Hallo Ihr Lieben,

vielen vielen Dank für Euren Zuspruch, ihr könnt sicher nicht abschätzen, wieviel mir das alles bedeutet.

Es geht mir körperlich zwar nicht besser als gestern, eher schlechter, Kopfschmerz und Schwindel wechseln einander ab, aber psychisch bin ich doch besser drauf, vor allem kämpferischer. Dazu habt auch ihr mit beigetragen.

Meine Chefin hat organisiert, dass aus dem Kollegenkreis für mich gekocht wird und das Essen auch vorbeigebracht wird. Mir ist das etwas peinlich, aber ich bin schon ziemlich schwach und das Nicht-Kochen-Müssen ist eine große Hilfe.

Auch die Freunde vom Skatverein kümmern sich.

Es ist ein so verdammt gutes Gefühl, nicht allein zu sein.

Ganz wichtig war für mich heute Morgen auch eine fast unglaubluiche Sache, eine positive medizinische Nachricht: Bei einer Ultraschall-Untersuchung des Bauchraums wurden keine Auffälligkeiten gefunden, dort ist alles in Ordnung.

Nun wollen wir mal hören, was die Ärzte morgen zu erzählen haben, ganz kampflos gebe ich nicht klein bei.

Schließlich möchte ich in dieser Saison noch mit Sabine zusammen in der Nordkurve You'll never walk alone äh irgendwas (singen kann ich sowieso nicht, grölen mit dem gelähmten Stimmband auch nicht...)

Ihr versteht mich schon.

Ganz liebe Grüße
vom St.Pauli-Fan

Hallo Ihr Lieben,

heute war ein guter Tag, glaube ich.

Ich war im Krankenhaus zu einer Untersuchung und Gespräch. Der Stand ist ja der, dass der letzte Knoten bösartig war, sonst aber mit bloßem Auge (und entsprechenden Geräten wie CT, Ultraschall usw.) nichts zu sehen ist. Für die Behandlung zum jetzigen Zeitpunkt heißt das:

Erstmal keine weitere Operation, denn es ist ja nichts sichtbar.

Keine weiteren Bestrahlungen, weil ich die Höchstdosis im Sommer voll ausgereizt habe.

Bleibt Chemotherapie, es gibt da ein neues Präparat, das aber eigentlich nur angewandt werden soll, wenn irgendwelche Tumore da sind. Und ob ich noch weitere entartete Zellen in mir habe, ist ja gar nicht sicher. Es könnte also sein, dass diese Chemo mit ihren Nebenwirkungen absolut ins Leere schießt. Oder gar nicht wirksam ist, weil das nicht zu kontrollieren ist.

Der Arzt schlug mir also vor, zunächst abzuwarten und jeden Monat genau zu kontrollieren, ob Dinge sich auffällig verändern. Dann kann man immer noch die Chemotherapie in die Wege leiten. Und wenn ich geheilt sein sollte, umso besser.

Im Prinzip kann ich mich jetzt wieder um die Reha kümmern; Krankenhausarzt und Hausarzt halten das für eine gute Idee. Vielleicht verschwinden dort auch die Kopfschmerzen, die heute weniger stark waren als gestern.

Es bleibt nur das Damoklesschwert, dass jederzeit wieder ein Rezidiv auftreten kann - so ganz ohne Nachbehandlung. Trotzdem:

Heute war ein guter Tag, glaube ich.

Viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende
St.Pauli-Fan

P.S. Das Heimspiel und die darauf folgende Giga-Fete planen wir aber besser doch erst, wenn ich noch fitter bin.