Kurzgeschichten

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mandarina
Guten Morgen allerseits,

Guten Morgen allerseits,

heute mal was ganz anderes! Allerseits einen schönen Tag!

1 Anhang zur Arbeitszeitordnung zum Tarifvertrag

(Arbeitsbefreiung in bestimmten Fällen)

Krankheitsfall
Krankheit ist keine Entschuldigung.
Auch ein Attest ist kein Beweis, denn wenn Sie in der Lage waren den Arzt aufzusuchen, hätten Sie auch zur Arbeit kommen können.

Todesfall in der Familie
Wird nicht entschuldigt.
Für den Verblichenen können Sie nichts mehr tun und jemand anderes kann genauso gut die notwendigen Maßnahmen treffen.
Wenn Sie die Beerdigung auf den späten Nachmittag legen, geben wir Ihnen gerne eine halbe Stunde frei, vorausgesetzt Sie sind mit der Arbeit fertig.

Eigener Todesfall
Hier dürfen Sie mit unserem Verständnis rechnen wenn:
1. Sie uns zwei Wochen vorher über Ihr Ableben informieren, damit wir rechtzeitig eine neue Kraft einstellen können.
2. Sie spätestens bis 08:00 Uhr morgens anrufen, damit wir entsprechende Maßnahmen einleiten können.
3. Ihre und die Unterschrift des behandelnden Arztes vorliegen, dass Sie verstorben sind. Liegen beide Unterschriften nicht vor, werden Ihnen die Fehlzeiten vom Jahresurlaub abgezogen.

Operationen
Chirurgische Eingriffe an unseren Arbeitskräften sind untersagt.
Wir haben Sie so eingestellt, wie Sie sind. Die Entfernung oder Veränderung eines Teiles von Ihnen verstößt gegen den vereinbarten Arbeitsvertrag.

Silber- oder Goldene Hochzeit
Für derartige Anlässe kann keine Freistellung gewährt werden.
Wenn Sie 25 oder gar 50 Jahre mit dem gleichen Menschen verheiratet sind, seien Sie froh, wenn Sie zur Arbeit gehen dürfen.

Geburtstag
Daß Sie geboren wurden, ist sicher nicht Ihr Verdienst.
Darum sehen wir keine Veranlassung, Ihnen in solchen Fällen eine Freistellung zu gewährleisten.

Geburt eines Kindes
Für derartige Fehltritte unserer Angestellten ist natürlich keine Arbeitsbefreiung vorgesehen.
Sie hatten ja schon Ihren Spaß.

:winky1:

Der Verstand kann uns sagen, was
wir unterlassen sollen. Aber das Herz
kann uns sagen, was wir tun müssen.

(Joseph Joubert)

[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic1647.html]Mandarina's Devil Inside[/url]

Vinca
[size=15:52e881b00e][color

[size=15:52e881b00e][color=indigo:52e881b00e]Hallo, Mutter, ist Weihnachten?

Heiligabend, Stichtag der Angst. Zwei Spätheimkehrerinnen am Nebentisch berichten[/color:52e881b00e][/size:52e881b00e]

[size=13:52e881b00e]"Also MUTTER ist ja ein ganz saudummes Wort. Ich meine, allein schon so als Wort." Die Frau am Nebentisch sagte das sehr entschieden, ihre Zuhörerin nickte heftig, und ich wurde wach. "Wie das schon klingt: MUTTA!", fuhr die Sprecherin fort. "Wie Mutant und Mutterboden. Ich denke immer an ,Psycho' von Hitchcock, wie Anthony Perkins mit dumpfer Stimme sagt: ,Hallo, Mutter. Ich bin es, Mutter.' Und jetzt muss ich da wieder hinfahren."

Die Sprecherin hatte Leben in der Stimme, ein bisschen Rage und einen Anflug von Müdigkeit. Normalerweise schätze ich es nicht, im Café mit den Gesprächen fremder Menschen behelligt zu werden, aber diesmal war es mir ganz recht.

Ich hatte Kaffee getrunken und Zeitung gelesen: Ein paar Lobbyisten erklärten Rudi Dutschke salbungsvoll zu ihrem ganz persönlichen Jesus und gefielen sich darin, eine Straße nach ihm benennen zu wollen. Befeuert von aktionistischer Seligkeit trompeteten sie die flachsinnige Idee in die Welt und machten eine ganze Zeitung damit voll. Ob es an Weihnachten lag? Kitsch hat ja immer Konjunktur, aber wenn Heiligabend und das Christkind vor der Tür stehen, kommt der Terror in besonders dicken Happen. Ich hatte mal die Archivaufnahme einer Dutschke-Rede gehört und weiß seitdem, was Brei auf Stelzen ist.

Den beiden Frauen am Nebentisch war der Studentenführer egal, sie drängte Persönlicheres. "Ich kann's auch nicht ab!", stöhnte die zweite Frau auf. Bisher hatte sie nur zugehört und mit weiblicher Ermunterungsmimik den Redefluss ihrer Freundin am Leben erhalten. Nun aber sturzbachte es auch aus ihr heraus. "Wenn mein Bruder ,Mutti' sagt, muss ich brechen. Wie der das ausspricht - mit weichem d! ,Naaa, Muddi', sagt der dann. Gah! Ein erwachsener Mann von über vierzig ein ,Mutti'-Sager! Und dann ist auch noch Weihnachten und man kann nicht mal abhauen."

Verstohlen betrachtete ich die beiden Frauen. Sie waren selbst unzweifelhaft erwachsen, ich schätzte sie auf Anfang bis Mitte dreißig. Beide verfügten sichtlich über Schönheit und Energie, aber es war auch Angst im Spiel. "Noch zwei Kaffee, bitte!", sagte die kurz zuvor noch von ihrem Mutti-Bruder entsetzensgepeitschte Frau zum Kellner. Der bot mechanisch allerlei italienisch Klingendes an.

"Nein, ganz normalen Kaffee", entgegnete ihm die Frau. "Keinen Schaumscheiß bitte." Ich folgte ihrem Beispiel, bestellte und bekam Kaffee und tat, als läse ich weiter Zeitung - die beiden Frauen sollten sich ganz unbeobachtet fühlen und schön weitersprechen.

Weil sie aber gerade Kaffee schlürften und Sprechpause hatten, heftete ich meine Augen wie hochkonzentriert ins Blatt - das mir nun damit kam, die Zeitung an sich sei etwas unglaublich Dolles, Rares und Erhaltungswürdiges und per se ein Ort der Kultur und des Geistes und überhaupt. Nicht schlecht, dachte ich. Die Zeitung thematisiert sich selbst, haut sich kräftig auf die eigene Schulter und verkauft das als Nachricht, während andere ihre Reklameartikel ja verschenken müssen. Ich überlegte, bei welchen Freunden des Überflüssigen der Trick wohl zöge - mein eigener Bedarf an Zeitung war drastisch geschrumpft, seitdem ich keine Ofenheizung mehr hatte.

Endlich rissen mich die Frauen am Nebentisch in die Wirklichkeit zurück; verglichen mit Zeitunglesen ist noch das kleinste Fitzelchen Leben sensationell. Die Frau, die so lustig tönern "Hallo, Mutter" sagen konnte, hatte die Sprache wiedergefunden. "Die letzten Tage vor Weihnachten sind der reine Exodus", hob sie an. "Du musst mal am Bahnhof kucken, was da alles nach Hause fährt. Und wie die aussehen - wie eine besiegte Armee. Hundeaugen, hängende Schultern, gebeugt, gebückt, zerdrückt - das ist die Weihnachtsfreude." Sie lachte, hell und grimmig. "Und ich mache das auch! Weihnachten zu Hause! Drei Tage Gesichter wie eingeschlafene Füße - all diese leeren, sexlosen Gestalten. Wenn man sich wenigstens auf Vorrat mit Sex voll hauen könnte! Und ausgerechnet jetzt" - ihre Stimme nahm Wut an - "habe ich Schluss mit meinem Freund gemacht! Ganz schlechtes Timing."

Ihre Freundin kicherte. "Weißt du was?", sagte sie. "Ich auch. Bei mir ist auch gerade Finito. Ich wollte das einfach noch im alten Jahr erledigt haben. Und jetzt müssen wir beide" - ihr Kichern verstärkte sich - "jetzt müssen wir beide an Weihnachten ungefickt zu Mutter fahrn!"

Die beiden prusteten los und wiederholten es immer wieder: "Wir müssen mit der Eisenbahn / ungefickt zu Mutter fahrn!" Auch ich lachte nun mit - woraufhin die beiden schlagartig verstummten, und dann wurden wir alle drei rot, so rot wie eine Weihnachtsmannmütze.
WIGLAF DROSTE

taz Nr. 7548 vom 24.12.2004, Seite 24, 159 TAZ-Bericht WIGLAF DROSTE[/size:52e881b00e]

mandarina
Guten Morgen alle zusammen,

Guten Morgen alle zusammen,

habe wieder mal was gefunden, was die Schneesüchtigen unter uns vielleicht etwas aklimatisieren könnte.

Wünsche allen einen guten Rutsch ins Jahr 2007! [img:4481467525]http://www.sudelsseite.de/Bilder/Gifs/Sylvester/silvester00003.gif[/img:...
Kommt heile wieder!

Liebe Grüße

Simone

[color=darkblue:4481467525]Eine Wintergeschichte
Verfasser noch unbekannt

8. Dezember 18:00

Es hat angefangen zu schneien. Der erste Schnee in diesem Jahr. Meine Frau und ich haben unsere Cocktails genommen und stundenlang am Fenster gesessen und zugesehen wie riesige, weiße Flocken vom Himmel herunter schweben. Es sah aus wie im Märchen. So romantisch - wir fühlten uns wie frisch verheiratet. Ich liebe Schnee.

9. Dezember

Als wir wach wurden, hatte eine riesige, wunderschöne Decke aus weißem Schnee jeden Zentimeter der Landschaft zugedeckt. Was für ein phantastischer Anblick! Kann es einen schöneren Platz auf der Welt geben? Hierher zu ziehen war die beste Idee, die ich je in meinem Leben hatte. Habe zum ersten Mal seit Jahren wieder Schnee geschaufelt und fühlte mich wieder wie ein kleiner Junge. Habe die Einfahrt und den Bürgersteig freigeschaufelt. Heute Nachmittag kam der Schneepflug vorbei und hat den Bürgersteig und die Einfahrt wieder zugeschoben, also holte ich die Schaufel wieder raus. Was für ein tolles Leben!

12. Dezember

Die Sonne hat unseren ganzen schönen Schnee geschmolzen. Was für eine Enttäuschung. Mein Nachbar sagt, daß ich mir keine Sorgen machen soll, wir werden definitiv eine weiße Weihnacht haben. Kein Schnee zu Weihnachten wäre schrecklich! Bob sagt, daß wir bis zum Jahresende so viel Schnee haben werden, daß ich nie wieder Schnee sehen will. Ich glaube nicht, daß das möglich ist. Bob ist sehr nett - ich bin froh, daß er unser Nachbar ist.

14. Dezember

Schnee, wundervoller Schnee! 30 cm letzte Nacht. Die Temperatur ist auf -20 Grad gesunken. Die Kälte läßt alles glitzern. Der Wind nahm mir den Atem, aber ich habe mich beim Schaufeln aufgewärmt. Das ist das Leben!! Der Schneepflug kam heute nachmittag zurück und hat wieder alles zugeschoben. Mir war nicht klar, daß ich soviel würde schaufeln müssen, aber so komme ich wieder in Form. Wünschte ich würde nicht so Pusten und Schnaufen.

15. Dezember

60 cm Vorhersage. Habe meinen Kombi verscheuert und einen Jeep gekauft. Und Winterreifen für das Auto meiner Frau und zwei Extra-Schaufeln. Habe den Kühlschrank aufgefüllt. Meine Frau will einen Holzofen, falls der Strom ausfällt. Das ist lächerlich - schließlich sind wir nicht in Alaska.

16. Dezember

Eissturm heute Morgen. Bin in der Einfahrt auf den Arsch gefallen, als ich Salz streuen wollte. Tut höllisch weh. Meine Frau hat eine Stunde gelacht. Das finde ich ziemlich grausam.

17. Dezember

Immer noch weit unter Null! Die Strassen sind zu vereist, um irgendwohin zu kommen. Der Strom war 5 Stunden weg. Musste mich in Decken wickeln, um nicht zu erfrieren. Kein Fernseher. Nichts zu tun als meine Frau anzustarren und zu versuchen, sie zu irritieren. Glaube, wir hätten einen Holzofen kaufen sollen, würde das aber nie zugeben. Ich hasse es, wenn sie recht hat! Ich hasse es, in meinem eigenen Wohnzimmer zu erfrieren!

20. Dezember

Der Strom ist wieder da, aber nochmal 40 cm von dem verdammten Zeug letzte Nacht! Noch mehr schaufeln. Hat den ganzen Tag gedauert. Der beschissene Schneepflug kam zweimal vorbei. Habe versucht eines der Nachbarskinder zum Schaufeln zu überreden. Aber die sagen, sie hätten keine Zeit, weil sie Hockey spielen müssen. Ich glaube, daß die lügen. Wollte eine Schneefräse im Baumarkt kaufen. Die hatten keine mehr. Kriegen erst im März wieder welche rein. Ich glaube, daß die lügen. Bob sagt, daß ich schaufeln muß oder die Stadt macht es und schickt mir die Rechnung. Ich glaube, daß er lügt.

22. Dezember

Bob hatte recht mit weißer Weihnacht, weil heute Nacht nochmal 30 cm von dem weißen Zeug gefallen ist und es ist so kalt, daß es bis August nicht schmelzen wird. Es hat 45 Minuten gedauert, bis ich fertig angezogen war zum Schaufeln und dann mußte ich pinkeln. Als ich mich schließlich ausgezogen, gepinkelt und wieder angezogen hatte, war ich zu müde zum Schaufeln. Habe versucht für den Rest des Winters Bob anzuheuern, der eine Schneefräse an seinem Lastwagen hat, aber er sagt, daß er zu viel zu tun hat. Ich glaube, daß der Wichser lügt.

24. Dezember

20 Zentimeter. Der Schnee ist vom Schneepflug so fest zusammengeschoben, daß ich die Schaufel abgebrochen habe. Dachte ich kriege einen Herzanfall. Falls ich jemals den Arsch kriege, der den Schneepflug fährt, ziehe ich ihn an seinen Eiern durch den Schnee. Ich weiß genau, daß er sich hinter der Ecke versteckt und wartet bis ich mit dem Schaufeln fertig bin. Und dann kommt er mit 150 km/h die Straße runtergerast und wirft tonnenweise Schnee auf die Stelle, wo ich gerade war. Heute Nacht wollte meine Frau mit mir Weihnachtslieder singen und Geschenke auspacken, aber ich hatte keine Zeit. Mußte nach dem Schneepflug Ausschau halten.

25. Dezember

Frohe Weihnachten. 60 Zentimeter mehr von der !*?'@$. Eingeschneit. Der Gedanke an Schneeschaufeln läßt mein Blut kochen. Gott, ich hasse Schnee! Dann kam der Schneepflugfahrer vorbei und hat nach einer Spende gefragt. Ich hab ihm meine Schaufel über den Kopf gezogen. Meine Frau sagt, daß ich schlechte Manieren habe. Ich glaube, daß sie eine Idiotin ist. Wenn ich noch einemal Wolfgang Petry anhören muß, werde ich sie umbringen.

26. Dezember

Immer noch eingeschneit. Warum um alles in der Welt sind wir hierher gezogen? Es war alles IHRE Idee. Sie geht mir auf die Nerven.

27. Dezember

Die Temperatur ist auf -30 Grad gefallen und die Wasserrohre sind eingefroren.

28. Dezember

Es hat sich auf -5 Grad erwärmt. Immer noch eingeschneit. DIE ALTE MACHT MICH VERRÜCKT!!!!

29. Dezember

Nochmal 30 Zentimeter. Bob sagt, daß ich das Dach freischaufeln muß, oder es wird einstürzen. Das ist das Dämlichste was ich je gehört habe. Für wie blöd hält der mich eigentlich?

30. Dezember

Das Dach ist eingestürzt. Der Schneepflugfahrer hat mich auf 50.000 DM Schmerzensgeld verklagt. Meine Frau ist zu ihrer Mutter gefahren. 25 Zentimeter vorhergesagt.

31. Dezember

Habe den Rest vom Haus angesteckt. Nie mehr Schaufeln.

8. Januar

Mir geht es gut. Ich mag die kleinen Pillen, die sie mir dauernd geben. Warum bin ich an das Bett gefesselt??[/color:4481467525]

Der Verstand kann uns sagen, was
wir unterlassen sollen. Aber das Herz
kann uns sagen, was wir tun müssen.

(Joseph Joubert)

[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic1647.html]Mandarina's Devil Inside[/url]

westernhorse
:lol1: :roflrofl: :lol1:

:lol1: :roflrofl: :lol1: :roflrofl: :lol1: :roflrofl:
Der muß letztes Jahr entstanden sein, oder war es dieses Jahr im März?
Einfach köstlich!
Ich gehöre zu den:" Ich brauche keinen Schnee Menschen! "
Aus ähnlichen Gründen!
LG Andrea

aspis
Bild des Benutzers aspis
Der arme Kerl...

Der arme Kerl...
Letzten Winter war ich fast soweit... :roflrofl: Weil mein Mann wegen seines Herzleidens zu schwach dafür war, musste ich (wir wohnen an einer abschüssigen, kleinen krummen Gasse, wo kein Schneepflug durchkommt) vor der Garage und auf dem Strassenbuckel für Schneefreiheit sorgen. Der Winterdienst vom Haus gegenüber hat - natürlich - den Sch$§%§ immer schön inner Strassenmitte aufgetürmt. Irgendwann hab ich die Nase voll gehabt und nur für Fussgänger geräumt. Das Auto blieb in der Garage und mein Mann fuhr mit dem Smart vonner Omma auf Arbeit. Die Parklücke dafür haben wir gern freigeschaufelt, aber nur 30cm vorn und hinten grösser als musste. Die war immer frei - für uns.
Ich brauch keinen Schnee, nee danke!
Unsere Wiese vorm Haus ist gerade so schön grün wie selten im Sommer.

indiansun
.[color=green:c60fb4e60c].[b

.[color=green:c60fb4e60c].[b:c60fb4e60c].das nächste weihnachten kommt bestimmt..........[/b:c60fb4e60c][/color:c60fb4e60c]

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Der folgende Briefwechsel zwischen Virginia O ´Hanlon und Francis P. Church stammt aus dem Jahr 1897. Er wurde über ein halbes Jahrhundert - bis zur Einstellung der "Sun" 1950 - alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf der Titelseite der Zeitung gedruckt.

Die achtjährige Virginia aus New York wollte es ganz genau wissen. Darum schrieb Sie an die Tageszeitung "Sun" einen Brief:

Ich bin 8 Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt keinen Weihnachtsmann. Papa sagt, was in der "Sun" steht, ist immer war. Bitte, sagen Sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann?

Die Sache war dem Chefredakteur Francis Church so wichtig,
das er selber anwortete -
auf der Titelseite der "Sun":

"Virginia, Deine kleinen Freunde haben nicht recht. Sie glauben nur was sie sehen; sie glauben, daß es nicht geben kann, was sie mit Ihrem kleinen Geist nicht erfassen können. Aller Menschengeist ist klein, ob er nun einem Erwachsenen oder einem Kind gehört. Im Weltall verliert er sich wie ein winziges Insekt.

Ja, Verginia, es gibt einen Weihnachtsmann. Es gibt ihn so gewiß wie die Liebe und Großherzigkeit und Treue. Weil es all das gibt, kann unser Leben schön und heiter sein. Wie dunkel wäre die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe! Es gäbe dann auch keine Virginia, keinen Glauben, keine Poesie - gar nichts, was das Leben erst erträglich machte. Ein Flackerrest an sichtbarem Schönen bliebe übrig. Aber das Licht der Kindheit, das die Welt ausstrahlt, müßte verlöschen. Es gibt einen Weihnachtsmann, sonst könntest Du auch den Märchen nicht glauben.

Gewiß, Du könntest deinen Papa bitten, er solle am Heiligen Abend Leute ausschicken, den Weichnachtsmann zu fangen. Und keiner von ihnen bekäme den Weichnachtsmann zu Gesicht - was würde das beweisen? Kein Mensch sieht ihn einfach so. Das beweist gar nichts.

Die wichtigsten Dinge bleiben meistens unsichtbar. Die Elfen zum Beispiel, wenn sie auf Mondwiesen tanzen. Trotzdem gibt es sie. All die Wunder zu denken - geschweige denn sie zu sehen -, das vermag nicht der Klügste auf der Welt. Was Du auch siehst, Du siehst nie alles. Du kannst ein Kaleidoskop aufbrechen und nach den schönsten Farbfiguren suchen. Du wirst einige bunte Scherben finden, nichts weiter. Warum? Weil es einen Schleier gibt, der die wahre Welt verhüllt, einen Schleier, den nicht einmal die Gewalt auf der Welt zerreißen kann. Nur Glaube und Poesie und Liebe können ihn lüften. Dann werden die Schönheit und Herrlichtkeit dahinter zu erkennen sein

"Ist das denn auch wahr?" kannst Du fragen. Virginia, nichts auf der ganzen Welt ist wahrer und nichts beständiger.

Der Weihnachtsmann lebt, und er wird ewig leben. Sogar in zehnmal zehntausend Jahren wird er da sein, um Kinder wie Dich und jedes offene Herz mit Freude zu erfüllen. Frohe Weihnacht, Virginia".

Dein Francis Church.

NR seit 27.8.2006...Danke an Carr und meinen Paps...

[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2142.html]mein tagebuch..[/url]

Loveparade82
...naja, doppelt genäht hält

...naja, doppelt genäht hält besser, gell Wink

wobei ja doch ein paar Unterschiede drin sind...

Immer weiter auf der Leiter!

Rauchfrei seit dem 27.07.2006

[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic1942.html]Christina's Tagebuch[/url]

indiansun
hui......................

hui......................

naja..........., dann freuen wir uns eben an den unterschieden..............

NR seit 27.8.2006...Danke an Carr und meinen Paps...

[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2142.html]mein tagebuch..[/url]

mandarina
Wünsche allen einen schönen

Wünsche allen einen schönen Sonntag,

liebe Grüße

Simone
:winky1:

Von der Traurigkeit
(Verfasser unbekannt)

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Weg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen.
Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: 'Wer bist du?' Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. 'Ich? Ich bin die Traurigkeit', flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass Sie kaum zu hören war. 'Ach, die Traurigkeit!' rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen. 'Du kennst mich?' fragte die Traurigkeit misstrauisch.
'Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast Du mich ein Stück des Weges begleitet.'
'Ja, aber ...', argwöhnte die Traurigkeit, warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?' 'Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?'
' Ich ... ich bin traurig', antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme. Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr.
'Traurig bist du also', sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf.
'Erzähl mir doch, was dich bedrückt.' Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. 'Ach, weißt du', begann sie zögernd und äußerst verwundert, 'es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest.' Die Traurigkeit schluckte schwer. 'Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muß sich nur zusammenreißen. Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen.'
'Oh ja', bestätigte die alte Frau, 'solche Menschen sind mir schon oft begegnet.'
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. 'Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lächeln über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicker Panzer aus Bitterkeit zu.' Die Traurigkeit schwieg.
Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. 'Weine nur, Traurigkeit', flüsterte sie liebevoll, 'ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr allein wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt.' Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und beobachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: 'Aber ... aber - wer bist eigentlich du?'
'Ich?' sagte die kleine alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.
'Ich bin die Hoffnung.'

Der Verstand kann uns sagen, was
wir unterlassen sollen. Aber das Herz
kann uns sagen, was wir tun müssen.

(Joseph Joubert)

[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic1647.html]Mandarina's Devil Inside[/url]

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