Ich frag mich...

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hockey1
Ich frag mich...

Hallo! Ich bin neu hier und sehr froh und erleichtert, dass ich diese Seite gefunden habe! Ich versuche mal, mich und meine Raucherkarriere kurz und bündig vorzustellen. Ich habe mit 14 Jahren angefangen zu rauchen und lange nicht darüber nachgedacht, nur blöd vor mich hingequalmt. Irgendwann kam dann doch die Einsicht, ich hab eine Zeitlang rumgemurkst und dann im Mai 2002, nach 18 Jahren des Rauchens, aufgehört. Bumm, einfach so - nach Lektüre von Allen Carrs Buch. Buch zugeklappt und aufgehört, 9 Monate lang. Ich konnts nicht fassen, das war so einfach, wirklich ohne Probleme!
Dann kam der Winter und mein üblicher Blues, und an einem mehr als feuchten Abend mit einem kettenrauchenden Kumpel hats mich reingefressen . ich hab ihm seine Marlboro weggeraucht und das wars. Seitdem hab ich immer wieder Versuche gestartet, die aber alle maximal ein paar Tage andauerten, dann hab ich völlig entnervt wieder angefangen. Nicht mal Carrs Buch hat mehr genützt.
Letzte Woche dann wieder ein ernstgemeinter Versuch. Ich hab mich super vorbereitet, das Internet gewälzt, mir viel ausgedruckt, war super motiviert, hab mir Nikotinkaugummis gekauft - und aufgehört. Ging anfangs sehr gut, obwohl die körperlichen Entzugserscheinungen wesentlich heftiger waren als beim ersten 9-Monats-Versuch - aber mit den Kaugummis ging auch das vorbei. Dann kam der 4. Tag, Ostersonntag, und ich hatte übelste Laune, versuchte aber, die mit allen möglichen Aktivitäten zu kompensieren. Ostermontag ditto, wurde aber immer schlimmer. Gestern abend saß ich dann heulend rum, mir gings furchtbar schlecht, ich fiel in ein tiefes schwarzes Loch. Nun hatte ich vor ein paar Jahren eine schwere Depression, die ich gottseidank mit Therapie in den Griff bekommen habe. Aber seitdem, immer, wenn ich auch nur in die Nähe dieser Gefühle komme - schwarzes Loch, Hoffnungslosigkeit und so, was wir ja alle mal verspüren - krieg ich die endlose Panik, dass alles wieder von vorne los geht. So weit war ich also gestern. Ich hab dann eine - rein pflanzliche! - Schlaftablette genommen, ab ins Bett, in der Hoffnung, das würde auch vorbei gehen. Denkste. Heut wars noch schlimmer, dazu ein extrem nervenaufreibendes Telefonat mit meiner Mutter (Gründe findet man ja immer...) und es endete, wie es enden musste - mit dem Gang zum Zigarettenautomaten.
Nun sitzt ich rauchend hier und könnte auf mich einprügeln. Was läuft in meinem - und offenbar ja nicht nur in meinem - Hirn bloß falsch? Warum hat das erste Mal aufhören so wunderbar einfach geklappt, und nun nicht mehr? Soll ich nun die Schachtel Ziggis gleich zerrupfen und in den Müll befördern, oder alle auf einmal rauchen, bis ich kotze und einen neuen Aufhörversuch starten? Wieso schaffe ich es über die ersten 5 Tage, die ja die schlimmsten sein sollen, und breche nachher völlig auseinander?
Am meisten nervt mich, dass mich da etwas diktiert, dass ich fremdbestimmt bin, dass mir da etwas sagt, was ich tue, denke, fühle - diese Unfreiheit macht mich krank, und noch mehr, dass ich das offenbar zulasse! Mann, hab ich eine Wut in mir!
Ich sag Euch ja nichts Neues damit, aber allein die Tatsache, dass ich das hier aufschreibe (ich bin normalerweise ein "Lurker", die sich kaum traut, in Foren zu posten), und das auch abschicke, hilft mir schon sehr und hat auch mein verwirrtes Hirn ein bisschen zu lichten begonnen. Also schick ich das hier ab, überleg weiter, was ich mit der angebrochenen Giftschachtel machen soll, geb mir hier und da einen Tritt, lese weiter durch die Seiten und lass mich motivieren. Das Wissen, nicht allein zu sein und zu lesen, wievielen es genauso geht wie mir, tut sehr gut. Danke, dass es Euch gibt!
Hockey1

Gandalf
Hi, nee, ich kann dir

Hi, nee, ich kann dir natürlich nicht sagen, was da falsch läuft.

Bei meinem "Experiment", das jetzt schon 12 Tage positiv verläuft, hatte ich mich vorher gründlich mit der Frage beschäftigt, warum es mir bisher nicht gelang und bin dabei auf sehr interessante Dinge gestoßen. Streß oder anstehende Veränderungen in Beruf und/oder Familie machen die erste Zeit nicht einfach. Das klingt fast schon zu banal, aber soll heißen, nutze die Zeiten für einen Versuch, in denen der Rest im Gleichgewicht ist. Nach dem was du schreibst, ist das vielleicht nicht der Fall (?) Suche Dir ein Umfeld (Freunde), die dich unerstützen und auch spontan etwas mit dir unternehmen, wenn solche Suchtattacken drohen. Besorge dir eine Ersatzdroge, aber eine "Richtige" und kein Nikotinpflaster, das halte ich für Aberglaube. Versprich dir ein sündhaft teures Kleidungsstück, Cd's, Rotwein etc. Etwas was wirklich ablenkt und Freude macht. Nach dem ersten Frust, mußt du dich jetzt fragen, "wie kann ich das das nächste Mal vermeiden?" Sei jetzt nicht gleich bereit deinen Versuch als gescheitert zu erklären. Das passiert in den ersten Tagen vielen, heißt aber nicht, dass du nicht weitermachen sollst. Also, Kopf hoch!
Und zum Schluß: falls du noch die angebrochene Packung hast: die Stengel einzeln zerbröseln und mit fettigen Küchenabfällen vermischen. Was dann übrig bleibt kann eigentlich nicht mehr geraucht werden.
Ciao

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