Ja, so hört man oft, das Nichtrauchen ist doch eigentlich ganz einfach, weil man ja etwas _nicht_ machen muss. Es steht auf keiner Todo-Liste, sondern auf einer Not-Todo-Liste.

Aber es ist ein Trugschluss zu denken, dass es einfach sei. Denn auf einer Todo-Liste kann man die getanen Dinge abhaken. Wenn da unter Punkt 3 steht 'Kühe melken' und ich habe die Kühe gemolken, dann kann ich Punkt 3 einfach abhaken. Ist erledigt und alles ist gut. Auf einer Not-Todo-Liste ist aber kein Punkt zum Abhaken da. Selbst, wenn ich sage, gut, bis hierhin habe ich Punkt 3 'Nicht rauchen' geschfft, dann kann ich mich zwar belohnen, meinetwegen auch einen Haken setzen, aber das Nichtrauchen ist dadurch ja nicht erledigt. Es ist eine Never-ending-Story. Um dieses dennoch zu errreichen, muss man sich in der Kunst des Nichttuns üben. Diese Kunst hat nichts damit zu tun, dass man etwas aufschiebt oder ignoriert, sondern damit, dass man sich klar macht, dass einfach nichts zu tun ist. Als Bild für das Nichtrauchen wird meist die "nächste Zigarette" verwendet, die es gilt, nicht anzuzünden. Man kann sich also vorstellen, dass eine (geistige) Zigarette vor einem liegt, der wir zulächeln und sie nicht anzünden. Im Laufe der Zeit wird man vielleicht bemerken, dass das Bild dieser nicht anzuzündenen Zigarette entbehrlich ist und dass es möglich ist, die Kunst des Nichttuns auf andere Lebensbereiche zu übertragen.