Will schon,aber...

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Gandalf
Will schon,aber...

Ist ja witzig, dass der "Gandalf" noch frei war. Kennt Ihr die Szene in der Gandalf ein Rauchschiff aus Pfeifenrauch durch die Rauchringe von Frodo fahren lässt? Herrlich! An langen Sommerabenden, bei Windstille, sitze ich auf der Terrasse und schicke einem langsamen Rauchring ein schnelleren hinterher. Sieht schon toll aus, wenn der neue fast durch den anderen fliegt. Und so was soll ich sein lassen. Nö, ohne mich!

Mich hat mein Rauchen nie gestört. Von wegen Gestank. Seit 11 Jahren rauche ich nicht mehr in den eigenen 4 Wänden, sondern auf Terrasse, Balkon oder Garten. Da kann nichts stinken. Teuer? Nur für den, der zu wenig Geld hat. Ernsthaft, meine finanzielle Situation wird sich nicht entscheidend verändern, wegen den paar Euronen. Wenn ich aufhören möchte, dann aus Vernunftsgründen und nichts anderes.

Die unsympathischsten, ekelhaftesten Menschen, die ich in meinem Leben kennen gelernt habe, waren Nichtraucher. Spießbürger, Besserwisser, Autoritäre Säcke usw. Es gab bestimmt Phasen, in denen ich auf keinem Fall hätte zu denen gehören wollen, sondern mich gerne davon abgegrenzt habe. Echte Vorbilder dagegen waren häufig Raucher: Thomas Mann, Hermann Hessse, Helmut Schmidt.... Jetzt muss man natürlich fragen, ob die in der heutigen Zeit auch noch rauchen würden. Aber nein, das ist nicht wirklich wichtig; wichtig ist, dass ich Raucher kenne oder kannte, die halt nicht verwerflich sind und eben auch die oben genannten Nichtraucher.

Warum rauche ich? Das muss aufgeteilt werden: Warum habe ich vor langer Zeit angefangen? Und: Warum habe ich nie aufgehört?

Angefangen, wie die meisten, wirklich dauerhaften Raucher mit 16/17. Erst mal nur ausprobiert und dann recht schnell dran gehangen. Ist doch völlig egal, warum ich angefangen habe. Ich mein, das hilft mir doch nicht aufzuhören. Wenn ich das noch richtig auf die Reihe bekomme, bin ich bereits nach wenigen Monaten schon mit meinem ersten Aufhörversuch gescheitert. Die wirklich wichtige Sache ist doch, warum ich nie damit aufhören konnte. Mein längster, von vielen Versuchen dauerte etwa 3 Monate, bis ich wieder richtig dran war. Warum konnten andere damit aufhören, aber ich nicht? Bin ich wirklich willensschwach, wie das von Rauchern häufig behauptet wird? Selbstmitleidig, nicht hart genug gegen mich selbst? Eigentlich nicht, wenn ich mir den Rest meines Ichs anschaue. Denn dann hätte ich vieles andere niemals erreicht. O.K., ich werde die nächsten Tage ein wenig drüber nachdenken.
Ciao

Das komplexe Gefühlsleben von Frauen kennt zwei Wahrheiten: "Chio-Chips" und "Tatort"

Gandalf
weiter gehts...

...bei meiner Übung, warum Rauchen für mich so positiv besetzt ist, gegen alle Vernunft. Warum bin ich immer wieder rückfällig geworden oder habe in einer recht langen Zeit vergleichsweise wenige Versuche unternommen, damit aufzuhören.

Lehrer hatten damals den Spruch gebracht: „Rauchende Schüler sind schwache Persönlichkeiten, die sich hinter Zigaretten verstecken und groß und stark wirken wollen.“ Haben die sich mal überlegt, warum sie Lehrer geworden sind? Antwort: Um groß und stark zu wirken! Die haben das nie kapiert. Wir wollten einfach nur nicht so werden wie die! Ich will das übrigens heut noch nicht, bzw bin stolz nicht so geworden zu sein. Hätten die geraucht, dann hätten wir es demonstrativ nicht getan.

Das ist eine Sch**** Doppelmoral, mit der in der Öffentlichkeit gegen Raucher polemisiert wird.

Ja, es ist gesundheitsschädlich und was ist mit den Diesel PKWs ohne Rußfilter? Warum werden die Diesel mit Partikelfilter nicht schon längst steuerbegünstigt?

Sicher, es gibt viele Todesfälle. Wie viele zerbrochene Familien, gescheiterte Beziehungen, Todesfälle etc. haben wir denn durch Alkohol? Wie kann es denn sein, dass Bierwerbung immer und überall zu finden ist und Zigarettenwerbung bald gänzlich verboten wird? Mal an diese Moralisten: Eine solche Argumentation überzeugt nicht, wenn an anderen Stellen anders gemessen wird!

An die armen, gepeinigten Passivraucher: Eure Gerüche sind auch nicht immer toll! Trotzdem sitzt ihr in der U-Bahn neben mir. Aber wehe dem, der das sensible Näschen der NR in Frage stellt. Die können doch glatt noch Monate später riechen, ob in einem Raum geraucht wurde. Und wenn man sie auf die Probe stellt, sind sie die reinsten Geruchstrottel.

Kalte Hände, wenig Geschmackssinn, schlechte Kondition. Kaum etwas stimmt davon bei mir. Trotz 20 Camel am Tag kann ich inzwischen 60 Minuten am Stück laufen, ich fahre wahnsinnig gerne im Hochgebirge Fahrrad. Das machen mir nicht viele NR nach. Ich hatte in der Vergangenheit das Rauchen für meine schlechte Kondition verantwortlich gemacht. Aber das war falsch, mir fehlte nur die Übung.

Ich drehe mich immer um das gleiche: Mein Rauchen stört mich nicht, wohl aber die Nichtraucher. Trotzdem will ich aufhören!

n8

P.s.: warum funzt das Forum nicht unter AOl 8.0 aber mit dem ms expl.?

Das komplexe Gefühlsleben von Frauen kennt zwei Wahrheiten: "Chio-Chips" und "Tatort"

Gandalf
Nachtrag:

Gerade habe ich Gänse übers Dach ziehen gehört. Es wird Frühling.

Das komplexe Gefühlsleben von Frauen kennt zwei Wahrheiten: "Chio-Chips" und "Tatort"

daniell
hmmmm......

Wenn du aufhörst zu rauchen wirst du nicht nur 60 min laufen sondern 120 min...........und im Hochgebirge geht dann auch ne ganze Ecke mehr.
Da hilft alles rumphilosophieren gar nix, rauchen ist kacke und bringt absolut niemandem irgendetwas!
Ich glaub du hast einfach scheiße Schiß........hatte ich auch Smile
Zieh es einfach durch.
Viel Glück !
Daniel

rauchfrei seit 22.03.2004

Gandalf
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[color=red:c165a28008][size=18:c165a28008][b:c165a28008] 3. Tag[/color:c165a28008][/size:c165a28008][/b:c165a28008]

Alsoooo...... die letzten Wochen war ich damit beschäftigt mir meine früheren gescheiterten Versuche klar zu machen und mir zu erklären, was genau mir so schwer daran fällt aufzuhören und mit welchen Schwierigkeiten ich rechnen muss.

Schließlich war es dann so weit. Freitag nachmittag im Supermarkt wollte ich keine neuen Zigaretten kaufen, obwohl ich wußte, dass die letzten nicht allzu lange reichen werden. Abends gegen 23:00 war dann Schluss und ohne es an die große Glocke zu hängen habe ich jetzt seit fast 3 Tagen keine Zigarette mehr in der Hand gehabt. Das ist in meinem Fall besonders wichtig: "keine in der Hand gehabt". Bei meinem letzten Versuch hatte ich bereits nach 2 Tagen eine halbe Zigarette geraucht, nach 4 Tagen eine Zigarre usw. Ein sanfter Abschied, der nicht so weh tut, geht nun mal nicht. Und soviel ich jetzt weiß, geht dass nicht nur bei mir nicht, sondern auch bei anderen.
Ich bin mir zur Zeit ziemlich sicher, dass es nicht so schwierig wird, wie die Male davor. Denn diesmal werde ich nicht anfangen zu überlegen, ob "nicht doch vielleicht und nur eine...." Ich bin mittlerweile konsequenter geworden und jetzt bekomme ich das auch mal selbst zu spüren.

Ciao

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Gandalf
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[color=red:90e2218db7][b:90e2218db7][size=18:90e2218db7]4. Tag[/b:90e2218db7][/color:90e2218db7][/size:90e2218db7]

Mir geht's erstaunlich gut! Ich hatte ziemlich Angst davor, während der Woche alleine zu sein. Deshalb treibe ich im Moment viel Sport, gehe ausgiebig essen und gönne mir wirklich alles was mir in den Kopf kommt, bis auf eines. Lol

Das komplexe Gefühlsleben von Frauen kennt zwei Wahrheiten: "Chio-Chips" und "Tatort"

Gandalf
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[b:01690b5160][size=18:01690b5160][color=red:01690b5160]5. Tag[/color:01690b5160][/size:01690b5160][/b:01690b5160]

Die Suchtattacken sind ganz gering, vielleicht kommt noch der große Schub(?). Jetzt habe ich aber schon die 2. Nacht total besch... und wenig geschlafen und meine Verdauung ist eine Katastrophe. Von diesen Begleiterscheinungen habe ich schon von anderen gehört, na hoffentlich wird das bald besser. Im übrigen fühle ich mich schon als Nicht(mehr)raucher und nicht als Raucher auf Entzug. Ich staune über mich selbst, woher ich diese Zuversicht nehme, dass das wirklich das Ende ist. Ich kann mir nicht vorstellen nochmals schwach zu werden und diese Sicherheit macht's mir umgekehrt recht leicht.
Ciao

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Gandalf
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[b:c8b4277ee4][color=red:c8b4277ee4][size=18:c8b4277ee4]6. Tag[/color:c8b4277ee4][/size:c8b4277ee4][/b:c8b4277ee4]

Letzte Nacht schon mal deutlich besser geschlafen, auch die Verdauung beginnt sich zu normalisieren. Gestern abend beim Sport dann die Überraschung. Ich laufe deutlich schneller ohne ernsthaft mit der Atmung Probleme zu bekommen. Dass sich die Ausdauerleistung verbessert war natürlich zu erwarten, aber so früh und so deutlich - das hätte ich nicht geglaubt.

Die stärksten Attacken sind morgens nach dem Aufstehen und nochmal nach dem Frühstück. Aber nicht wirklich lange. Nach 20-30 Sekunden sind die Gedanken auch schon wieder weg. Über den Rest vom Tag verteilt erscheinen immer nur kleine Erinnerungen. Nicht wirklich nennenswert. Ich warte auf den großen Angriff oder war's das schon? Wink

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daniell
Hej jo Gandalf!

Hej jo Gandalf!
War lange nicht mehr hier.......100 von 100 möglichen Punkten!!! So muß mans machen!
Mit dem joggen hats sich bei mir genauso verhalten. Gutes Gefühl, ne.....
Bleib sauber Wink
Daniel

rauchfrei seit 22.03.2004

Gandalf
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[color=red:aa6d6a04b9][b:aa6d6a04b9][size=18:aa6d6a04b9]8. Tag[/color:aa6d6a04b9][/size:aa6d6a04b9]
[/b:aa6d6a04b9]
Hi Daniel, das ist mit Training und Willen nicht zu erreichen, was sich da in der Ausdauer eingestellt hat. Jedenfalls habe ich mir für dieses Jahr den Tourmalet (Pyrenäen) vorgenommen und mit dem völlig legalen Dope, werde ich das dann locker schaffen.

Zu meinem Entwöhnungsverlauf: Da gibt's nicht viel zu sagen. Mehrmals täglich habe ich Erinnerungen, Suchtanfälle, Sehnsüchte etc., die ich aber sehr gut im Griff habe. D.h., ein Rückfall ist unvorstellbar!!! Aber das sind Gelegenheiten, in denen ich mich daran erinnere, dass das doch jetzt ziemlich entspannend wäre, wenn.... So zum Beispiel, nach jeder Mahlzeit. Jetzt könnte ich gerade schon wieder losschimpfen über all den Unsinn, der über Raucher behauptet wird. Dass sie rauchen um innere Ruhe zu erreichen, was ihnen ohne Zigaretten nicht möglich ist. Das ist natürlich vollkommener Quatsch, denn dann wären die Gelegenheiten zu denen ich Zigaretten vermisse, andere. Außerdem müßte ich z.Zt. als unerträgliches Nervenbündel meine Umwelt ärgern, da ich unter körperlichem Entzug leide und keine innere Ruhe erreichen kann.

Sicher werden mir einige Raucher hier Recht geben: Was häufig als Hilfe oder Verständnis für Raucher getarnt ist, ist nichts anderes als Snobismus oder christliche Gnadenakte: "Erklär du erst mal, dass du der Dreck der Gesellschaft bist und dann kann dir geholfen werden!" Mit vielem unsinnigen Gerede werden unnötig die Fronten verhärtet, statt jemanden zum Abgewöhnen zu unterstützen.
Ciao

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Gandalf
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[color=red:afe8bd5bed][size=18:afe8bd5bed][b:afe8bd5bed]12. Tag[/color:afe8bd5bed][/size:afe8bd5bed][/b:afe8bd5bed]

Ich nähere mich mächtig den magischen 2 Wochen. Genau kann ich es nicht sagen, warum das für mich eine wichtige Grenze ist. Wer die ersten 2 Wochen geschafft hat, ist durch! Die Rückfallgefahr ist dann nicht mehr so hoch. Natürlich fällt die mit jedem weiteren Tag. Das nächste Datum ist dann für mich ein Monat.

Heute waren wir in Ffm in "Körperwelten". Da kann jetzt einer sagen was er will, aber die Nichtraucherlungen haben mir nicht wesentlich besser gefallen als die Raucherlungen. Das sieht eigentlich immer besser aus, wenn Haut drüber ist. Wink

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