Hallo Leute,
ich brauche dringend Tipps von euch, allerdings für "die andere Seite"...ich will es euch erklären:
Mein Freund raucht schon seit mindestens 5 Jahren...( er ist 21) nun ist letztes Jahr sein Vater , der auch sein Leben lang geraucht hat, an Lungenkrebs erkrankt und von uns gegangen....seinen ganzen Leidensweg konnten wir alle beobacten und es war schrecklich.
Natürlich hoffte ich, dass mein Freund nun mit dem rauchen aufhören würde (was für mich einfach ein logischer Schritt gewesen wäre) ud tatsächlich hat er es auch einige Zeit lang gelassen...
doch dann ging es los:
Er fing an mich zu belügen, hinter meinen Rücken zu rauchen (einmal tat er so als würde er Kräuterzigaretten zur Rauchentwöhnug aus der Apotheke rauchen, und hat in die Packung einfach normale Kippen reingetan). Wenn ich ihn drauf angesprochen habe, hat er sich geschämt u beteuert es tut ihm leid, es kommt nie wieder vor...was ich ihm auch stets geglaubt habe. irgendwann hat er angefangen pfeife zu rauchen, u ich habe ihn gelassen, in dem wissen, dass es zwar auch schädlich ist aber immernoch besser als kippen auf lunge zu rauchen..... so ging es dann mindestens 4 monate gut bis ich vor kurzem herausgefunden habe, dass er bei seinen freunden wenn ich nicht da war einfach kippen geraucht hat ^^und wenn ich später dazu gekommen bin hat er schnell seine stummels weggeräumt u so getan als rauchte er pfeife....
wir haben uns schwer gestritten, weil ich mich ziemlich betroge gefühlt habe u er hat mir wieder versichert, dass es ihm leid tut...u ich habe versucht ihm klar zu machen dass ich es nicht aushalte wenn er raucht da ich fürchte er könnte auch so krank werden wie sein vater. er zeigte verständnis.....doch dann kam heraus, dass er trotzdem wieder mit seinem kumpels geraucht hat (sogar während er denen von unserem streitgespräch erzählt hat!!!) und das nun schon 2 mal infolge....
so...das war jetzt nur die kurzfassung. ich versuche stets verständnis für seine sucht aufzubringen. ich habe es auf total vielen wegen versucht: erst habe ich ihn einfach n ruhe gelassen u nix gesagt. was ist passiert: er hat geraucht. dann war ich wütend, habe ihn unter druck gesetzt...er hat (natürlich) geraucht. dann habe ich ihm seine "ersatzdroge" die pfeife gelassen u er hat trotzdem geraucht...ich habe ihn meine sorgen erzählt ->er raucht.
ich habe ihm wege zur rauchentwöhnung versucht zu zeigen
-> er raucht.
ich hab versucht mit ihm zu reden in schwierigen situationen, wenn zb seine freunde rauchen habe ich ihn gefragt ob es schwer ist für ihn u ihm vorgeschlagen, dass wir doch einfach weggehen könnten kurz oder sonst was...
-> er raucht.
Seine Freunde bieten ihm auch gerne mal eine Kippe an, die sehen nix dabei....
Ich bin verzweifelt und weiss nicht mehr weiter. er wirt mir vor, ich würde ihn nicht genug dabei unterstützen, mit dem rauchen aufzuhören,dabei habe ich och alles mögliche getan? langsam resigniere ich einfach und habe die hoffnung vollendst aufgegeben...das vertrauen zu ihm ist eh erschüttert was das betrifft. und es belastet mich bis zum zerreissen, da die angst dass er lungenkrebs bekommt immer da ist....ich weiß nicht, ob ihr schon mal beobachtet hat wie eine person die euch nahe steht an so etwas stirbt. es ist grausam.
ich weiss, das viele von euch hier raucher sind oder waren und es bestimmt auch viele geschafft haben mit dem rauchen aufzuhören. dswegen hoffe ich, dass ihr mir weiter helfen könnt:
Was kann ich tun, um ihn zu helfen?
Was kann ich ihm vorschlagen?
mache ich vllt alles falsch u deswegen schafft er es nicht?..
bitte helft mir.
liebste grüße-
Hi!
ich denke, dass du leider gar nichts tun kannst und auch erstmal nichts mehr tun solltest. Dein Freund muss selbst den Wunsch haben aufzuhören, so lang er es nur tut, weil er dir einen Gefallen tun will, oder weil du sonst sauer wirst, wird er es nie durchhalten. Und so lange du ihn so unter Druck setzt und "stresst", ist die Zigarette als "Stresslöser" ja immer da. Dein Freund hat ja auch gerade eine schwere Phase durchgemacht, und hat nun evtl das Gefühl sich an etwas festhalten zu müssen. Das ist wohl die Zigarette. Natürlich kannst auch du ihm Halt geben, aber du scheinst ihn noch zusätzlich zu belasten, indem ihr euch wegen dem Rauchen ständig streitet. (Sorry, wenn ich dir zu nahe trete, das ist nur das was ich aus den Zeilen herauslese, natürlich kenne ich euch und eure Beziehung nicht und kann nicht darüber urteilen). Du wirst mit deinem Verhalten so nicht erreichen, dass er aufhört, und nur dazu beitragen, dass auch ihr euch noch voneinander entfernt, wenn das schon in Heimlichtuereien und Lügen resultiert.
Ich würde jetzt entweder gar nichts mehr sagen, damit der Wunsch das Rauchen aufgeben zu wollen, wirklich selbst von deinem Freund kommen kann, und nur dann würde ich ihm deine Unterstützung anbieten und ihm die auch nur geben, wenn er wirklich darum bittet. Ansonsten lass ihn, glaube an ihn, er ist selbst groß und für sich verantwortlich.
Wenn du jetzt noch etwas tun willst, sehe ich es als das Äußerste an, nochmal in Ruhe mit ihm darüber zu sprechen und ihn zu fragen, ob er denn momentan und sofort mit dem Rauchen aufhören will. Sagt er ja, dann frag ihn, wie oben, ob du ihn unterstützen sollst, wenn ja, überlegt gemeinsam, wie das funktionieren kann.
Will dein Freund aufhören und schafft es nur einfach nicht, kann ihm vielleicht von einem Arzt oder einem Experten geholfen werden, hier könntest du ihm bei der Suche unterstützen, wenn dein Freund dich um Hilfe bittet.
Du selbst solltest allerdings nicht die Rolle der Verbieterin, der Suchtberaterin und der Therapeutin alles auf einmal übernimmst. Das kann nicht gut gehen. Du bist seine Freundin und solltest nur diese Rolle erfüllen.
Grüße Pyper
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic4694.html]PypersTagebuch[/url]
Nichtmehrraucher seit 13.08.10
Hallo pyper10,
danke für deine schnelle antwort...
dein beitrag bestätigt meine schlimmste befürchtung, nämlich, dass ich garnichts tun kann....es ist ja auch nur logisch: nur er selbst kann mit dem rauchen aufhören, da kann ich nichts tun.
nur ist es eben so unerträglich mit ansehen zu müssen, wie der mensch den man liebt sich selbst kaputt macht. ständig habe ich die bilder von seinem vater im kopf....klar, man könnte jetzt denken: "ok, sein vater hatte lungenkrebs aber das heisst nicht automatisch dass er es auch bekommt"
aber haben dieses naive denken nicht alle menschen? hat nicht vielleicht sein vater auch so gedacht, als der opa meines freundes ebenfalls an lungenkrebs starb? denken so nicht ALLE leute über ALLES , was schlimm ist?
Keine sorge, du trittst mir nicht zu nahe. das, was du aus den zeilen herausgelesen hast, stimmt auch ungefährt. es ist zwar nicht so, dass ich jeden tag wie eine moralapostel vo rihm stehe u ihm predige dass er aufhören soll mit dem rauchen...nein, so ist es nicht....er raucht ja auch nicht jeden tag ne bestimmte menge kippen. er raucht eig. garnicht mehr, es sind einfach "rückfälle" die er dann hat.
die phase, wo ich nichts gesagt habe und ihm meine untrstützung angeboten habe als er darum gebeten hat, haben wir schon durchgemacht vor einigen monaten (vor er zur pfeife griff) und es hat nichts gebracht...
....eigentlich , so fällt mir grade auf, kenne ich die antwort auf meine fragen nur will ich sie nicht einsehen, da diese antwprten zur folge haben dass ich zusehen muss wie er gift in seinen körper pumpt.
lg
hallo,
ich kann mich dem nur anschließen..du kannst gar nichts tun.
Er selber muss es wollen. Vielleicht wird es irgendwann Klick machen. Das soll jetzt nicht arrogant klingen, aber viele schaffen es einfach nicht aufzuhören. Das sieht man hier im Forum auch. Nur die wenigsten halten es durch. Und wer es wirklich schafft, kann sehr stolz darauf sein.
Wie du ja schon beschrieben hast, ist er süchtig, wie alle anderen Raucher auch und das ist das Problem. Man spricht ja nicht einfach so von einer Sucht. Das er dich "betrügt", weil er hinter deinem Rücken raucht usw. kannst du ihm nicht wirklich ankreiden, weil er nicht anders kann. Ich kann mich als Exraucher sehr gut in ihn reinversetzen und darum seine Handlungen nachvollziehen.
Ich bin froh, dass ich den scheiss hinter mir habe. Damals konnte ich mir ein Leben ohne Kippen nicht vorstellen. Jetzt kann ich gar nicht mehr verstehen, warum ich mal so dumm war und angefangen habe. Es war zum Schluss nur noch eine Qual, weil ich es gehasst habe zu rauchen und ich habe trotzdem Monate gebraucht bis es Klick gemacht hat.
Von Nikotinpflastern halte ich im übrigens gar nichts..das verlängert die Quälerei beim Entzug nur unnötig. Bei den meisten dauert der ganze Spuk ungefähr 3 Wochen..so war es auch bei mir..es war schrecklich, aber ich habe es überlebt.
Hallo Tagtraum,
die "Kollegen" hier haben ja bereits geschrieben was Sache ist. Rauchen ist eine SUCHT - Man kann niemanden zwingen diese aufzugeben, wenn er selber es nicht möchte. Ein Nichtraucher kann sich auch gar nicht in die Situation hineinversetzen, was es bedeutet nicht mehr zu rauchen. Das weiß ich aus Erfahrung, da meine Frau ebenfalls Nichtraucher ist und wegen ihres Nichtverstehens hatte ich auch erhebliche Probleme das Nichtrauchen durchzustehen! Das ist kein Spaziergang, der nach 2 Wochen rum ist und alles ist wieder gut. Die Nebenwirkungen sind psychisch ungefähr EIN JAHR nach dem Rauchstop noch da! Das legt man nicht mal eben ab wie einen Mantel :?
Ich muss dir auch dringendst davon abraten, deinen Freund hier unter "Lüge-Zwang" zu setzen. Das kann eure Beziehung zerstören Lass ihn rauchen und mecker nicht rum wenn er es macht! Er ist SÜCHTIG und braucht das! Du hast ihn ja durch deine Ängste praktisch in diese Situation die du jetzt beklagst, hineingetrieben! Verständigt euch auf ein paar einfache Regeln und gut ist. Z.B., Nicht in der Wohnung oder im Auto rauchen. Das wäre mal ein Anfang Er wird selber irgendwann merken das es nicht gut für ihn ist. Vielleicht eher als du denkst. Und falls nicht: Mein Vater raucht auch schon immer und ist jetzt 82 Jahre alt - Also nicht jeder der raucht bekommt auch Krebs
Letzter Giftstängel am 12.2.08 um 22:00 Uhr!
danke für eure antworten
ich werde eure ratschläge beherzigen und ihn in ruhe lassen..allerdings werde ich ihm auch sagen müssen dass ich es nicht ertrage ihn rauchen zu sehen und deswegen soll er es bitte machen wenn ich nicht in der nähe bin..
ich glaube, und das meine ich wirklich nicht böse, hier herrscht auch das normale "raucher-nichtraucher"-debakel...kein raucher kann irgendwie verstehen wie es den angehörigen dabei geht wenn sie rauchen...und kein nichtraucher kann verstehen, wieso die raucher rauchen....und deswegen kann es zu nichts führen ... es ist nicht einfach für mich ihn in ruhe zu lassen und zuzusehen wie er raucht...denn jede kippe kann immerhin die sein, die den krebs auslöst. es ist also nicht so als würde es super locker gehen einfach zuzuschauen wie der liebste raucht. ich weiss nicht ob ihr als verstehen könnt =\ aber eure ratschläge sind die einzig richtigen, denn er kann nur von selbst aufhören, das stimmt. also lasse ich ihn in ruhe
@spezialist
das risiko, krebs zu bekomen steigt mit denjenigen in der nahen verwandschaft die krebs hatten. sein opa väterlicherseits hatte lungenkrebs. sein vater hatte lungenkrebs. daher ist die wahrscheinlichkeit höher als bei nicht betroffenen menschen. ich freue mich sehr für deinen opa, der trotz rauchen so alt ist...aber solche beispiele können mich nicht trösten und sie sollten auch niemand anderem als trost dienen, denn damit wird nur heruntergespielt, wie GEFÄHRLICH rauchen ist. dann kann man sich sagen "achja...aber der opa vom spezialist der ist auch 81 geworden..und die nette dame von nebenan die ist auch schon 95... da sieht man es wieder: es stirbt ja nicht jeder am rauchen, da kan ich mir gleich die nächste kippe anzünden."
...tut mir leid aber so ist es nunmal :(...so hat der vater meines freundes auch gedacht und der opa auch...
lg
ich muss schon zugeben, dass ich es nur schwer verstehen kann, dass er immer noch raucht. Ich kann mir das nur so erklären, dass er es einfach nicht schafft davon loszukommen. Es schaffen nunmal leider nur sehr wenige.
Auch wenn sich das jetzt doof anhört, aber für mich war das immer nur eine Phase mit dem Rauchen - auch wenn es länger gedauert hat, als ich wollte. Und der letzte Entzug war wirklich schwer.
Dir bleibt nichts anderes übrig, als dir das weiterhin anzusehen und irgendwann die Notbremse zu ziehen.