Hallo,
ich habe mal wieder mit dem Rauchen aufgehört
Bzw. ich mache immer Pausen.
Das ist wahrscheinlich so das 20. Mal in den letzten 17 Jahren.
Ich halte dann immer so 3 Tage bis zu 6 Monate durch.
Rauchen tue ich ansonsten 1-1,5 Schachteln am Tag.
Ich hoffe dieses Mal natürlich wie jedesmal, daß ich es nun für immer schaffe.
Ich möchte mal auf o.g. Thema eingehen, daß mit den Kreislaufproblemen und dem Schwindelgefühl.
Ich denke ich habe ziemlich viel Erfahrung was den Entzug betrifft und mir ist da nichts fremd - ich kenne es, daß man einfach aufhört ohne es groß zu missen, bis hin zu schwersten Entzügen mit unglaublichem Suchtgefühl,
dazu Kreislaufprobleme.
Eigentlich mag ich das Gefühl total gerne, vielleicht fange ich deswegen immer wieder an, damit ich wieder Entzug haben kann :twisted:
Also, Schwindel und Kreislaufschwäche beim Entzug zu haben ist relativ normal, muß aber nicht auf Jeden und immer zutreffen. Bei mir ist es allerdings meistens so, das beginnt schon wenige Stunden nach der letzten Zigarette langsam, ich habe das auch immer wieder mal Zwischendurch gehabt wenn ich ein paar Stunden nicht geraucht habe und zu faul war Zigaretten zu holen (gibt's tatsächlich, ich habe mich dann einfach hingelegt statt loszugehen - dann kommt dieses schöne Entzugsgefühl...haaach)
Es ist aber definitiv keine psychische Sache und nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, so wie Psychologen einem oft verklickern wollen (wie bei allen Erkrankungen für die es augenscheinlich oder medizinisch keine Ursache gibt).
Das kann sehr gefährlich werden, weil man dann denkt, daß da gar nichts ist und man es irgendwie 'ab kann'.
Wer merkt, daß er diesen starken Schwindel und Kreislaufschwäche hat sollte defintiv kein Fahrzeug steuern.
Wer wie ich etwas Herzprobleme hat, sollte überhaupt nicht groß unterwegs sein.
Der Kreislauf kann auch zwischendurch dermaßen absacken, daß man auf der Straße einfach umfällt (Blackout).
Wenn man merkt, daß es gar nicht geht (Schwindel, schweißige Hände, merkwürdiges Gefühl im Magen) - sofort hinlegen und liegen bleiben - es geht vorbei.
Normalerweise begrenzt sich der Schwindel jedoch eher auf etwas verzögerte (ich sage gern zerstreute (diffuse) Wahrnemung), die zwar ungewohnt und unangenehm ist, aber mit der Zeit besser wird (das längste Mal hatte ich das 3-4 Wochen lang).
Nikotin ist kreislaufanregend und wer jahrelang konsumiert hat einen ähnlichen Effekt wie mit Kaffee oder (anderen Drogen oder Medikamenten - den Gewöhnungseffekt.
D.h. der Körper reguliert eigene Hormone/Stoffe herunter, da diese regelmäßig von außen zugeführt werden.
Wie bei jedem Stoff (Droge, Medikament,...) ist es individuell verschieden wie stark man darauf reagiert und wie sehr der Körper gegensteuert.
Da Nikotin also kreislaufanregend ist, werden weniger körpereigene Stoffe produziert, die dieses übernehmen.
Bei plötzlichem Abbruch der Zufuhr muß der Körper sich der neuen Situation anpassen. Bei dem einen passiert das wohl sofort (bzw. er merkt es gar nicht) - ein anderer quält sich wochenlang mit Schwindel herum.
Ebenfalls scheinen Gefäße geweitet zu werden, jedenfalls kann ich es immer an meinen Fingern sehen, die sehr knöchrig und adrig sind.
Wenn ich aufhöre zu rauchen sind diese wesentlich besser durchblutet, so als hätte ich gerade Sport gemacht oder in einer Sauna geschwitzt.
Ebenfalls enthält der Rauch viele Gifte, die vom Köper
'gefiltert' werden müssen. Diverse Organe haben also ständig damit zu tun und sind plötzlich von einer 'gewohnten' Tätigkeit entlastet.
Das hat mit Rythmus zu tun, so wie wir jahrelang gewohnte Tätigkeiten (wie z.b Rauchen) fast niemals von heute auf morgen einfach so abstellen können, ohne daß wir irgendein Problem damit haben.
Mein bester Tip gegen den Schwindel ist, sofern dieser zu stark wird (und so dumm es klingen mag): hinlegen.
Ansonsten kleine Spaziergänge an der frischen Luft (z.b. ums Haus oder zum Supermarkt), Kaffee oder Cola kann etwas erleichtern, aber nicht vollständig helfen.
Wenn man arbeiten gehen muß, sollte man den Anderen Bescheid sagen, wie es einem geht. Jeder wird das verstehen.
Auch sonst, wenn Leute mich in solch einer Phase ansprechen und dabei zu schnell oder durcheinander reden sage ich immer
"Moment! Entschuldigung, ich bin auf Entzug."
Meistens gehe ich dann einfach mit starren Blick weiter ohne zu sagen, wovon ich entziehe - ich finde das immer witzig.
Dunkle Augenränder, glasige Augen, langsamer Gang, unrasiert und vielleicht sogar etwas ungepflegt - so kennt man mich eigentlich nicht.
Das wichtigste ist dabei durchzuhalten.
Wenn man wie ich schon mehrere Entzüge hinter sich hat und weiß, daß man zu Kreislaufschwäche neigt, dann sollte man sich dafür besser den Urlaub wählen.
Wenn man es das erste Mal bemerkt und der Schwindel zu stark ist - Krankschreiben lassen!
Besser als an der nächsten Straße vor ein Auto zu laufen, weil solche Dinge extrem schwer warhnehmbar sind (geht mir jedenfalls immer so, ich schaue dann mehrmals in jede Richtung).
Was ich ansonsten noch empfehlen kann: Kopfstand.
Kann zwischendurch sehr angenehm sein, probiert es mal aus, regt den Kreislauf an udn macht den Kopf klarer.
Übrigens, Atemübungen helfen bei mir auch gut gegen das spontan auftretende Sucht-/Rauchgefühl.
Merhmaliges tiefes durchatmen - dann ist es oft schon vorbei.
So, das war es erstmal von mir, ich habe jetzt wieder 5 Tage rum, das schlimmste ist vorbei, etwas Schwindel habe ich noch.
Hunger auch, aber zum Glück nichts leckere da:-)
A pro pos Essen, eine Sache fällt mir noch ein:
Äpfel (oder Apfelsaft).
Täglich zu sich nehmen, macht den Entzug wesentlich leichter - entweder 1,5 L Apfelsaft oder 2-3 Äpfel.
Mehr schadet natürlich nicht.
Alte Weisheit die wirklich immer funktioniert.
Wirkt bei jedem etwas unterschiedlich, bei mir ist es so, daß ich die Zigaretten kaum noch schmecke, es wird 'lästig' zu rauchen, da ich ununterbrochen rauchen könnte.
Soll wohl daran liegen, daß das Nikotin noch schneller abgebaut wird (irgendwie in den Darmwänden).
Die Zigaretten schmecken jedenfalls nicht mehr wie vorher, muß man mal probiert haben.
Gibt auch nur ganz wenige Raucher die Äpfel essen,
oder regelmäßig Apfelsaft trinken.
Fragt mal herum.
So, das war es erstmal, alles Gute.