Hi,
Tja, wie soll ich es sagen... Seit 8 Monaten bin ich Nichtraucher, nach 14 Jahren des Rauchens. Und erst jetzt hab ich mich hier registriert, weil ich noch immer nicht über den Berg bin.
Wie lange dauert es noch, bis diese Sehnsucht aufhört?
Ich habe gleichzeitig mit meinem Partner aufgehört. Wir waren uns einig, die neue Wohnung sollte rauchfrei sein, und irgendwann in baldiger Zukunft wollen wir am Nachwuchs basteln, der natürlich absolut rauchfrei aufwachsen soll.
Soweit so gut, das Aufhören hat geklappt. Im Januar wurde ich nochmal schwach und hab mir eine einzige angezündet, nach der Hälfte weggeschmissen. Das war's. Fertig.
Mein Partner ist glücklich und froh, stolz wie Oskar und hat keinerlei Beschwerden. Bei mir hat es zuerst Verdauungsprobleme gehagelt, dann kamen ein paar Kilos drauf, und Tag für Tag die selbe Sehnsucht.... Jeder Raucher um mich rum macht mich irre, jede Rauchwolke in meiner Nähe macht mich wehmütig.
Und wenn wir z.B. einen gemeinsamen Urlaub planen, konkret wollen wir Campen gehen, dreht sich meine erste Frage darum: Lagerfeuer und Zelt ohne Zigarette?????!!!! Wie soll ich das schaffen?! Mein Freund ist meilenweit von solchen Gedanken entfernt.
Wie lange dauert das noch?
Ich vermisse die Freiheit. Ich bin neidig. Ich fühle mich wie auf Diät - ich verbiete mir etwas, das ich schmerzlich vermisse.
Für den Rest meines Lebens? ich könnt verzweifeln.....
ratlose Grüße
Lorelei
Mensch, du solltest sowas von stolz auf dich sein, dass du nicht mehr rauchst. Vor allem kannst du stolz auf deine Beharrlichkeit und Stärke sein, dass du - trotz dem "Wehmut" - bisher eisern geblieben bist.
Ich glaube bei dir liegt das Problem darin, dass du dem Dreck nachweinst. Das du Sehnsucht danach hast. Aber wenn du ganz in Ruhe darüber nachdenkst, warum du aufgehört hast, da wird da doch mehr gewesen sein, als der Wunsch auf baldigen Nachwuchs.
Was hat dich an der Raucherei so angekotzt? Es wird doch sicherlich nicht alles locker flockig cool gewesen sein?
Du solltest die Kippe als den schlimmsten Feind ansehen, den du dir in deinem Leben angelacht hast. Jetzt siehst und spürst du, was die Nikotinsucht aus dir macht. Du solltest erkennen, dass die Kippe an der ganzen Misere, in der du steckst, Schuld ist.
Du fühlst dich nicht so sch***, weil du nicht mehr rauchst, SONDERN WEIL DU GERAUCHT HAST.
Solange du der Zigarette nachweinst, kommst du da nicht raus. Anstatt die Raucher zu beneiden, solltest du sie bemitleiden. Sie würden ganz sicher gerne an deiner Stelle sein. Acht Monate rauchfrei!!!! Das ist eine so starke Leistung, die nicht jeder schafft.
Ich wünsche dir so sehr, dass diese Wolken, diese Rauchschwaden, die dein Hirn vernebeln und deinen Geist vergiften, sich ein für allemal verziehen und du dein Leben genießen kannst. Ohne Gestank. Ohne Dreck.
Lies in den Büchern hier. Das hilft so sehr. Jeder ist den Kampf anders angegangen. Der eine hat mehr gehadert - so wie du - und ist heute glücklich, der andere hat es anders "gewuppt"...
Lorelei, du schaffst das. Du musst es echt nur wollen.
Alles Gute, Luci
„Menschen haben es schwer ihr Leiden loszulassen. Aus Angst vor dem Unbekannten bevorzugen sie Leiden, das ihnen vertraut ist.“
– Thich Nhat Hanh
hey, danke für deine netten worte
wenn ich mich ehrlich frage, warum ich aufgehört habe, dann nicht weil mich das rauchen angekotzt hätte. eigentlich, ganz ehrlich: ich habe gern geraucht.
gut, die stinkenden klamotten und der mief in der wohnung waren blöd. aber draußen, im gastgarten, beim weggehen, nach erledigter arbeit, zwischendurch als erfrischung, stärkung.... ich hab es wirklich genossen.
die argumente waren durchwegs rational: geld sparen, wohnung soll nicht stinken. gesünder.... ja... hm. ich hab keine körperlichen beschwerden gehabt durch das rauchen, weder husten noch war ich unsportlich, nichts dergleichen.
von daher bemerke ich auch keine verbesserung durch das nichtrauchen. ich fühle mich körperlich so wie eh und je, mein geschmackssinn hat sich nicht verbessert, meine leistungsfähigkeit auch nicht.
ich spare geld, ja. aber ich verdiene ganz gut für meine bedürfnisse und konnte mir das tägliche päckchen damals auch leisten. ich "brauche" das geld jetzt nicht akut.
was sich allerdings verschlechtert hat, ist meine nervenstärke. ich neige zu jähzorn, gebe schneller auf, bin irgendwie eine unleidige kollegin geworden
aber was schreibe ich denn eigentlich... ich werde sicher nicht das rauchen verteidigen! natürlich ist der dreck schlecht, ungesund und teuer! aber überzeugt mich das auch?
mein freund ist der hauptgrund, warum ich eisern bleibe. ich will ihn nicht enttäuschen. wäre er nicht, hätte ich schon allerlängst wieder angefangen.
ich weiß ehrlich nicht, ob ich mein leben lang nichtraucher bleiben werde.
im moment tröste ich mich halb im scherz mit solchen klassischen gedanken: wenn ich alt und grau bin, wenn die kinder aus dem haus sind, ja dann... dann mache ich wieder was ich will.....
"die kinder" sind noch nichtmal geboren, das kann also noch dauern *seufz*
alles doof irgenwie
liebe grüße
lorelei