Liebe Josefine,

die Sätze, die Du mir zuletzt in's Büchlein geschrieben hast, sind wirklich sehr wichtig für mich. Das kann ja nur ein anderer NMR verstehen, welch gigantische Bedeutung diese Droge im Leben hatte.

Wie Du schriebst, dieser merkwürdige unehrliche Freund, die Kippe, ist jetzt verbannt, aber er war sehr bedeutsam. So mancher integraler Bestandteil meiner Persönlichkeit hat sich gar nicht entwickeln können, weil ja alles benebelt war. Als ich damals anfing, war ich, das erkenne ich rückblickend, dankbar, dass es dieses Zeug gibt, mittels dessen alles gut, alles cool, alles heile ist, ohne dass ich mich wirklich mit mir, den Menschen und bestimmten ängstigenden Aspekten des Lebens auseinandersetzen musste.

Nun, das tue ich jetzt. Und wie kostbar jede kleine Erkenntnis ist, jeder kleine Schritt, den ich tue, ermesse ich (und so nur ich allein) an dem Abstand zum Rauchen; an der großen Differenz zwischen der Krücke Kippe und dem echten Leben.

Liebe Josefine, ich wünsche Dir einen wunderschönen Abend. - Mein kölscher Freund, dessen halbe Verwandtschaft aus Bliskastel kommt (das ist bei Euch, oder?) lachte sich kaputt über die Vokabel "Schlumpfenland". Ich war da übrigens noch nie, sonst in fast jeder Ecke der Republik.

Beste Grüsse, ich muss jetzt los, zu Tante Elfriede. der Moai