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Heute ist Sonntag, der 383. Tag meiner neu verdienten Freiheit.

Wie man feststellen kann, habe ich zwischen dem 66. und 377. Tag nichts in mein Tagebuch geschrieben -?-
Nicht, daß es nichts zu berichten gegeben hätte ... da gab es sicherlich so einiges. Ich hatte auch die ganze Zeit Internetzugang. Daran lag es also auch nicht. Aber ich habe gemerkt, daß es mir schwerer fällt, nicht zu rauchen, wenn ich permanent übers Nichtrauchen nachdenke und diskutiere. Deswegen mußte ich mich zu meiner eigenen Schutzmaßnahme still zurückziehen.
Ich hatte hin und wieder Raucherträume. Teils so real, daß ich am Morgen aufwachte und entsetzt über mich war, daß ich der Sucht wieder verfallen war. Erst im zweiten Augenblick sagte mein kluges Ego zu mir, ätsch war doch nur ein Traum, Dummerchen! Er sollte dir sagen, du hast immer noch Grund, dich über alle Maßen zu freuen, denn du bist frei.

Die ersten 30 Tage hatte ich quasi Dauerschmacht. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich 24h/Tag gierig an Zigaretten gedacht, hätte mir am liebsten eine angezündet und war bereit, alle wissenschaftlichen Erkenntnisse und Warnungen als maßlos übertrieben auf die leichte Schulter zu nehmen. So vernebelt war ich.
Ich weiss nicht, irgendwas muss ich doch richtig gemacht haben, denn ich habe mir keine angezündet.
Oft bin ich einfach ganz früh und ein bisschen traurig ins Bett gegangen, wie eine Kranke... damit war wieder ein Tag mehr überstanden.
Ein Raucher sieht die Dinge anders, denn der Raucher ist nicht Herr seiner Sinne. Er ist ein Drogenabhänginger.
Einer sehr hinterhältigen Droge noch dazu.
Raucher sind ständig auf der Suche nach einer Rauchgelegenheit, ständig unkonzentriert, immer abgelenkt. Wenn sie rauchen wollen und kein Feuer finden ... hören sie nicht mehr zu.

Seit ich nicht mehr rauche, hat sich meine Lebensqualität erheblich verbessert. Nicht nur in Bezug auf das, was einem jeder Nichtmehrraucher mit berechtigtem Stolz erzählt: besser Geruchs- und Geschmackssinn, klarere Haut, keine vergilbten Zähne mehr, mehr Atemluft usw. usw. usw.
Sondern auch in Bezug auf Anerkennung in der Gesellschaft.
Nichtmehrraucher werden als starke Charaktere wahrgenommen. Sogar Menschen, die nie geraucht haben, bringen mir offene Bewunderung entgegen. Man hinterläßt also einen bleibenden positiven Eindruck. Und man sieht auch noch besser aus!
Und ich kann mich wieder konzentrieren, mich länger für eine Sache begeistern, auseinandersetzten, gründlicher erarbeiten. Keine lästigen Raucherunterbrechungen mehr. Das Gehirn - der ganze Körper ist besser durchblutet. Körper und Geist widmen sich dankbar und mit vollem Elan sinnvolleren Aufgaben als sich mit dem Gift im Körper herumzuschlagen.

Ich wollte euch sagen. Geht los und denkt nicht an Umkehr, gehe deinen Weg. Hol dir Hilfe, wo du sie kriegen kannst.
Es ist eine Illusion, daß du etwas aufgeben musst. Hervorgerufen wird sie durch die Droge. In Wirklichkeit gewinnst Du.
Es ist eine zähflüssige, trübe Nebelsuppe, aber sie ist endlich. Gehe da durch und hol dir deinen Gewinn ab. Wenn du sie durchschritten hast, bist du kein Drogenabhängiger mehr.

Das war mein Wort zum Wochenende!
Nächste Woche bin ich nicht da. Macht keinen Scheiss, solange ich weg bin ich zähl auf Euch!!
grüße Sowieso
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hallo menki,
ja, mein Jahr war um, hab vergessen zu feiern und wollte mir doch ein paar Lobeshymnen anhören :mrgreen:
Und dann war ich neugierig, wer noch alles dabei ist.

Und überhaupt, ist doch schön hier!

lg sowieso