Hi ! Ich bin Thomas aus Wien und möchte mich gerne vorstellen.
Ich bin 25 Jahre alt m, und rauche jetzt seit ca. 9 Jahren, 4 davon intensiv.
An manchen Tagen waren es bis zu 40 Zigaretten am Tag.
Zu rauchen begann ich deshalb, weil ich es einfach irgendwie total cool fand mit 16. Es war nicht so, dass mich meine Freunde überreden mussten, ich wollte es selbst. Schließlich waren meine ganzen Rock'n Roll Helden auch Raucher. (siehe John Lennon)
Und in einer Rock Band spielte ich auch, also war es klar, dass ich rauchen musste.
Da meine Mutter Raucher immerschon als Menschen Zweiter Klasse beschimpfte, war es für mich ein weiterer Ansporn zu rauchen. Es fühlte sich so rebellisch an, auch heute noch. Nur sie weis es bis heute nicht. Wenn sie es rausbekäme, bräche sie sämtlichen Kontakt sofort ab.
Schließlich wurde bei mir ADHS diagnostiziert. D.h. wir haben ein immens hohes Suchtpotenzial. Zigaretten, Kaffee und Cola auf uns beruhigend wirken. D.h ich trinke am Abend 2 Tassen Kaffee zum Einschlafen.
Zweimal versuchte ich schon mit dem Rauchen aufzuhören, doch vergeblich.
Jedesmal fing ich wieder an, als ich mehre Tage in meinem Elternhaus verbrachte.
Dieses Brave, Überhebliche, Unantastbare ist für mich dann der Ansporn gewesen wieder zu rauchen. Ich konnte nicht anders, ich wehrte mich mit den Zigaretten dagegen. Deswegen erwähnte ich weiter oben bereits, Zigaretten haben auch heute noch eine rebellische Wirkung auf mich.
Was soll ich nur tun?
Nun ich rauche jetzt seit 24h Stunden nicht mehr, und spüre den Entzug ein bisschen.
Aber wie soll es weitergehen? Ein kleiner Seitenhieb von Außen und ich
ich falle wieder in Depris und rauche wieder.
Hallo Thomas
Dein Intro ist lesenswert, weil es einen hier im Forum eher selten diskutierten Aspekt beleuchtet. Die Sucht beginnt ja nicht als Sucht wie bei anderen Drogen. Nikotin kickt ja nicht - oder eben nicht besonders. Der Kick liegt im rebellischen Image, dem Symbol des Erwachsenwerdens, ohne in die Welt der schon vorhandenen Erwachsenen einzutreten. Das Symbol: Nehmt mich ernst! Ich bin kein Kind! Ich bin aber auch keiner von Euch!
James Dean - Denn sie wissen nicht, was sie tun... Ein Film, der genau das zum Thema hat. Rebellion nicht für etwas, sondern gegen etwas, ohne gleich die Antwort zu wissen auf die Frage: "Was wollt ihr eigentlich?" James Dean ohne Kippe im Maul?
[img:cc2395c8df]http://www.hellwich-kipp.de/bilder/jd.jpg[/img:cc2395c8df]
Keiner hätte ihn zum Star machen können. Und er hat ja dann auch mit seinem Autounfall vermieden, sich über Herzinfarkt und Krebs Gedanken machen zu müssen.
Naja, jetzt drohe ich, Dich vollzulallen. Du hast natürlich eine Chance, den Mist über Bord zu werfen. Als Tipp: Klar werden, ob man diesem, von cleveren Geschäftsleuten gemachten "Rebellenimage" wirklich aufsitzen will oder nicht vielleicht gegen diese Geldverdiener und Lügner rebellisch werden möchte.
Eine Frage: Wo liegt Dein Motiv aufzuhören? Dein "Deshalb"...?
Liebe Grüße
Jan
...vielleicht wäre auch eine Familientherapie nicht das Verkehrteste.....
Ich meine, du bist 25 Jahre alt und willst immer noch deiner Mutter zum Trotz irgendetwas beweisen/tun/lassen.... Gleichzeitig verhälst du dich wie ein verängstigtes Kind, dass die Bonbondose geplündert hat, auf Schelte wartet und verschweigst deiner Mutter, dass du rauchst....
Versuch doch erstmal, deine ambivalenten Gefühle deiner Mutter gegenüber in den Griff zu bekommen, vielleicht regelt sich dann vieles von allein!
Viel Erfolg!
Hallo Heike...
Einspruch!
Familientherapie mit einem 25jährigen ist sicher Unfug, da halt ich ja nun mal gar nichts von. Ich bin sowieso vorsichtig geworden, Leuten eine Therapie vorzuschlagen. Ich habe nämlich (nicht zuletzt hier) die Erfahrung gemacht, dass da schnell mal gedacht wird: "Ich bin doch nicht gaga..." Auch wenn Therapie an sich was tolles ist und ich keine Stunde davon missen möchte. Nichtrauchen klappt auch ohne Therapie.
Wir wissen doch aus eigener Erfahrung und zahllosen Diskussionen hier im Forum, dass das Nikotin jeden nur erdenklichen Erklärungsweg nutzt, warum die nächste geraucht werden sollte.
Daraus aber eine Behandlungsbedürftigkeit abzuleiten, finde ich schräg.
Ich sag das noch mal, was hier beschrieben wird, ist DER klassische Weg, wie 14-16jährige zur Kippe finden. Danach ist es nur noch eine Sucht, die keinen Grund mehr braucht. Das ist ein allgemeines und kein individuelles Schicksal. Später dann, mit 30, 40 oder 50 erinnert man sich nur noch vage daran. Deshalb fand ich es gut, wie authentisch das hier geschildert wird...
Liebe Grüße
Jan
Ich drücke es anders aus....
Nicht in Therapie wegen rauchen, nicht mehr rauchen oder sonstigen Süchten...
Therapievorschlag weil:
[quote:5fbf3113ec]Jedesmal fing ich wieder an, als ich mehre Tage in meinem Elternhaus verbrachte[/quote:5fbf3113ec]
ich beziehe mich da auf "in meinem Elternhaus verbrachte" und nicht auf rauchen.
[quote:5fbf3113ec]Da meine Mutter Raucher immerschon als Menschen Zweiter Klasse beschimpfte, war es für mich ein weiterer Ansporn zu rauchen. Es fühlte sich so rebellisch an, auch heute noch. Nur sie weis es bis heute nicht. Wenn sie es rausbekäme, bräche sie sämtlichen Kontakt sofort ab.
[/quote:5fbf3113ec]
Mal ehrlich, welche Mutter bricht den Kontakt ab, weil das Kind raucht?
Da scheint einiges im Argen zu liegen und vielleicht sollte man dort den Ansatz für alle möglichen Probleme suchen...ich wäre jedenfalls ziemlich mit den Nerven runter, wenn ich wüsste, dass mein Kind so von mir denkt oder so von meiner Mutter denken würde......
Ich gebe dir insoweit Recht, als das der Entzug wirklich gaga macht, aber auch nur, weil einen das eigene Hirn verarscht, aber das Nichtrauchen wirklich super ohne Therapie, Psychologen, Familientherapie funzt - sehr gut sogar!
Was die Rebellion anbetrifft, gebe ich dir auch Recht - allerdings weiß ich noch haargenau gegen was ich damals rebelliert habe *grins*.... es war eine Reklamation eines "Kunden", weil ich nämlich die im Schrank stangenweise gehorteten Zigaretten meiner Eltern vertickt habe um mein Taschengeld aufzubessern - "da ist Kamelkacke drin" konnte ich nicht so stehen lassen - wie doof kann man sein?!
Letzteres ist rein rhetorisch - es muss mir niemand drauf antworten
Ist da echt KEINE Kamelkacke drin? --- :shock: Da war ich immer so sicher. Zum Glück erfahre ich das jetzt erst, sonst hätt ich womöglich nicht aufgehört...
Aber @mindgames... Was sagst Du?
Nicht dass wir Dich hier verschrecken?!?!?!?
was mir zu denken gegeben hat war deine überschrift. Habe ich eine Chance?
Das mußt du nur ganz allein dich selbst fragen weil du derjenige bist der dir diese Chance geben kann, niemand sonst.
was das thema rebellion angeht - das ist ein eigenes Thema für sich und ich habe echt mehr als genug Erfahrung damit gegen dieselbe Seite zu rebelieren wie du aber es gibt so viele Möglichkeiten und "bessere" Möglichkeiten als das Rauchen. Rebellion ist doch im Grunde, das zu tun was andere von einem nicht erwarten. Wenn deine Mutter von dir erwartet das du rebelierst dann rebelierst du doch gar nicht sondern machst genau das was sie erwartet. Verstehst, was ich meine? Sich selbst gesundheitlich ( und auch finanziell) zu Schaden ist keine Rebelion. Weißt du was das erfolgreich rebellischste ist was ich meiner Mutter gegenüber getan habe? Ich bin einen Schritt auf sie zugegangen. 1. hat sie das verblüfft und 2. gab mir dass das Gefühl die Oberhand zu haben. Das gehört nicht hierher und ich will das auch gar nicht thematisieren aber glaub mir, mit etwas zu rebelieren was nicht mal jemand mitbekommt, nunja, das ist nicht das was in meinen Augen sinnvoll ist.
Ich kenne mich mit Lennon nicht gut genug aus ( obwohl das genau meine Musikrichtung ist) aber ich glaube nicht das er aus diesem Grund geraucht hat. Meiner Meinung nach stand der gute Kerl für seine Vorstellungen ein und für das was er sein und leben wollte. Wäre das nicht ein besseres Thema um ihn als Vorbild zu nehmen?
Wenn du depresiv bist, teil dich mit. Ich bin ja heute erst den 1. tag hier ( und plaudere als hätte ich dieses forum erfunden :oops: ) aber ich glaube das du hier immer jemand hast dem du dich mitteilen kannst. schaden kann es doch nicht obwohl vielleicht das Rauchen nicht die Ursache ist sondern nur eine der Auswirkungen aber ich glaube jetzt gehe ich echt zu weit denn schließlich will ich dir nicht in meiner naiv trotteligen Art zu nahe treten.
Gib dir selbst eine Chance und verrat uns wie du das angestellt hat:) Kopf hoch, Mütter sind auch nur Menschen.
RespektTiere
So, danke erstmal für die zahlreichen Antworten.
Bin jetzt seit 3 Tagen rauchfrei
Hi mindgames,
3 Tage sind doch schon super. Hast du schon mal mit deinem Arzt über Rauchen aufhören, ADHS und evtl. auch die familiären Probleme gesprochen? Da muss man ja nicht immer gleich zum Therapeuten, sondern kann sich erst mal beim Arzt seines Vertrauens informieren.
Mache dir bewusst, dass die Rebllion nichts bringt, weil deine Mutter ja nicht mal mitkriegt, dass du rauchst! Du schadest nur dir selbst, die Gedankengänge muss man erst mal klarkriegen. Ich das gut nachvollziehen, kenne solche Situationen.
Viel Erfolg weiterhin
Christina
Immer weiter auf der Leiter!
Rauchfrei seit dem 27.07.2006
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