Hallo zusammen,

heute geht es mir relativ gut. Ich bin etwas übermüdet, was wohl dazu führen wird, dass ich (endlich) früher ins Bett gehen kann. Mal sehen. Aber ansonsten geht es mir ganz gut. Ich merke langsam, dass es ohne Zigaretten besser wird. Aber wirklich ganz ganz langsam. Seit heute habe ich wieder die Hoffnung, dass ich wirklich gut ohne Zigaretten leben kann. Aber dieser Glaube ist auch ganz ganz klein und gebrechlich. Bisher kenne ich es eben nur, wie es ist, ohne Ziagretten zu leben, aber statt dessen Schmacht zu haben.

Heute Morgen ging es darum, einige positive Gefühle wegzurauchen. Da kam etwas in geballter Ladung auf mich zu. Hier mal der Reihe nach:

Ich habe heute Morgen mit einem Freund telefoniert. Er erzählte mir vor einer Woche, er habe ein grosses Problem mit Zigaretten, und er habe Angst vor dem Absprung. Seiner Frau ginge es genauso, und ihn würde das runter ziehen. Nun sagte er mir heute, dass sie beide schon seit letzten Donnerstag nicht mehr rauchen. Das war Freude Nummer eins. Dann hatte ich mit ihm ein sehr angenehmes Gespräch über meine momentane Gefühlswelt. Einfach die Tatsache darüber reden zu können, hat so unglaublich gut getan. Dann rief mich jemand an, der genau in mein Telefonat reinklingelte. Es war der Abteilungsleiter der Suchtberatungsstelle in der ich gerade die Ausbildung zur Suchthelferin mache. Ich habe mich dort vor einigen Wochen um einen Job beworben, der mir bei der Eingliederung in die Arbeitswelt helfen soll. Es sah dabei recht aussichtslos aus, weil die beim diakonischen Werk noch nie so eine Stelle vergeben haben. Aber Herr Abteilungsleiter hat es möglich gemacht, und mir diese Stelle "gebaut". So werde ich, wenn alles gut geht, im Februar dort anfangen können! Ich hab mich so gefreut, was allerdings auch zur Folge hatte, dass das Mass echt voll war. Ich hatte Schmacht ohne Ende...!

Im Anschluss bin ich zur Therapie gefahren. Das war auch ganz gut, weil ich so nicht ganz allein mit meinem Schmacht fertig werden musste. So war ich am Anfang der Stunde erst mal richtig dolle verwirrt, dann ging es allerdings wieder.

Ich bin sehr froh, dass ich nicht mehr rauche, denn ich will nicht in der Suchtberatung arbeiten, und zur gleichen Zeit aktiv einer stoffgebundenen Sucht nachgehen. Das widerspricht sich irgendwie, wie ich finde. Ein Freund von mir sagt, dass meine Auffassung einem Perfektionismus gleich kommt, der recht extrem ist. Ich weiss nicht, ich habe mich bei diesen beiden Ausbildungstagen sehr unwohl gefühlt, als ich dann (mit noch ein paar Anderen) vor der Tür stand, um zu rauchen. Ich konnte mich immer kaum konzentrieren, weil ich nach 45 Minuten schon geistig vor der Tür stand, aber dann noch mindestens 45 Minuten warten musste, bis zur nächsten Pause. Naja, und das ist dann eben auch nicht mehr so. Dort hat dann auch immer eine Frau mit uns gestanden, die an Krebs erkrankt ist. Sie hat 3 Wochen vor dem ersten Ausbildungstermin aufgehört, und es sich nicht nehmen lassen, fiese Sprüche los zu lassen... Auch das bleibt mir nun erspart. Bin mal gespannt, ob sie noch rauchfrei ist.

Heute war ich mit einer Freundin in einem Café. Sie hat dort ein paar Zigarillos geraucht, und ich hatte wieder Schmacht. Also die Konfrontation mit Rauchern klappt noch nicht gut.
Heute Morgen hatte ich allerdings ganz ernsthaft das Gefühl, dass es jetzt nur noch besser werden kann und auch werden wird. Ich bin gespannt, die ersten 4 Wochen sind rum. In weiteren 4 Wochen sieht die Welt bestimmt schon ganz anders aus. Dann denke ich bestimmt schon gar nicht mehr an Zigaretten...

Nun werde ich mich ganz schnell in die Falle legen. Ich wünsche Euch eine gute Nacht, und bedanke mich fürs Lesen.

Liebe Grüsse
Mone