Ein Versuch - selbst wenn es zu spät ist

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nicht5vor12
Ein Versuch - selbst wenn es zu spät ist

Der Anfang ist gemacht!

Gestern habe ich beim Mitbewohner noch einmal Tabak geschnorrt - ansonsten helfen Nikotinkaugummis, von denen ich aber heute z.B. in gut 10 Stunden nur eines (in zwei Teilen) gekaut habe (dafür jeweils bis zum bitteren Ende). Ich mag eigentlich keine Kaugummis.

Vor den Pflastern habe ich Respekt: Selbst die leichten geben mehr Nikotin ab, als ich normalerweise zu mir nehme. Falls ich dann doch rückfällig werde - rauche ich dann hinterher deshalb mehr?

Mehr als 20 Zigaretten hätte ich nie lange rauchen können (bin zu empfindlich) ... aber unter 12 waren es auch selten.

Ein Onkel ist schon vor vielen Jahren an Lungenkrebs gestorben - traurig für die Tante, die extra früher in Rente gegangen war - für einen längeren gemeinsamen Lebensabend. Vor 2 Jahren dann die Diagnose beim Freund der Mutter meiner damaligen Freundin - er sah auch danach aus (ganz grau) ... - und da dachte ich, dass ich den Moment schon verpasst haben könnte. Dennoch aufgehört: Nach einem Monat dann Beziehungsaus - da war ich leider noch nicht stark genug. Also wieder im Gift - ein Jahr später war die Trauerfeier. Bald darauf die Nachricht von einer alten Freundin - gleiche Diagnose und wenig Hoffnung, dass sie dieses Jahr überlebt - vermutlich verlässt sie uns bald (aber sie steht zu ihrem Leben - das würde ich auch immer tun ... meine Fehler halt).

Ich habe keine Kinder, aber neuerdings mehr Kontakt zu Kindern von Freunden und übernehme ein wenig Verantwortung. Plötzlich sehe ich, wie furchtbar es wäre, wenn die Eltern dem Kind erklären müssen: Der ist jetzt sehr krank, bzw:  der ist jetzt gestorben, weil er doch immer geraucht hat. Natürlich habe ich deshalb nicht schlagartig aufgehört - so leicht ist es nicht (für mich). Aber dennoch: Die Motivation ist deutlich gestiegen, weil mir ein Kind sagt: Du sollst nicht rauchen!

Habe es nicht groß angekündigt, dass ich jetzt aufhöre - hat sich ergeben, weil grade die Zigaretten aus dem letzten Urlaub alle waren - pünktlich zum Geburtstag. Und da kommt ein Päckchen vom treulosen Vater mit Nikotinpflastern (u.a.). Wer einen familienflüchtigen Vater hat, kann sich denken, dass diese Geste mir mehr bedeutet, als die häufigen beiläufigen Worte zum Thema Rauchen (und die Angeberei, wie leicht er damals aufgehört hat) bei den seltenen Gelegenheit eines Wiedersehens. Irgendwie rührend, dass er sich Sorgen macht. Die anderen (Mutter, Schwester) hatten ja keine Chance ... alles zu oft gehört - hier rein - da raus. Ach ja ein Arbeitskontakt hat das Thema gelassen aber beharrlich angesprochen - er hatte selbst in einem ähnlichen Alter aufgehört. Das hat mich auch nicht kalt gelasen.

Diesen Winter war ich öfter krank - die Brust schmerzt heute noch nach mehrfachen Husten - Röntgen-Thorax hat im Januar nichts ergeben ... - wenn ich mit dem Nichtrauchen durchhalte gehe ich zum Arzt (dann lohnt es  Wink )

Es ist jetzt schwierig mich für die Arbeit zu motivieren (konzentrieren geht, wenn ich erst dabei bin) ... es gibt da dieses seltsame Loch totaler Sinnlosigkeit, über das die Zigaretten immer wieder hinwegtäuschen mussten. Aber eben nur "täuschen" - die Zigaretten hinterlassen nicht Wirkliches und zwingen mich in eine Endlosschnleife. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die ersten Tage beim Aufhören so schwer auszuhalten sind, weil man gar nicht mehr gewohnt ist, soviel Leben in sich zu spüren. Man spürt aber auch definitiv die Schäden deutlicher (... bloß nicht zurück deswegen!!).

Wie das wohl wäre, jetzt eine Frau kennenzulernen und sich nicht für diesen Gestank schämen zu müssen? Warum kann man eigentlich jedes Mal wieder vergessen, wie elend dieser Gestank ist, wenn man neu anfängt zu rauchen? - bin nicht mal sicher, ob ich schlimmere Gerüche kenne ... aber egal: Ignoriert, den Mitmenschen auf die Nase gedrückt, ob Kind, ob Hund ... - ganz schön krank!!!!

Ich kann übrigens im Entzug problemlos auf dem Bett liegen und tagträumen oder auch gerne schlafen ... - da habe ich dann gar keine Unruhe. Eigentlich erstaunlich - oder? (leider muss ich aber arbeiten und das wird verflucht schwer)

Wünsche hier allen anhaltendes Nichtrauchen und als Belohnung eine gute Gesundheit.

Grüße von nicht5vor12

 

an die 28 Jahre Raucher ... - nur wenige kurze Pausen

kann sein, dass es schon 5 nach 12 ist, aber der Optimist in mir schreibt, dass es noch nicht 5 vor 12 ist.

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Teepott
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Glückwunsch zu 3 Wochen und 1

Glückwunsch zu 3 Wochen und 1 Nacht.

 

Ach ja, Niemand hat behauptet, dass Kinder toll sind. Doch, die Kinderlosen behaupten das, damit du der Depp bist, der dann die der Gesellschaft fehlenden Kinder bekommt. Innerlich feixen sie sich eins sobald der Test 2 Striche aufweist.

Die Kinderlosen erzählen dann gegen später, dass Computerspiele verblöden, TV hohl macht und den Egoismus fördert, Chatten noch bescheuerter ist und die Kinder vom realen Leben fernhält. Und du bist dann der Blöde, der von den Kindern terrorisiert wird.

Andererseits gibts kein besseres Verhüterli als Babysitterdienste solange man selbst noch keine hat. Wirkt auch, wenn man manchmal denkt, dass Babys wirklich süß sind und ob man nicht doch....... NEIN, ein lautes deutliches NEIN. KOmmt mir immer ins Hirn wenn ich auf die zuckersüße, wunderschöne Baby Sinclair meiner Freundin aufpasse. Die ist 2, hat dunkle kugelrunde Augen und das bezauberndste Lächeln der Welt. Allerdings auch die schrillste Stimme des Universums - :roll:

 

Auch dir ein schönes Wochenende und beim tanzen immer dran denken: Ein Gummi zur rechten Zeit hat schon so manches Unglück verhindert *räusper*

 

nicht5vor12
Die richtige Ablenkung hilft

... auch wenn die Kinderbetreuung bei Freunden nicht gerade easy ausfiel (weil die Erwachsenen Computerspiele für den Tag ausgeschlossen haben, galt zunächst Null-Bock-auf-Nix), hat mich die Aktion gut abgelenkt.

Heute Abend sind es drei Wochen. Biggrin

an die 28 Jahre Raucher ... - nur wenige kurze Pausen

kann sein, dass es schon 5 nach 12 ist, aber der Optimist in mir schreibt, dass es noch nicht 5 vor 12 ist.

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josefine
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Hallo nicht5vor12!

Schön, dass Du Dich noch verabschieden konntest - Auch, wenn es ganz furchtbar ist. Ich hoffe, Du schaffst es mental Dich ein wenig abzulenken und bist nicht zu traurig. Ist ja auch eigentlich kein Wunder, dass der :evil: wieder heftig an Deine Tür klopft und um Einlass bittet. Sieh' doch mal, wie stark Du schon geworden bist. Du hockst zwar im Moment noch unten auf der Fußmatte - aber Du machst diese verdammte Tür nicht auf. Das ist ein Zeichen von großer Stärke - Und Du wirst noch viele Tage und Wochen damit verbringen, die immer wiederkehrenden Betteleien des :twisted: gewissenhaft von Dir fern zu halten. Ich finde, Du machst das wirklich super.

Durch das nicht-mehr-rauchen habe ich auch viele Dinge gesehen, die mir früher einfach nicht aufgefallen sind. Jedenfalls nicht wirklich ... Und wenn mal was erschien, was nicht in mein Weltbild passte, dann habe ich mir eine Zigarette angezündet, mir genüßlich Nikotin in die Blutbahn gepumpt und mich dabei entspannt. Heute undenkbar! Mach' weiter so und verlier' Dein Ziel nicht aus den Augen ... Tanzen, tanzen, tanzen ...

Alles Liebe

Josefine

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

nicht5vor12
Probleme vergehen - wie von

(hoffentlich) ... eigentlich weiß ich das ja auch ... nach ein paar Tagen, fange ich ja meist doch an, wieder etwas zu tun und es geht voran. Nur ließen sich solche Hänger zu Suchtzeiten einfacher kleindrücken - nach dem Motto: "Tust du etwa, hast du dir deine Rauchzeichen verdient!" - das Motto ist aber gestrichen.

Jetzt schaffe ich es idiotischerweise körperlich abzubauen, seitdem ich nicht mehr rauche. Muss allerdings dazu sagen, dass es in letzter Zeit schon anstrengend war, mein fitness-level zu halten ... und ich hatte das Gefühl, dass das neben der generell eher depressiven Verfassung an den Folgen des Rauchens lag (aha - wen wunderts). Und jetzt lasse ich mich halt ziemlich gehen - gammele im Bett rum oder hänge vorm Computer (im Büro oder abends zuhause). Keine Anzeichen von Jogging-Lust. So wie ich arbeite, hätte ich an den schönen Tagen auch genauso schlechten Gewissens an einen See fahren können, um zu schwimmen.
Immerhin: Ich esse gerne, koche regelmäßig (wenn ich mir auch neuerdings gelegntlich eine Fertigpizza gönne, aber nicht statt des Mittagsessens sondern zusätzlich abends). Gedanken muss ich mir darüber erst einmal keine machen: Ich habe noch reichlich Luft bis zum Idealgewicht. Ich werde auch weiter Tanzen gehen - gerade in dieser depressiven Verfassung tut mir die Umarmung holder weiblicher Wesen gut Wink Und für den Rücken ist Tanzen durchaus ein Gewinn, wenn es auch sonst nicht wirklich Sport ist. (ist nur nicht so einfach, sich aufzuraffen - mal sehen, ob ich das morgen z.B. hinbekomme - sonst halt Freitag).

Morgen ist die Trauerfeier für die Freundin, die an Lungenkrebs verstorben ist. Gut, dass ich vor zwei Wochen noch einmal bei ihr war und wir uns richtig für immer verabschiedet haben. Erstmals habe ich mich ausdrücklich von jemandem zum letzten Mal verabschiedet. Es hilft vermutlich beiden Seiten beim Loslassen, wenn es ausgesprochen wird, dass es kein Wiedersehen geben wird. Zur Trauerfeier kann ich nicht fahren, aber das ist nun nicht ganz so schlimm.

an die 28 Jahre Raucher ... - nur wenige kurze Pausen

kann sein, dass es schon 5 nach 12 ist, aber der Optimist in mir schreibt, dass es noch nicht 5 vor 12 ist.

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Teepott
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Keine Ursache.Ich hab zwar

Keine Ursache.

Ich hab zwar die Gelegenheit des Arschtritts verpasst, aber bei Bedarf........ Dirol

Mir gehts momentan auch so.

Kein Antrieb, keine Lust, ständig müde, verfressen und allgemein kannst du meine Stimmung mit " UAAAAAAAA" beschreiben. Das triffts ziemlich. Ist aber kein Problem, das vergeht.

bei dir auch - Augen zu und durch.

josefine
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Ohhhh wehhh

 

Hallo, nicht5vor12!

Ist oft nicht einfach, mit dem rauchen aufzuhören. Ist eben eine Sucht und manchmal, da glaubt man, nie wieder leben zu können, arbeiten zu können, lachen zu können - Alles nur, weil man nicht raucht? Verrückt, oder? Aber Du musst da jetzt einfach pragmatisch sehen ... Wird schon werden und wenn Du mal für ein paar Tage im Unterholz sitzen bleibst ... Es wird auch wieder besser laufen. Mach's gut und hör' auf Deinen Bauch, ja?!

Josefine

Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

Josefines Welt

nicht5vor12
Danke für das Verständnis ...

... ist wirklich wichtig und hilfreich hier Unterstützung von Leuten zu finden, die genau verstehen, wie ich in diesem Moment (nicht) funktioniere.
Natürlich liegt mein Zustand nicht nur am Entzug - da kommen schon noch andere Dinge dazu (aber diese Dinge haben mich vielleicht bisher auch daran gehindert, mit dem Rauchen aufzuhören) ... - in Bezug auf das Nicht-mehr-rauchen bin ich allerdings ziemlich entschlossen. Natürlich gibt es manchmal kurze wacklige Momente, aber ich fokussiere nicht mehr auf den "rettenden" Gedanken an Zigaretten.

Und ich glaube an ein Nichtraucherleben danach.

Heute sind es insgesamt schon ca. 4 Stunden strukturierter Arbeit geworden. Außerdem hat meine gelegentliche Mitarbeiterin sehr strukturiert gearbeitet und ich konnte alle ihre Fragen zu ihrem Teil klären. Donnerstag ist sie wieder mit dabei und dann sollte es ein gutes Stück nach vorne gehen. Vielleicht ist dann schon die Hälfte der "Angst"-Posten weg und Freitag dann fast alles. Danach kommt der Routine-Teil, wo ich ganz auf meine Erfahrung bauen kann (allerdings ist noch viel lästiger Kleinkram dabei, der teils blöd eilt).

Ich stelle fest, dass die Entzugserscheinungen nach einer guten Woche relativer Ruhe jetzt wirklich noch einmal stärker geworden sind. Nicht wirklich krass, aber schon so, dass eine lästige Unruhe vorhanden ist.

Danke an euch noch einma!!!!

 

an die 28 Jahre Raucher ... - nur wenige kurze Pausen

kann sein, dass es schon 5 nach 12 ist, aber der Optimist in mir schreibt, dass es noch nicht 5 vor 12 ist.

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Julischka
*

Autsch! So schlimm? Also scoupidou, wenn Du was zum Essen brauchst, klingel gerne bei mir. Und nicht5vor12, Du brauchst einen Tritt in den Hintern, damit Du mit dem Schwung daraus vorwärts kommst. In die Offensive sozusagen. Mach was. Megakatastrophe klingt wirklich schlecht.

Julischka

O-ber-cool seit dem 8.8.2010

Liberté toujours

quaxin
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ohoh - also auf anraten von

ohoh - also auf anraten von muna haste hinterbacken zusammengekniffen und julischka hat dir nen tritt reinverpaßt - von mir kriegste nun auch noch einen - aber auch keinen der wehtut sondern weiter anschiebt.
schau, dass du jobmäßig das allernotwendigste machst. das kriegt man ne zeit hin. mir wurd von elch reinhard gesagt, dass das der umgebung gar nicht auffällt, wenn man keine leistung bringt - klar - hab gehört, dass du selbständig.
zünd keine an!!!
also das würd der sucht so passen, dir zu sagen , dass du nur dann ner megakatastrophe blablablablabla ...

lg quaxin

aufgehört am 19.8.2008 ca. 18.00 - am 20.8.2008 ca. 23.00 ne schachtel gezogen - reingeraucht wie ne irre - am 21.8.2008 dann endgültig gelassen ca. ab 11.00 und mein lieblingssmilie war herr goebel
Dirol

Ami
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Hallo

nicht 5vor12,

einen sehr nachdenklichen Beginn des Nichtrauchens hast du hier veröffentlicht. Ich wünsche dir, dass du das Projekt "Aufhören" hinkriegst, durchhältst. Viele Überlegungen, die du hast, können Andere unter uns NMR sicher nachvollziehen. Und schwer wird es natürlich. Geht nicht anders. "Weil man gar nicht mehr gewohnt ist, soviel Leben in sich zu spüren". Das ist aber doch ein wunderbarer Beginn für ein Leben ohne Rauchen.

Viel Erfolg!:winky1:

rauchfrei seit 23.05.2010

 

[url=http://www.ohnerauchen.de/node/4454]Amis Tagebuch[/url]

 

 

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