Hallo,

ich stelle mich mal eben und meinen Werdegang kurz vor. Ich heiße Sebastian bin 29 Jahre alt und eigentlich ein sehr Gesundlebender Mensch. Mit dem Rauchen angefangen habe ich mit 19 Jahren wärend der ersten Prüfungen in der Berufsausbildung. (Betriebswirtschaftliche Fachschule in etwa auf Universitätslevel nur etwas Konzentrierter). Was als Stresskompensation beim Lernen begann wurde Jung und Dumm wie ich damals war schnell zur Gewohnheit. Anfangs war es noch einfach mal einfach ein paar Wochen auszusetzten und dadurch auch einfach sich einzureden das man ja nicht so schlimm Abhägig ist und mann gerne Raucht, sowie jederzeit aufhören kann wenn man will. Dann kam der Zivildienst und beendete durch die schlechten Arbeitszeiten meine Fußballerische Amateurkarriere. Aus 70 Kilo auf 1,78 Meter purer Fitness wurden inerhalb weniger als einem Jahr 95 Kilo 20 Zigaretten. Meine Linie war zu einem geräucherten Bogen geworden. Und spätestens als ich auf die Hundert Kilo zuging und kaum noch einen Getränkekasten in den 3 Stock schleppen konnte ohne zu keuchen und zu schwitzen war ein Punkt erreicht an dem ich mich selbst angewiedert hatte. Ich hörte von heute auf morgen auf die 3 Liter Cola pro Tag in mich rein zu schütten die ich mir angewöhnt hatte. Allein dadurch waren die ersten 10 Kilo innerhalb von 4 Wochen wieder Runter da ich mit meiner damaligen Freundin durch unsere Hunde so wieso jeden Tag in Bewegung war. Da ich seit meinem 10 Lebensjahr an einem Zwerchfellbruch litt wurde es bis zur Operation vor 5 Jahren auch unumgänglich alles Frisch und selbst zu Kochen (Kein maggi, Soßenbinder, Tütensuppen, null künstliche Zusätze). Durch die Ernährungsumstellung verlor ich noch einmal 11 Kilo und war fast wieder bei meinem Ausgangsgewicht und zufrieden mit mir und meinem Körper. Ich hatte mich in der Zwischenzeit selbstständig gemacht und die Zigarette hatte sich weiter in der ganzen Zeit als Antistressmittel in meinem Unterbewusstein eingebrannt. Jeder hat ein Laster hab ich mir immer gesagt und solange es nur das Rauchen ist ist das nicht so Schlimm. Dann kam vor zwei Jahren die Trennung von meiner Ex nach 11 Jahren Beziehung, das hat mich in eine tiefe Sinnkrise geworfen und endete mit einer Trotzreaktion und für eine Zeit lang mit 60 oder mehr Zigaretten am Tag. Wenn man Stress hat um genugs Stress in Form von Glimstengeln zu kompensieren macht man irgendwas falsch, auch wenn man in so einer Situation natürlich auf mindestens einem Auge zu Blind ist das zu sehen. 

Meine Haupt trotzreaktion auf die Schmach das verlassen und Betrogen werdens war aber die Erfüllung eines Traumes. Ich wollte immer mal für längere Zeit in die USA und habe dieses Vorhaben immer für meine EX zurückgestellt und nun war die Gelegenheit da. Ich hab meine Wohnung und mein Auto verkauft mir ein Visum besorgt und bin los. Mein Ziel war der Springer Mountain in Georgia auf dem der Appalachian Trail beginnt ein 3500 KM langer Bergwanderweg durch die Appalachen bis zum Mount Katahdin im US-Bundeststaat Maine. Kurz gesagt ich habs geschafft in etwas über 100 Tagen Wandern hab ich den Trail geschafft und darf mich jetzt Thruhiker nennen. Ich fand es sogar Lustig mit Fluppe im Mundwinkel andere Wanderer an Anstiegen zu überholen auch wenn Zigaretten im Staat NewYork gerne mal 20 $ die Packung kosten. Und bis vor ein Paar Wochen hab ich mir auch immer eingerredet das ich ja gerne Rauche. Doch irgendwann dachte ich mir eines Morgens nach einer langen Party mit 2 Schachteln Zigaretten und der üblichen Pelzigen Zunge am nächsten morgen das irgendwann mal damit Schluss sein muss. Mit 30 will ich wieder Nichtraucher sein! Ich hab dann noch ein paar Tag über den Zeitpunkt nach gedacht und letzten Freitag früh war es dann soweit spontan beschloss ich ab heute ist schluss. Das hat an diesem Tag genau bis abends nach dem zweiten Glas Wochenendwein angehalten dann habe ich mir aus einem meiner Aschenbecher eine nur halb gerauchte Fluppe angezündet. Ich hab mich in dem Moment ungefähr so gefühlt als würde ich den Müll meiner Nachbaren durchsuchen. 

Doch anscheinend hab ich genau das für die ersten Tage gebraucht denn jetzt bin ich zumindest seit Samstag Rauchfrei. Und wenn ich an die kläglichen Halbgaren versuche denke die ich in den letzten Jahren unternommen habe bin ich jetzt schon 3 mal weiter. Und ehrlich gesagt ist es nur halb so schlimm wie ich gedacht habe es ist halt nur der Wille und nichts anderes. Ob 3500 KM bzw. 5 Millionen Schritte Wandern oder Das Rauchen auf zu hören. Es beginnt immer mit dem ersten Schritt bzw. mit der ersten Kippe. 

So jetzt hab ich genug gelabert ihr könnt jetzt wieder aufwachen  schönen Tag noch ich freue mich morgen auf Tag nummer 5 und bin schon gespannt obs wieder ein Stückchen weniger pocht im Hinterstübchen.