(...) Etwa 3300 Deutsche sterben nach Angaben des Deutschen Krebszentrums pro Jahr vorzeitig, insbesondere Kinder sind schlecht geschützt. In einem europaweiten Ranking der WHO zum Schutz von Kindern vor Tabakqualm in der Öffentlichkeit belegt Deutschland Platz 41 von 48 Staaten.
Kann hier eine freiwillige Vereinbarung helfen? Die Regelung zwischen der Bundesregierung und dem Hotel- und Gaststättenverband Dehoga sieht vor, daß 30 Prozent der Verbandsmitglieder 30 Prozent ihrer Plätze ab März 2006 für Nichtraucher reservieren, mit steigender Tendenz in den nächsten Jahren. Nach Angaben des Verbands haben dies 31,5 Prozent der Mitglieder umgesetzt.
Nichtraucherzonen: teuer und unsinnig
Zunächst ist festzuhalten: Der Dehoga vertritt weniger als ein Drittel der Gastronomiebetriebe in Deutschland; von diesen sind nur Speisebetriebe ab einer bestimmten Größe betroffen; ob sie die Vereinbarung einhalten, wird durch eine interne Zufallsumfrage abgefragt. Gesundheitliche Kriterien für „Nichtraucherplätze“ existieren nicht; stellt ein Wirt etwa auf jeden dritten Tisch ein Nichtraucherschild, erfüllt er die Vorgabe.
Ein wirksamer Schutz von Nichtrauchern ist so in keiner Weise nachweisbar, wie nun Minister Seehofer einräumt. Tatsächlich erscheint sie ähnlich effektiv, als würde die Bundesregierung das Tempolimit in Städten abschaffen und dafür mit dem ADAC vereinbaren, daß alle Autofahrer Rücksicht nehmen.
In der aktuellen Debatte wird nun eine konsequentere Abmachung mit dem Gaststättenverband als Alternative zu einer generellen Rauchfreiheit diskutiert. Hier lohnt ein Blick auf die weit strengere Regelung in Finnland: Seit dem Jahr 2000 müssen dort Bars und Restaurants mindestens 50 Prozent ihrer Plätze in klar markierten Nichtraucherzonen anbieten und durch Ventilationssysteme den Tabakrauch eliminieren.
Das Marktprinzip funktioniert nicht
Heute entpuppt sich dies als eine Zwischenlösung, die den Wirten hohe Kosten und der Gesundheit der Nichtraucher wenig Fortschritte gebracht hat: Die meisten Wirte setzten nicht auf völlige Rauchfreiheit, weil sie - zu Unrecht, wie etwa die Erfahrungen in Italien und Irland zeigen - Umsatzeinbußen befürchteten. Statt dessen investierten sie heftig in Trennwände, Raumteiler und Ventilation.
Das Ergebnis: Noch fünf Jahre nach Einführung der Regelung war fast in jeder zweiten klar abgeteilten Nichtraucherzone und trotz Ventilation starker Zigarettenrauch feststellbar. Noch schlechter waren die Resultate in Nachtclubs und Bars, wo eine Trennung kaum einzuhalten war. Nun wird 2007 ein generelles Rauchverbot eingeführt, wie es bereits in Italien, Irland, Norwegen, Schweden, Schottland, England, Estland und Island und anderswo gilt, die ähnliche Erfahrungen hinter sich haben.
Daß dies in Deutschland notwendig wäre, bezweifeln Skeptiker auch mit dem Verweis auf Marktkräfte: Wenn Kunden rauchfreie Restaurants wünschen, werden Wirte sie schon anbieten. Viele Zahlen belegen jedoch, daß hier das reine Marktprinzip nicht funktioniert: 84 Prozent der Deutschen geben in einer aktuellen Umfrage an, daß sie sich vom Tabakrauch in Bars und Restaurants belästigt fühlen.
Mitarbeiter-Schutz geht vor
Doch sie haben nur ein Angebot von 800 rauchfreien Gaststätten zur Auswahl - bei 240.000 Gastronomiebetrieben. Viele Wirte befürchten, einen diskriminierenden Eindruck zu geben, wenn sie allein mit einem Rauchverbot vorpreschen. Selbst wenn sich dies langsam ändern würde: Das gastronomische Angebot ist jenseits von städtischen Zentren naturgemäß überschaubar; und gerade die gesundheitlich verwundbarsten Gruppen, ältere Menschen und Familien mit kleinen Kindern, sind wenig mobil.
Einen entscheidenden Aspekt können zudem weder Markt noch freiwillige Nichtraucherzonen regeln: den Schutz der Gastronomie-Mitarbeiter. Deren Belastung würde in jedem Industriebetrieb einen Skandal auslösen: Servicekräfte in der Gastronomie erkranken anderthalbmal so häufig an Lungenkrebs wie andere Berufsgruppen.
Die Konzentration des Nikotin-Abbauprodukts Cotinin sank bei Kellnern nach Einführung eines Rauchverbots um etwa 80 Prozent, Hals-, Nasen- und Augenleiden nahmen in ähnlichem Maße ab. Die insgesamt eine Million Beschäftigten allein im deutschen Gastgewerbe sind nur das plastischste Beispiel dafür, warum immer mehr europäische Staaten zu dem Schluß kommen: Nur eine gesetzlich gesicherte Rauchfreiheit bietet Nichtrauchern echten Schutz.
Ich finde diese Diskussion hochinteressant, gleichzeitig aber auch unbefriedigend, wenn wir an die tatsächlichen Entscheidungen und Beschlüssen denken, die an den entscheidenden Stellen gefasst werden. Die Tabakindustrie verdient, die Steuern sind willkommen etc.... wir wissen, wo die Bremsen sitzen.
Ich möchte hier auf die unterschiedliche Wahrnehmung von Rauchern und NMR hinweisen und zwar mit einem erlebtem Beispiel aus der Praxis.
Es ist noch nicht lange her, da habe ich mich mit meinen Freunden köstlich über die Nichtraucher amüsiert, die händewedelnd durch eine Kneipe oder das Restaurant gingen.
Ich war beleidigt, dass meine Töchter sich im Garten (!!!!) über die Rauchbelästigung beschwert haben, wo ich doch seit fast 2 Jahren schon nicht mehr im Haus geraucht hatte mit Ausnahme des Wintergartens, meinem Reich. Im Freien nun auch noch? Ich war empört!
In der letzten Woche, es war meine dritte NMR-Woche, durfte ich mein Krankenzimmer im Krankenhaus einmal verlassen und im Garten spazieren gehen.
Ich roch die Blumen, den Kaffee, das warme Holz der Stühle und......klar, den Rauch der Zigaretten. Ich habe es nicht für möglich gehalten und deshalb unauffällig überprüft. Es waren 20 m von meiner Bank entfernt und der Rauch hat mich so sehr gestört, dass ich den Platz gewechselt habe.
Die Armen, die der Gier sogar frisch operiert und mit Tropf gehorchen mussten! Nun konnte ich meine Töchter verstehen.
Es ist doch klar, dass wir die Realität als Raucher anders wahrgenommen haben und auch so argumentiert haben, dass wir unser Gesicht nicht verlieren mussten. Wie soll denn ein vernünftiger Mensch sonst für das Rauchen argumentieren? Das geht nicht! Also wurden wir als Raucher irrational und so erfinderisch. Ich bin so froh, dass ich jetzt von der anderen Seite schaun kann. Lasst uns daran arbeiten, dass die Nochraucher kapieren!
Ich halte nichts davon, Raucher in der Öffentlichkeit zunehmend zu diskriminieren.
Vor vielen Jahren waren Raucher noch salonfähig; oftmals gehörte es zum guten Ton, zu rauchen. Mittlerweile (Amerika lässt grüßen) wird die Schizophrene Situation immer deutlicher:
Durch Tabaksteuern gewinnt der Staat immens - auf der anderen Seite bekommt der Raucher den Status des "Feindes", des "Ungeliebten" aufgedrückt, der künftig aus Kneipen und Restaurants zu verschwinden hat. Damit erhöht sich der innere Konflikt der Raucher erst recht. Er fühlt sich geächtet, diskriminiert.
Auf der anderen Seite bietet der Staat keine wirkliche Hilfe an, damit Raucher von ihrer Sucht loskommen. Ängste werden geschürt, und Raucher zu Patienten gemacht, die mit nikotinhaltigen Ersatzstoffen entziehen sollen. Ich kann da keine Hilfe sehen.
lasst uns nicht vergessen, was wir vor einiger Zeit noch waren: genauso abhängig von dieser Sch.......Droge wie Milliarden andere auch, die sicher erst recht zur Zigarette greifen, wenn die staatliche Offensive weiter zunimmt.
nachdenkliche Grüße
Elke
—
NR seit 27.8.2006...Danke an Carr und meinen Paps...
[quote:367b5c17d1="indiansun"]Durch Tabaksteuern gewinnt der Staat immens - auf der anderen Seite bekommt der Raucher den Status des "Feindes"...[/quote:367b5c17d1]
Genau deshalb habe ich aufgehört.
Ich bin schon ´ne Weile ziemlich böse auf diese Doppelmoral vom Vater Staat, ich fände es wesentlich ehrlicher, die Kippen zu ächten und nicht die Raucher. Ohne Tabakwaren gäbs auch keine legalen Raucher mehr und keine Diskussion um irgendwelche Zonen. Die Politiker könnten sich endlich anderer wichtiger Themen annehmen... [img:367b5c17d1]http://www.cosgan.de/images/midi/boese/k020.gif[/img:367b5c17d1]
ich glaube kaum, dass sich die politiker [i:fdeb744515]dann[/i:fdeb744515] endlich mal der wichtigen themen wirklich annehmen würden. das ist doch ein einziges peinliches herum-lamentieren, was sie dort abziehen....; derzeit, bei so vielen naturkatastrophen und dem sichtbaren klimawechsel - mitbegünstigt durch die zerstörung unseres planeten durch den menschen (verschmutzung, abholzung der regen- und sonstigen wälder...(s. auch russland), schlagworten wie emissionshandel (was für eine farce !)...gäbe es im grunde nur dieses einzige thema, die erde und ihre bewohner (menschen, tiere, pflanzen) zu schützen, zu retten, was noch zu retten ist....... doch sie lamtentieren und lamentieren...
den tabak werden sie niemals abschaffen, sie wollen ja das geld (die steuern)........
mei, bin ich heute in rage........, hoffentlich legt sich das bald......brrrrrrrrrrz
—
NR seit 27.8.2006...Danke an Carr und meinen Paps...
Die Spitzen der großen Koalition wollen entgegen dem Rat ihrer Fachleute das Rauchen in Gaststätten nicht vollständig verbieten.
Von Robert Roßmann
Der parlamentarischen Geschäftsführer Norbert Röttgen (CDU) sagte, SPD und Union würden bei der Formulierung ihres Antrags zwar die Gefahren des Passivrauchens berücksichtigen. Gleichzeitig würden sie aber darauf achten, dass das "richtige Maß" des Nichtraucherschutzes nicht überschritten werde. Aus der Unionsfraktion verlautete, damit sei ein generelles Rauchverbot in Gaststätten vom Tisch.
Der genaue Inhalt des Koalitionsantrags soll bei einem Treffen an diesem Mittwoch verhandelt werden. In einem Positionspapier der Union für dieses Gespräch wird offenbar empfohlen, das Rauchen nur in Restaurants mit einer Fläche von mehr als 75 Quadratmetern zu verbieten. Selbst diesen Gaststätten soll aber die Einrichtung besonders abgetrennter Raucherzimmer erlaubt sein.
Diese Position entspricht exakt den "Vorschlägen" des Verbandes der Cigarettenindustrie (VdC). Der VdC hat für diesen Mittwoch zu einem parlamentarischen Abend in seinen Berliner Clubraum geladen, um den Abgeordneten die "Vorschläge" näherzubringen.
"Vor der Tabaklobby eingeknickt"
Die stellvertretende Fraktionschefin der Grünen, Bärbel Höhn, warf Union und SPD vor, damit "vor der Tabaklobby eingeknickt" zu sein. Offenbar spiele die Gesundheit der Beschäftigten keine Rolle mehr, sagte Höhn der Süddeutschen Zeitung. Schließlich hätten Arbeitnehmer in der Gastronomie ein bis zu 50 Prozent höheres Lungenkrebsrisiko. Damit könnten "CDU und SPD aber offenbar gut leben".
Die Grünen haben die Bundesregierung deshalb aufgefordert, in der Sitzung des Verbraucherausschusses am Mittwoch Auskunft über ihre Pläne zu geben. Die Ausschussvorsitzende Ulrike Höfken (Grüne) sagte der SZ, die von SPD und Union erwogenen Teil-Verbote seien "keine tragende Lösung". Die jüngsten Studien über die Gefahren des Passivrauchens und die Unwirksamkeit der bisherigen Bestimmungen zeigten, dass jetzt ein generelles gesetzliches Rauchverbot in Gaststätten nötig sei.
Die SPD-Bundestagsfraktion bestätigte zwar, dass die beiden Koalitionsfraktionen einen gemeinsamen Antrag einbringen wollen. Ob es aber tatsächlich dazu komme, hänge noch von den Beratungen über den Inhalt an diesem Mittwoch ab, sagte ein Sprecher. Dazu seien neben den parlamentarischen Geschäftsführern auch die Initiatoren des Gruppenantrags geladen. Für die SPD sei der Antrag der Gesundheitsexperten deshalb "noch nicht endgültig" vom Tisch.
Es gibt allerdings auch in der SPD-Fraktion erhebliche Bedenken gegen das darin vorgesehene generelle Rauchverbot in Gaststätten. Den Gruppenantrag der Experten haben bisher nur etwa 110 der 222 Sozialdemokraten sowie 30Linke und vier Unionsabgeordnete gezeichnet. Die Vorschläge der Union für den Antragstext halten aber fast alle Sozialdemokraten für zu weich.(...)
(...) Etwa 3300 Deutsche sterben nach Angaben des Deutschen Krebszentrums pro Jahr vorzeitig, insbesondere Kinder sind schlecht geschützt. In einem europaweiten Ranking der WHO zum Schutz von Kindern vor Tabakqualm in der Öffentlichkeit belegt Deutschland Platz 41 von 48 Staaten.
Kann hier eine freiwillige Vereinbarung helfen? Die Regelung zwischen der Bundesregierung und dem Hotel- und Gaststättenverband Dehoga sieht vor, daß 30 Prozent der Verbandsmitglieder 30 Prozent ihrer Plätze ab März 2006 für Nichtraucher reservieren, mit steigender Tendenz in den nächsten Jahren. Nach Angaben des Verbands haben dies 31,5 Prozent der Mitglieder umgesetzt.
Nichtraucherzonen: teuer und unsinnig
Zunächst ist festzuhalten: Der Dehoga vertritt weniger als ein Drittel der Gastronomiebetriebe in Deutschland; von diesen sind nur Speisebetriebe ab einer bestimmten Größe betroffen; ob sie die Vereinbarung einhalten, wird durch eine interne Zufallsumfrage abgefragt. Gesundheitliche Kriterien für „Nichtraucherplätze“ existieren nicht; stellt ein Wirt etwa auf jeden dritten Tisch ein Nichtraucherschild, erfüllt er die Vorgabe.
Ein wirksamer Schutz von Nichtrauchern ist so in keiner Weise nachweisbar, wie nun Minister Seehofer einräumt. Tatsächlich erscheint sie ähnlich effektiv, als würde die Bundesregierung das Tempolimit in Städten abschaffen und dafür mit dem ADAC vereinbaren, daß alle Autofahrer Rücksicht nehmen.
In der aktuellen Debatte wird nun eine konsequentere Abmachung mit dem Gaststättenverband als Alternative zu einer generellen Rauchfreiheit diskutiert. Hier lohnt ein Blick auf die weit strengere Regelung in Finnland: Seit dem Jahr 2000 müssen dort Bars und Restaurants mindestens 50 Prozent ihrer Plätze in klar markierten Nichtraucherzonen anbieten und durch Ventilationssysteme den Tabakrauch eliminieren.
Das Marktprinzip funktioniert nicht
Heute entpuppt sich dies als eine Zwischenlösung, die den Wirten hohe Kosten und der Gesundheit der Nichtraucher wenig Fortschritte gebracht hat: Die meisten Wirte setzten nicht auf völlige Rauchfreiheit, weil sie - zu Unrecht, wie etwa die Erfahrungen in Italien und Irland zeigen - Umsatzeinbußen befürchteten. Statt dessen investierten sie heftig in Trennwände, Raumteiler und Ventilation.
Das Ergebnis: Noch fünf Jahre nach Einführung der Regelung war fast in jeder zweiten klar abgeteilten Nichtraucherzone und trotz Ventilation starker Zigarettenrauch feststellbar. Noch schlechter waren die Resultate in Nachtclubs und Bars, wo eine Trennung kaum einzuhalten war. Nun wird 2007 ein generelles Rauchverbot eingeführt, wie es bereits in Italien, Irland, Norwegen, Schweden, Schottland, England, Estland und Island und anderswo gilt, die ähnliche Erfahrungen hinter sich haben.
Daß dies in Deutschland notwendig wäre, bezweifeln Skeptiker auch mit dem Verweis auf Marktkräfte: Wenn Kunden rauchfreie Restaurants wünschen, werden Wirte sie schon anbieten. Viele Zahlen belegen jedoch, daß hier das reine Marktprinzip nicht funktioniert: 84 Prozent der Deutschen geben in einer aktuellen Umfrage an, daß sie sich vom Tabakrauch in Bars und Restaurants belästigt fühlen.
Mitarbeiter-Schutz geht vor
Doch sie haben nur ein Angebot von 800 rauchfreien Gaststätten zur Auswahl - bei 240.000 Gastronomiebetrieben. Viele Wirte befürchten, einen diskriminierenden Eindruck zu geben, wenn sie allein mit einem Rauchverbot vorpreschen. Selbst wenn sich dies langsam ändern würde: Das gastronomische Angebot ist jenseits von städtischen Zentren naturgemäß überschaubar; und gerade die gesundheitlich verwundbarsten Gruppen, ältere Menschen und Familien mit kleinen Kindern, sind wenig mobil.
Einen entscheidenden Aspekt können zudem weder Markt noch freiwillige Nichtraucherzonen regeln: den Schutz der Gastronomie-Mitarbeiter. Deren Belastung würde in jedem Industriebetrieb einen Skandal auslösen: Servicekräfte in der Gastronomie erkranken anderthalbmal so häufig an Lungenkrebs wie andere Berufsgruppen.
Die Konzentration des Nikotin-Abbauprodukts Cotinin sank bei Kellnern nach Einführung eines Rauchverbots um etwa 80 Prozent, Hals-, Nasen- und Augenleiden nahmen in ähnlichem Maße ab. Die insgesamt eine Million Beschäftigten allein im deutschen Gastgewerbe sind nur das plastischste Beispiel dafür, warum immer mehr europäische Staaten zu dem Schluß kommen: Nur eine gesetzlich gesicherte Rauchfreiheit bietet Nichtrauchern echten Schutz.
Link zur FAZ :
http://makeashorterlink.com/?B5795379D
@infothek: Danke für den kürzeren Link.
Viele Grüße,
Matthias
Ich finde diese Diskussion hochinteressant, gleichzeitig aber auch unbefriedigend, wenn wir an die tatsächlichen Entscheidungen und Beschlüssen denken, die an den entscheidenden Stellen gefasst werden. Die Tabakindustrie verdient, die Steuern sind willkommen etc.... wir wissen, wo die Bremsen sitzen.
Ich möchte hier auf die unterschiedliche Wahrnehmung von Rauchern und NMR hinweisen und zwar mit einem erlebtem Beispiel aus der Praxis.
Es ist noch nicht lange her, da habe ich mich mit meinen Freunden köstlich über die Nichtraucher amüsiert, die händewedelnd durch eine Kneipe oder das Restaurant gingen.
Ich war beleidigt, dass meine Töchter sich im Garten (!!!!) über die Rauchbelästigung beschwert haben, wo ich doch seit fast 2 Jahren schon nicht mehr im Haus geraucht hatte mit Ausnahme des Wintergartens, meinem Reich. Im Freien nun auch noch? Ich war empört!
In der letzten Woche, es war meine dritte NMR-Woche, durfte ich mein Krankenzimmer im Krankenhaus einmal verlassen und im Garten spazieren gehen.
Ich roch die Blumen, den Kaffee, das warme Holz der Stühle und......klar, den Rauch der Zigaretten. Ich habe es nicht für möglich gehalten und deshalb unauffällig überprüft. Es waren 20 m von meiner Bank entfernt und der Rauch hat mich so sehr gestört, dass ich den Platz gewechselt habe.
Die Armen, die der Gier sogar frisch operiert und mit Tropf gehorchen mussten! Nun konnte ich meine Töchter verstehen.
Es ist doch klar, dass wir die Realität als Raucher anders wahrgenommen haben und auch so argumentiert haben, dass wir unser Gesicht nicht verlieren mussten. Wie soll denn ein vernünftiger Mensch sonst für das Rauchen argumentieren? Das geht nicht! Also wurden wir als Raucher irrational und so erfinderisch. Ich bin so froh, dass ich jetzt von der anderen Seite schaun kann. Lasst uns daran arbeiten, dass die Nochraucher kapieren!
LG Katja
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2109.html]Katjas Tagebuch[/url]Rauchstopp am 25.8.06,12.20 Uhr!!!
Ich halte nichts davon, Raucher in der Öffentlichkeit zunehmend zu diskriminieren.
Vor vielen Jahren waren Raucher noch salonfähig; oftmals gehörte es zum guten Ton, zu rauchen. Mittlerweile (Amerika lässt grüßen) wird die Schizophrene Situation immer deutlicher:
Durch Tabaksteuern gewinnt der Staat immens - auf der anderen Seite bekommt der Raucher den Status des "Feindes", des "Ungeliebten" aufgedrückt, der künftig aus Kneipen und Restaurants zu verschwinden hat. Damit erhöht sich der innere Konflikt der Raucher erst recht. Er fühlt sich geächtet, diskriminiert.
Auf der anderen Seite bietet der Staat keine wirkliche Hilfe an, damit Raucher von ihrer Sucht loskommen. Ängste werden geschürt, und Raucher zu Patienten gemacht, die mit nikotinhaltigen Ersatzstoffen entziehen sollen. Ich kann da keine Hilfe sehen.
lasst uns nicht vergessen, was wir vor einiger Zeit noch waren: genauso abhängig von dieser Sch.......Droge wie Milliarden andere auch, die sicher erst recht zur Zigarette greifen, wenn die staatliche Offensive weiter zunimmt.
nachdenkliche Grüße
Elke
NR seit 27.8.2006...Danke an Carr und meinen Paps...
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2142.html]mein tagebuch..[/url]
[quote:367b5c17d1="indiansun"]Durch Tabaksteuern gewinnt der Staat immens - auf der anderen Seite bekommt der Raucher den Status des "Feindes"...[/quote:367b5c17d1]
Genau deshalb habe ich aufgehört.
Ich bin schon ´ne Weile ziemlich böse auf diese Doppelmoral vom Vater Staat, ich fände es wesentlich ehrlicher, die Kippen zu ächten und nicht die Raucher. Ohne Tabakwaren gäbs auch keine legalen Raucher mehr und keine Diskussion um irgendwelche Zonen. Die Politiker könnten sich endlich anderer wichtiger Themen annehmen... [img:367b5c17d1]http://www.cosgan.de/images/midi/boese/k020.gif[/img:367b5c17d1]
http://www.ohnerauchen.de/forum/aspis%C2%B4-rueckblick-nach-434-tagen
recht hast du maggie...
ich glaube kaum, dass sich die politiker [i:fdeb744515]dann[/i:fdeb744515] endlich mal der wichtigen themen wirklich annehmen würden. das ist doch ein einziges peinliches herum-lamentieren, was sie dort abziehen....; derzeit, bei so vielen naturkatastrophen und dem sichtbaren klimawechsel - mitbegünstigt durch die zerstörung unseres planeten durch den menschen (verschmutzung, abholzung der regen- und sonstigen wälder...(s. auch russland), schlagworten wie emissionshandel (was für eine farce !)...gäbe es im grunde nur dieses einzige thema, die erde und ihre bewohner (menschen, tiere, pflanzen) zu schützen, zu retten, was noch zu retten ist....... doch sie lamtentieren und lamentieren...
den tabak werden sie niemals abschaffen, sie wollen ja das geld (die steuern)........
mei, bin ich heute in rage........, hoffentlich legt sich das bald......brrrrrrrrrrz
NR seit 27.8.2006...Danke an Carr und meinen Paps...
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2142.html]mein tagebuch..[/url]
Koalition rückt von totalem Rauchverbot ab
Die Spitzen der großen Koalition wollen entgegen dem Rat ihrer Fachleute das Rauchen in Gaststätten nicht vollständig verbieten.
Von Robert Roßmann
Der parlamentarischen Geschäftsführer Norbert Röttgen (CDU) sagte, SPD und Union würden bei der Formulierung ihres Antrags zwar die Gefahren des Passivrauchens berücksichtigen. Gleichzeitig würden sie aber darauf achten, dass das "richtige Maß" des Nichtraucherschutzes nicht überschritten werde. Aus der Unionsfraktion verlautete, damit sei ein generelles Rauchverbot in Gaststätten vom Tisch.
Der genaue Inhalt des Koalitionsantrags soll bei einem Treffen an diesem Mittwoch verhandelt werden. In einem Positionspapier der Union für dieses Gespräch wird offenbar empfohlen, das Rauchen nur in Restaurants mit einer Fläche von mehr als 75 Quadratmetern zu verbieten. Selbst diesen Gaststätten soll aber die Einrichtung besonders abgetrennter Raucherzimmer erlaubt sein.
Diese Position entspricht exakt den "Vorschlägen" des Verbandes der Cigarettenindustrie (VdC). Der VdC hat für diesen Mittwoch zu einem parlamentarischen Abend in seinen Berliner Clubraum geladen, um den Abgeordneten die "Vorschläge" näherzubringen.
"Vor der Tabaklobby eingeknickt"
Die stellvertretende Fraktionschefin der Grünen, Bärbel Höhn, warf Union und SPD vor, damit "vor der Tabaklobby eingeknickt" zu sein. Offenbar spiele die Gesundheit der Beschäftigten keine Rolle mehr, sagte Höhn der Süddeutschen Zeitung. Schließlich hätten Arbeitnehmer in der Gastronomie ein bis zu 50 Prozent höheres Lungenkrebsrisiko. Damit könnten "CDU und SPD aber offenbar gut leben".
Die Grünen haben die Bundesregierung deshalb aufgefordert, in der Sitzung des Verbraucherausschusses am Mittwoch Auskunft über ihre Pläne zu geben. Die Ausschussvorsitzende Ulrike Höfken (Grüne) sagte der SZ, die von SPD und Union erwogenen Teil-Verbote seien "keine tragende Lösung". Die jüngsten Studien über die Gefahren des Passivrauchens und die Unwirksamkeit der bisherigen Bestimmungen zeigten, dass jetzt ein generelles gesetzliches Rauchverbot in Gaststätten nötig sei.
Die SPD-Bundestagsfraktion bestätigte zwar, dass die beiden Koalitionsfraktionen einen gemeinsamen Antrag einbringen wollen. Ob es aber tatsächlich dazu komme, hänge noch von den Beratungen über den Inhalt an diesem Mittwoch ab, sagte ein Sprecher. Dazu seien neben den parlamentarischen Geschäftsführern auch die Initiatoren des Gruppenantrags geladen. Für die SPD sei der Antrag der Gesundheitsexperten deshalb "noch nicht endgültig" vom Tisch.
Es gibt allerdings auch in der SPD-Fraktion erhebliche Bedenken gegen das darin vorgesehene generelle Rauchverbot in Gaststätten. Den Gruppenantrag der Experten haben bisher nur etwa 110 der 222 Sozialdemokraten sowie 30Linke und vier Unionsabgeordnete gezeichnet. Die Vorschläge der Union für den Antragstext halten aber fast alle Sozialdemokraten für zu weich.(...)
http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/8/86921/
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