Hallo...

Ich rauche nunmehr seit 23 Jahren (mit 15 begonnen). Anfänglich wohl wie die meisten meiner Generation, um dazuzugehören und aus Neugier. Wie genau das ganze Anfing spielt nach so vielen Jahren sicherlich keine Rolle mehr.
Ich spielte jedoch schon oft mit dem Gedanken aufzuhören. Zum Einen wegen den ständig steigenen Kosten und zum anderen auch, dass etwas, was mir ganz klar schadet, mein Alltag/Leben/Freiheit einschränkt bzw. beeinträchtigt.

Ganz sicher bin ich mir jedoch, dass ich kein typischer Raucher bin, der mit all den Floskeln und Plattitüden seine Raucherei rechtfertigt oder sich entschuldigt. Viel habe ich mich mit den Folgen und Materialien beschäftigt und betrachte und beschreibe mich als ziemlich bornierten und intolleranten Raucher. Ganz klar auf meiner Ablehnungs- und Abschlussliste sind die klassischen Filterzigaretten. Stinken wie blöde, machen krank, verleiten zum stupiden "Gesellschaftsdenken" sowie einfachen Griff in die Schachtel ohne nachzudenken. Vielleicht sollte man da doch mal bei den Nebenwirkungen "Rauchen macht nicht nur krank sondern auch dämlich!" hinzufügen...

Mein Rauchverhalten? Relativ einfach zu definieren:
Morgens frühstücke ich nicht. Ist leider eine Altlast aus meiner Kindheit/Jugend und ist ohne eine deutliche Lebens-Umstellung nicht zu ändern. Trotzdem, bevor ich meine erste Zigarette zu mir nehme, wird erstmal was in den Magen gefüllt. Sei es Limonade, Kaffee (Koffeinfrei, mit 1/3 Milch), Yoghurt, Quark oder sonstige Milchspeisen.
Entweder ich gebe mich meiner Programmiertätigkeit hin, mache etwas im Haushalt oder bin unterwegs. Wenn ich fertig bin, "gönne" ich mir wieder eine. Im Grunde, immer nach getaner Arbeit.
Abends, nach dem Abendbrot (Warm, Mittagsmahlzeit) kommt es darauf an, ob meine Verdauung wieder mal spinnt (Gallenblase entfernt) oder nicht. Wenn alles ok ist, kann es auch mal gut 1-2 Stunden dauern, bis ich wieder eine Zigarette zu mir nehme. Ist die Verdauung wieder "am Ärger machen", dann ist der Gang zum WC fast unmittelbar nach dem Essen schmerzhafte Pflicht. Dazu gönne ich mir dann auf einer "Sitzung" eine Zigarette, weil es zeitlich wunderbar passt und ich auch nicht das Gefühl habe, ich verplemper da nun meine Zeit
Vorm Schlafengehen kann es durchaus mal sein, dass ich dann noch 1-2 Zigaretten zu mir nehme. Aber eine zur Nacht auf jeden Fall. Das war's dann auch schon.

Tatsache ist, dass ich mein Leben nicht auf die Zigarette anpasse. Soll heissen, ich verweigere mich da dem Mainstream, wie z.B. nach dem Essen, beim Bier, in Gesellschaft... Immer wenn ich eine Rauche, mache ich das, weil ich es will oder mir gerade danach ist, aber auf keinen Fall, weil es Gewohnheit ist oder Andere es auch machen. Andere nehmen ja auch bedeutend härtere Drogen, was dann ja auch nicht heisst, dass ich das dann auch darf/muss. Auch wenn Besuch da ist, der eine Rauchen will (Raucher werden von mir ins Bad verbannt), fragt auch hin und wieder ob ich mitkommen wolle, eine zu Rauchen. Fast immer lehne ich ab, weil ich zum einen kein Bock auf "Gesellschaft" beim Rauchen habe und zum anderen, weil ich den penetranten Gestank von Filterzigaretten wie die Pest hasse!

Unterm Strich komme ich aber im Durchschnitt auf ca. 7 Zigaretten pro Tag und sollte noch erwähnen, dass ich selbst drehe. Dabei drehe ich auch nicht extrem dünne, sondern Zigaretten mit einem Durchmesser von ca. 3-5mm. Ein Beutel reicht bei mir ganz klar mindestens acht Tage.
Auch wenn es sehr wenig zu sein scheint, rauche ich jedoch einen sehr starken Tabak. Nun ist dieser aber Aroma-, Parfum- und Bleichmittelfrei, weshalb ich mir einbilde, meiner Gesundheit nicht einen all zu starken Schaden zuzufügen. Was ich aber jedoch weiss ist, dass Filterzigaretten, getunkt in Parfum, Bleichmittel, Schokolade, Citrozeugs, Geschmacksstoffe etc. ganz klar bedeutend schädlicher sind. Auch Raucherhusten, faltige, grobporige oder alt wirkende Haut oder sonstige Begleiterscheinungen eines Rauchers bleiben bei mir aus. Bekomme auch sehr oft zu hören, dass ich bedeutend jünger aussehe, als ich tatsächlich bin. Eine ältere Dame, war sogar fast der Überzeugung, dass ich sie veralbern will, als ich ihr sagte, dass ich Raucher bin. Meine sie doch, dass ich dann wohl sehr wenig rauche und man es auch überhaupt nicht sieht. Das hat mich natürlich sehr gefreut. Einigen Bekannten von mir (knapp über dreissig), sieht man schon die ersten typischen Rauchermerkmale an.

Warum erzähle ich das alles? Nun, ich will aufhören.. mich nervt das ganze.. Mir gefällt der Gedanke gut, etwas besonderes in meinem Umfeld zu sein, der richtig atmen, riechen und schmecken kann. "Nein" zu sagen, wenn man mir eine anbietet, im Hinterkopf zu haben, dass andere Leute viel mehr Geld haben könnten und sich ihre "Freiheiten" nur verqualmen und ihre Wohnungen, ähm ne, Kneipe(!) bei Zeiten wieder renovieren zu müssen. Es geht mir nicht um die 6,20 Euro pro Woche.. die sind mir wurscht.. gebe ich das Geld doch beim Rauchfrei sein, sicherlich für anderen Quatsch aus
Ich vermute, dass mein Hauptproblem der saubere, wenn auch sehr starke Tabak ist. Vermutlicherweise bin ich sowas mit Nikotin überschwämt, dass ich da massive Entzugserscheinungen habe. Habe es jetzt zweimal ausprobiert und die beiden vergangenen Nächte waren die Hölle. Ewig nervös, aufgeregt und extrem angespannt aufgewacht, und sobald ich einen Gedanken hatte, war der nur von "Ich brauche jetzt unbedingt eine Zigarette". Hab mich aber jedes Mal geweigert aufzustehen. Döste dann wieder ein und wachte immer wieder neu auf.. mit einem unbeschreiblich starken Verlangen nach "Entzugserscheinungs-Minderung" und den oben beschriebenen Gefühlen. Sollte das, wie in einigen Foren zu lesen ist, über Wochen oder sogar über Monate gehen, werde ich das nicht durchhalten. Denn der bequemste Weg ist ja bekanntlich der einfachste Weg. Was ich aber nicht will, als Aufhör-Versager dastehen.

Anmerken will ich noch, dass unsere Jugend (quasi mein Alter als ich anfing) vom Rauchen so gut wie nichts wissen will. [b:fe02503ed1]DAS[/b:fe02503ed1] finde ich cool! Wenn man sich doch mal mit dem jungen Volk auseinandersetzen will und man ist Raucher, spürt man gleich, dass die Nähe dann nicht mehr da ist. Man wird quasi gemieden - spürbar!

Eine Sache stimmt auf jeden Fall, es hiess damals in den 80ern schon "Nichtrauchen macht Sympathisch". Damals galt aber Rauchen auch noch als cool (man betrachte mal den Marlboro-Man) und verbunden mir Freiheit. Heute ist es wirklich so gekommen, dass Nichtrauchen nicht nur sympathisch sondern auch noch cool macht und rauchende Leute auf der Strasse schon merkwürdig angeguckt und fast schon gemieden werden. Soll das von mir aus auch komplett verboten werden, denn Rauchen [b:fe02503ed1]MUSS[/b:fe02503ed1] niemand - man [b:fe02503ed1]WILL[/b:fe02503ed1] es nur.