufhörens. Ich rauche mittlerweile seit 18 Jahren und bin bei einem Status von knapp 2 Schachteln täglich. Selbst eine sehr schwere Krankheit in ganz jungen Jahren, infolge deren ich heute noch körperlich schwer behindert bin, noch irgendwelche schweren Erkältungen und Magenschmerzen konnten mich jemals von den Kippen fernhalten oder gar abbringen. Die Sinnlosigkeit des Rauchens ist mir zwar schon seit langem klar - es kostet mich Geld, daß ich eigentlich nicht habe, macht mich müde, schlapp und energielos, was ich mir bei meinen ohnehin schon begrenzten Kräften eigentlich nicht leisten kann, es versklavt einen und und und, ABER...das Kraut hat(te) mich fest im Griff.
Weil ich das vom Kopf her alles so schön weiß, habe ich natürlich schon einige Versuche des Aufhörens mittels verschiedener Methoden hinter mir. Zunächst habe ich irgendwann mal Allen Carrs "Endlich Nichtraucher" gelesen und war beeindruckt, weil ich mich so unglaublich verstanden fühlte und mir seine Ausführungen sofort logisch erschienen. Getreu der Anweisung "Erst zuende lesen, dann aufhören!" las ich und las und freute mich dabei richtig auf den Ausstieg. Dummer Weise verband ich diese Anweisung gedanklich mit der Vorstellung, daß sich, wenn ich das Buch erst zu Ende gelesen hätte, in meinem Hirn irgendeine "unsichtbare Allen Carr-Magie" entfalten würde, die alles regelt.:clown: Ich rauchte bedeutungsvoll meine letzte Zigarette, sprach im Stillen die Zauberformel und hörte auf- für eine Nacht, in welcher ich die meiste Zeit sowieso schlief. Am nächsten Tag fehlte mir beim morgendlichen Kaffee etwas, und zwar heftig. Ich hielt zwar ein paar Stunden durch, aber irgendwann kam mir in den Sinn: "Meinetwegen...hat Allen Carr eben Recht, aber ich brauch jetzt eine Zigarette!" und ich steckte mir eine an. Danach hab ich´s noch mit diesen teuren Pflastern, Kaugummis und Noni-Tropfen versucht - ohne Erfolg. Ein paar Stunden und mit etwas Ablenkung ging alles gut, bis ich alles irgendwie total sinnlos fand und meinen Vorsatz hinterfragte.
Doch auch, wenn es beim ersten Versuch schief ging, halte ich die Allen Carr-Methode nach wie vor für die überzeugendste. Dafür, daß es bei mir nicht >>KLICK<< gemacht hatte, bin ich wohl selbst verantwortlich, weil mir mein Eigenanteil nicht so bewusst war.
Seit einigen Wochen (!) lese ich deshalb die ausführliche Version "Für immer Nichtraucher" und ahne langsam, wo mein hauptsächlicher gedanklicher Fehler lag: ich hatte immer nur den "Verzicht" vor Augen, nicht aber den Gewinn.
Mein persönlicher Stichtag ist der kommende Montag, auch wenn ich im Buch noch gute 300 Seiten vor mir habe.Ich hoffe einfach, hier ein paar hilfreiche Gedanken zu finden, wenn dieses blöde Hinterfragen wieder losgeht. Außerdem habe ich ziemlichen Schiß davor, daß es auch diesmal wieder nicht klappt. Was haltet Ihr eigentlich von der Behauptung Carrs, daß es so gut wie keine wirklich wahrnehmbaren körperlichen Entzugserscheinungen gibt?Berichten nicht ständig alle Aufhörwilligen von Unruhe, Nervosität und gar Depressionen? Oder ist das Ganze wirklich "nur" eine Sache des Kopfes?
Liebe Grüße
LK[/size:182a1d5b75]
Liebe LK!
Ich kann das nicht beurteilen, wie groß Deine Probleme durch den Entzug "rein physischer Natur" sein werden, da ich es nie auf zwei Schachteln am Tag "gebracht" habe, allenfalls auf ein Viertel davon.
Dennoch würde ich behaupten, es ist wirklich überwiegend eine "Sache des Kopfes", es kommt gar nicht so genau darauf an, wie viel jemand geraucht hat.
Du musst dich schon auf einiges gefasst machen und wirst einen festen Willen brauchen, um Deinen Entschluss durchzusetzen. Überlege Dir das gut, warum du wirklich nicht mehr rauchen willst.
Dann findest Du hier bestimmt auch Hilfe, wenn Du mal mit Deiner Entscheidung ein wenig hadern solltest. Viel Erfolg!
Liebe Grüße
Vinca
Hallo LK
ich hatte eine etwas ähnliche Geschichte hinter mir was Carrs erstes Buch anging, damit hatte es bei mir damals auch nicht geklappt; mtlw. weiß ich, dass ich vieles schlichtweg noch nicht integriert hatte und ähnlich wie Du auf ne magische Lösung von außen gewartet hatte. Mit dem Erfolg, dass ich 3 Monate später wieder voll dabei war, nachdem mein Körper sowas von verrückt spielte durch immensen Blutdruck- und Pulsabfall und melancholische Dauerstimmung und das ständige Gefühl, dass mir mein bester Freund - der Glimmstengel - fehlt und - ich wills nicht verschweigen 12 Kilo plus auf der Hüfte hatte - ich war echt sowas von frustriert. Und weil ich immense Angst hatte, dass das gleiche Spielchen wieder von vorne losgeht, zogen zig Jahre ins Land, bevor ich es überhaupt wagte, auch nur einen Gedanken ans Aufhören zu investieren. 2005 wußte ich dann, dass ich in 2006 aufhören wollte; eigentlich wollte ich mir wegen der vielbeschworenen Entzugssymptome Nikotinpflaster zulegen; auch um langsam zu entziehen und nicht zuzunehmen, damit sich der Stoffwechsel langsam umstellen kann. Irgendwie fiel mir dann aber das Buch in die Hände, was Du gerade liest...
Vor mtlw. fast 2 Jahren habe ich aufgehört mit Rauchen - ohne Hilfsmittel; ich hatte keine Entzugssymptome, die Gedanken, dass etwas fehlt transformierte ich sehr schnell in "in gewinne nun immens viel", und zugenommen habe ich auch nicht. Das einzige, was nun fehlte, war das Gift - und darauf konnte ich gut verzichten.
Als ich kurz vor dem Ende des Buches war, war ich im Geist quasi schon Nichtraucherin, und das so heftig, dass mir vom Rauchen speiübel wurde.....; das hörte schlagartig mit dem Tag auf, als ich mit dem Rauchen aufhörte..; wenn ich da überhaupt etwas spürte, dann war es ein leichtes Wattegefühl, was ich allerdings mit Freude beobachet habe, denn ich wußte, dass nun das Gift beginnt, aus meinen Körper abzuziehen...
ich wünsche Dir ganz viel Freude bei Deinem Start in eine Zukunft, in der auch Du nur gewinnen kannst...
Elke
PS: ich habe anfangs immer mal in dem Buch nachgelesen; das war hilfreich, weil anfangs denkt man automatisch ständig an die Kippen - kein Wunder bei 1-2 Schachteln täglich über 23 Jahre lang...; aber wie Vinca schon sagte - ich glaube auch nicht, dass es die Menge macht...................
NR seit 27.8.2006...Danke an Carr und meinen Paps...
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2142.html]mein tagebuch..[/url]
[size=18:6a6530fed9]Hallo indiansun,
Danke, das macht mir wirklich Mut. Was Du über Deine Stimmung gegen Ende des Buches beschreibst, empfinde ich gerade auch irgendwie...Jede Zigarette, die ich rauche, kommt mir vor wie eine Last, die ich nun noch tragen muß, bis der morgige Tag vorbei ist...blöd oder? Vielleicht bin ich auch schon eher soweit.
Gegen´s Zunehmen habe ich nichts - im Gegenteil. Da ich jahrelang das Essen durch´s Rauchen ersetzt habe, bin ich ziemlich untergewichtig und [i:6a6530fed9]muß[/i:6a6530fed9] sogar zunehmen. Ich hoffe, ich kann diesen Prozeß so umkehren, daß ich zwar esse statt zu rauchen, das Essen aber nicht [i:6a6530fed9]als Ersatz für[/i:6a6530fed9] die Zigaretten betrachte, sondern als Rückkehr zum Normalen. Jedenfalls bin ich fest entschlossen, hab mir auch schon eine Belohnung ausgesucht, die ich mir nach einer Woche rauchfrei kaufen darf.
Liebe Grüße
lk[/size:6a6530fed9]
Hallo LK,
die körperlichen Entzugserscheinungen sind wirklich nur schwach ausgeprägt - kein Vergleich zu anderen Drogen wie Alkohol, Koks oder Heroin.
Eine andere Leistungsklasse sind die psychischen Entzugserscheinungen. Aber die sind mit einer ordentlichen Portion Willenskraft und Sturheit durchaus in den Griff zu bekommen - etliche Langjährige sind der Beweis.
Sei dir aber bewußt, das es keinen Weichspüler-Entzug gibt. Es wird nicht leicht, aber es ist absolut machbar. Versprochen.
Übrigens: Auch ich war so eine dickgemachte Fahrradspeiche, die Essen durch Rauchen ersetzte und außerdem durchs Quarzen den Stoffwechsel heftig gestört hat - am Tag des Aufhörens hatte ich 48 Kilo auf der Waage (bei183cm Größe) und der Anästhesist schaute recht sparsam drein angesichts dieser Zahlen... Ich hab jetzt 18 Kilo zugenommen (sieht man nicht an mir, könnten nochmal 18 Kilo drauf, hehe) und fühl mich ganz ausgezeichnet damit.
lg,
Olaf
NR seit 25.06.2006 - Mein TB: http://www.ohnerauchen.de/forum/tagebuch-von-olafst
Hallo letztekippe,
früher konnte mich auch keine noch so schmerzhafte Bronchienentzündung vom Rauchen abhalten. Heute unvorstellbar. Damals war es für mich unvorstellbar, daß ich je in der Lage wäre mit dem Rauchen aufzuhören.
Behalte Dein Ziel im Auge, die Zeit dazwischen ist nicht leicht, erfordert Sturheit und auch Geduld.
Man ist halt nicht in 3 Wochen von der Sucht befreit, es dauert länger. Alle Situationen müssen ohne Zigarette neu eingeübt werden. Körper und vor allem der Geist brauchen Zeit, sich daran zu gewöhnen, daß man ohne Zig ja viel besser dran ist.
Dabei ist [b:9df381a3ad]nicht[/b:9df381a3ad] rauchen so viel einfacher.
Die erste Zeit ist hart und dann muss man bloß noch stur bleiben.
Guck mich an
Aufgehört am 4.September 2007
Tagebuch sowieso:
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic3279.html] wann hört es endlich auf zu Dauern?![/url]
Hallo letztekippe,
wer den Willen wirklich hat, kann ohne weiteres aufhören. Ich kann es kaum glauben, aber ich bin schon über 6 Monate Qualmfrei (ok nicht wirklich Qualmfrei, denn mein Chef raucht Kette, naja, ich rauche selber nicht....so!)
Dieses Buch von Carr habe ich nicht gelesen, aber auf das Klick im Hirn habe ich diesmal gehört.
Die Zeit vergeht sehr schnell und wie man hinterher immer sagt: "es war nicht so schlimm, wie ich es gedacht habe".
Was für mich ganz besonders wichtig war bzw. immer noch ist: Dieses Forum! Das einzigste, wo ich regelmässig von gleichgesinnten Rückendeckung bekam und bekomme. Man ist halt nicht alleine und kennt die Probleme, aber glaub mir, je mehr Zeit ohne Paffen vergeht, desto witziger wird das ganze, aalso
Halt bloss durch.
Grüsse
Bernd
Besser spät als nie. Letzte Kippe am 04.03.2008 23:00 Uhr !