Nachdem ich im Vorstellungs-Thread kurz geschrieben habe, wie wenig es mir ausgemacht hat, 2001 mit dem Rauchen aufzuhören, schreibe ich hier auf, wie es mir 2010 ergangen ist.
Nach über 30 Jahren habe ich im letzten August „den Absprung geschafft“ und meinen Tabak weggeworfen, weil ich nicht mehr rauchen wollte.
Ich konnte schlecht schlafen. Am Anfang dachte ich: klar, Du rauchst ja jetzt nicht mehr, da muss Dein Körper das Gift nicht mehr verarbeiten und deshalb hast Du mehr Energie, deshalb liegst Du nachts wach. Als mir dann tagsüber auch schwindlig wurde, dämmerte mir, dass das nichts mit Energieüberschuss zu tun hat, sondern dass mein Stoffwechsel komplett durcheinander ist.
Manchmal musste ich mich hinsetzen, weil mir kurz so schwindlig war, dass ich dachte: Ui, gleich fällst Du um. Nach ner Zeit ließ die Heftigkeit des Schwindels nach und Bewegung half mir (ich glaube, das ist eine Blutdruck-Sache).
Gegen Blähungen habe ich kein Rezept gefunden, ich bin froh, dass sie aufgehört haben. Aber im Ernst, die waren so heftig, dass ich dachte: Das kann doch gar nicht sein, dass das vom rauchen aufhören kommt. Ich musste dann lachen, als mir selbst noch einfiel, dass es ja auch nicht davon kommt, sondern davon, dass ich 30 Jahre geraucht habe.
Das ist so die körperliche Seite, die kurz ins Schlingern geraten ist. Mental hats mir mehr als gut getan. Ich war natürlich auch öfter mal gereizt oder nervös – und konnte ja nicht dagegen an rauchen. Da war plötzlich jede Menge Energie frei, die ich – anstatt mir meine Nervosität oder Gereiztheit mit ner Kippe wieder in mich reinzuziehen – als Schwung nach vorne nutzen konnte. Ich hoffe, ich kann das ein bisschen ausbauen.
Was noch nicht klappt: Parties, auf denen geraucht wird. Die meisten meiner Freunde sind Raucher – und so ist es dann keine Überraschung, dass überall geraucht wird. Ich beneide die Raucher auf Parties. Ich meine, wenn ich wieder zu hause bin, finde ich, dass meine Klamotten stinken und finde Zigaretten echt scheiße. Aber in der Situation… Silvester bin ich geflüchtet, weil ichs nicht ausgehalten habe.
Kennt Ihr dieses Party-Thema? Wie macht Ihr das?
Grüße.
Juliane
O-ber-cool seit dem 8.8.2010
Liberté toujours
hi juliane
das mit den partys ist aber nur im kopf oder.
also heute ist meine 7 ter tag und ich war gestern bei meiner nachbarin, als sie sich eine ansteckte dachte ich ich bekomme keine lust. konnt nicht richtig atmen. hatte das gefühl das ganze zimmer sei vernebelt. bevor sie die ziggi anmachte dachte ich ok vor ner woche noch hätt ich mir jetzt nen kaffe heholt und eine geraucht. abe wie gesagt als sie sie ansteckte fand ich es furchtbar.
ich finds trotzdem toll wie du durchhälst. so schlimme nebenwirkungen wie du hab ich net.
ich wünsche dir weiterhin eine rauchfreie zeit und mir natürlich auch
erster Versuch (in diesem jahr) mit der letzten ziggi am 18. januar
gescheitert am 11.april
zweiter Versuch : letzte zigarette am 7.8.11 21 Uhr
im Kopf. Aber ich würde nicht sagen: "nur im Kopf" - das klingt ja, als wäre es in Wirklichkeit gar nicht da. Leider habe ich auch keinen anderen Kopf, den ich mir aufschrauben könnte, nur den, der schon drauf ist. Ja, und da ist das drin.
Juliane
O-ber-cool seit dem 8.8.2010
Liberté toujours
Hi Juliane,
also ich kann Dich gut verstehen. Eben hab' ich in Heino's Tagebuch gelesen, dass du gefragt hast, wie es so die anderen machen z.B. auf Fastelovend - wo doch die grosse Verbrüderung angesagt ist ...
Habe mir auch schon oft Gedanken darüber gemacht, den Stein der Weisen aber noch nicht gefunden.
Derzeit tröste ich mich damit, dass dieses "Gefühl der Gemeinsamkeit" beim gemeinschaftlichen Rauchen ritualisiert und eingeübt war. Und außerdem sehr oberflächlich. Aber es ist mir bisher nicht klar geworden, ob es einen wirklichen Unterschied gibt, zwischen den Menschen die Rauchen und den Menschen die Nichtmehrrauchen (außer der Tatsache als solcher) und wieso ich nach wie vor den Eindruck habe, dass Raucher die sympathischeren Menschen sind? :shock: Was ist das für ein Schwachsinn? und wie werde ich ihn los? :!:
Geht's Dir ähnlich, oder willst Du aus anderen Gründen Karneval flüchten?
LG von der Faniefen
die Faniefen
Rauchfrei seit 09.12.2020
Stets findet Überraschung statt. Da, wo man’s nicht erwartet hat.
Wilhelm Busch
Richtung, Faniefen. Ich bin seit gestern Abend krank, habe Hals- und Ohrenschmerzen. Wenn die sich gebessert haben, schreibe ich was zu diesem Partyding.
Aber, es ist so schön, dass Du mich verstehst.
Juliane
O-ber-cool seit dem 8.8.2010
Liberté toujours
in denen ich auf einzelne Menschen treffe, die rauchen, gut zu ertragen. Gestern zum Beispiel habe ich beruflich den ganzen Tag mit einem Menschen verbracht, der nach einem Jahr Abstinenz ganz frisch wieder angefangen hatte zu rauchen. Er war darüber überhaupt nicht traurig und rauchte voll Freude und Genuss. Ich dachte nur, "wie schade, er hat doch so schöne weiße Zähne. Wie schade, dass dieser großartige Mensch so schlecht riecht..."
Wenn ich privat einzelne Bekannte und Freunde treffe, die rauchen, dann kann ich das auch so sehen. "Es ist so schade, dass sie rauchen." Aber ich kriegt das hin, wenn sie eine nach der anderen anstecken, direkt vor meiner Nase. Ich guck irgendwie drüber weg und denke: "bah!".
Aber wenn Raucher in der Überzahl sind, wie auf 'ner Party - krieg ich's nicht gut hin. Wenn ich ehrlich bin, kommt mir das, was da abläuft (alle rauchen, als gäb's keine Zukunft) echt verhaltensgestört vor. Aber ich weiß auch nicht, ob ich damit Maßstäbe anlege, die meinem noch frischen Nichtmehrrauchen geschuldet sind. Eine der letzten Fêten habe ich im Dezember auf dem Balkon verbracht, weil innen das Rauchen erlaubt war. Mich dort mit einzelnen Rauchern zu unterhalten war sogar ganz schön, aber leider auch saukalt. Und innen - dachte ich dann: Entweder man macht bei dem Wahnsinn mit, oder man geht nach hause. Ich habe mich dann für letzteres entschieden.
Wie soll das werden? Vielleicht werde ich eine von diesen Nichtraucherinnen, die krass auf Sport und frische Luft stehen. Eine von denen, die Raucher mobben. Das wollte ich wirklich nie. Außerdem müsste ich mir einen komplett neuen Freundeskreis suchen. Jedenfalls, an Fastelovend, wenn die ganze Stadt mal wieder in Drogen versinkt, da mache ich mir Sorgen. Ich werd' wohl wegfahren, um mich dem nicht auszusetzen.
Juliane
O-ber-cool seit dem 8.8.2010
Liberté toujours
Hallo Juliane,
musste doch mal kurz bei dir reinschauen. Täusche ich mich, oder postet du lieber bei allen Leidensgenossen, als selber etwas in dein TB zu schreiben?
Anyway, danke für die aufmunternden Worte
Surfer
Fuck it. Ich habe es geschafft.
Also schon klar, das heißt nicht "Hä" - sondern "Wie Bitte". Aber ich verstehs trotzdem nicht.
Juliane
O-ber-cool seit dem 8.8.2010
Liberté toujours
Surfer! Voll durch den Wind... *Koppschüttel*Normal
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Die Juliane ist zwar fleißiger Aufbauhelfer, aber sie hat sogar ein eigenes
Tagebuch. :ja:
Guck mal hier:
Normal
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http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic4725?page=12#comment-263946
Da darfste ruhig mal was nettes reinschreiben.
*animier*
Alles andere wird schon wieder... *hofficheinfachmal*
Die ersten Schritte sind wertlos, wenn der weg nicht zu Ende gegangen wird.
rauchfrei seit 12.12.2009
zum MONDschaf