Hallo Ihr Lieben,
nachdem ich mich vorgestellt habe, das ein oder andere Tagebuch gelesen hab, möchte ich hier nun gern mit meinem eigenen anfangen

(Achtung, der erste Beitrag wird ein Roman :oops: )

Ich rauche, seit ich 13 oder 14 bin - das waren nun gut 30 Jahre.
Ich hatte in all der Zeit, vielleicht 5- 7 Tage ohne Zigaretten - nach ner OP und bei vergangenen Aufhörversuchen.
Was mich nun dazu trieb, aufzuhören möchte ich hier zuerst schreiben.

Meine Mutter erkrankte im letzten Jahr an Brustkrebs - nur 1 Jahr nach der Diagnose war sie tot.

Sie hatte nie geraucht, mich immer angebettelt, damit aufzuhören - und sie stiess immer auf taube Ohren.

In den letzten Monaten plagten mich Schlafstörungen - ich hatte nachts das Gefühl zu ersticken.
Wie eine Faust, die meine Brust zusammendrückt.

Ich bin also zum Arzt: EKG.
Das EKG zeigte Unregelmässigkeiten, also noch einmal EKG, Blutabnahme, Belastungs EKG - Entwarnung.

Ich haben einen wirklich guten Arzt, der zuhört und nicht mit erhobenen Zeigefinger vor einem steht.

Durch Hausbesuche bei meiner Mutter, die auch seine Patientin war und ihr letztes Jahr bei uns Zuhause verbrachte, wußte er, dass ich rauche.
Außerdem hab ich auch ein paar Pfunde zu viel.

Naja, auf jeden nahm er mich bei meinem vorletzten Besuch zur Seite und sagte: "Mensch, versuchen Sie doch, mit dem Rauchen aufzuhören"

Dann Besuch bei der Frauenärztin: "Rauchen erhöht das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken".

Ich habe dann mal darüber nachgedacht, ohne die üblichen Ausreden: "andere rauchen nie und sterben dann doch an Brustkrebs" ect.
Ich denke, diese Sätze kennt so ziemlich jeder.

Es ärgert mich, wie sehr das Rauchen mein Leben im Griff hatte.
Wenn ich mit dem Zug wo hingefahren bin, hab ich mir vorab angeschaut, ob die Zeit beim evtl. Umsteigen ausreicht, eine zwischendurch zu rauchen. Oder, wenn ohne umsteigen, ich irgendwo evtl. 5 Minuten Aufenthalt habe, um schnell auszusteigen, um dann im Raucherbereich doch noch schnell "nachzutanken" - grausig.
Keine Zigaretten zu haben gab´s schon lang nicht mehr: nachdem ich ein paar mal nachts an die Tanke gefahren bin, um morgens rauchen zu können, hatte ich jetzt immer nen Monatsvorat da.
Überall waren "Notfallschachtelt" - im Auto, in dem ich nicht rauchte, im Schreibtischfach im Büro, im Arbeitszimmer, in der Küche, im Schlafzimmer.

Mitte Juli kam ich zu dem Entschluss: es muss aufhören, ich will nicht mehr rauchen.
Ich hatte mir vorgenommen, meine restlichen Zigaretten noch zu verpaffen und dann aufzuhören. Mein Mann (seit 5 Jahren Nichtraucher) belächelte mich.

So am 25.07. fing ich die letzte Packung an. In dieser Woche standen noch 2 Familienfeiern am selben Wochenende an - nee, das tue ich mir nicht an, dann ist der Rückfall ja schon vorprogrammiert. Also: Stichtag 01.08.2010 !!

Am Samstag, den 31.07. hab ich noch gequalmt wie ein Schornstein. Ich hab jedem erzählt, dass ich ab Sonntag nicht mehr rauche. Jeder grinste vor sich hin und sagte: jaja

Ich hatte mir zuvor Nikotinpflaster gekauft und Sonntag nach dem aufstehen klebte ich es dann auf.

Seit dem hab ich keine Zigarette mehr angefasst. Alle Aschenbecher gespült und weggeräumt. Den stinkenden Mülleiner sofort geleert.

Ich habe zwischendurch immer mal wieder Hitzewellen und ein komisches Gefühl im Bauch, aber sonst klappt es besser als zuvor befürchtet.
Ich hatte schon mal versucht, mit Pflaster aufzuhören - leider hatte ich bereits nach 2 Tagen heimlich geraucht, trotz Pflaster.
Ich glaube, es war jetzt der richtige Moment, aufzuhören. Ich bin bereits bei Tag 9 und mächtig stolz darauf.

Was es mir erleichtert hat: bereits seit einigen Jahren rauche ich nicht mehr im Haus. Auch im Büro wurde nur in der Teeküche geraucht, die ich seit dem nach Möglichkeit meide.

Und: es ist mir egal, ob ich jetzt zunehme, auf 4-5 kg mehr mehr kommt´s nun auch nicht mehr an, die Ausrede gilt nicht, um wieder anzufangen.
Mit dem Essen höre ich dann später auf