[quote:6a79344489="Carmen49"][size=12:6a79344489][color=brown:6a79344489]Du schreibst deine Lebensgeschichte sehr gut. Vieles kommt mir darin bekannt vor.[/color:6a79344489][/size:6a79344489][/quote:6a79344489]
[size=14:6a79344489]Das ist nicht nur "meine" Lebensgeschichte, sondern auch die derjenigen, die dieses Leben mit mir geteilt haben. Ich gebe also auch erlebtes anderer Kinder wieder.[/size:6a79344489]
[quote:6a79344489="Carmen49"][size=12:6a79344489][color=brown:6a79344489]Oh ja, dir Kinder hatten es früher schwer. Mit Heute (Bin 4fache Mutter) nicht zu vergleichen.[/color:6a79344489][/size:6a79344489][/quote:6a79344489]
[size=14:6a79344489]Richtig,- es gibt zu den heutigen Verhältnissen sehr wenig Parallelen. Alles, aber auch alles hat sich gewandelt.[/size:6a79344489]
[quote:6a79344489="Carmen49"][size=12:6a79344489][color=brown:6a79344489]Schieferntafel kenne ich auch noch. Eine Seite Linien, andere Rechenkästchen. Und das quitschte so herrlich. Natürlich war ein Schwämmchen dabei.[/color:6a79344489][/size:6a79344489][/quote:6a79344489]
[size=14:6a79344489]Richtig, an die Linien und Kästchen hatte ich schon garnicht mehr gedacht.[/size:6a79344489]
[color=darkblue:319d035426]Teil 1) Der Anfang "Es war einmal....."
Teil 2) 1961 "Bier und Kippen für Vatter"
Teil 3) 1961-1964 "Nebel des Grauens"[/color:319d035426][/size:319d035426]
[size=14:319d035426]Jetzt käme also Teil 4[/size:319d035426]
[size=14:319d035426]Na, dann mal los :kaffeepc: mit dem Titel:[/size:319d035426]
[size=17:319d035426][color=red:319d035426][b:319d035426]1965-1969 - Höhlen an der Bahndamm-Südseite[/b:319d035426][/color:319d035426][/size:319d035426]
[size=13:319d035426]8-12 Jahre, Flegeljahre, nicht nur für mich, auch für meine Schwestern. Eine älter und eine jünger, ich mittendrin. Die eine hatte noch Puppen im Kopf, auf die mußte "ich" aufpassen, die andere hatte schon Bengels im Hirn, die paßte auf "mich" auf. Auf uns alle zusammen paßte meist "keiner" auf. Da war er wieder, der Ruhrpott mit dem Gesetz der Straße. Heute fahren die Leute in die Westernstädte und zahlen Eintritt dafür, mal etwas von diesem Flair zu spüren, wir hatten das Live. Wer sich nicht selbst durchsetzen konnte, tat gut daran, sich anzupassen und einfach schweigend im Gefolge der "Starken" mitzuziehen. Es gab also bereits in jungen Jahren ein sich selbst entwickelndes System sozialer Integration von Randgruppen, wenn auch auf eine etwas eigenwillige Art. Meine Schwestern hatten ein etwas anders gelagertes Umfeld als ich, bis auf eine Gemeinsamkeit. Nicht etwa die total nebensächliche Schule, Nein, wir interessierten uns immer intensiver für's andere Geschlecht und dafür, was und wie es die "Großen" machten. Dazu gehörte nicht nur das Eine, sondern auch das andere, das mit dem Qualm.
Und jetzt zu dem, was im Titel steht, denn das hat was mit den Örtlichkeiten zu tun, an denen man was auch immer sehr gut unbeaufsichtigt oder unentdeckt machen kann. Wir buddelten Gräber. Ja wirklich,- heute drüber nachgedacht hätten das wirklich Gräber werden können.
Die Bahndämme waren sehr hoch, grasbewachsen und vor allen Dingen meist etwas entfernt der Zivilisation, sofern man davon überhaupt reden konnte. Jedenfalls war das die von uns geliebte Umgebung für allerlei Tätigkeiten. Große Jungs brannten auf den Grünflächen Kabelisolationen ab um das nachher übriggebliebene Kupfer bei Schrotthändler zu verscherbeln und wir Kleinen buddelten im Bahndamm unter vollstem Körpereinsatz Löcher, hatten wir doch dabei ein großes Ziel vor Augen: Wir wollten Erwachsen werden und uns selbst das beibringen, wofür wir nach Meinung unserer Erzeuger noch nicht "groß genug" waren.
Diese Löcher waren sogar ziemlich geräumig, so daß sich 2-3 "Blagen" ganz gut darin bewegen konnten. Der Eingang wurde mit Gesträuch verhängt und draußen stand abwechselnd einer unauffällig Schmiere. In so einem Loch passierte es dann. Ich stellte fest, daß die mit Puppen spielende Fraktion keinen angebauten Griff zum Wegwerfen hatte und, was noch viel wichtiger war und bis heute Einfluß auf mich behielt, daß es garnicht so einfach war, sich beim Rauchen nicht gleich voll ein Pfund in die Hose zu furzen und damit jegliche Anerkennung vor den Kumpels zu verlieren.
Na ja, da ging es los, worüber ich demnächst berichte, nämlich:[/size:319d035426]
[quote:d0bedc2e1a="Waldi"]daß es garnicht so einfach war, sich beim Rauchen nicht gleich voll ein Pfund in die Hose zu furzen und damit jegliche Anerkennung vor den Kumpels zu verlieren.
[/quote:d0bedc2e1a]
Hat man inne Pütt schon so früh angefangen mit der Qualmerei?
Da waren wir hier oben im Norden ja echte Unschuldsengel. Bei uns ging es erst in der vorpubertären Phase so mit 13-14 Jahren los und wir haben uns auf dem Friedhof "versteckt".
Naja, wahrscheinlich machten euch die CO2-Ausstöße damals schon etwas "wirr" im Kopp. Wenn schon de Wäsche auf der Leine gelb wird? [img:3af462a814]http://www.cosgan.de/images/smilie/haushalt/a020.gif[/img:3af462a814]
Lieben Gruß
die
auf die nächste Folge
gespannt wartende
Moige[/size:3af462a814]
[quote:ed96a5bd91="Waldi"] Nein, wir interessierten uns immer intensiver für's andere Geschlecht und dafür, was und wie es die "Großen" machten. Dazu gehörte nicht nur das Eine, sondern auch das andere, das mit dem Qualm.
:[/quote:ed96a5bd91]
[quote:d2402debc4="annomuff"][size=12:d2402debc4]Hat man inne Pütt schon so früh angefangen mit der Qualmerei?
Da waren wir hier oben im Norden ja echte Unschuldsengel. Bei uns ging es erst in der vorpubertären Phase so mit 13-14 Jahren los und wir haben uns auf dem Friedhof "versteckt".[/size:d2402debc4][/quote:d2402debc4]
[size=13:d2402debc4]Moin Moin - Moige,
Lies mal den Titel. Da steht "1965". Ich war also 12 und das war für den "Pott" (nicht "Pütt") eigentlich mehr als normal. Die Spät(er)zünder waren die Verlierer und konnten nur auf die Gnade der Vergebung durch die kleinen "Bosse" hoffen, sofern sie denn auch wirklich nachzogen. Aber davon erzähle ich ja in der nächsten Folge.
Kleiner Kurs gefällig?
[b:d2402debc4][color=brown:d2402debc4]Pott[/color:d2402debc4][/b:d2402debc4] = Kohlenpott (Ruhrgebiet)
[b:d2402debc4][color=brown:d2402debc4]Pütt[/color:d2402debc4][/b:d2402debc4] = Zeche (Der Steiger kommt....tralala)
Übrigens könnte man diese ganzen jetzigen Folgen mit der Überschrift "Ist doch klar, warum ich rauch(t)e" versehen. Die Frage nach dem "Warum" muß doch jeden angehenden Nichtmehrraucher beschäftigen, noch bevor er aufhört. Das muß ihm bewußt sein, damit es funktionieren kann.[/size:d2402debc4]
:angst: [size=14:df6fdebc2f][color=red:df6fdebc2f][b:df6fdebc2f]Doch, klar. Das wird kein Nikotin-Porno[/b:df6fdebc2f].[/color:df6fdebc2f]
Die Rotlichter bleiben aus. Übrigens wußten wir mit 12 auch schon, wo dieses geheimnisvolle Rotlichtviertel ist und welche Funktion es hatte.[/size:df6fdebc2f]
:nixwieweg:
[color=blue:388bc6029c][size=13:388bc6029c]Teil 1) Der Anfang "Es war einmal....."
Teil 2) 1961 "Bier und Kippen für Vatter"
Teil 3) 1961-1964 "Nebel des Grauens"
Teil 4) 1965-1969 "Höhlen am Bahndamm"[/size:388bc6029c][/color:388bc6029c]
[b:388bc6029c][size=14:388bc6029c]Hier nun Teil 5[/size:388bc6029c][/b:388bc6029c]
[size=13:388bc6029c]Ja, richtig, immer noch derselbe Zeitraum und wir ängen immer noch am Bahndamm rum. Egal ob Männlein oder Weiblein,- wir wurden langsam "groß", was unsere Angewohnheiten betraf. Man sah sich schließlich alles von seinen Vorbildern ab und mußte sich vor den anderen halbstarken Kindern behaupten oder zumindest mitziehen um nicht unterzugehen. Nichts war schlimmer, als von den anderen ausgegrenzt und nur noch veräppelt zu werden. Haue war in solchen Fällen auch absolut keine Seltenheit.
So hockten wir nun in unserer gemischten Sauna?, nee, "Erdhöhle" und prüften, ob wir das bei den "Großen" abgeschaute auch selbst in die Tat umsetzen könnten.
[b:388bc6029c]NEIN, nicht "das"! Pfui, habt ihr aber einen fiesen Gedankengang.[/b:388bc6029c]
Es ging natürlich um die Sache mit dem Qualm. Über uns zogen Dampfloks rauchend und fauchend den Schrott in Richtung Hochöfen. Im Gegensatz dazu mußten wir aufpassen, daß uns nicht der weniger rauchende aber fauchende nasse Furz in die Hose ging. Immer hat das nicht geklappt. Ich erinnere mich noch genau daran, wie sich diese ersten Versuche abspielten. Sowas vergißt man nie mehr.
Und "Ja", da waren auch die braven Puppenspieler (Mädchen) dabei, denen man komischerweise manche Dinge nicht zutraute. Bis heute hat es die weibliche Fraktion noch nicht zum Heiligenschein gebracht, wohl weil aus der damaligen Zeit die falschen Voraussetzungen dazu überliefert wurden.
Wir waren zu fünft (3*m/2*w), Volker, Walter, Rolf, Gerda und Erna. Wer davon ich war, überlasse ich dem Zufall. Schließlich will ich mich hier nicht als "Hosenscheißer" outen. Wir wohnten in nebeneinander liegenden Häusern und kannten uns daher natürlich.
Alle hatten was mitgebracht, das war Verpflichtung. Natürlich war das Zeugs alles zu Hause geklaut oder "auf Deckel" an der Bude gekauft. Wir hatten, sofern ich mich jetzt richtig erinnere: 1 Zigarre (dickes Ding), 1 Zigarillo (dünnes Ding), 3 Fluppen (1*Rote Hand + 2*Filter). Eigentlich eine Ration, die ein geübter Smoker heute mühelos alleine wegzieht. Was sich jetzt bei uns abspielte, predige ich einfach mal so aus dem Gedächtnis runter:
Die Jungs die 3 Fluppen in den Hals. Die Mädchen reiben die Welthölzer an, geben Feuer und gucken. Den Geruch kannten wir ja alle von zuhause und war nichts Neues. Paffen ist offensichtlich auch kein Problem, also wächst das Selbstbewußtsein und die nun starken Jungs geben die Glimmstengel an die Weiblichkeit ab. Auch hier kein Problem mit dem Paffen. So leicht ist das also? So einfach? Dann stecken wir uns doch mal die dicken Dinger ins Gesicht, aber nicht ohne vorher zwecks späterem Bedarf die dünnen Dinger vorsichtig für später zu löschen. Jetzt also die Zigarre und den Zigarillo angesteckt und kreisen lassen. Weder Männlein noch Weiblein zeigen beim Paffen irgendwelche negativen Probleme. Der Zigarrenrauch stinkt zwar gewaltig aber alle verhalten sich richtig professionell und es ist weiterhin alles im grünen Bereich. Irgendwann allerdings können wir es nicht mehr verhehlen, denn es fällt uns gegenseitig auf,- eine leichte Veränderung der Gesichtsfarbe. Scheinbar sind wir zusehends blasser geworden. Wir müssen auch mal das Gesträuch vor der Höhle wegräumen, damit wieder Luft rein kann. Jetzt geht es wieder, die Luft wird besser.
Aber Halt, da war doch noch was. Hat eigentlich irgendjemand schon einen Lungenzug gemacht? Nein? Dann wird es aber Zeit, denn das gehört ja schließlich dazu. Die 3 Fluppen sind nicht mehr zu gebrauchen, da die noch rauchbaren Reste in einer Wasserpfütze gelandet sind. Egal, wir haben ja noch den Rest Zigarillo und die fast ungebrauchte Zigarre. Also beides angezündet und in den Hals gesteckt, nacheinander.
Bisher hatte uns niemand darauf hingewiesen, daß Zigarren nicht auf Lunge geraucht werden sollten. Ich bin der Meinung, daß die "Großen" das eigentlich schon mal erwähnen hätten können. Die nun folgenden Lungenzüge waren erstmal sehr vorsichtig und riefen Hustenanfälle hervor, die ihresgleichen suchten. Die über uns fahrenden Güterzüge hörten wir nicht mehr. Es nahm auch nur jede(r) einen Zug.
Unangenehme Nebenerscheinungen, auf die uns ebenfalls keiner vorher hinwies, traten auch noch auf. Es war eine seltsame Geruchsentwicklung festzustellen, woraufhin sich die Gruppe schnellstens auflöste und jeder ohne ein weiteres Wort eilends irgendwo verschwand um den Rest des Tages nicht mehr gesehen zu werden.
So verlief der erste Versuch, dem trotz der negativen Erfahrung weitere folgten. Als nämlich die schon etwas größeren Erstraucher von dem Versuch erfuhren, lachten sie uns aus und gaben erstmal ganz großmäulig ihre Kenntnisse preis, die wir uns dann auch nach- und nach zu Nutze machten. Wir wurden also besser und erreichten in kürzester Zeit Perfektionismus. Noch 1965 paßte sich unser Körper dem neuen Bedürfnis an. Zumindest für mich wurde somit schon mit 12 Jahren die Fluppe zum ständigen Begleiter und es war einfach Pflicht, sie dabei zu haben. Alles wurde dafür getan, auch geklaut. Es gehörte einfach dazu, nach Verlassen der elterlichen Umgebung (Straße, Schule oder wo auch immer) die Fluppe in den Hals zu stecken und somit gegenüber den gleichaltrigen "normal" zu erscheinen.
Nun gehörten wir dazu, zu den "Großen", im rauchenden Pott. Selbst bei der noch heimlichen Qualmerei brachte ich es anfänglich mit der dafür noch erforderlichen Überwindung auf mindestens 20 am Tag. Das war weitaus mehr, als mein arbeitender Vater sich leisten konnte. Meine hatte ich ja auch nicht bezahlt, ich hatte ja kein Geld.
Das ging so bis 1967, da war ich dann 14. Jetzt tolerierten meine Eltern das inzwischen ohnehin bekannte Rauchen, allerdings nicht in ihrer Gegenwart und nicht in der von ihnen selbst eingeräucherten Wohnung. Verbieten wollten sie es also nicht mehr, aber sehen auch nicht. Egal, denn das kannte ich ja ohnehin schon, also keine Veränderung für mich. Lediglich der in gewissen Situationen Gefahr vermittelnde Teppichklopfer war ein Stück weiter weggerückt.
Geld für Fluppen gabs keines, das sollte ich mir selbst irgendwie verdienen. So besehen auch wieder keine Veränderung, außer daß ich inzwischen die Schule verlassen, eine erste Lehre angefangen hatte und tatsächlich ne Kleinigkeit verdiente. Diese Kleinigkeit für Fluppen auszugeben, wäre allerdings auch wieder vergleichbar gewesen mit dem Verlust von jeglichem neuen Luxus, wie z.B. Kino. Zur Toleranz meiner Eltern gegenüber dem Rauchen der Kinder möchte ich noch anmerken, daß in unserer rauchdurchzogenen Familie dieser Schritt zur Fluppeeinfach zum Erwachsen werden dazugehörte und wirklich als normal empfunden wurde. Sie waren schlichtweg der Ansicht, daß das dazugehört und sich jeder selbst aussuchen sollte ob er will oder nicht. Sie nahmen überhaupt keinen negativen Einfluß darauf. Die Verbote bis zu einem gewissen Alter hatten lediglich etwas mit dem überlieferten Wissen zu tun, daß Kinder bis zu einem gewissen Alter einfach nicht zu rauchen haben und es ihre Aufgabe ist, dieses Wissen in Form von rigorosen Verboten durchzusetzen.
1967-1968 vermasselte ich eine erste Lehrstelle. Woher sollte so ein Ruhrpottlümmel wie ich eigentlich wissen, ob gerade dieser Beruf für mich der Richtige war. Meine Eltern glaubten das zu wissen und meinten, ich würde auf diesem Wege sicher was besseres als sie selbst. Sie sahen sich innerhalb kürzester Zeit eines Besseren belehrt und hatten mich wieder ein komplettes Jahr (bis 1969), diesmal geduldet mitrauchend, zu Hause rumhängen. 1968 war ich 15 und Rauchen war erst ab 16 erlaubt.
Anfang 1969 ging es an die zweite Lehrstelle, die ich also mit 15 antrat. Dort wurde mir wieder ein halbes Jahr (bis ich 16 war) das Rauchen verboten. Darüber erzähle ich dann später, in der Folge 6 mit dem Titel:
[/size:388bc6029c]
[color=red:388bc6029c][size=14:388bc6029c][b:388bc6029c]1969-1977 Die Lehrjahre (Rauchen macht sexy)[/b:388bc6029c][/size:388bc6029c][/color:388bc6029c]
[size=13:388bc6029c]Gleichzeitig war das dann auch ein Schnittpunkt in meinem Leben. Ich löste mich vom Ruhrgebiet, denn mein neues Domizil war 750 Kilometer weg, weit weit südlich der Weißwurstgrenze. Ja, genau: Ich bin seit 1969 im südlichsten Bayern eingemeindet, was sich auch in meiner Vorstellung (siehe Sig) deutlich zeigt.
[/size:388bc6029c]
[color=brown:388bc6029c][size=14:388bc6029c]Bis dann..... zur Fortsetzung[/size:388bc6029c][/color:388bc6029c]
[quote:6a79344489="Carmen49"][size=12:6a79344489][color=brown:6a79344489]Du schreibst deine Lebensgeschichte sehr gut. Vieles kommt mir darin bekannt vor.[/color:6a79344489][/size:6a79344489][/quote:6a79344489]
[size=14:6a79344489]Das ist nicht nur "meine" Lebensgeschichte, sondern auch die derjenigen, die dieses Leben mit mir geteilt haben. Ich gebe also auch erlebtes anderer Kinder wieder.[/size:6a79344489]
[quote:6a79344489="Carmen49"][size=12:6a79344489][color=brown:6a79344489]Oh ja, dir Kinder hatten es früher schwer. Mit Heute (Bin 4fache Mutter) nicht zu vergleichen.[/color:6a79344489][/size:6a79344489][/quote:6a79344489]
[size=14:6a79344489]Richtig,- es gibt zu den heutigen Verhältnissen sehr wenig Parallelen. Alles, aber auch alles hat sich gewandelt.[/size:6a79344489]
[quote:6a79344489="Carmen49"][size=12:6a79344489][color=brown:6a79344489]Schieferntafel kenne ich auch noch. Eine Seite Linien, andere Rechenkästchen. Und das quitschte so herrlich. Natürlich war ein Schwämmchen dabei.[/color:6a79344489][/size:6a79344489][/quote:6a79344489]
[size=14:6a79344489]Richtig, an die Linien und Kästchen hatte ich schon garnicht mehr gedacht.[/size:6a79344489]
Hallo waldi,
herzliches willkommen hier
Deine Geschichten laden aber echt zum lesen ein und ich bin schon gespannt auf die nächste Fortsetzung
Schiefertafeln und einzelne ziggis am kiosk kenne ich nicht. Aber dennoch, spannend...
Lg Tanni
NICHTS ist unmöglich!!!
Tanni vom 08/1 Team
Rauchfrei seit 8.1.2008
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/topic1478-840.html]Tannileins Tagebuch[/url]
kleine Korrektur: ich bin natürlich nicht 1954 auf die Welt gekommen, sondern 10 Jahre später. Da gabs dann wirklich keine Schiefertafeln mehr.
- Ende -
Elke
NR seit 27.8.2006...Danke an Carr und meinen Paps...
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2142.html]mein tagebuch..[/url]
[color=blue:319d035426][b:319d035426][size=18:319d035426]Weiter geht es mit meinem T(ragik)buch[/size:319d035426][/b:319d035426][/color:319d035426]
[size=14:319d035426]Bisher erschienen folgende Teile:
[color=darkblue:319d035426]Teil 1) Der Anfang "Es war einmal....."
Teil 2) 1961 "Bier und Kippen für Vatter"
Teil 3) 1961-1964 "Nebel des Grauens"[/color:319d035426][/size:319d035426]
[size=14:319d035426]Jetzt käme also Teil 4[/size:319d035426]
[size=14:319d035426]Na, dann mal los :kaffeepc: mit dem Titel:[/size:319d035426]
[size=17:319d035426][color=red:319d035426][b:319d035426]1965-1969 - Höhlen an der Bahndamm-Südseite[/b:319d035426][/color:319d035426][/size:319d035426]
[size=13:319d035426]8-12 Jahre, Flegeljahre, nicht nur für mich, auch für meine Schwestern. Eine älter und eine jünger, ich mittendrin. Die eine hatte noch Puppen im Kopf, auf die mußte "ich" aufpassen, die andere hatte schon Bengels im Hirn, die paßte auf "mich" auf. Auf uns alle zusammen paßte meist "keiner" auf. Da war er wieder, der Ruhrpott mit dem Gesetz der Straße. Heute fahren die Leute in die Westernstädte und zahlen Eintritt dafür, mal etwas von diesem Flair zu spüren, wir hatten das Live. Wer sich nicht selbst durchsetzen konnte, tat gut daran, sich anzupassen und einfach schweigend im Gefolge der "Starken" mitzuziehen. Es gab also bereits in jungen Jahren ein sich selbst entwickelndes System sozialer Integration von Randgruppen, wenn auch auf eine etwas eigenwillige Art. Meine Schwestern hatten ein etwas anders gelagertes Umfeld als ich, bis auf eine Gemeinsamkeit. Nicht etwa die total nebensächliche Schule, Nein, wir interessierten uns immer intensiver für's andere Geschlecht und dafür, was und wie es die "Großen" machten. Dazu gehörte nicht nur das Eine, sondern auch das andere, das mit dem Qualm.
Und jetzt zu dem, was im Titel steht, denn das hat was mit den Örtlichkeiten zu tun, an denen man was auch immer sehr gut unbeaufsichtigt oder unentdeckt machen kann. Wir buddelten Gräber. Ja wirklich,- heute drüber nachgedacht hätten das wirklich Gräber werden können.
Die Bahndämme waren sehr hoch, grasbewachsen und vor allen Dingen meist etwas entfernt der Zivilisation, sofern man davon überhaupt reden konnte. Jedenfalls war das die von uns geliebte Umgebung für allerlei Tätigkeiten. Große Jungs brannten auf den Grünflächen Kabelisolationen ab um das nachher übriggebliebene Kupfer bei Schrotthändler zu verscherbeln und wir Kleinen buddelten im Bahndamm unter vollstem Körpereinsatz Löcher, hatten wir doch dabei ein großes Ziel vor Augen: Wir wollten Erwachsen werden und uns selbst das beibringen, wofür wir nach Meinung unserer Erzeuger noch nicht "groß genug" waren.
Diese Löcher waren sogar ziemlich geräumig, so daß sich 2-3 "Blagen" ganz gut darin bewegen konnten. Der Eingang wurde mit Gesträuch verhängt und draußen stand abwechselnd einer unauffällig Schmiere. In so einem Loch passierte es dann. Ich stellte fest, daß die mit Puppen spielende Fraktion keinen angebauten Griff zum Wegwerfen hatte und, was noch viel wichtiger war und bis heute Einfluß auf mich behielt, daß es garnicht so einfach war, sich beim Rauchen nicht gleich voll ein Pfund in die Hose zu furzen und damit jegliche Anerkennung vor den Kumpels zu verlieren.
Na ja, da ging es los, worüber ich demnächst berichte, nämlich:[/size:319d035426]
:dead: [size=15:319d035426][color=red:319d035426][b:319d035426]Oben Dampfzug - Unten Lungenzug[/b:319d035426][/color:319d035426][/size:319d035426] :dead:
[quote:d0bedc2e1a="Waldi"]daß es garnicht so einfach war, sich beim Rauchen nicht gleich voll ein Pfund in die Hose zu furzen und damit jegliche Anerkennung vor den Kumpels zu verlieren.
[/quote:d0bedc2e1a]
:roflrofl:
Rauchfrei seit 17.02.2010
[size=18:3af462a814]Moinsen de Waldi!
Hat man inne Pütt schon so früh angefangen mit der Qualmerei?
Da waren wir hier oben im Norden ja echte Unschuldsengel. Bei uns ging es erst in der vorpubertären Phase so mit 13-14 Jahren los und wir haben uns auf dem Friedhof "versteckt".
Naja, wahrscheinlich machten euch die CO2-Ausstöße damals schon etwas "wirr" im Kopp. Wenn schon de Wäsche auf der Leine gelb wird? [img:3af462a814]http://www.cosgan.de/images/smilie/haushalt/a020.gif[/img:3af462a814]
Lieben Gruß
die
auf die nächste Folge
gespannt wartende
Moige[/size:3af462a814]
seit 21.09.06 keine mehr!
[url=http://www.ohnerauchen.de/forum/ftopic2449.html]Moige´s[/url]
[quote:ed96a5bd91="Waldi"] Nein, wir interessierten uns immer intensiver für's andere Geschlecht und dafür, was und wie es die "Großen" machten. Dazu gehörte nicht nur das Eine, sondern auch das andere, das mit dem Qualm.
:[/quote:ed96a5bd91]
Hoffentlich bleibt es jugendfrei :roll: oder womöglich nicht? [img:ed96a5bd91]http://www.cosgan.de/images/more/bigs/c005.gif[/img:ed96a5bd91]
[url=http://www.rauchfrei.x-pressive.com/][img]http://www.rauchfrei.x-pressiv...
20.11.2011 - der neue Start ! Für immer, wie ich wirklich hoffe !!!!!
[quote:d2402debc4="annomuff"][size=12:d2402debc4]Hat man inne Pütt schon so früh angefangen mit der Qualmerei?
Da waren wir hier oben im Norden ja echte Unschuldsengel. Bei uns ging es erst in der vorpubertären Phase so mit 13-14 Jahren los und wir haben uns auf dem Friedhof "versteckt".[/size:d2402debc4][/quote:d2402debc4]
[size=13:d2402debc4]Moin Moin - Moige,
Lies mal den Titel. Da steht "1965". Ich war also 12 und das war für den "Pott" (nicht "Pütt") eigentlich mehr als normal. Die Spät(er)zünder waren die Verlierer und konnten nur auf die Gnade der Vergebung durch die kleinen "Bosse" hoffen, sofern sie denn auch wirklich nachzogen. Aber davon erzähle ich ja in der nächsten Folge.
Kleiner Kurs gefällig?
[b:d2402debc4][color=brown:d2402debc4]Pott[/color:d2402debc4][/b:d2402debc4] = Kohlenpott (Ruhrgebiet)
[b:d2402debc4][color=brown:d2402debc4]Pütt[/color:d2402debc4][/b:d2402debc4] = Zeche (Der Steiger kommt....tralala)
Übrigens könnte man diese ganzen jetzigen Folgen mit der Überschrift "Ist doch klar, warum ich rauch(t)e" versehen. Die Frage nach dem "Warum" muß doch jeden angehenden Nichtmehrraucher beschäftigen, noch bevor er aufhört. Das muß ihm bewußt sein, damit es funktionieren kann.[/size:d2402debc4]
[quote:df6fdebc2f="die Nette"]
[size=12:df6fdebc2f]Na da freut sich die Nette aber schon auf die Fortsetzung 
Hoffentlich bleibt es jugendfrei :roll: oder womöglich nicht?[/size:df6fdebc2f] [img:df6fdebc2f]http://www.cosgan.de/images/more/bigs/c005.gif[/img:df6fdebc2f][/quote:d...
:angst: [size=14:df6fdebc2f][color=red:df6fdebc2f][b:df6fdebc2f]Doch, klar. Das wird kein Nikotin-Porno[/b:df6fdebc2f].[/color:df6fdebc2f]
Die Rotlichter bleiben aus. Übrigens wußten wir mit 12 auch schon, wo dieses geheimnisvolle Rotlichtviertel ist und welche Funktion es hatte.[/size:df6fdebc2f]
:nixwieweg:
[color=brown:388bc6029c][b:388bc6029c][size=14:388bc6029c]Die Fortsetzung der Geschichte[/size:388bc6029c][/b:388bc6029c][/color:388bc6029c]
[size=14:388bc6029c]Bisher erschienen folgende Teile:[/size:388bc6029c]
[color=blue:388bc6029c][size=13:388bc6029c]Teil 1) Der Anfang "Es war einmal....."
Teil 2) 1961 "Bier und Kippen für Vatter"
Teil 3) 1961-1964 "Nebel des Grauens"
Teil 4) 1965-1969 "Höhlen am Bahndamm"[/size:388bc6029c][/color:388bc6029c]
[b:388bc6029c][size=14:388bc6029c]Hier nun Teil 5[/size:388bc6029c][/b:388bc6029c]
[b:388bc6029c][color=red:388bc6029c][size=16:388bc6029c]1965-1969 Oben Dampfzug - Unten Lungenzug[/size:388bc6029c][/color:388bc6029c][/b:388bc6029c]
[size=13:388bc6029c]Ja, richtig, immer noch derselbe Zeitraum und wir ängen immer noch am Bahndamm rum. Egal ob Männlein oder Weiblein,- wir wurden langsam "groß", was unsere Angewohnheiten betraf. Man sah sich schließlich alles von seinen Vorbildern ab und mußte sich vor den anderen halbstarken Kindern behaupten oder zumindest mitziehen um nicht unterzugehen. Nichts war schlimmer, als von den anderen ausgegrenzt und nur noch veräppelt zu werden. Haue war in solchen Fällen auch absolut keine Seltenheit.
So hockten wir nun in unserer gemischten Sauna?, nee, "Erdhöhle" und prüften, ob wir das bei den "Großen" abgeschaute auch selbst in die Tat umsetzen könnten.
[b:388bc6029c]NEIN, nicht "das"! Pfui, habt ihr aber einen fiesen Gedankengang.[/b:388bc6029c]
Es ging natürlich um die Sache mit dem Qualm. Über uns zogen Dampfloks rauchend und fauchend den Schrott in Richtung Hochöfen. Im Gegensatz dazu mußten wir aufpassen, daß uns nicht der weniger rauchende aber fauchende nasse Furz in die Hose ging. Immer hat das nicht geklappt. Ich erinnere mich noch genau daran, wie sich diese ersten Versuche abspielten. Sowas vergißt man nie mehr.
Und "Ja", da waren auch die braven Puppenspieler (Mädchen) dabei, denen man komischerweise manche Dinge nicht zutraute. Bis heute hat es die weibliche Fraktion noch nicht zum Heiligenschein gebracht, wohl weil aus der damaligen Zeit die falschen Voraussetzungen dazu überliefert wurden.
Wir waren zu fünft (3*m/2*w), Volker, Walter, Rolf, Gerda und Erna. Wer davon ich war, überlasse ich dem Zufall. Schließlich will ich mich hier nicht als "Hosenscheißer" outen. Wir wohnten in nebeneinander liegenden Häusern und kannten uns daher natürlich.
Alle hatten was mitgebracht, das war Verpflichtung. Natürlich war das Zeugs alles zu Hause geklaut oder "auf Deckel" an der Bude gekauft. Wir hatten, sofern ich mich jetzt richtig erinnere: 1 Zigarre (dickes Ding), 1 Zigarillo (dünnes Ding), 3 Fluppen (1*Rote Hand + 2*Filter). Eigentlich eine Ration, die ein geübter Smoker heute mühelos alleine wegzieht. Was sich jetzt bei uns abspielte, predige ich einfach mal so aus dem Gedächtnis runter:
Die Jungs die 3 Fluppen in den Hals. Die Mädchen reiben die Welthölzer an, geben Feuer und gucken. Den Geruch kannten wir ja alle von zuhause und war nichts Neues. Paffen ist offensichtlich auch kein Problem, also wächst das Selbstbewußtsein und die nun starken Jungs geben die Glimmstengel an die Weiblichkeit ab. Auch hier kein Problem mit dem Paffen. So leicht ist das also? So einfach? Dann stecken wir uns doch mal die dicken Dinger ins Gesicht, aber nicht ohne vorher zwecks späterem Bedarf die dünnen Dinger vorsichtig für später zu löschen. Jetzt also die Zigarre und den Zigarillo angesteckt und kreisen lassen. Weder Männlein noch Weiblein zeigen beim Paffen irgendwelche negativen Probleme. Der Zigarrenrauch stinkt zwar gewaltig aber alle verhalten sich richtig professionell und es ist weiterhin alles im grünen Bereich. Irgendwann allerdings können wir es nicht mehr verhehlen, denn es fällt uns gegenseitig auf,- eine leichte Veränderung der Gesichtsfarbe. Scheinbar sind wir zusehends blasser geworden. Wir müssen auch mal das Gesträuch vor der Höhle wegräumen, damit wieder Luft rein kann. Jetzt geht es wieder, die Luft wird besser.
Aber Halt, da war doch noch was. Hat eigentlich irgendjemand schon einen Lungenzug gemacht? Nein? Dann wird es aber Zeit, denn das gehört ja schließlich dazu. Die 3 Fluppen sind nicht mehr zu gebrauchen, da die noch rauchbaren Reste in einer Wasserpfütze gelandet sind. Egal, wir haben ja noch den Rest Zigarillo und die fast ungebrauchte Zigarre. Also beides angezündet und in den Hals gesteckt, nacheinander.
Bisher hatte uns niemand darauf hingewiesen, daß Zigarren nicht auf Lunge geraucht werden sollten. Ich bin der Meinung, daß die "Großen" das eigentlich schon mal erwähnen hätten können. Die nun folgenden Lungenzüge waren erstmal sehr vorsichtig und riefen Hustenanfälle hervor, die ihresgleichen suchten. Die über uns fahrenden Güterzüge hörten wir nicht mehr. Es nahm auch nur jede(r) einen Zug.
Unangenehme Nebenerscheinungen, auf die uns ebenfalls keiner vorher hinwies, traten auch noch auf. Es war eine seltsame Geruchsentwicklung festzustellen, woraufhin sich die Gruppe schnellstens auflöste und jeder ohne ein weiteres Wort eilends irgendwo verschwand um den Rest des Tages nicht mehr gesehen zu werden.
So verlief der erste Versuch, dem trotz der negativen Erfahrung weitere folgten. Als nämlich die schon etwas größeren Erstraucher von dem Versuch erfuhren, lachten sie uns aus und gaben erstmal ganz großmäulig ihre Kenntnisse preis, die wir uns dann auch nach- und nach zu Nutze machten. Wir wurden also besser und erreichten in kürzester Zeit Perfektionismus. Noch 1965 paßte sich unser Körper dem neuen Bedürfnis an. Zumindest für mich wurde somit schon mit 12 Jahren die Fluppe zum ständigen Begleiter und es war einfach Pflicht, sie dabei zu haben. Alles wurde dafür getan, auch geklaut. Es gehörte einfach dazu, nach Verlassen der elterlichen Umgebung (Straße, Schule oder wo auch immer) die Fluppe in den Hals zu stecken und somit gegenüber den gleichaltrigen "normal" zu erscheinen.
Nun gehörten wir dazu, zu den "Großen", im rauchenden Pott. Selbst bei der noch heimlichen Qualmerei brachte ich es anfänglich mit der dafür noch erforderlichen Überwindung auf mindestens 20 am Tag. Das war weitaus mehr, als mein arbeitender Vater sich leisten konnte. Meine hatte ich ja auch nicht bezahlt, ich hatte ja kein Geld.
Das ging so bis 1967, da war ich dann 14. Jetzt tolerierten meine Eltern das inzwischen ohnehin bekannte Rauchen, allerdings nicht in ihrer Gegenwart und nicht in der von ihnen selbst eingeräucherten Wohnung. Verbieten wollten sie es also nicht mehr, aber sehen auch nicht. Egal, denn das kannte ich ja ohnehin schon, also keine Veränderung für mich. Lediglich der in gewissen Situationen Gefahr vermittelnde Teppichklopfer war ein Stück weiter weggerückt.
Geld für Fluppen gabs keines, das sollte ich mir selbst irgendwie verdienen. So besehen auch wieder keine Veränderung, außer daß ich inzwischen die Schule verlassen, eine erste Lehre angefangen hatte und tatsächlich ne Kleinigkeit verdiente. Diese Kleinigkeit für Fluppen auszugeben, wäre allerdings auch wieder vergleichbar gewesen mit dem Verlust von jeglichem neuen Luxus, wie z.B. Kino. Zur Toleranz meiner Eltern gegenüber dem Rauchen der Kinder möchte ich noch anmerken, daß in unserer rauchdurchzogenen Familie dieser Schritt zur Fluppeeinfach zum Erwachsen werden dazugehörte und wirklich als normal empfunden wurde. Sie waren schlichtweg der Ansicht, daß das dazugehört und sich jeder selbst aussuchen sollte ob er will oder nicht. Sie nahmen überhaupt keinen negativen Einfluß darauf. Die Verbote bis zu einem gewissen Alter hatten lediglich etwas mit dem überlieferten Wissen zu tun, daß Kinder bis zu einem gewissen Alter einfach nicht zu rauchen haben und es ihre Aufgabe ist, dieses Wissen in Form von rigorosen Verboten durchzusetzen.
1967-1968 vermasselte ich eine erste Lehrstelle. Woher sollte so ein Ruhrpottlümmel wie ich eigentlich wissen, ob gerade dieser Beruf für mich der Richtige war. Meine Eltern glaubten das zu wissen und meinten, ich würde auf diesem Wege sicher was besseres als sie selbst. Sie sahen sich innerhalb kürzester Zeit eines Besseren belehrt und hatten mich wieder ein komplettes Jahr (bis 1969), diesmal geduldet mitrauchend, zu Hause rumhängen. 1968 war ich 15 und Rauchen war erst ab 16 erlaubt.
Anfang 1969 ging es an die zweite Lehrstelle, die ich also mit 15 antrat. Dort wurde mir wieder ein halbes Jahr (bis ich 16 war) das Rauchen verboten. Darüber erzähle ich dann später, in der Folge 6 mit dem Titel:
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[color=red:388bc6029c][size=14:388bc6029c][b:388bc6029c]1969-1977 Die Lehrjahre (Rauchen macht sexy)[/b:388bc6029c][/size:388bc6029c][/color:388bc6029c]
[size=13:388bc6029c]Gleichzeitig war das dann auch ein Schnittpunkt in meinem Leben. Ich löste mich vom Ruhrgebiet, denn mein neues Domizil war 750 Kilometer weg, weit weit südlich der Weißwurstgrenze. Ja, genau: Ich bin seit 1969 im südlichsten Bayern eingemeindet, was sich auch in meiner Vorstellung (siehe Sig) deutlich zeigt.
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[color=brown:388bc6029c][size=14:388bc6029c]Bis dann..... zur Fortsetzung[/size:388bc6029c][/color:388bc6029c]
[img:388bc6029c]http://krippes.de/privat/Pottkippen.jpg[/img:388bc6029c]
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